Folge 185 - Das Hypnose-Experiment

[QUOTE=MadameX;465559]Bei irgendwelchen Zuschauern (CF außen vor, dessen Gedanken und Beschreibungen noch am aufschlussreichsten fand) hab ich da genausowenig Vertrauen wie bei anderen Hypnose-Shows, da ich nicht einschätzen kann, wieviel Selbstdarstellungsdrang und Schauspielerei dabei ist. Es hat für mich somit keinen richtigen Mehrwert gehabt.[/QUOTE]
Also ist Hypnose totaler Fake und auch FKTV macht mit?

Ein wichtiger Punkt. Die Dame steht ja bekanntlich sehr gern im Mittelpunkt und hört sich selbst gerne reden, da war schon irgendwie vornerein klar, dass die da ne ziemliche Show abziehen wird. Hat mich auch nicht überzeugt.

Das hat sie doch gar nicht gesagt.:roll: Sie wollte lediglich sehen, dass eine vertrauenwürdigere Person hypnotisiert wird und ihre Empfindungen dazu schildert.

Vollkommener Schwachsinn.
Denise hat durch ihre Meditationserfahrung halt am besten auf die Hypnose angeschlagen.
Wer keine Ahnung hat, …

Ich kapier den Grund solcher Aussagen nicht… Was zum Geier war an den Aussagen der Teilnehmer so unvertrauenswürdig? Und vor allem was soll denn noch bewiesen werden wenn man doch der Meinung ist Hypnose sei kein Fake? Die Aussagen der Teilnehmer haben sich doch nichteinmal widersprochen.

Wo? Den Eindruck hatte ich von ihr bis jetzt nämlich nicht. Nur weil jemand gerne jeden Spaß mitmacht und sich gut auf Dinge einlassen kann, heißt das doch nicht, dass sie Kamerageil ist :roll: das „bekanntlich“ kann man also gut und gerne streichen :wink:

Hallo,

im Eigentlichen hypnotisiert man sich selbst.
Jeder, der einen Film guckt und nur auf diesen Film fokussiert ist, während er alles um sich herum nicht bemerkt und vergisst, der hypnotisiert sich.
Es geht um das Fokussieren auf eine Sache und um das Ausblenden aller anderen sensorischen Faktoren in der Außenwelt.
Zusätzlich geht es um Entspannung und man bringt sich in einen Zustand zwischen Schlafen und Wachsein.
Wie ich im Beitrag sagte, so ist es in etwa so, als würde man Jemanden plötzlich und unvorbereitet mitten in der Nacht wecken und man ist noch nicht so ganz “bei sich”.
Natürlich “weiß” man wer man ist und was man macht, aber man ist in einem etwas schläfrigen Zustand.

Es ist im Grunde eine Entspannungsübung.
Ähnlich wie bei autogenem Training oder bei einer Meditation. Wer in diesen Bereichen schon Erfahrungen hat, dem dürfte es relativ leicht fallen.
Bei einer Meditation schaltet man ja auch alles aus und “leert” sich und ist ganz in sich drin.
Bei der Hypnose fokussiert man auf die sonore Stimme und ist somit bereit für die Suggestion.
Wer Probleme damit hat sich auf eine Sache zu konzentrieren, “abzuschalten” oder “herunterzufahren”, für den dürfte Hypnose z.B schwieriger sein.

Hypnose wird ja bei Angstpatienten beim Zahnarzt angewendet, damit diese nicht mehr an die Angst denken und einfach “loslassen”.
Mir bringt es z.B persönlich sehr viel Spaß mich einmal “fallen zu lassen” und das muss man bei der Hypnose auch. Wer sich da innerlich wehrt, für den wird es schwer.
Man muss eben bereit dafür sein sich “einzulassen”.
(Es ist übrigens in Ordnung, wenn man meine kurze Jeanshose sieht. Das war durchaus eine Straßenhose und keine Unterwäsche :D)

Für die Hypnose hatten sich mehrere Leute gemeldet: Mario, der Schiedsrichter welcher die EM-Analysen macht, Christian Fack, der Praktikant, ich und “Dr. Lurch”.
Sowohl Nils als auch Holger und Porni wollten sich nicht hypnotisieren lassen.
Es waren also sowohl Mitarbeiter dabei als auch Stamm-Zuschauer, welche schon in Formaten mitgewirkt haben.

In der Probe klappte es bei Mario überhaupt nicht. Bei Christian Fack und dem Schiedsrichter weniger.
CF!, ich, der Praktikant (Sry weiß deinen Namen nicht^^) und Lurchi haben von dieser Auswahl “am Besten” funktioniert.
Bei mir klappte es hinter den Kulissen auf Anhieb sehr gut.
Christian J. nahm also die vier auf die Bühne bei denen die Testrunde hinter den Kulissen gut klappte.

