Folge 229: Wunschfilme Oktober - Gremlins, Johnny English, Wenn die Gondeln Trauer tragen

Und „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ ist nicht so deins? Oder etwa auch noch nie gesehen ( was ja eher ein Grund fürs Mitwirken gewesen wäre)?

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Doch, mehrfach gesehen., aber jedes Mal schwächer gefunden. Als Jugendlicher war ich noch sicher es läge an mir, dass ich Vieles nicht verstehe. Später setzte sich dann aber die Auffassung durch, dass es halt gar nicht zu verstehen ist und das fand ich irgendwie doof und den Film etwas prätentiös. .

Bei diesen Ludolfs ist auch alles gefaket,oder? Oder war das noch vor der grossen Scripted-Reality Era. Kann mir kaum vorstellen, dass der Typ da vor ner Camera-Crew einschläft.

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In Sagen und Legenden wird erwähnt, dass sie zumindest so lange nicht gescriptet waren, als sie noch beim ÖR ausgestrahlt wurden.
Ob das stimmt - keine Ahnung - aber DMAX war das dann aber auf jeden Fall so.

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Die Ludolfs sind insofern „gescripted“ als das der Ablauf einer Folge feststeht (Kochen, 1 Kunde an der Tür, etwas aus dem lager holen, Test am Schluss, Thema, usw.) und bestimmte Ereignisse „vorgesehen“ sind bzw. in Szene gesetzt werden. Sie sind aber nicht in dem Sinne gescripted das es für alles Texte gegeben hätte oder die Brüder nicht auch ihrer tatsächlichen Arbeit nachgegangen sind. Man kann es eventuell mit Dirty Jobs, oder Fang des Lebens vergleichen, auch dort ist einiges gescripted aber im großen und ganzen wird der tatsächliche Alltag realer Leute in realen Berufen und Betrieben sozusagen „live“ gezeigt.

Stell dir einfach folgende Frage: Hälst du es für möglich das die Brüder so gute Schauspieler sind das man mit ihnen diese Art der Kommunikation (untereinander), Ablaufplanung und das Agieren(schlafen) „planen“ kann bzw. sie sich genau an das halten was abgesprochen wurde? oder anders: Man merkt bei denen ganz genau wann sie etwas bestimmtes sagen „sollen“ und wann sie „frei“ reden und wann eine Szene/Thema „gesetzt“ ist und wann sich etwas (auch innerhalb der gesetzten) „frei“ ergibt. oder noch anders: Das „Scripting“ ist offensichtlich und strukturgebend, es erweckt nicht den Anschein als würde versucht es zu verstecken, es ist völlig klar das es einen umrissenen Ablauf gibt, wie z.B. bei einer Gameshow die ebenfalls einen klaren Ablauf hat und das auch alle wissen, 1. Spiel, 2. Spiel, usw., es wird halt nicht so getan als sei alles „echt“ bzw. umgekehrt wird nicht versucht zu verschleiern das nicht alles „echt“ ist.

Der Unterschied zu heutigem Scripted Reality ist, das die Ludolfs (und der Betrieb) tatsächlich „real“ sind und sie selbst als auch die Zuschauer nicht für doof verkauft wurden. Musst du mal drauf achten. Vergleiche den kommentierenden Erzähler und dessen Text mal mit etwas heutigem. Die „Vibes“ sind ganz andere.

oder etwas anders und verkürzt:

Man kann MIT den Ludolfs lachen und auch ÜBER sie, die Serie selbst macht sich aber nicht lustig über sie. Heute (damals in anderen Sendungen auch) lacht man nurnoch ÜBER Protagonisten und nicht MIT ihnen.

oder noch anders:

Die Ludolfs ist die ehrlichste und FANTASTISCHSTE „Scripted Reality“ die es jemals gab.


Es muss ürbirgens die Hölle auf Erden gewesen sein das Material zu schneiden.


Die Tomate ist eine Frucht…, wie die Kartoffel, die Nudel, wie der Reis. - Goethe

Nudeln kannst du machen kalt, Nudeln kannst du machen warm. - Schiller

Die Realität sieht leider nicht so rosig aus. Die Brüder haben sich zerstritten, das Haus ist mittlerweile verlassen und sieht noch runtergekommener aus als vorher.

Noch was zum „Scripting“ bzw. „Drehbuch“ bei den Ludolfs. Wenn man die Serie mit dem Film vergleicht merkt man sehr deutlich wie es ist wenn die Brüder tatsächlich etwas „spielen“ sollen oder einen ganz bestimmten Text aufsagen. Der Film ist (in weiten Teilen) merklich „gespielt“.

