Folge 229

Bei den anderen Punkten würde ich nicht mal widersprechen, aber ich halte die Forderung nicht für nötig.

Du forderst dort etwas, was es in der Medienlandschaft noch nie oder nur in seltenen Ausnahmefällen gab. In Zeitungen wird nur ein kleiner ausgewählter Bruchteil der Leserbriefe veröffentlicht. Egal wie viel Unsinn jemand geschrieben hat, es war dem Journalisten und der Zeitung überlassen, auf solche Kritik zu reagieren. Primär wurde und wird dort nur die Kritik von ebenbürtig beschäftigten Journalisten (und andere Meinungsführer) anderer Zeitungen überhaupt ernst genommen, wobei sich der Diskurs meist eh nicht als direkter Schlagabtausch (als Antwort-Text( gestaltet, sondern als ein Diskurs um das Thema, in dem Journalisten ihre verschiedenen Ansichten ausdrücken. In der TV-Landschaft ist erst recht die direkte Auseinandersetzung mit Kritikern unüblich. Maximal in Talkshows findet dann eine Diskussion statt, aber sicherlich ohne Pflicht für die Produzenten, dort auch erscheinen zu müssen.

Und auch für Produktionen primär für das Internet sehe ich keine direkte Pflicht, auf Kritik reagieren zu müssen. Zum einen stellt sich da schon die simple Frage, wer das überhaupt bezahlen soll. Zum anderen gibt es die Frage, ab wie viel Reichweite, ab wie viel Likes oder Retweets man denn überhaupt reagieren muss.

Wer etwas gegen eine Doku hervorzubringen hat, hat mit dem Internet und mit Youtube im Speziellen schon ein hervorragendes Tool, seine Meinung zum Ausdrück zu bringen. Jeder kann einen Gegenartikel, einen Gegenbericht erstellen und damit Menschen von der anderen Seite überzeugen. Wenn das natürlich ständig auch nur billig und schnell gemachte Antwort-Videos sind, kann es vielleicht sehr frustrierend sein, wenn das Gegenüber darauf nicht reagiert, ist aber vielleicht auch einfach die eigene Schuld, da man gar nicht so viel Aufwand da reinstecken will, als dass man als ebenbürtig in der Diskussion aufgefasst werden kann. Ich sehe auf jeden Fall nicht, dass ausgerechnet die Kombination „hat für die Produktion öffentliche Gelder (in unbekannter Höhe) erhalten“ plus „ist auf Youtube aktiv“ dazu verpflichtet, auf Kritik reagieren zu müssen.

Das nimmt übrigens nicht direkt Rayk Anders in Schutz. Man hat ja schon eine Reaktion von Ryak Anders auf Kritik, nur leider eine wenig produktive und wenig einsichtige. Wenn man dann reagiert, dann sollte das schon vernünftig sein, so wie alles, was man in die Welt setzt als Medienschaffender.

Ja, aber mit dem Internet existiert ein Medium mit noch nie dagewesener Partizipationsmöglichkeit. Stattdessen wird von funk-Vertretern die Kommentarspalte eigentlich nur eine Lästigkeit und eben nicht das Potential, auch in dieser komplett bisher ignorierten Subkultur für ein Verständnis für Sinn und Notwendigkeit der ÖRR werben zu können. Stattdessen macht man das genaue Gegenteil.

Naja, für eine überwiegend durchschnittliche Doku hat es ja auch für ein zwölfköpfiges Team gereicht. Du willst mir doch nicht erzählen, dass jedes größere Unternehmen das hinbekommt, was der ÖR nicht mal mit Millionen Zwangsgebühren realisieren könnte? Eben halt nicht als diese distanziert überhebliche Instanz auftreten, sondern nah am jungen Bürger.

