Folge 2: Das Bedingungslose Grundeinkommen

Das Erwähnte (dass du es für Problematisch hälst, hat nichts über die Machbarkeit zu sagen) plus viele weitere Einsparungen. Wie gesagt, je weniger Staat desto besser, sowohl auf der Geben- als auch auf der Nehmenseite. Ein Minimalstaat, der sich um Bildung, innere und äußere Sicherheit sowie Rechtsfrieden kümmert, würde vollkommen ausreichen.

Auf das „Mimimi, böser [Neo]liberaler“ und so gehe ich mal nicht ein; vergebene Liebesmüh’.

Das wäre letztlich ein viel gewagteres soziales Experiment als ein BGE.

Wer andere einfach (ungerechtfertigt) als Sozialisten bezeichnet, sollte nicht über Fremdzuordnung jammern.

Touché.

Unser derzeitiger Turbokapitalismus ist wie ein kölner Fensterputzer,
der vom obersten Stockwerk runter gefallen ist. An jedem Stockwerk
sagt er: “Es ist noch imer jut gangen.”

Der große Crash im unserem derzeitigen System wird kommen.
Die Anzeichen das der Boden näher kommt sind deutlich.
Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander.
Immer mehr Kapital besitzen immer weniger Leute, der Rest verarmt.

Die Sitten verrohen. Angriffe bei Behörden werden zum Alltag durch
die menschenunwürden Hartz 4 Gesetze.

Die deutsche Wirtschaft lebt nur noch vom Export. Die Binnennachfrage
bricht zusammen, weil immer mehr Leute sich arm arbeiten. Das geht
nicht gut auf Dauer. Die Folge werden Bürgerkriege sein; oder ein
neuer Weltkrieg. Die Frage ist nicht OB es passieren wird, sondern WANN.

Es sei denn, es wird endlich gegengelenkt, und die Politik arbeit nicht mehr
nur für die Wirtschaft sondern endlich wieder für die Bürger. Die SPD hat
ohne Not die soziale Marktwirtschaft abgeschaft, und die CDU hat dies
fortgeführt.

Die Befürworter eines b. Grundeinkommens sind aber schon recht apokalyptisch eingestellt, oder?

Hätte eine schöne Parole für Sektenanhänger: „BGE oder Tod!“

Gefällt’s? Oder zu verharmlosend?

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Du bezeichnest es einfach als Sekte, für andere ist das Sozialismus und einige Befürworter sehen den Untergang kommen, wenn es nicht kommt.

Da tut man sich nicht viel.

Das sind mindestens 60 € für’s Phrasenschwein. Oder 6 Säcke kontrolliert-biologischer Reis aus eigenem Guerilla-Anbau.

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Jedes Brutto Einkommen gleich zu besteuern… Herrlich, wie Leistungsverachtend der Herr diese Finanzierung bewerkstelligen will.

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Das BGE ist halt genauso wie die Forderung nach elternunabhängiger Berufsausbildungsfinanzierung reiner Populismus, bei denen noch nicht mal die allgemeinsten Punkte geklärt oder auskonzeptioniert wurden. Aber diejenigen, die sich aktuell „vom System“ benachteiligt fühlen, weil sie oh wunder trotz Studium der Philosophie und Europäischer Kulturgeschichte keinen Job bekommen und dem bösen Kapitalismus die Schuld für das eigene Versagen geben. Da erfreut sich so ein Grundeinkommen natürlich absoluter Beliebtheit. Wer das bezahlen soll, wird ja im Video auch erklärt, die Zeche zahlen die Reichen mit abartig hohen Steuern, so lange, bis das System kollabiert. Das ist natürlich ein großartiges Konzept. :smiley:

Dabei ist noch die soziale Ungerechtigkeit und sozialistische Umverteilung das kleinste Problem. Wenn das wirklich bedingungslos sein soll, hat der wohlverdienende immer noch mehr Geld als die anderen. Darauf gibts natürlich auch keine Antwort, es sei denn es wäre an Bedingungen(!) geknüpft. Und dann wirds total lachhaft, wenn man sich den Begriff BGE nochmal vor Augen führt. Dann bleibt an der schere trotzdem alles gleich, außer halt, dass man das funktionierende Wirtschaftssystem der BRD einem völlig aufgeblähten Wohlfahrtsstaat geopfert hat.