Als Beispiel kann man mal die Schlafszene ganz am Anfang nehmen und mit denen aus der Serie vergleichen, da fällt es besonders auf das der Film sozusagen nicht „echt“ ist.

Wenn die Gondeln Trauer tragen

… seit jeher einer meiner absoluten Lieblingsfilme :slight_smile:

Es sind eigentlich nur zwei Dinge die man wissen muß: Das erste betrifft John Baxter (D. Sutherland), das zweite die Schlußszene, und damit klärt sich dann eigentlich schon der ganze Film und alle Szenen, die einem ansonsten seltsam und mysteriös erscheinen.

Ich hatte den Film schon einige male gesehen, bis ich die Auflösung in Daphne du Mauriers Vorlage gelesen habe (nicht in einem Erklär-Text, sondern schon innerhalb der Erzählung, wenn ich mich richtig erinnere).

Weder das Nichtwissen noch das Wissen über diese beiden entscheidenden Hinweise haben aber meiner Begeisterung über den Film jemals Abbruch getan.

Auch die Filmmusik von Pino Donaggio und die Gegenschnitte in der Liebesszene finde ich sehr schön gemacht.

Der einen Szene, in der Laura (J. Christie) so versonnen und fast glücklich in die Gegend schaut, merkt man an daß hier Briten am Werk waren, und nicht Hollywood, die daraus eine typische 0815-Szene für die Tränendrüse gemacht hätten

Danke für die Besprechung (auch wenn Volker nicht dabei war).

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Zu: „Wenn die Gondeln Trauer tragen“, einem meiner absoluten Lieblingsfilme (weil es ein wirklich gekonnt subtiler, mystischer früher Mysteryfilm ähnlich wie: „Der Mieter“ oder: „Shining“ ist, wo man auch nach dem Ende nur schwer sagen kann, ob’s ein Psychothriller ist oder ob es wirklich Übersinnliches in dem Film gibt): Die neuere, „digital geremasterte“ ARTHAUS-DVD, die hier ins Bild reingehalten wird, hat zwar mehr Extras, aber die Bildqualität des Films ist im Vergleich zur älteren ARTHAUS-DVD in Kooperation mit KulturSPIEGEL wirklich unterirdisch.

Zum einen wurde auf der neuen DVD viel stärker ins Bild reingezoomt, so daß rundum eine ganze Menge Bild fehlt (nicht nur oben und unten, sondern auch an den Seiten), wo man also eigentlich nur einen kleinen Ausschnitt vom Bild sieht. Zum anderen sind die Farben der neuen, „digital geremasterten“ DVD wirklich grottenschlecht, als wenn da auf eine uralte, per minderwertiger Kontaktkopie hergestellte, bereits unendlich oft im Kinoprojektor abgenudelte Vorführkopie zurückgegriffen worden wäre, die mit 70er- oder 80er-Jahre-Abtasttechnik auf uMatic oder Beta gebracht worden wäre, wo ganze Bereiche des Kontrast- und Farbspektrums deutlich sichtbar ganz einfach unwiederbringlich fehlen. Bei der alten ARTHAUS-DVD in Kooperation mit KulturSPIEGEL sieht das hingegen so aus, als wenn das echte Kameranegativ mit hochwertiger moderner State-of-the-Art-Digitaltechnik abgetastet wurde.

Zur Liebesszene: Wie der ganze Rest des Films ist das nicht einfach: „langweilig-typisch 70er“, wie einer eurer Rezensenten behauptet, sondern absichtlich sehr, sehr merkwürdig geschnitten, als Parallelmontage mit der gelangweilt-routinierten Nachfolgeszene, wo sie beide jeder für sich sehr gelangweilt rumwerkeln, aufräumen, sich frischmachen oder zurück an ihre Hobbys gehen. Damit zeigt Roeg auf meisterhafte Weise, wie die beiden aufgrund ihres Traumas (das auch zu dieser ganzen merkwürdig-verstörenden Venedigatmosphäre beiträgt, wo man, durch den Regisseur in ihre Köpfe versetzt, nicht weiß, was Halluzinationen sind und was echt ist) wegen der toten Tochter sich nichtmal richtig auf den Liebesakt konzentrieren können und schon währenddesen gedanklich eigentlich schon beim Hinterher sind.

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Ey vielen Dank an @nbfilm für die Empfehlung von Gremlins 2 – gerade das erste Mal geschaut und ich musste wirklich schallend lachen. Und das passiert mir bei Filmen nur sehr selten. :joy:

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Ja, der ist total durchgeknallt, der Film.
Schön, dass er Dir gefallen hat.

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