Natürlich solange die ÖRR nicht rechtswidrige Copyright-Claims verteilt, um dich mundtot zu machen. :wink:

Kommentarspalten sind aber nun mal auch widerlich. Nicht jeder hat und nicht jeder muss die Stärke haben, diese ertragen zu müssen. Dazu lügt die Doku ja sicherlich nicht, wenn sie sagt, dass es Gruppen gibt, die ganz gezielt bestimmte Themen in den Kommentarspalten haten. Ich selber würde das vielleicht lesen, aber nicht deutlich machen, dass ich diese Kommentare überhaupt lesen.

Willst du wirklich die schleimige nichts-sagende Antwort eines PR-Teams? Wenn willst du doch die Verantwortlichen selbst, die wirklich Stellung beziehen, die aber eigentlich schon wieder dabei sein müssen, neuen Content zu schaffen.

Da sollte man sich aber primär bei Youtube beschweren. Rechtswidrig dürfte die Anmeldung eines Claims dazu nicht sein.

Und das schneidet ja das von mir genannte Problem auch an: Vieles sind einfach billig gemachte Antwort-Videos. Ausschnitt aus Video 1, dann etwas Gelaber, Ausschnitt 2, Gelaber, Ausschnitt 3, Gelaber usw. usf. Das sind aber Sachen, die man früher mit einem Text in einer Zeitung bzw. neuer mit einem Blog hätte besprochen.

Wer Videos produziert - und mit denen größer beachtet werden möchte - sollte schon wirklich Aufwand betreiben. Mit Patreon und co. könnte man sicherlich auch eine Finanzierungsbasis finden.

Natürlich keine, aber ich sehe „Reconquista Internet“ auch nicht als linkes Projekt, Parteienwerbung ist sowieso nicht erwünscht. Die Gemeinsamen Ziele sind Hass widersprechen, und für das Grundgesetz eintreten. Da ist jeder von Links über Liberal bis CDU-Rechts willkommen. Dass trotzdem Zahlenmäßig mehr Linke mitmachen, ist natürlich auch keine Überraschung.

Dass ich mich selbst als Links-Liberal („Gerhart-Baum-FDP“) sehe, für den es in Deutschland leider keine Partei gibt (vielleicht bauen Habeck und Baerbock die Grünen zu so einer Partei um… naja ich glaub es erst wenn ich es sehe), habe ich im Forum ja schon irgendwann mal geschrieben :slight_smile:

Das ist weder das, was gute Firmen heute auf Social Media machen noch das, was ich meine. Soll man halt ein paar Studenten für 400 Euro einstellen. Es wäre auf jeden Fall ein Fortschritt zu dem jetzigen Verfahren, wo man auf berechtigte schriftlich eingebrachte Kritik auch nur Standardantworten erhält. Von daher…

Das schafft doch jeder x-beliebige Youtuber ohne ÖRR-Rückendeckung in der Größenordnung auch!

Doch, da die Verwendung in der Regel dort unter das Zitatrecht fällt, Stichwort Kalkhofe-Urteil. Das ist ein Instrument zur Zensur, nicht zur Geltendmachung irgendwelcher Ansprüche. Bitte lass diesen Unsinn, das ist einfach eine schwache Begründung.

Wer diese Stärke nicht hat, sollte keine Videos auf Youtube produzieren oder im Internet auftreten. Gut, vielleicht etwas hart formuliert, aber wenn man dafür nicht die „Stärke“ hat, dann sollte man vielleicht nicht so arrogant, großkotzig und überheblich in seinen Videos auftreten und dann den Schwanz einziehen, wenn mal etwas Kritik kommt. Damit macht man sich halt nur lächerlich.

Na und? Die Videos von Rayk Anders sind doch auch kaum besser, einziger Unterschied ist ein Greenscreen, ansonsten macht er exakt dieselben Videos (vom Aufbau her) wie ein Shlomo Finkelstein und dutzende andere funk-Kritiker auch. Ebenso sehr schwaches Argument.

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Ernsthaft auf schwierige Kritik eingehen? Habe ich einen ganz anderen Eindruck. Was man hauptsächlich macht, ist lustige Kommentare in den ersten 24 Stunden drunterklatschen.

