Folge 22: Fridays For Future

Mich interessiert mal eines. Wie seht ihr das wenn Einzelpersonen zu dem Gesicht einer Bewegung werden? Findet ihr das eher positiv oder negativ?
Das Greta inzwischen eine Ikone geworden ist lässt sich kaum bestreiten, ich leite das einfach mal daher, dass Jugendliche ihren Namen im Chor singen wenn sie auf den Demos auftritt, es bereits Bücher zu dem Thema gibt mit einer stilisierten Greta samt Zöpfen auf dem Cover (gesehen in einer Osiander Buchhandlung) usw.

Ich würde fast schon soweit gehen und behaupten sie ist für ihre Bewegung eine zentrale Figur geworden, so wie es Martin Luther King für die Bürgerrechtsbewegung war oder Mahatma Ghandi für die Unabhängigkeitsbewegung in Indien.
Aber ist das für so eine Bewegung überhaupt nützlich ein solches Gesicht oder eine Ikone zu haben?
Denn ich hab oft den Eindruck als würden viele Menschen sich dann eher auf den Kult des Einzelnen fokussieren als auf die Sache selbst.
Ich hab den Eindruck viele hassen die FFF vornehmlich wegen der polarisierenden Figur der Greta, seis aus Neid oder einer Unsympathie.
Außerdem sind wir Menschen nun mal nicht perfekt. Wir haben unsere Fehler und manche davon können sehr gravierend sein, auch wenn sie in der Vergangenheit liegen.
Leider ist das ja das Erste was Gegner solcher Bewegungen versuchen auszubuddeln.

Ich nehme da jetzt mal Ghandi als Beispiel mit seinen ziemlich pervers wirkenden Neigungen. Er soll ja nackt im selben Bett mit seinen jungen Nichten geschlafen haben um „der Versuchung zu widerstehen“, praktisch als ein Selbsttest seiner Abstinenz
Auch wenn das menschlich abartig war, so hat er doch große Dienste für seine Sache getan.
Und auch das FBI hat seinerzeit ja bewusst versucht Dr. King irgendwelche Schweinereien anzulasten um seine Bewegung ins Wanken zu bringen.

Aber zurück zum Thema.
Wie seht ihr das also?
Denkt ihr FFF wäre überhaupt so weit gekommen ohne Greta?
Und was würde passieren wenn man Greta jetzt oder in Zukunft etwas moralisch verwerfliches anlasten könnte? Würde FFF darunter leiden?

Natürlich kann ein „Gesicht“ eine Organisation im inneren zusammenschweißen, allerdings geht es bei Protestbewegungen auch darum Relevanz und größer zu zeigen. Daher ist es schon kontraproduktiv sich auf eine Person zu versteifen. Auch weil man dann die Fehler dieser einen Person auf Alle projiziert. Wenn man sich mal die Geschichte ansieht, dann merkt mann, dass die größten Veränderungen immer dann kamen, wenn die Anführer oder Organisatoren nur einige von vielen waren. Das meine ich jetzt nicht nur auf Protestbewegungen sondern insgesamt auf Grupierungen. Die französiche, die Amerikanische oder die Revolution in der DDR wurden nicht von einer einzigen Person gemacht, sondern von Gruppen. Hier und da haben sich dann ein paar leute mal hervorgetan, aber es waren eigentlich immer Gruppen von gleichgesinnten.

Gruppen, die dagegen einen klaren Anführer haben entwickeln schnell einen Personenkult, der die Diskussion in der Gruppe schnell zum erliegen bringt und oft geht es dann nur noch um ein Für oder Gegen den Anführer und nicht mehr um die Sache.

Wichtig, damit eine Gruppe erhalten bleibt und ihre Ziele erreicht ist auch, wie breit ist der Konzens innerhalb der Gruppe, bzw Was ist der kleinste gemeinsame Nenner. Wenn eine Gruppe weit über diesen kleinsten gemeinsamen Nenner hinausgeht wird es schwierig. Da ist FFF ziemlich gut, weil sie gesagt haben nur Klimaschutz und alles andere interessiert nicht.

