Folge 22: Fridays For Future

Der Deutsche Bauernverband hat mehrere Mitglieder direkt im Bundestag und in höheren Positionen des Verbraucherschutzministeriums platziert. Und bis in die neunziger hinein war der Landwirtschaftsminister (wie er damals noch hieß) immer irgendwie mit diesem Verband verbandelt, egal welcher Partei er angehörte. Da kann man drüber denken wie man will, aber die sind schon sehr professionell wenn es um Politische Konzepte geht.

Das problem ist, das ist nicht Konsequent. Die APO damals ist zur Bildzeitung gegangen und hat ein paar Lieferwagen angezündet. Jetzt möchte ich natürlich nicht, dass die zu Straftätern werden, aber nur demonstrieren ist sicherlich nicht die Lösung. Es gibt in Deutschland zahlreiche Bürgerinitiativen, die aktiv den Ausbau der Erneuerbaren Energien verhindern. Und zwar auf Lokaler Ebene. Wo ist FFF da? Um wirklich etwas zu bewegen müssten die bei den Treffen dieser Bürgerinitiativen und bei den Veranstaltungen der Städte, Gemeinten und Projektentwickler, auf denen diese BIs auch sind sein und dort vor Ort für den Klimaschutz demonstrieren.

Das ist nämlich eine Debatte, die man mit Fakten eventuell gewinnen könnte. Es gibt beispielsweise sehr viele Gemeinden die sich gegen einen HGÜ Konverter aussprechen. Obwohl dieses Bauwerk der besseren Verteilung von EE Strom dient, keinerlei Dreck, Lärm, oder Gesundheitsschäden hervorruft sondern einfach nur ein Grauer Kasten in der Größe einer Turnhalle ist. Aber die Leute haben angst vor „Elektrosmog“.

Oder: Ich kann es verstehen, wenn Leute gegen Strommasten sind. Das Teure Erdkabel ist da schon schöner. Es gibt aber Leute die auch da Angst vor Elektrosmog haben und da den Netzausbau verhindern.

Ich glaube, das ist zum größten Teil ein Bildungsproblem.

  1. Die FFF weiß relativ wenig über das Klima und glaubt die Aussagen von Wissenschaftlern seien Dogmen. Was nicht stimmt. Man muss es selber hinterfragen und dann daraus Schlüsse ziehen.
  2. Die FFF Weiß relativ wenig über die Gesellschaft und wie man Kompromisse schließt und Leuten Ideen anbietet ohne sie zu nerven. (Und das funktioniert. Es gibt Menschen, die werden dafür bezahlt Leuten etwas anzudrehen die sie eigentlich gar nicht wollen, und die fühlen sich hinterher besser. Diese Leute nennt man Werbefachleute)
  3. Die FFF weiß relativ wenig über Wirtschaft. Wenn man sich mal Äußerungen anhört, dann wirkt das so als sei für die die Wirtschaft eine Gruppe, die sich gegen die Umwelt verschworen hat. Die Wirtschaft ist aber eine gewaltige, sehr komplexe Struktur von Abläufen an denen Jeder Mensch jeden Tag Teilnimmt und der letztendlich dafür sorgt, dass ich etwas zu essen auf dem Tisch habe ohne mir dies selbst jagen, züchten, oder anbauen zu müssen. Natürlich kann man auch für mehr Regulierung sein, aber man muss wissen wo man da ansetzt und welche Folgen das haben kann.
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Ja, ich habe BWL studiert und weiß wie die Wirtschaft funktioniert. Hast Du studiert und wenn ja was ? Und ja, ich kenne mich mit Kryptowährungen aus und bin selbst ein „Miner“. Auch am Standort Deutschland geht das, mit grüner Energie aus Photovoltaik.
Und es gibt keinen sogenannten wissenschaftlichen Konsens. Dieses ist ein Märchen. Ein Konsens wäre gegeben, wenn alle !!! Wissenschaftler behaupten würden, der Klimawandel wäre menschengemacht. Dieses ist aber bei weitem nicht der Fall. Wissenschaft ist keine Demokratie und die Mehrheit hat Recht … bei weitem nicht. Und wer das denkt hat wissenschaftliches Arbeiten nicht verstanden.

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Das ist Quatsch.