Es ist trotzdem nicht rechtswidrig. Wenn Youtube Gesetze strenger anwendet als nötig, dann ist das primär die Sache von Youtube und die Beschwerde muss primär an Youtube gehen.

Ich verstehe, wohin die Kritik hingeht und du hast recht, dass einiges bei FUNK auch nur billig produziert ist, aber das sind dann auch die Formate, deren Streichung ich bevorzugen würde. Wobei auch schon der bessere Schnitt, bessere Ton, bessere Beleuchtung und Einbettung einiges ausmacht.

Ich tue das Ungern aber ich muss dir Politik-Nachhilfe geben Holger:

Mit den anderen Staatsgewalten, welche die Bundesregierung erwähnt, sind die Legislative-also der Gesetzgeber, sprich der Bundestag, und die Judikative, also die Gerichte gemeint. DIE kontrollieren die Tätigkeiten der Regierung. Und wenn die Letzte Entscheidung des BVGs bezüglich der Öffentlichkeitsarbeit aus dem Jahre 1977 kommt, darf man sich auch darauf berufen. Wenn dir oder anderen das nicht gefällt, dann musst du in Karlsruhe klagen wegen der neuen Möglichkeiten.

Und es ist nicht klar, wohin die Krim gehört-die UN hat die
Krim als teil von Russland NICHT akzeptiert. Und das ist notwendig für eine völkerrechtliche Sicherheit.

bitte pass auf, dass du nicht in die Methoden der Öffis abgleitest-die Gefahr besteht nämlich.

Die Krimsituation ist aber auch nicht so simpel (meines Kenntnisstandes, aber ich lasse mich gerne belehren :slight_smile:.), wie es bei dir scheint. Welche Verfassungen sehen denn Sezessionen vor (oder Annektionen, je nach Standpunkt und Situation)? Was ist mit anderen Lossagungen von (Teil-)Staaten (teilweise ohne Abstimmungen) bzw. Annektionen (wie „rechtens“ oder anerkannt sind beispielsweise die Situationen in Zypern, dem Kosovo, Transnistrien, Tibet oder Taiwan, um nur wenige Beispiele zu nennen).
Diese (gerne auch aus Regierungskreisen diverser Staaten) stammende Argument, dass das gegen die Verfassung der Ukraine verstöße, wird sehr selektiv angewendet, kommt mir vor.

Des Weiteren waren die offiziellen Wahlbeobachter der OSZE geladen, sahen aber mit der Begründung, die Krim hätte kein Recht sie einzuladen, von einer Beobachtung der Wahl ab (https://www.reuters.com/article/ukraine-crisis-referendum-osce/rpt-update-1-crimea-invites-osce-observers-for-referendum-on-joining-russia-idUSL6N0M73AP20140310). Sie wurden somit nicht aufgehalten, wie du behauptest. Du meintest wohl eher die Militärbeobachter, vermute ich.

Dass die gesamte Situation auf der Krim vor, während und nach dem Wahlgang euphemistisch als „suboptimal“ summiert werden kann, möchte ich damit aber nicht bestreiten.

Fair fände ich es trotzdem, wenn man die Situation rund um die Krim als „umstritten“ (im politischen Sinne) bezeichnen würde.

Dazu würde ich um eine Quelle bitten.

Wurden in dem 4+2 Vertrag die Bevölkerungen via Referendum gefragt? Sahen das die Verfassungen der unterzeichnenden Staaten vor? Oder was konkret macht diesen Vertrag (mit Bezug auf das Völkerrecht) rechtskonformer? Da auch noch 2 der unterzeichnenden Staaten in meinem Verständnis sogar Diktaturen waren, würde mich eine Antwort brennend interessieren :-).

  1. Gebe ich Dir insofern absolut Recht, dass so gut wie kein Staat eine Loslösung eines Teils seines Staatsterritoriums gutheißen wird - jedoch gibt es trotz allem internationale Standards was Wahlen angeht - z.B. dass genügend Zeit zwischen der Ankündigung und der tatsächlichen Wahl vorliegen muss, damit sich sämtliche Akteure über die Inhalte austauschen können, womit auch den Wählern genügend Zeit gegeben wird, sich mit den vorliegenden Pro und Contras zu befassen. Das lag z.B. hier nicht vor.