Nicht auf den Gedanken gekommen, dass sie nicht schulpflichtig ist und daher selbst entscheiden kann, dass sie ein Jahr lang die Schule unterbricht?

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Was mir bei der CO²-Dividende etwas zu kurz kam. Einkommensschwache Haushalte, die eh schon eine Sparquote von 0€ haben, also ihr monatliches Einkommen komplett für den Lebensunterhalt wieder ausgeben, wie sollen diese sich die teils deutlich höheren Preise leisten können?

Die Antwort des Gastes war ja, dass sie am Endes des Jahres höchstwahrscheinlich deutlich mehr rausbekommen als sie gezahlt haben. Nur ist doch das Problem, dass diese Leute erst mal bis zum Ende des Jahres einen Batzen Geld vorstrecken müssen und wie soll das funktionieren, wenn das Geld so schon kaum bis gar nicht reicht?

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Zu dem Thema habe ich auch mal wieder einen schönen Artikel gefunden - ausgerechnet im „Spiegel“, dem inoffiziellen Verlautbarungsorgan der Partei „Die Grünen“:

Völlig sympathischer Typ, der Herr Stammtischphilosoph.

Mehr fällt dir dazu nicht ein? Ich bin etwas enttäuscht. Wenn du lange genug wühlst, wird der sich doch bestimmt auch in die rechte Ecke einordnen lassen ^^

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Doch, aber wenn ich das aufschreibe, werde ich gesperrt.

Da muss ich nicht wühlen, da ordnet der sich doch selber ein.
Nicht als rechtsextrem natürlich, aber seine Positionen sind die gängigen Alt-Right-Standpunkte.

Nur als Anmerkung … Wäre es nicht besser den zu verlinken, als ihn komplett zu zitieren? Meinte nur wegen den neueren Urheberrechtsreform.

Muss sagen ich bin auch nicht über die ersten paar Fragen hinausgekommen, da kam mir schon die Galle hoch von dem Schwachsinn der da geredet wird und in welcher Sprache der Mann antwortet.
Das is so widersprüchlich, von Herrschaftssprache durchtränkt mit Floskeln versetzt das es sich nach ein paar Sätzen schon so weit disqualifiziert hat das man nicht weiterlesen kann/braucht um zu erkennen was das fürn Murks ist.

Die Argumentation pauschal als „Schwachsinn“ zu bezeichnen ohne jegliche inhaltliche Auseinandersetzung bestätigt den Mann ja geradezu in seinen Aussagen… :rofl:

Oder auch der hilflose Versuch, ihn als Person zu diskreditieren, zeigt nur mangelnden Willen oder Fähigkeit, sich inhaltlich mit den Thesen (der nur das sind sie letztendlich) auseinanderzusetzen.

Für mich immer ein schönes Zeichen, dass er offenbar ins Schwarze getroffen hat.
Mit allen seinen Thesen kann ich mich aber auch nicht identifizieren. So halte ich z.B. das Festhalten an fossilen Brennstoffen - auch in der dritten Welt - für eine Sackgasse. Und dass Politik mit Emotionen und Ängsten spielt ist schließlich auch keine bahnbrechende Neuigkeit.

Nein, weil das altbekannte „Argumente“ sind, mit denen man sich bereits zur Genüge auseinandergesetzt hat.

Siehe oben.
Man muss sich mit dem Quatsch nicht erneut auseinandersetzen, weil ein weiterer Alt-Right-Typ ihn noch einmal äussert.

Whatever lets you sleep at night.

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Ich bin der Meinung, die Bürger der DDR hätten damals auch nicht auf die Straße gehen sollen - die meisten hatten gar keine Ahnung von den komplexen Zusammenhängen und hätten das lieber den Profis überlassen sollen, die sich mit Politik auskennen.

:stuck_out_tongue:

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