Aber einige sind hier ja auch so verstrahlt und ernsthaft der Meinung, trotz Mietpreisbremse, Mindestlohn und zwanzigtausend anderen, teilweise völlig unnötigen Eingriffen der GroKo in die Wirtschaft könnte man von der „Abschaffung der sozialen Marktwirtschaft“ sprechen, was nun wirklich vollkommen absurd ist. Ich find das immer wieder unterhaltsam, wie als Beweis für das angebliche NIcht-funktionieren in ein System immer erst vorher in selbiges invasiv eingegriffen wird und wenn sich das dann nicht selbst regelt, sagt man: „Guck mal, hab ich doch gesagt, dass der Markt das nicht regeln kann“.

Wie ein Fahrrad, bei dem man eine Stahlstange zwischen die Speichen wirft und sich wundert, warum das Rad nicht fährt.

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Da jeder bereits ein Grundeinkommen bekommt, ist das nicht leistungsverachtend. Die Überlegung ist folgende:

Lohn/Gehalt - Steuern - Versicherungsleistungen < BGE + (Lohn - festerSteuersatz)

Das BGE kommt zwar bedingungsfrei, das bedeutet aber nicht, dass es nicht Auswirkungen auf andere Einkünfte haben kann und (zwecks Finanzierung) muss. Und hängt euch jetzt nicht an den Begriff „Steuersatz“ auf - das ist einer der Punkte, wo sich die Modelle offenkundig unterscheiden.

Ich finde es belustigend, dass BGE-Gegner ständig die beide Aspekte (Einkommen+Abgaben) auseinanderreißen und sich anschließend beschweren, dass die Rechnung ja gar nicht aufgehen kann :smiley:

Die allgemeinen Punkte stehen und wurden im Video auch angesprochen. Das es noch nicht bis ins letzte Detail durchorganisiert ist, ergibt ein Stück weit Sinn: Niemand wird sich so viel Arbeit machen, alles bis auf den letzten Cent durchzurechnen und zu planen, wenn die Tagespolitik klar formuliert, dass ein BGE nicht mal eine ernst zu nehmende Option ist.

Als böser alter Sozialdemokrat müsste ich jetzt konsequenterweise fragen, warum es solche Studiengänge dann überhaupt gibt, wenn das vorher schon so klar war, dass man damit keinen Job bekommt.

Das ergibt marktwirtschaftlich keinen Sinn, Menschen jahrelang studieren zu lassen (kostet schließlich auch alles Kohle), wenn schon vorher klar ist, dass die danach aus dem Raster fallen (und wieder dem Staat Kohle kosten)

Höh? Wo wurde DAS denn gesagt? Zur Sprache kam unter anderem, dass man alles auf eine Konsumsteuer oder Einkommenssteuer umstellen könnte (z.B.). Klar, wenn reiche Leute mehr Geld ausgeben oder mehr Geld verdienen, werden sie rein zahlenmäßig stärker zur Kasse gebeten als Geringverdiener oder reine BGE-Empfänger. Aber eben nicht auf der Basis der Verhältnismäßigkeit - da ist es exakt der gleiche Prozentsatz, den auch ein Geringverdiener latzt.

Das mag man als stärkere Umverteilung verstehen - entspricht aber keiner Enteignung, die du hier propagierst.

Natürlich hat jemand, der gut verdient auch weiterhin mehr Geld auf dem Konto - das BGE soll die Marktwirtschaft nicht ersetzen - sondern eine andere Basis des gemeinsamen Miteinanders definieren.