  2. Hast Du den Punkt übergangen, in dem ich in meinem vorherigen Beitrag, explizit die „grünen Männchen“, also die irregulären Truppen aus Russland, erwähnt habe, die Schlüsselstellungen auf der Krim bestetzt haben und die Wahlen „abgesichert“ haben. Inwiefern unter Waffengewalt freie Wahlen stattfinden können, bewage ich auch zu bezweifeln. In den Wahlräumen hing damals schon, also als die Krim noch unumstritten Teil der Ukraine war, russische Flaggen. Das wäre so, als würden wir besetzt werden durch französisch sprechende Soldaten und müssten dann innerhalb von ein paar Tagen darüber abstimmen, ob wir Teil Frankreichs werden wollen würden, und dann bei der Abstimmung hängen überall französsische Flaggen rum. Deutschland hat das auch schon mal in seiner Geschichte gemacht (Anschluss Österreichs) :wink: Diesbezüglich möchte ich kurz auf den dazugehörigen Wikipedia Artikel verweisen, bei dem es heißt „_Das Referendum wurde von einer Regierung unter Führung von Sergei Aksjonow von der Vier-Prozent-Kleinpartei Russische Einheit, die am 27. Februar 2014 handstreichartig die Macht übernommen hatte, angesetzt. Bei der Abstimmung im Regionalparlament waren nach Augenzeugenberichten maskierte bewaffnete Männer anwesend. Der Termin der Abstimmung wurde zweimal vorgezogen (erst vom 25. Mai auf den 30. März und dann auf den 16. März.“ Also knapp 2 Wochen nach der Besetzung, durchgeführt von einer Splitterpartei, unter Beobachtung bewaffneter Kräfte - inwiefern erfüllt das eine „freie und unabhängige Wahl“ über den Status der Krim? Und genau DAS ist einer von vielen Gründen, warum die Mehrheit der Länder, diese Wahl nicht anerkennen.

  3. War der Inhalt der Abstimmung rechtswiedrig - auch hier zitiere ich einfach mal Wikipedia:
    _"Rund 1,5 Millionen Wahlberechtigte konnten in 1200 Wahllokalen eine aus zwei Optionen (jeweils in den Sprachen Russisch, Ukrainisch und Krimtatarisch aufgeführt) auswählen _

1. Sind Sie für eine Wiedervereinigung der Krim mit Russland mit den Rechten eines Subjekts der Russischen Föderation?
2. Sind Sie für eine Wiederherstellung der Gültigkeit der Verfassung der Republik Krim von 1992 und für einen Status der Krim als Teil der Ukraine?

__Dieses Vorgehen ignoriert erstens die Definition der Venedig-Kommission, deren Prinzip eine JA- oder NEIN-Auswahl vorgibt. Zweitens verletzt die Fragestellung das Prinzip der Eindeutigkeit; Tatsache ist, dass während des Jahres 1992 zwei verschiedene Verfassungen in Kraft waren, womit die zweite Option doppeldeutig ist. Ob die Halbinsel bei einer Rückkehr zu einer Verfassung von 1992 unabhängig bliebe oder ob es nur um eine Ausweitung der Autonomierechte bei Verbleib im ukrainischen Staatsverband ginge, geht aus den Fragen des Referendums nicht hervor. Wer aber eine Änderung der Verfassung ablehnen wollte, konnte dies nicht kund tun. Eine Wahlmöglichkeit für den Status quo, also für das Verbleiben in der Ukraine ohne die Wiederherstellung einer Verfassung von 1992, gab es nicht"

  1. Nein die OSZE Delegation wurde an der „Grenze“ zur Krim aufgehalten. http://www.handelsblatt.com/politik/international/delegation-aufgehalten-osze-beobachter-sitzen-auf-der-krim-fest/9582868.html?ticket=ST-685006-FRkUUbhtdhe0KSzDgdbD-ap1

  2. Ich kann leider nicht etwas als „umstritten“ bezeichnen, wenn ein fremder Staat mit seinen Truppen einen Teil eines anderen Staats besetzt, dann Wahlen abhält um eine Sezession zu rechtfertigen, um sich dann den Teil in sein eigenes Staatsterritorium einzuverleiben. Wenn das die neue Art ist Politik zu machen, dann Gott bewahre!

