Folge 24: Raul Krauthausen

Nee, eine Sehbehinderung bleibt natürlich eine Sehbehinderung, auch wenn man sie durch optische Krücken (Brillen) einigermaßen kompensieren kann.

2 „Gefällt mir“

Wobei ich zugeben muss, dass ich mich doch evtl. etwas unglücklich ausgedrückt habe bzgl. “behindert sein” vs. “Behinderung haben”. Meinen obigen Satz kann man so oder so lesen.

Richtig ist natürlich, wie Scumdog es schon schreibt, dass die Behinderung nicht verschwindet, nur weil sie einen nicht im Alltag behindert.

Ich denke, wir können auf einen Konsens zusteuern: Wenn (um beim konkreten Beispiel zu bleiben) jemand eine Sehbehinderung hat, heist das noch nicht unbedingt, dass derjenige auch behindert ist. Begrifflich gibt es einen Unterschied zwischen “eine Behinderung haben” und “behindert sein”.

Das ist klar, da bin ich jetzt selber auch etwas durcheinander gekommen. Da hat wohl, wie der Gast sagte, mein Schulhofslang durchgeschlagen^^

Korrekt! Schauspieler verkörper (spielen) Rollen.
Nach der Logik dürften sonst nur böse Menschen böse Rollen spielen, nur Ärzte Arztrollen usw usf…
Es ist Sinn der Sache etwas zu verkörpern, was man nicht ist.

Vielleicht - aber wer das missverstanden hat, der hat m. E. auch eine Form der Behinderung.

Aber wenn man sich in jemanden mit einer Behinderung hineinversetzt, kann man die Verletzung finde ich gut verstehen. Man taucht eh kaum in den Medien auf, und wenn das eigene Anliegen dann doch mal in einem Film verarbeitet wird, dann wird die Rolle von einem Nicht-Behinderten gespielt. Außerdem gibt es für Schauspieler mit Behinderung fast nur Rollen in denen sie behinderte Spielen. Wenn man die dann mit Nicht-Behinderten besetzt, bleibt nichts mehr übrig.

//Edit
Habe jetzt endlich auch die Folge gesehen, ein super Interview wie ich finde.

Ich stelle die Frage noch mal: Wie viele schwerbehinderte Schauspieler stehen denn Schlange, um solch eine Rolle anzunehmen?

Es wird ja immer so getan als gäbe es da einen ganzen Haufen von.

1 „Gefällt mir“

Dann liefer mal Zahlen, Daten, Fakten zu Deiner Hypothese, dass eine nennenserte Anzahl von Behinderten sich dadurch verletzt fühlen, dass ein „gesunder“ Mensch einen „Behinderten“ spielt.
Ansonten ist das nicht viel mehr als „Berufsbetroffenheit von nichtbetroffenen Personen“.

Dir muss aber auch schon klar sein, dass ein Schauspieler immer eine Rolle spielt. Also etwas spielt, was er nicht ist.
Nach der gleichen Logik, mit der man verlangt, dass behinderte Menschen nur von behinderten Menschen dargestellt werden dürfen muss man dann auch verlangen, dass böse Menschen nur von bösen Menschen gespielt werden dürfen.
Sprich: Die Eigenschaft der Rolle muss der Eigenschaft des Schauspielers entsprechen. Dumm ist nur, dass dies komplett konträr dem Berufsbild des Schauspielers steht.

1 „Gefällt mir“

Wir reden doch hier von der Folge. Raul stört es offensichtlich. Ich kann das nachvollziehen. Ich habe nicht behauptet, dass alle behinderten das so sehen.

2 „Gefällt mir“

Mich stört auch, dass ich nicht im Lotto gewinne, aber wenn nicht mal spiele, dann brauch ich mich darüber auch nicht wundern.

Ja, er stört sich dran, er geht aber nicht darauf ein, wieso es so ist. Er hat nicht einen Fall genannt, wo jemand mit einer schweren Behinderung unbedingt ins Fernsehen wollte und ihm das auf Grund der Behinderung verwehrt wurde.

3 „Gefällt mir“

Hab mir den Thread nicht durchgelesen, aber das “cripping up” von Bryan Cranston ist fuer mich was anderes als blackfacing, weil blackface jahrzehntelang gezielt verwendet wurde, um Schwarze zu diskriminieren. Das sind doch Darstellungen, die gar kein Schwarzer ueberhaupt haette uebernehmen wollen, weil rassistisch motiviert. Es ist also nicht das Hauptproblem, sondern lediglich eine Begleiterscheinung, dass man dafuer Weisse schwarz angemalt hat.

1 „Gefällt mir“

O.K. - Also keine. Aber ich hab es nicht anders erwartet.
Wie sehr Raul es stört ist bezüglich meiner Frage unerheblich.

1 „Gefällt mir“

Inwiefern soll das eine Hypothese sein, die man durch Zahlen untermauern muss?

1 „Gefällt mir“

@anon30129267: Müssen nicht - aber der von Dir zitierte Abschniss ist so verallgemeinernt und anmaßend, dass es prinzipiell auch eine Nullaussage ist.
Verallgemeindernd und anmaßend in sofern, dass das Hineinversetzen in einer Person mit einer Behinderung keinesfalls für die gesamte Gemeinschaft der behinderten Menschen eine Aussage treffen kann.

Einerseits ist es eine Nullaussage, vermeintlich soll es aber auch eine Aussage ueber die gesamte Gemeinschaft der behinderten Menschen sein… verstehe :thinking:

(Sorry bin grad erst bei Massengeschmack gelandet, daher eine Reaktion auf etwas älteres ^^)

Also, ich habe da einen Vorschlag für alle Vernunfstbegabten: Natürlich regt sowas jeden auf, der etwas Grips und Herz besitzt, aber jede Reaktion darauf, grad die von denen die sich (berechtigt) negativ dazu äussern, und dazu zählen auch die Disslikes, schüttet denen noch mehr Wasser auf ihre Mühlen.
Sie WOLLEN diese Reaktionen
Mein Tipp; absolute Nichtbeachtung! Diese Menschen feuern sich zwar gegenseitig mit extremst peinlichen Äußerungen an, aber letztendlich sind ihre „Energiequellen“ die negativen Reaktionen, daran ergötzen sie sich.

Wenn alle kollektiv nicht mehr auf sie reagieren, verlieren sie ihr wichtigstes Podium der Beachtung .
Natürlich werden sich u.U gegenseitig dann trollen aber: Trolle die nur noch Trolle trollen langweilen sich bald, und trollen sich hinfort.

1 „Gefällt mir“