Der wissenschaftliche Konsens ist eine witgehende Übereinstimmung in Fachkreisen, was der Stand der Wissenschaft zu einer Frage ist.

Quelle: Konsens – Wikipedia

Wenn wissenschaftlicher Konsens nur dann vorhanden waere wenn wirklich alle (100%) Wissenschaftler sich einig sind, dann gaebe es zu gar nichts einen wissenschaftlichen Konsens.

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Ich kann Dir nur zustimmen ! Sehr gut geschrieben !

Ja, das steht in Wikipedia. Aber nicht alles was in Wikipedia steht muss auch der Wahrheit entsprechen.

Ich habe ja auch ausgefuehrt warum es Quatsch ist wissenschaftlichen Konsens so zu definieren. Es gaebe dann zu keinem Thema einen wissenschaftlichen Konsens. Nicht mal in exakten Wissenschaften.

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Ich habe erst mal nach einer viertel Stunde das Anschauen pausiert.

Meine zentrale Frage: „Wer soll mit den ‚Streiks‘ unter eigentlich unter Druck gesetzt werden?“ wurde äußerst unbefriedigend beantwortet.
Zumindest hier in Deutschland setzt man mit so was weder Profs noch Lehrer (also Uni und Schulen) unter Druck. Wie denn auch? Die Lehrer/Profs sind auf die Anwesenheit der Studenten/Schüler nicht wirklich angewiesen. Die kriegen ihre Bezahlung trotzdem.

Und selbst wenn es Druck auf sie ausüben würde: Es wären die falschen Adressaten.
Vielleicht bin ich da einer außergewöhnlichen Ansicht, aber wenn man Druck auf die Klimapolitik bzw. deren Gesetzgebung ausüben will, muss man Druck auf die Legislative (regierenden Politiker) ausüben.
Und da frage ich mich ernsthaft: „Funktionierts?“ - Ich meine Abseits von Solidaritätsbeurkundungen und thematischen Trittbrettfahrern?

Wird das im weiteren Verlauf noch konkreter? Oder bleibt das irgendwie „WischiWaschi“?

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Kann eine Organisation „wissen“?
Die besteht aus vielen, vielen Personen, die alle total ahnungslos sind?

Die Politik natürlich.
Und die Bevölkerung an sich.

Bedingt. Es ist immerhin ein großes Thema jetzt.
Die tatsächlichen Reaktionen in Politik und Bevölkerung sind allerdings eher verhalten und unzureichend, das stimmt.

Ich würde deinen Ausführungen zustimmen unter der Annahme, dass es sich bei FFF um so eine Art Lobbyverband handelte, der seine Mitglieder mobilisiert. Das ist aber nicht der Fall, sondern es sind Schüler und Studenten, die hier aus einem allgemeinen Gefühl der Wut über die bestehende Klimaproblematik bzw. die Ignoranz davor auf die Straße gehen.
Da sollen keine Kompromisse (wie die auch immer aussehen sollen) verhandelt werden, sondern es steht das Große und Ganze, also die Rettung des Planeten, auf den Fahnen geschrieben.
Und ich wiederhole mich hier: Man muss keine Klimaforschung betrieben haben, um das Recht zu haben, anzuprangern.

Das Wissen einer Organisation ist das Wissen des Dümmsten geteilt durch die Anzahl der Mitglieder.

Es geht also um ein Gefühl. Es geht nicht um Fakten. Wenn es wirklich um Fakten ginge, warum wird dann nicht der Ausbaudeckel und die völlig misslungene EEG Novelle kritisiert? Das ist ein Fakt der uns was die Klimaziele angeht um Jahre zurückgeworfen hat und gleichzeitig viele Arbeitsplätze bedroht. Dafür muss man auch kein Klimaforscher sein um das zu wissen. Es reicht wenn man bei SPON nicht auf die verlinkten Bento Artikel klickt sondern sich mal mit richtigen Nachrichten und gut recherchierten Artikeln befasst.

Klimaschutz ist in der Politik schon in den frühen Neunzigern angekommen (das Energieeinspeisegesetz das zu einem ersten Wind und Solar Boom geführt hat ist von 1991). Von daher kann man die Kritik an der Politik schon sehr konkret gestalten und muss nicht auf Allgemeinplätze ausweichen, die weder Sinnvoll noch Zielführend sind.

