Folge 217: Dokumentationen - u.a. The Act of Killing, The Bridge, Palio

Pantoffelkino Folge 217. Hier kann darüber diskutiert werden!

Zum ersten Mal gibt es eine ganze Pantoffelkino-Folge mit Dokumentationen. Anna, die selbst Dokus gedreht hat, gibt einen Einblick in die Historie des Dokumentarfilms. Und besprochen werden dann gemeinsam mit Holger und Volker die Filme „The Act of Killing“, „The Bridge“, „Palio“, „The King - Mit Elvis durch Amerika“, „Cinemania“ und „Super Size Me“.

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Sehr unterhaltsame und informative Folge, quasi fast wie ein guter Dokumentarfilm.
Danke, dass Ihr Euch wieder die wunderbare Anna dazu geholt habt, die diese Folge kompetent, fachkundig und sympathisch begleitet und damit eine echte Bereicherung für Massengeschmack und Pantoffelkino ist.
Was sie bzgl Dreck auf der Leinwand erzählt, kann ich als mindestens wöchentlicher Kinogänger auch sehr gut nachvollziehen - im Kinopolis gibt es einen Saal, wo seit jahren zwei Flecken deutlich zu sehen sind, aber der Betreiber meint bei meinen Beschwerden immer, das würde sonst niemandem auffallen - was ich gar niht verstehen kann, da e smich wahnsinnig macht! :rofl:

Außerdem dickes Lob für die Triggerwarnung! :+1:
UND auch noch den Amazon Prime Hinweis bzgl The King - ein Traum, diese Folge! :heart_eyes:

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Dem kann ich zustimmen! Unbedingt mal wiederholen!

Edit: Da Michael Moore am Anfang erwähnt wurde, den Film „Fahrenheit 11/9“ gibt es gerade in der Mediathek von ZDFinfo zu sehen:
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/fahrenheit-11-9-von-michael-moore--100.html

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Ich habe mir eben die Doku „The Bridge“ angesehen, die es übrigens in voller Länge auf Youtube gibt. Ich muss sagen, dass ich schon sehr erstaunt war, wenn man sich eure Kritik zur Doku beim Sehen des Films nochmal vergegenwärtigt. Ich dachte sogar kurz, ich hätte eine andere Doku gesehen, als ihr.
Ich finde, man kann eine Doku mit dem Thema Suizid, kaum subtiler und feinfühliger aufbereiten, als es hier geschehen ist.
Man hat keine explizit grausamen Bilder gesehen und die Interviews mit den Familien und dem Mann, der den Sprung überlebt hat, waren doch enorm aufschlussreich. Die Doku kann einen erheblichen Beitrag dazu leisten, jemandem mit Suizidabsichten davon abzuhalten.
Ich fands ja gut, dass immerhin Holger die Doku nicht als besonders moralisch verwerflich dargestellt hat und auch andere Gedanken geäußert hat. Wenn man das Thema Suizid weiterhin tabuisiert, wie Volker und Anna das hier getan haben, dann kann man an dieser Problematik auch nicht arbeiten. Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 10.000 Menschen durch Selbsttötung, dass sind drei Mal so viele, wie durch Verkehrsunfälle. Wenn Volker sagt, dass er es verwerflich findet, Menschen beim Springen zu filmen und er „den Mehrwert“ einer solchen Doku nicht erkennt, dann muss ich leider sagen, dass Menschen wie Volker Teil des Problems sind, was die Tabuisierung angeht.
Warum sollte man die Menschen NICHT beim Springen von der Brücke filmen? Nur, damit der moralische und ästhetische Geschmack eine normalen Zuschauers nicht gestört wird? Man muss das zeigen, weil es darlegt, wie ein Suizid nun mal ist, nämlich grausam, brutal und schrecklich. Das ist der Sinn des Genres „Dokumentation“. Das man das Leben, so wie es in seiner Gänze stattfindet, dokumentiert. Wenn jede Dokumentation, die einen Suizid zeigt, auch sofort im Giftschrank landet, dann hat man wohl auch kein aufklärerisches Interesse an dem Thema.

Wir können uns auch gerne Sendungen angucken, in denen vier Psychologen an einem Tisch sitzen und über das Thema Suizid reden, aber wenn man wirklich etwas ändern will, muss man schon einen anderen Weg gehen.

Es gibt allerdings einen Punkt, bei dem ich euch voll und ganz zustimme, nämlich wenn’s um den Mann mit den langen Haaren geht, den die in der Doku immer wieder einblenden und dessen Sprung sie ganz zum Schluss dann doch zeigen, plus Aufprall.
Da haben die mit dem Suizid eines Menschen bewusst versucht, Spannung zu erzeugen und den Zuschauer bis zum Ende dran zu halten. Das war in der Tat höchst verwerflich.

