Das Problem sind nicht „schwarze Schauspieler“ oder dergleichen. Sisko und Tuvok haben niemanden gestört, im Gegenteil sogar, weil sie kanonisch neue Figuren waren, ebenso wie Worf, Blade, Murtaugh aus Lethal Weapon etc., die einfach perfekt egalitär (!) besetzt waren. Da hatte niemand was gegen „die Hautfarbe“, weil die entsprechenden Charaktere quasi ihre „Lore“, ihren Kanon, organisch über viele Staffeln aufbauten und entsprechend geliebt wurden. Entsprechende Mega-Blockbuster mit Denzel oder Morgan Freeman sprechen da doch eine eindeutige Sprache, beide Schauspieler lehnen jedwedes Opfergehabe aufgrund von Hautfarben ab, einschlägige Interviews mit beiden findet man zuhauf. Tolkien zu nehmen, oder eine dänische Kunstmärchenfigur, und europäische, bei Tolkien sogar EXPLIZIT angelsächsische Folklore, ähnlich wie bei Witcher die slawische Mythenwelt, einfach zum Melting Pot Seattle/Kalifornien 2022 zu machen, stößt manchen von uns eben sauer auf, die ihr halbes Leben und halbes Geld in die Fandom und ihre Liebe zum Stoff investiert haben. Das ist ein Tempel, eine kulturelle Kirche, Ersatzreligion, siehe Star Wars und der Outrage um „Rey Nicht-Skywalker“, der da genommen und zum Altar progressiver Ideologen pervertiert wird, auf dem mit dem Zaunpfahl moralinsaure politische Fingerzeigerei betrieben wird. Da sind nun alle Frauen Mary Sues, die bei 40 Kilo Lebendgewicht mühelos 5 120-Kilo-Navy-Seals im Zweikampf besiegen und aus den Klingonen bei Not-Star Trek Discovery wird dann halt gasp Trump. Es nervt, Auch, weil es eben so faul und debil und transparent politisch einseitig ist, ohne sich Mühe zu geben, universalitische Perspektiven zu bedienen. In den 70ern gab es unglaublich gute, schwarze (!), Pulp-Autoren, die Varianten von Conan dem Barbaren schrieben: Afirkanische Schamanenkönige, die sich mit Knochenkeulen durch den schwarzen Kontinent gemetzelt und mit Spinnengöttern wie Anansi und Werpanthern angelegt haben. Das Cyberpunk-Tischrollenspiel, auf dem Videospiel und Anime basieren, stammt aus der Feder von Mike Pondsmith, einem schwarzen Gamedesigner, der NIE Bohei um seine Hautfarbe, Opferkult oder dergleichen gemacht hat - im Gegenteil, sein Buch hat schon in den 89ern prophezeit, dass woker Tribalismus die Zivilisation und jeden Diskurs vernichten wird, und er hat Recht behalten. Anstatt uns derart geiles, genuines SciFi- oder Fantasymaterial aus einem gänzlich anderen Kulturkreis zu liefern und für Neues zu begeistern, dass man noch dazu nach Wokenes-Vorgaben sogar komplett ohne böse eklige Kartoffel-Kaukasier besetzen könnte, werden die Dinge, die manche von uns seit 30 Jahren oder länger begleiten, vollgepackt mit Zitat Dean: „schwarzen Zwergen und Meerjungfrauen“. Uns dann zu erzählen, wenn wir damit „ein Problem haben“, sage das viel über uns aus, ist ein starkes Stück, das vor allem zeigt, dass der gute Mann von kanonischer Erzählweise, Sagen, Märchen oder Mythen respektive dem narrativen Archetyp nichts versteht (im Gegensatz zu mir, ich habe explizit einen Abschluss in literarischer Mythentheorie). Vielleicht mal in sich gehen und überlegen: Wieso sind dir Weltkulturerbe wie Herr der Ringe und europäisches Kulturgut so egal, dass du jede verzerrte amerikanische Massenmarkt-Diversifizierung einer von einer Mega-Corporation missbrauchten Erzählung blind umarmst, selbst im Falle eines Tolkien, der absolut konkrete (!) Vorstellungen von seiner angelsächsischen Mythenwelt mit „strahlend weißen Frauen“ und „leuchtenden Königinnen“ hatte, was klare Hautfarben insinuiert? Ein Autor, der gegen Deutsche und indistruiellen Krieg gekämpft und Spaltung zeitlebens verurteilt hat, muss hier postum erleben, wie sein Werk und Wille ohne Respekt geshmäht werden. Er wusste schon, warum er immer gegen Verfilmungen seines Oeuvres war. Was also ist dein Problem damit und was sagt das über deinen Horizont, deine Haltungen aus, hier in das billige Access-Media-Pseudoargumentehorn vom „toxischen Fan“ zu stoßen und uns direkt anzugreifen, wenn uns die Verballhornung unserer Lore, unserer fiktiven Universen für „I support the current thing“ stört? Mal abgesehen davon, dass diese Serie vor Banalität, Amateurhaftigkeit und unfassbaren Logikfehlern auch ohne das ganze Diversity-Ding trieft und von einem Unternehmen stammt, dass Menschen zugleich als Ware behandelt, aber die Kiste lassen wir besser zu.