Werden die so nicht erreichen. Ich fürchte sogar, dass sie im Moment bei großen Teilen der Bevölkerung, die eigentlich dem Klimaschutz offen gesinnt sind, davon abbringen diesem Pfad weiter zu folgen.

Um es mal klar zu sagen: FFF hat ein Ziel, das aus meiner Sicht unterstützenswert ist, aber die falsche Strategie um dies umzusetzen. Das ist eine Sache, die auch nach hinten losgehen kann. Die AfD stellt sich ja gerade als anti Klimaschutz Partei auf.

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Das ist allgemeingültig? :smiley:
Das würde einiges erklären!

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Eine Sache die immer vergessen wird ist, das FFF gar nicht behauptet „zu wissen“ was zu tun ist.
Viel mehr appellieren sie daran, dass die Politik auf diejenigen hört die „wissen“ was zu tun ist.
Etwas das auch ein Rezo und viele andere die sich mit den Thema befasst haben machen.

Es ist ein komplett überflüssiges Totschlagargument zu fordern, dass jeder der mitmacht ein Experte sein muss. Wenn das so wäre, dürfte niemand zu keinen Thema auf die Straße gehen. Ich gehe mal davon aus das 50% der Busfahrer keine Experten in Bereich Wirtschaft sind. Und trotzdem dürfen sie nach faireren Löhnen fragen.

Oder noch besseres Beispiel: Ich gehe mal davon aus das ein großer Teil der Menschen keine militärische Erfahrung hat und nicht weiß wie Krieg abläuft. Dürfen sie also jetzt nicht Krieg blöd finden und dagegen auf die Straße gehen?

Zumal diejenigen die Entscheidungen treffen öfters beweisen das sie auch nicht viel bewander, in den Thema sind. Oder aber in falle von Trump wirklich einfach darauf scheißen.(Das ist übrigens ein Gegenbeispiel für Icetwo der behauptet das die Wirtschaft nicht wissentlich schaden anrichtet. Denn manchen ist es am Ende einfach egal, wenn die Kasse stimmt)

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Doch, ich würde das auch verlangen. Und es ist eigentlich üblich, dass man Lösungen für seine Forderungen mitliefert, wenn es um den eigenen Fachbereich geht und wir von Leuten mit besserer Bildung ausgehen. Der Bauernverband würde nur vielleicht nicht Überdüngung überhaupt als relevantes Problem sehen und könnte deswegen einfach nur gegen die Reglung protestieren.

Wäre Fridays For Future nur eine Schülergruppe, könnte ich damit leben. Aber da machen ganz stolz auch viele Studierende mit. Und Studierende sind eigentlich schon die, die direkt bei den neusten Entwicklungen in den Wissenschaften stecken und die vor Ideen eigentlich strotzen sollten und haben es in der Vergangenheit bei ähnlichen Protesten doch auch getan. Und nein, es muss nicht jeder groß inhaltlich Ahnung haben und Ideen und Ansätze anbieten können, aber die Organisation sollte schon solche Leute haben und die dann auch zu solchen Interviews schicken. Wenn FFF es nicht schafft trotz vieler Studierender auch interessante Lösungen anzubieten, dann ist das für mich einfach sehr enttäuschend.

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Greta und FFF hat doch viele Supporter die durchaus Ahnung haben und ab und an als Gast Redner auftreten. Nur die Organisation läuft eher über die „Ahnungslosen.“ Und auch das ist wahrscheinlich von Bezirk zu Bezirk unterschiedlich. Man kann halt kaum erwarten, dass eine Schülerbewegung von Experten geleitet wird.

Man versucht ja auch eher Aufmerksamkeit für die echten Experten zu generieren, die ansonsten ignoriert werden und weniger für die eigenen Demonstranten.

Ich mache ja genau den Punkt, dass dies nun eben keine reine Schülerbewegung mehr ist, sondern Studierende ein zentraler Bestandteil sind. Und das erhöht die Erwartungen deutlich bei mir.