Weg von „Ich muss jeden noch so dummen Scheiß-Job für den Mindestlohn machen, um weiter atmen zu können“, hin zu „Ich kann mir meinen Job aussuchen und muss mich nicht unter Wert verkaufen“

Tatsache ist, dass ein Hartz IV-Empfänger (der per Definition schwächste Teil unserer Gesellschaft) weder etwas vom Mindestlohn hat, noch von der Mietpreisbremse (die greift schlicht nicht, ist inzwischen selbst in der Politik angekommen). Und die 20.000 anderen „teils unnötigen“ Eingriffe solltest du vielleicht mal aufzählen.

In einem Sozialstaat geht es nicht nur um die arbeitende Bevölkerung, es geht (ganz besonders) auch um die, die sich nicht selbst versorgen können. Und genau da wurde der Sozialstaat abgeschafft. Hartz IV ist alles, aber nicht sozial.

So betrachtet ist das eine Einschränkung meiner ursprünglichen Aussage, aber der Kern bleibt stehen.

Du kannst mich aber gern widerlegen: Sage mir einfach, wo es Hartz IV-Empfängern heutzutage besser (oder wenigstens gleich gut) geht als noch vor 25 Jahren und ich gebe sofort Ruhe.

Mach mal Beispiele, was du da konkret im Sinn hast. So ist mir das zu schwammig. Danke.

Dann erkläre mir doch wie eine Preisstabilisierung funktionieren soll in einem grenzenlosen Europa? Die BGE Befürworter kommen immer so locker daher :“Dann wird es halt teurer”, beklagen aber, um überhaupt ein BGE einführen zu können, dass alles so teuer ist.

Einen Steuersatz für jegliches Brutto ist Leistungsverachtend. Da ist das zusätzliche BGE egal, für seinen Lohn geht man arbeiten, wenn da der Staat abschröpft fühlt es sich wie Diebstahl an.

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Wird nicht funktionieren.

Ein sehr gutes Interview. Es hat mir sogar besser gefallen als das mit Akif, weil Herrn Blaschke wesentlich besser folgen konnte.

Er hat sehr interessante Denkansätze und grundsätzlich finde ich die Idee des BGE nicht schlecht. Jedoch sind viele Komponenten noch unklar bzw. werden nicht bedacht. Es gibt die ersten Modellversuche und vielleicht sollte man dieses auch mal in Deutschland in einer größeren heterogenen Ortschaft ausprobieren.

Zum Fachkräftemangel: Das System krankt schon lange. Die Menschen werden 3-5 Jahre ausgebildet und dann stellt man fest, dass diese in einem anderen Sektor eher benötigt werden, aber für diesen benötigen sie eine andere Ausbildung. Ein schnelles Umsteigen ist nicht möglich! Bestes Beispiel an meiner Universität! Im Zuge der Flüchtlingskrise wurden sowohl im Wintersemester 15/16 als auch 16/17 mehr als doppelt so viele Studenten im Fach Arabistik eingeschrieben. Es gab dafür mehr Geld von der Landesregierung. Die Studenten sind frühestens drei Jahre später mit ihrem Bachelor fertig - d. h. die ersten werden zum Wintersemester 19/20 fertig sein! Da werden diese voraussichtlich nicht mehr gebraucht. Und die nächste Generation arbeitsloser Geisteswissenschaftler ist auf dem Markt! Das System der Aus-/Weiterbildung an sich gehört reformiert!

Wo siehst du irgendwann in den letzten zweihundert Jahren so etwas ähnliches wie eine Preisstabilisierung? Inflation hat es seit Einführung des Kapitalismus schon immer gegeben und wird es auch weiterhin geben.

Jupp - aber so wie Blaschke es schon formuliert hat - es gibt derzeit Dienstleistungen die nur so günstig funktionieren, weil man die Arbeitnehmer schlecht bezahlt. Das würde sich ändern.