  3. Die Wahlfälschungen wurden auch von Seiten von Putins Menschrechtsrats zugegeben: https://www.zeit.de/politik/ausland/2014-05/ukraine-putin-wahlfaelschung

  4. Der 4+2 Vertrag ist ein sog. „Statusvertrag“, zum Begriff des Statusvertrags siehe die Habilitationsschrift von Eckart Klein, Statusverträge im Völkerrecht. Rechtsfragen territorialer Sonderregime (= Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht; Bd. 76), Springer, Berlin/Heidelberg/New York 1980.

  5. Welche zwei Staaten waren noch Diktaturen? Ich vermute mal du meinst wohl einerseits die Sowjetunion, oder? Die DDR hingegen war seit der ersten freien Wahl zur Volkskammer im März 1990 nach meinem Verständnis ein demokratischer Staat. Die Unterzeichnung zu den 4+2 Verträgen erfolgte am 12.09.

Lg
Corny

ad 1) Habe auch nicht bestritten, dass die Wahl alles Andere als „sauber“ oder „normal“ verlief

ad 2,3 ) Nein, nicht übergangen - aber was soll man dazu auch weiteres beitragen? Inwieweit diese von dir als „grüne Männchen“ bezeichneten bewaffneten Verbände die Wahl beeinflusst haben, ist spekulativ. Auch alles weitere von dir genannten bestreite ich per se nicht - die Wahl war unsauber (siehe auch oben mein Selbstzitat). Was aber nicht gleichzusetzen ist damit, dass die Bevölkerung sich gegen diesen „Anschluss“ ansonsten ausgesprochen hätte. Somit wird in dem Fall von vielen Ländern u.a. dieser Grund vorgeschoben.
Man kann es auch von der anderen Seite betrachten: Wäre eine solche Wahl überhaupt möglich gewesen oder nicht eher mit Gewalt unterbunden worden, wenn nicht Russland diese Wahl möglich gemacht hätte? Ein Blick nach Spanien genügt um zu sehen: Unabhängigkeitsbestrebungen einzelner Regionen würden unterbunden werden
ad 4) ich zitiere aus deinem Link:
„Die Delegation, darunter auch zwei deutsche Vertreter, war von der in Wien ansässigen internationalen Organisation in die Ukraine entsandt worden, um aufzuklären, in wie weit reguläre russische Truppen bereits Landesteile des osteuropäischen Landes kontrollieren.“
Da steht nichts von Wahlbeobachtern. Vgl dazu meinen Reuters-Link, wo dies explizit erwähnt wird, dass es Miltitär-Beobachter waren. Bzw kann ich auch deine erwähnte Quelle, Wikipedia, nennen:
„Das Krimparlament lud die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ein, das Referendum zu beobachten.[34] Die OSZE lehnte die Beobachtung ab, weil das Referendum verfassungswidrig sei und keine Einladung des ukrainischen Staates vorliege.[35] OSZE-Militärbeobachter waren zuvor an der Einreise auf die Krim selbst durch bewaffnete Kräfte gehindert worden.[36]“ Da ist u.a. auch der Link zur „die Zeit“, wo nochmal klar von Miltitärbeobachtern die Rede ist:

ad 5) So neu sind derlei Methoden nicht und verglichen mit den Aktionen anderer (oftmals westlicher) Staaten, wenn sie in freie Wahlen eingreifen, sie unterbinden oder anderweitig in souveräne Staaten militärisch eingreifen, sogar schon fast „harmlos“.