Aber auch, wenn ich hier so kritisch klinge, möchte ich sagen, dass mir die Sendung insgesamt wirklich gut gefallen hat. Und Anna war auch ein richtig guter Gast. Sie könnte gerne öfters dabei sein.

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Ich hab eben auf YouTube geschaut - und sie nicht finden können. :roll_eyes: Wer sie unbedingt sehen möchte, kann sich aber auch gern an mich wenden.

Das ist ja auch meine Meinung - und habe ich ja auch im Prinzip so gesagt. Es kommen Angehörige und Hinterbliebene zu Wort. Der Film ist nicht so sensationshascherisch wie man vielleicht zunächst vermuten könnte. Ich kann Kritik daran aber durchaus nachvollziehen.

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Bei YouTube einfach nach „The Bridge“ suchen - die Doku ist dann gleich das erste Video.

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:thinking:

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Tut mir leid, da muss ich Holger einfach klar recht geben:

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Mir hat die Sendung auch richtig gut gefallen und besonders Anna war wieder eine große Bereicherung :slight_smile:

In eine ähnliche Richtung wie „The Act of Killing“ geht auch die Dokumentation „The Missing Picture“, die sich mit Kambodscha unter den Roten Khmer auseinander setzt. Dort werden die Lebensbedingungen der Bevölkerung, aber auch Gewalttaten und Folter seitens der Staatsmacht mit Tonfiguren nachgestellt und es kommen in erster Linie die überlebenden Opfer zu Wort.
Nicht ganz so schockierend wie „The Act of Killing“, aber trotzdem ein hochspannender Einblick in ein extrem grausames Regime und sehr zu empfehlen!

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Ihr habt natürlich wie immer Recht :sneezing_face: ich hab das für eine Werbung gehalten, weil dieses Vorschaubild das irgendwie suggeriert und deshalb schlichtweg übersprungen. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.

:woozy_face:

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Bisschen dreist dafür, dass du deine Annahmen, dass so eine Doku explizit hilfreich ist, mit nichts untermauerst

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Also wenn du die Doku geguckt hast und nicht der Meinung bist, dass sie Menschen mit Suizidabsichten entgegenarbeitet, kann ich dir nicht helfen.

Wenn das Ziel war, einen eindrucksvollen, bewegenden Film zu machen, ist es gelungen. Nur darf man schon kritisieren, wenn über einen längeren Zeitraum täglich die Brücke gefilmt wurde, um genau diese Bilder von Sprüngen einfangen zu können. Angeblich ist man eingeschritten, wenn sich ein Suizid angedeutet hat und hätte auf diese Weise mehrere Sprünge verhindert. Nur – der Protagonist, der für einen Spannungsbogen bis zum Ende der Doku herhalten musste, wurde offensichtlich einen längeren Zeitraum über gefilmt, und mir kann niemand erzählen, dass er nicht verdächtig war. Wo für mich der Erkenntnisgewinn sein soll, ist mir schleierhaft. Und wie das Schauen des Films Menschen mit Suizidabsichten davon abhalten soll, sich umzubringen – klingt für mich noch absurder.

Ganz ehrlich. Ich kann mich da schlecht hineinversetzten. Nur gerade das Finale ist ja fast von poetischer Stimmung („maybe he just wanted to fly one time“ und dazu der Sprung). Das sollten „Menschen mit Suizidabsichten“ vielleicht doch besser nicht sehen!?

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Im Jahr 2004 (Aufzeichnung der Doku) sind 24 Menschen von der Brücke gesprungen. Jeden Tag laufen ca. 30.000 Menschen über die Brücke. Man kann ganz gewiss nicht sagen, dass jemand, der ständig von links nach rechts geht, verdächtig ist. Das tun nämlich mit Sicherheit Tausende am Tag.

Und vielleicht hat sich der Kameramann gedacht „so, jetzt aber. Ranzoomen und hoffen“. Who knows? Einen Erkenntnisgewinn habe ich dennoch nicht – und die Absicht, diese Bilder einfangen zu wollen, bleibt.

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Tja, leider kann man es einigen nie Recht machen. Anscheinend ist es besser, gar keine Dokus über heikle Themen zu machen. Wir reden gar nicht mehr über Suizide und setzten uns in unseren Sessel und sagen nur, wie schlimm das alles doch ist.

Mir ging es vor allem um das pissdreiste Auftreten hier, und da kannst du dich direkt einreihen.

Was hat das eine mit dem anderen zutun? Die Interviews mit den Hinterbliebenen hätten ja auch gereicht. Nur braucht es offenbar diese spektakulären, krassen Bilder!? Wohl kaum. Ich glaube seit 2004 hat sich da auch nicht wesentlich etwas verändert, oder?

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Du solltest dich mal ein bisschen beruhigen.

Ich verstehe übrigens auch nicht, wie Interviews mit Hinterbliebenen einen vom Suizid abhalten sollen. Pls explain