An welcher Stelle kam das? Vielleicht habe ich das ja nur überhört…

Dann vergleiche es doch mal mit der heutigen Situation: Heute hat ein Hartz IV-Empfänger 416 Euro Hartz IV-Regelsatz zzgl. Miete, also insgesamt irgendwas um ca. 850 Euro Grundleistung; bei Arbeitsaufname zusätzlich einen Freibetrag von 100 Euro. Von jedem Euro, den er darüber hinaus verdient, werden 90% vom Regelsatz abgezogen. Bei 200 Euro verdient der Hartzer also nicht 200, sondern 110, bei 300 Euro nur 120, usw. (Du kriegst nicht weniger Lohn bezahlt, sondern Hartz IV schmilzt in den entsprechenden Größenordnungen ab)

Die BGE-Befürworter sagen: Du kriegst 1000 Euro BGE (oder halt ein paar Euro mehr, falls du dich separat krankenversichern musst) und von jedem weiteren verdienten Euro kannst du pauschal 50 Cent behalten (Bei einem Satz von 50% „Steuer“ als Beispiel, alle Werte der Einfachkeithalber mal ins Blaue formuliert).

Wenn du frei und, ohne persönliche Nachteile befürchten zu müssen, zwischen beiden Modellen wählen könntest, bei welchem der Modelle wärst du eher bestrebt, dir eine bezahlte Arbeit zu suchen? Und lassen wir den Grundbetrag mal völlig außen vor, der spielt hier gerade eine untergeordnete Rolle, es geht lediglich um das „Mehr durch Arbeit“

Und genau darauf bezieht sich Blaschke.

Dann müsstest du dich im Moment mehr bestohlen fühlen als mit BGE, nur das die Kohle nicht 1:1 an den Staat fließt, sondern auch an Versicherungen… Ich weiß nicht, in wieweit das wirklich besser ist.

Wird nicht funktionieren, weil?

Wenn du nicht sachlich argumentieren kannst oder willst, dann lass es doch einfach :slight_smile:

Gruß Ronny

Das BGE wird trotzdem nicht funktionieren! Für mich sind das alles träumerein.

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Das Problem mit den Studienplätzen lässt sich sehr leicht regeln.

Hohe Studiengebühren auf nutzlose Fächer (Geisteswissenschaften), so ca. 1000 Euro/Monat.
Mit diesem Geld werden dann relevante, weil in der Gesellschaft benötigte Fächer gefördert (Naturwissenschaften), sowie nützliche Ausbildungsplätze.

Wer gern Gedichte liest, kann dies auch in seiner Freizeit tun, ist billiger.

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Du schaffst es wiederholt nicht auf den Punkt der offenen Grenzen sowie des Kauftourismus einzugehen, ähnlich die der Herr aus dem Video, viel Gewuschel nix konkretes.

Ich sehe dein Problem nicht…

Vielleicht kannst du ja mal ein wenig detaillierter beschreiben, welche Probleme du siehst, die Blaschke deiner Meinung nach komplett ignoriert hat.

Natürlich nicht. Weil das Ganze nicht finanzierbar ist, ende. Jedes Berechnungsmodell geht davon aus, dass die Wirtschaft so weiter läuft wie vor dem BGE und ignoriert den Faktor Mensch.
Laut Umfragen zu dem Thema würden 10 % der Leute komplett aufhören zu arbeiten, 40-50% weniger. Ich vermute mal, dass diese Gruppe nicht die “ich verwirkliche mich selbst”-Tagträumer sind, die eh nichts Sinnvolles bezutragen haben, sondern eher diejenigen, die arbeiten um zu überleben.
Wie mit dieser riesigen Minderleistung das System produktiv genug bleiben soll, um die immer zahlreicheren Nehmer durchzufüttern, erschließt sich mir nicht.

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Quelle?