ad 6) "Putins Menschenrechtsberater bestätigen die Zweifel nun: Für die Stadt Sewastopol führen sie in ihrem Report aus: „Nach unterschiedlichen Angaben haben 50 bis 60 Prozent der Abstimmenden für den Anschluss gestimmt, bei einer Wahlbeteiligung von 30 bis 50 Prozent.“
(Anmerkung: ich bin durchaus für eine faire, echte Neuwahl für die Bewohner der Krim.)

ad 7) Das heißt, die Regierung der Krim/Russland müssen nur einen „Statusvertrag“ nun aufsetzen und alles ist in Ordnung? Sorry, eine ganze Habil werde ich wohl nicht lesen können - und als „Quelle“ wäre es so, als wenn ich nun sagen würde „siehe Wikipedia“ bei allen meinen Äußerungen ;-).

ad 8) okay, die DDR war bei Unterzeichnung keine Diktatur mehr. Mein Fehler - die Geschichte der Deutschen ist gewiss eine Schwachstelle meinerseits.

Ich denke die meisten wichtigen Punkte habe ich oben angeführt:

  • Besetzung eines Staatsgebiets durch eine fremde Macht
  • Kurzfristig angesetzte Wahlen unter Waffengewalt „sog. Schutzmächte“
  • Inhalt nicht den internationalen Standards entsprechend (der status Quo konnte nicht gewählt werden)
    und vieles mehr.

Desweiteren will ich auf keinen Fall frühere und aktuelle Aktionen der USA damit rechtfertigen - ich find es unter aller Sau (!) wie Amerika sich teils in Südamerikanischen Wahlen, Regierungen oder im Nahen Osten eingemischt hat. Aber das ist keine Rechtfertigung dafür, was Russland in der Ukraine gemacht hat. Genauso wie Russland rechtswiedrig einen Teil der Ukraine sich angeeignet hat, und ich das anprangere, so prangere ich genauso das Verhalten Amerikas in Bezugnahme in der Einmischung und Kriegsverbrechen (Vietnam, Korea etc…) in anderen Staaten an. Aber nur weil Amerika das gemacht hat, hat Russland kein Recht das selbige zu tun - genauso wie z.B. bei dem Staatsdoping, was ja Russland inzwischen zugibt, aber mit dem Verweiß es wäre ja in Amerika nicht besser. Nur weil einer beim abschreiben erwischt wird, kann er sich nicht mit dem Argument rausreden, dass die anderen es ja auch tun würden - damit wird Unrecht nicht legitimiert. Wenn das als Argument gelten würde, könnten wir gleich alle unsere Rechtsstaatsprinzipien über Bord werfen.

Unser allgemeines Zusammenleben ist entsprechend auf Regeln und Gesetzen gestuft - und bezüglich von Sezessionen, Abstimmungen etc… gibt es internationale Standards und Regeln, an die sich alle halten müssen. Ja, es ist durchaus kompliziert den vorliegenden Sachverhalt in Bezugnahme zu den 4+2 Verträgen zu setzen - jedoch macht das eben doch einen gewichtigen Einfluss aus. Das eine fußt auf dem internationalen Recht - das andere tritt dieses unter Waffengewalt.

Ich jedenfalls hoffe, niemals erleben zu müssen, das eine fremde Macht in meine Stadt/Region einmaschiert, unter Waffengewalt ein kurzfristiges Referendum angesetzt wird, bei dem ich nur die Wahl habe, dem fremden Land beizutreten, aber nicht den aktuellen Status beizubehalten zu dürfen.

Bezüglich OSZE möchte ich nur Anmerken, dass diese Ihren Sitz in der Wiener Hofburg hat - entsprechend stimmt das schon :slight_smile: Ich denke wir können uns insofern einigen, dass die OSZE Beobachter unter Waffengewalt am betreten der krimschen Region gehindert wurden.