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Studenten sind aber nicht immer zwangsläufig intelligenter als Schüler. Ich würde das sogar als eine sehr eingebildete Ansicht sehen. Je nachdem was man studiert kann man komplett ohne jegliches wissen in solchen Themen durchkommen. Ich würde sogar so weit gehen, dass manche Studenten „Dümmer“ sind, wie so manch ein Hauptschüler. Da rede ich durchaus aus Erfahrung, als jemand der von Hauptschule bis zum technischen Studium nun bereits alles erlebt habe.^^

Mit Alter kommt übrigens ja auch oft leider keine Weisheit:)^^

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Ich hätte ein weiteres Gegenbeispiel anzubieten: Nehmen wir an es handelt sich um eine Demonstration von Tausenden Rentnern, die für höhere Renten demonstrieren. Man kann (auch wenn vermutlich bei vielen höhere Bildung als bei Schülern vorherrscht) nicht verlangen, dass es sich dabei um Rentenexperten handeln muss, die konkrete Vorschläge zur Umgestaltung und Refinanzierung des Rentensystems mitbringen müssen. Die Forderungen stehen erst mal für sich. Und ich glaube man kann guten Gewissens sagen, dass das die einfachere Aufgabe wäre.

Und kein Mensch würde in diesem Fall die Protestierenden per se infrage stellen.

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Bei einem einmaligen Protest, nein. Wenn sich das ganze über ne Spanne von nun deutlich mehr als einem Jahr zieht, dann würde ich schon eigene Ideen und Ansätze verlangen, die nach außen hin vertreten werden und dass Leute mit Fachkompetenz die Außendarstellung übernehmen.

Wenn du das nicht so siehst, okay, lange Diskussion bringt da nichts. Ich persönlich habe da schon Erwartungen an solche Proteste, dass man auch einen ernsthaften Willen zur Mitgestaltung der Zukunft hat und nicht nur einfach dauerhaft Nein schreit. Mich persönlich enttäuscht da aktuell FFF zunehmend und das sage ich als ziemlich klischeehafter linker Gutmensch.

Nun ein paar ernsthafte Forderungen werden doch immer wieder gestellt: Z.b. Mehr Geld in erneuerbare Energien um aus der Kohle aussteigen zu können oder Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, wird auch immer wieder genannt. Sind doch beide solide Ansätze. Insbesondere letzterer würde schon gut Wirkung erzielen und wäre einfach umzusetzen.

Auf einer Demo kann man schlecht einen 100 Punkte Plan durchgehen. Dann rennen dir die einfachen Leute weg. Also muss man sich auf einfache Forderungen beschränken. Das manche durchaus Ansätze haben, findet man schnell heraus wenn man mit den richtigen Leuten redet.

  1. Hab ich das nicht behauptet. Ließ mal meinen Beitrag ganz genau durch.
  2. Damit die Kasse stimmt, muss es immer jemanden auf der anderen Seite geben, der Zahlt. Und wenn der das freiwillig tut, dann ist mir persönlich das ziemlich egal. Im Falle von Trump sieht man allerdings ziemlich deutlich, was passiert wenn jemand der keine Ahnung von Wirtschaft hat politische Macht bekommt. Und deswegen ist das Wissen über die Wirtschaft so wichtig, dass man zumindest weiß dass man jede Maßnahme bedenken sollte.

Du solltest zumindest eine gewisse Allgemeinbildung über ein Thema haben, wenn du damit auch politisch argumntierst. Sonnst könntest du ja auch sagen die Flatearther sind völlig in Ordnunng, denn man kann ja nicht von einem Normalbürger verlangen Experte für die Form der Erde zu sein.

100% der Busfahrer sind aber Teilenehmer am Wirtschaftsleben und sie wissen wie gut oder schlecht sie verdienen, sie wissen ungefähr wie es dem Busunternehmen geht und sie wissen, grundsätzlich, wie das unternehmen denn überhaupt das Geld für die Löhne und Gehälter verdient (also entweder Steuerfinanziert bei Linienbussen oder durch die Fahrpreise beim Reisebus). Außerdem wissen sie wie ihre eigene persönliche finanzielle Situation aussieht und sie können auf Basis dieser Informationen eine Forderung stellen, die ihrer Meinung nach gerechtfertigt ist. Ich habe jedenfalls noch nie Busfahrer gesehen die ein Lohnerhöhung von einer Million haben wollten. Ich glaube die wissen, dass sowas unrealistisch wäre.

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