Es wurde z.B eine kleine Suggestion gemacht bei welcher uns gesagt wurde, dass unsere Füße auf dem Boden kleben und wir nicht mehr in der Lage sein werden wieder aufzustehen, wenn wir wieder “wach werden”.
Für mich war das der krasseste “Mindfuck”, denn es war wirklich so als könne man sich nicht bewegen.
Das hat man gespürt und dachte sich:
“Was ist los? Sind meine Beine jetzt eingeschlafen?”.
Das klappte beim Praktikanten auch sehr gut, welcher es ebenso empfand.

Das ist natürlich nur subjektiv als empirisches Phänomen zu berichten.
Es wurde vor der Kamera nicht gemacht, weil man dann leicht hätte behaupten können es wäre gespielt.
Es war für mich am eindrucksvollsten.

CF! wurde definitiv sehr schläfrig und konnte sich mMn trotz seiner skeptischen Natur auch relativ gut hypnotisieren lassen.

LG

D.

Ich fand das Experiment sehr interessant und es wirkte auf mich auch viel authentischer als die RTL-Show. Man merkte schon, wie die Teilnehmer sich hier „wehrten“ bzw. skeptisch waren, was dann unterschiedlich gut funktionierte.

Irgendwie ist mir der Effekt aber unheimlich. Wie jeder würde ich wohl behaupten, dass es bei mir garantiert nicht funktioniert.

Bei Prof. Lurch ist mir aufgefallen, dass er zwar nach eigener Aussage am wenigsten drauf angesprungen ist, aber kein anderer Teilnehmer so konsequent geradeaus in die Kamera geblickt hat, selbst wenn um ihn herum Dinge passierten. :wink:

[QUOTE=TV eye;465601]
Hypnose wird ja bei Angstpatienten beim Zahnarzt angewendet, damit diese nicht mehr an die Angst denken und einfach “loslassen”.
[/QUOTE]

Moment mal, ich dachte beim Zahnarzt wird Hypnose als Betäubungsersatz eingesetzt. Hat zumindest User “Hypno” behauptet.

Du kannst beides machen.
Die Angsthypnose ist eine beständige. D.h. die Angst bleibt dann weg. Wird irgendwann durchgeführt meist ein paar wenige Tage vor dem nächsten Arztbesuch. Hab die selbst schon bei Ängsten vor Operationen durchgeführt.

Die Betäubung ist eine Hypnose, die man nur direkt machen kann. Das Schmerzempfinden wird unter Hypnose ausgeschaltet, Zahnarzt macht seinen Job, Hypnose wird aufgelöst - fertig.

Ok, danke für die Erklärung. Ich würde ja gerne sämtliches Schmerzempfinden sowie unangenehme Gefühle bei mir dauerhaft weghypnotisieren (lassen).

Kann ich dir auch sagen: geht nicht :wink:

Du kannst verschiedenen Assoziationen umprogrammieren, so dass zum Beispiel Traumapatienten beim Erinnern an das Geschehene anders reagieren oder eine nicht weggehende Liebe zum ExPartner, aber negative Gefühle generell weg hypnotisieren geht nicht. Wäre auch dumm und würde dich zum sozialen Außenseiter machen.

Ich mach mich hier mal unbeliebt.

Ich fand das Hypnose Experiment vollkommen überflüssig. Selbst wenn es funktioniert hat, wurde das nicht ausreichend genug vermittelt. Da war das Fernsehexperiment noch nachvollziehbarer. Weiterhin waren auch nur Leute aus dem FKTV Kosmos da, was die Sache nicht unbedingt glaubwürdiger gemacht hat (auch wenn man genau das Gegenteil denken kann).

Das hätte man lieber gesondert in einem anderen Format verwurstet.

Mir geht in der Debatte über “Hypnose” zu sehr unter, dass es korrekterweise um [B]Show[/B]hypnose geht, und deren Funktionsprinzip ist relativ einfach erklärt: Menschen bilden ihr Verhalten nach der (vermuteten) Erwartungshaltung ihrer Umgebung. Durch die besondere Situation, in die der Hypnotiseur den Teilnehmer bringt, ändert sich dieser Rahmen relativ zum Normals. Manche sind dadurch eben empfänglicher für bestimmte Einredungen, insbesondere wenn sie zuvor geistig ausreichend vorbereitet (in manchen Kontexten würde man von “zermürbt” sprechen) wurden.

Man stelle sich vor, jemand wäre unter den Teilnehmern gewesen, der nicht freiwillig mitgemacht hätte. Hätte jemand nur dort gesessen und sich dem gesamten Prozess verweigert - kein Hypnotiseur der Welt hätte ihn zum Mitmachen bewegen können. Die kooperative Grundeinstellung (“jetzt bin ich dabei, dann muss ich auch mitmachen”) öffnet Tür und Tor für Suggestionen.