Ich bin kein Freund davon, dass man Russland alles in die Schuhe schiebt - auch die aktuelle Aktion der Ukraine mit dem inszenierten Mord find ich mehr als peinlich - ich bin auch kein Freund Amerikas - aber wenn ein Staat in einen fremden Staat einmaschiert, egal ob es Amerika war, oder in dem Fall Russland - dann muss man das entsprechend aprangern - und aufgrund der nach internationalen Standards nicht rechtmäßig durchgeführten Wahlen (hab ich ja entsprechend schon ausgeführt), können die sog. „Unabhängigkeitswahlen“ in der Krim gar nicht anerkannt werden. Irgendwann wird man vermutlich den Status Quo akzeptieren, so wie es damals auch passiert ist, als Deutschland, Österreich anektiert hatte - aber Unabhängige, faire und freie Wahlen wird es in Russland eh erst, meiner Meinung nach, in einer Zeit nach Putin geben - und das würde ich dem Volk dort wünschen - den Russland ist ein tolles Land mit tollen Menschen - und jedes Land hat das Recht verdient selbst darüber zu entscheiden welchen Weg es geht und nicht duch eine fremde Macht besetzt, und nachträglich ins Reichsgebiet integriert zu werden.

Insofern hab ich auch nur hier auf Holgers ursprüngliche Anmerkung bezüglich ehemaliger deutscher Gebiete reagiert, weil das in keinster Weise vergleichbar ist. Besitzen ist nicht gleich Eigentum. Ich kann in einer Wohnung leben, also den Zugang besitzen, aber sie gehört mir nicht. Und das gleiche gilt, nach internationalen Regeln, für die Krim.

Ich hoffe, dass sich eines Tages die Regierungen der Ukraine und Russland soweit wieder annäheren werden, dass eine echte, wirklich freie Abstimmung über den Status der Krim stattfinden kann - und das in dem Atemzug auch der durch Russland fokusierte Krieg in der Ostukraine (die Buk M1 stammte ja inzwischen nachweislich von der 53. Brigade einer in Kursk stationierten Militäreinheit, was hat die in der Ukraine zu suchen ;-), beendet wird.

(Genauso im übrigen find ich, dass die USA sich nicht in Syrien einmischen sollte, und eine fremde Besatzungsmacht darstellt - nur dass Du nicht denkst, dass ich da die Sachen zu amerikanophil sehe :wink:

Lg
Corny

Wäre toll, wenn jemand diese leidige und anstrengende Diskussion woanders hin verfrachten würde.
Doof nur, dass einer der Admins (wie so oft:roll_eyes:) fleißig die Debatte am Laufen hält…
Bin ich etwa der einzige, den tierisch nervt, wenn oft besonders der Herr ExtraKlaus, aber auch andere, immer jeden Thread zwanghaft politisieren müssen…macht doch bitte Zwiegespräche daraus, Jungs! Dieses ständige Runtergescrolle bis zu einer Stelle, wo es wieder um „Folge 229“ geht (denn, sieh an, SO heißt der Thread) :wink: nervt mich wie gesagt ganz kolossal…
Genau so wie gewisse „Administratoren“! Und dabei geht es mir mitnichten um irgendwelche politischen Ansichten, die sind mir wumpe, sondern um diese dumme, mehrere Absätze lange, Selbstdarstellung und zur-Schau-Stellung, ach wie politisch gebildet man doch ist! Natürlich gilt diese Kritik auch anderen hier, nicht nur dem besagten Admin, aber da fällt es mir doch sehr auf in letzter Zeit.
Holger sagte in MG Direkt, dass gewisse Forumsteilnehmer, die sich gerne mal beteiligen möchten, sich möglicherweise von dem Ton und dem elitären Gehabe (auch wenn das nicht genau seine Worte waren) hier in dem Forum abgeschreckt fühlen…oder so ähnlich, zumindest sinngemäß. Dem stimme ich zu.
Hatte hier immer wenig Bock, was zu schreiben, weil manche hier alles immer sofort niederzuschreiben scheinen. Aber das musste ich mal loswerden.
Und jetzt BITTE zurück zu Anmerkungen und Kommentaren zu FK-TV Folge 229!

Sagt der, der im Kindermädchentonfall den Moderator spielt, weil ihm der Threadverlauf nicht passt. Okay.

Zurück zum Thema (oder wozu auch immer)!

„Kindermädchentonfall“ finde ich köstlich. In Kindergärten ist sowas halt manchmal angemessen… die stille Treppe würde ich hier im Forum auch manchmal nicht so schlecht finden

Ich finde lediglich, dass er vor einiger Zeit hätte verschoben werden, oder eben ein eigenständiger Thread hätte aufgemacht werden sollen. Denn um Folge 229 ganz allgemein geht es hier schon seit vielen Beiträgen nicht mehr.

Ich habe zwar das letzte Mal vor 18 Tagen (sic!) in diesem Thread gepostet, aber klaaar, ich halte die Diskussion hier am leben mit meinen ständigen Beiträgen… :roll_eyes:

Sagte er, nachdem er erst einmal schön den Brunnen vergiftete um damit jedem die Möglichkeit zu nehmen, um auf diesen Sermon zu reagieren - scheinbar in der Hoffnung, dass die eigenen Aussagen unwidersprochen stehen bleiben. Soviel zum Thema Selbstdarstellung.

Ich weise jetzt einfach mal darauf hin, dass es eine ganz tolle Funktion gibt, mit der man sich über Beiträge etc. beschweren kann, nennt sich „Melden“ und kann von jedem User ausgeführt werden, ohne sich als Moderator aufspielen zu müssen :wink:

Weitermachen!

eine akademische zugangshürde ist mir beim einlesen in dieses forum auch aufgefallen. nachdem ich fast im alleingang (lob an fredfeuerstein) das niveau untergraben habe, nehme ich bereits erste erfolge im kampf für eine breitere beteiligung am forum war.
(hat sich eigentlich jemand durch das falsche verwenden von wider und wieder getriggert gefühlt, ich hoffe ja?!)

stimmt, da könnte die faule modbande mal von selbst drauf kommen und es frühzeitig auslagern.

ich mag die leidenschaft mit der sich extraklaus, scumdog oder baru kloppen. so seltsam es nun klingen mag, extraklaus und seine beiträge sind ein wichtiger (wenn auch nerviger) teil für die heterogenität in diesem forum und ich lese diese mit interesse.

Wär doch total langweilig, so ein Hippie-Forum ganz ohne Scharmützel :grin:

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…Danke?

:grinning:

nicht danke? sondern danke!

Hat ja irgendwie nicht so funktioniert…

Und ich bezweifle halt sehr stark, dass das hier die Mehrheit so sieht. Bleibe aber natürlich den Beweis schuldig, denn eine Statistik darüber, wie viele User bei derlei Beiträgen genervt die Augen rollen und runterscrollen, existiert ja nun mal nicht. Und erst recht keine, die etwas darüber aussagt, wieviele User sich eben genau wegen dieser Beiträge und sich im Kreis drehenden Diskussionen nicht oder kaum an diesem Forum beteiligen. Ich persönlich bin nur noch genervt davon. Genannte Personen sind politisch gebildet, ja, und haben oft sehr konträre Ansichten…haben jetzt alle begriffen.

Ich wollte meinem Ärger Luft machen…das ist alles. Möglicherweise ist das ein weiterer Grund für die vergleichsweise geringe Beteiligung hier, dass man, wenn man mal was schreibt, was den „Alteingesessenen“ nicht passt, sich gleich solche Vorwürfe anhören muss.

Siehe oben… da hilft auch dein Zwinker-Smiley nichts…mir solche Absichten zu unterstellen, ist einfach arm. Aber dann muss man sich ja mit dem Inhalt meiner Kritik nicht auseinandersetzen, wenn man schon erstmal schön die Form und die Art und Weise kritisiert.

Ich verstehe wirklich nicht, was an dieser Forderung so unverständlich ist. Ich habe schon in vielen anderen Threads erlebt, dass sobald es in irgendeine off-topic-Richtung ging, sofort ein „Zurück zum Thema“ angemahnt wurde oder eben die Diskussion verlagert.

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