Es werden Handlungen bzw. Wahrnehmungen suggeriert, die in diesem Setting als korrekt empfunden werden. Ein bisschen nutzt das Ganze Gruppenzwang, ein bisschen Suggestion (die an sich auch kein Zauberwerk ist) und ein bisschen unfreiwilliges Method Acting. Man geht gewissermaßen nach und nach vom bewussten zum unbewussten Ausführen von Anweisungen über, und die Aufgabe des Hypnotiseurs ist, einen dort in kleinen Schritten hinzuführen.

Nicht zu vergessen ist auch, dass der Hypnotiseur (wenn er seinen Job richtig macht) als Autoritätsperson empfunden wird und Menschen mit Hang zur Autoritätsfürchtigkeit intuitiv seinen Anweisungen so gut es geht (wie hier mehrfach ersichtlich) zu folgen versuchen.

Wäre man ganz besonders zynisch, könnte man auch feststellen, dass man das Funktionieren von Hypnose bereits daran sieht, dass gewisse Verhörmethoden weltweit weiterhin Anwendung finden. Ich will damit nicht sagen, dass Hypnose auch nur annähernd im Maßstab vergleichbar sei, aber die zugrundeliegenden Techniken werden, ins Extrem übersteigert, auch genutzt um Informationen aus (Kriegs-) Gefangenen herauszubekommen. Das ist, wage ich zu vermuten, auch ein Grund, weshalb Hypnotiseure sehr vorsichtig und berechtigt empfindlich sind, wenn es um möglichen Missbrauch der Situation geht.

Es wäre schön, wenn begleitend zu dem Experiment mehr auf das [I]warum[/I] eingegangen worden wäre. Ich weiß, Hypnotiseure sind in dieser Hinsicht wie Bühnenmagier sehr erklärungsscheu, aber gerade über die Methoden und Funktionsweisen Aufklärung zu schaffen wäre das Mindeste, um hier mit dem gleichen investigativen Standard an die Sache heranzutreten wie bei weniger “befreundeten” Themenkomplexen.

Also ich hab mir das Hypnose-Experiment angesehen und klopp mal böse einen raus.


Hypnose mag da funktionieren wo der Proband einen inneren Lustgewinn oder Nutzen (zB Schmerztherapie) erwünscht aber nicht bei anderen Leuten. Im Endeffekt wie bei jeder anderen psychotherapeutischen Einwirkung.

[QUOTE=Knight79;465685]Man muss sich klarmachen daß das Leben sexualaktivier junger Frauen durch Manipulation, Dominanz und und nicht durch klassische rationale Überlegungen (männlicher Sicht) bestimmt ist.[/QUOTE]
Den Satz sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen. :lol:

Die Begeisterung über den Satz ist überall recht groß.

Super, habt ihr mal was zum Nachdenken, das ist mein Spass hier zu schreiben:mrgreen:

[QUOTE=Knight79;465685]
Man muss sich klarmachen daß das Leben sexualaktivier junger Frauen durch Manipulation, Dominanz und nicht durch klassische rationale Überlegungen (männlicher Sicht) bestimmt ist.[/QUOTE]

Ich finde den Satz auch klasse. Voll ins Schwarze getroffen!

Ich fand das Hypnose-Experiment einerseits spannend, einerseits etwas überflüssig. Es hat mich einfach nicht total überzeugt.

Hätte mir gewünscht, wenn man z.B. die Übung “Menschliches Brett” gemacht hätte. (Den Körper so steif wie ein Brett zu “verkrampfen”.)

Solche Experimente wären besser gewesen, sofern sie die Person nicht blossstellen, da sich dann jeder selber überzeugen kann, ob dies mit Schauspielerei auch möglich gewesen wäre.

@ monsterfurby:

Teilweise ist das schon etwas daran, was Du sagst; eine bedeutende Beziehung zwischen Hypnose und Verhören vermag ich allerdings nicht zu sehen.

Was die Showhypnose angeht, so gibt es da einen guten Artikel dazu, der wesentlich auf den (fundierten) Ausführungen eines bekannten Showhypnotiseurs fußt:

Manches dazu findet sich auch in folgendem Thread, etwa in meinen Beiträgen dort:
http://forum.massengeschmack.tv/showthread.php?19011-Folge-184-Zwischen-Hohlsein-und-Hypnose

Dort geht es dann auch um die Frage, was beispielsweise die experimentelle Psychologie und die Neurowissenschaften zur Echtheit der Hypnose zu sagen haben.
(Ist natürlich nur für Leute interessant, die wissenschaftlichen Erkenntnissen gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen sind. Es gibt, wie man in der Diskussion dort gesehen hat, auch Menschen, die alle relevanten Forschungsarbeiten unbesehen und ohne Begründung einfach für irrelevant erklären, dafür aber überzeugt eine Meinung zur Hypnose vertreten, ohne sich jemals auch nur oberflächlich mit diesem Phänomen namens “Hypnose” beschäftigt zu haben. Für solche Leute wäre die Lektüre nur eine Zeitverschwendung.)