Folge 166 - Sendercheck: Die neue Zeit TV

@Tom

Das ist ein anderes Thema.
Der Mensch konnte vor tausenden Jahren sein Verhalten reflektieren, weswegen Vegetarismus auch genauso alt ist.

@DeeperSight

Erst durch das Feuer, und dadurch die Möglichkeit Nahrung (insbesondere Fleisch) verträglich zuzubereiten, konnte der Mensch soviel Eiweiß zu sich nehmen, damit das immer größer werdende Gehirn versorgt werden kann.
Wenn man es also sehr überspitzt darstellen würde, könnte man sagen, wären die Urmenschen Vegetarier gewesen, hättest du heute kein iPhone (respektive Smartphone) in der Hand.
Vegetarier zu sein in der westlichen Welt ist nicht wirklich schwer und durchaus ein gangbarer Weg, aber viele Vegetarier fordern eben auch, die ganze Menschheit könne allein von Pflanzen ernährt werden und Tierhaltung sollte überall verboten werden.
Jedoch hinkt der Vorstoß, wenn man genauer hinsieht. Die PM hat dies mal recht nüchtern und ohne Populismus in einen Artikel erklärt. Leider ist der Artikel nicht mehr online abrufbar.
Soweit ich mich erinnere, wurde unmissverständlich klar gemacht, dass wir unseren Fleischkonsum veringern müssen. Aber dass alle Menschen Vegetarier sein sollen, ist jedoch auch nicht zielführend, weil einige Regionen der Erde für das Anbauen von Getreide oder anderen Nutzpflanzen einfach nicht geeignet sind (z.B. die Bergregionen in Chile), jedoch hervoragende Bedingungen für Viehzucht vorherschen (Weide/Graslandschaften). Denen würde man damit a) ihren Lebensunterhalt zerstören und b) müsste Chile in dem Beispiel extrem viel Nahrung importieren.
Außerdem hängt an der Viehzucht auch noch einige andere Industrien dran. Lederindustrie z.B…
Wie man sieht ist das Thema eben nicht so einfach.
Ja wir müssen unseren Fleischkonsum veringern, aber alle Menschen zu Vegetarier machen würde bedeutend mehr Probleme schaffen als es lösen würde.

Davon habe ich niemals gesprochen. Außerdem waren die Menschen damals keine Vegetarier, da sie Insekten, Maden und anderes Getier (u.a. auch Aas) verspeisten.

Ich mache mich heuchlerisch für den Sonntagsbraten stark.
Wer vegetarisch leben möchte, darf dies gerne tun.
Alles, was ich sagte, war, dass wir die moralische Pflicht haben, so wenig Fleisch wie möglich zu essen. Wer das nicht einsieht, nimmt sehenden Auges ein Unrecht in Kauf. Außerdem schafft er sich ein Problem. Er muss dann eine Definition für wertloses Leben anbieten. Tiere können Schmerz empfinden und haben ein Erinnerungsvermögen. Damit schließt man die Massentierhaltung von vornherein aus. Es sei denn, es ginge um ein Ernährungsproblem. Man kann aber mit pflanzlichen Nahrungsmitteln die Menschen sehr gut ernähren, ohne Hunger leiden zu müssen. Deshalb ist das Argument hinfällig.

Vegetarismus als Zwang ist falsch. Massentierhaltung an sich aber auch und die entsteht erst durch den massenhaften Konsum.

[QUOTE=DeeperSight;421764]Der Mensch ist dem Tier intellektuell übergeordnet, da er sein Verhalten reflektieren kann. Daraus entsteht Wissen und der Wissende trägt immer die größere Verantwortung. Wir haben die Pflicht eine Moral und eine Ethik zu entwickeln und diese auszuhandeln.[/QUOTE]
Auch, wenn ich mit dieser Ethik sympatisiere, kann man sie nicht aus den Evolutionstheorien als ehtischen Maßstab herauslesen.
Was ethisch korrekt und nicht korrekt ist, ist letztendlich Philosophie, Weltanschauung und der eigenen Wille.

Der Standpunkt, dass es ethisch “böse” ist Tiere zu essen, ist eine reine willentliche Festlegung einiger Menschen. Mehr nicht.
Man kann diesen Standpunkt weder auf Religion noch Evolution festnageln. Warum auch? Ist gar nicht nötig.

Nebenbei ist es nur interessant, wie Evolutionisten auf so was anspringen.

[QUOTE=DeeperSight;421764]Die vegetarische Ernährung trägt dem Rechnung und man sollte sie nicht verlachen, sondern ernstnehmen.[/QUOTE]
Habe ich den Eindruck gemacht? War nicht meine Absicht.
Vielleicht fühltest Du Dich eher auf den Fuß getreten von der Aussage, dass man bei der von Dir oben genannten Abgrenzung von Eigenschaften zwischen Mensch und Tier, den Menschen eben wieder über das Tier erhebt, Womit ich kein Problem habe, denn ich sehe hier weniger die physisch-biologische Differenz als maßgeblich an.

[U]Wenn[/U] sich Vegetarier oder Veganer aufgrund ihrer Lebensphilosophie als die ethisch besseren Menschen ansehen, so erfolgt das ausschließlich aus ihrer persönlichen, philosophischen Weltanschauung - nicht aus bestehenden Religionen bzw. Wissenschaften. Wenn man damit anfängt zu missionieren, so hat dies für mich bereits religiöse Züge. (Und hier ziehe sich der den Schuh an, dem er passt!)

[QUOTE=DeeperSight;421764]Evolution und Religion spielen da kaum eine Rolle.[/QUOTE]
Meine Aussage in einem kurzen Satz. Ich würde nur das “kaum” in “keine” ändern.

Was ethisch korrekt und nicht korrekt ist, ist letztendlich Philosophie, Weltanschauung und der eigenen Wille.

Wie kamen wir Menschen darauf, dass das Quälen von Lebewesen schlecht ist?
Ist doch Konsens oder nicht?

Der Standpunkt, dass es ethisch „böse“ ist Tiere zu essen, ist eine reine willentliche Festlegung einiger Menschen.

„Massentierhaltung ist böse“ ist auch Konsens.
Vegetarismus ist nur die logische Konsequenz aus dem „Du sollst nicht töten“-Grundsatz.
Je mehr wir über Tiere und deren Sozialstrukturen wissen, desto schlechter kann man Fleisch als Nahrungsmittel rechtfertigen.
Nicht, nach der aktuellen ethischen Grundlage.
Dass das eine rein willentliche Festlegung ist, braucht man eigentlich nicht erwähnen.
Das ist bei allem so.

Das einzige, was aus diesem Dilemma befreien würde, wäre, wenn man Pflanzen eine ebenso starke Schmerzempfindlichkeit, soziale Interaktion und ein ausgeprägtes Erinnerungsvermögen nachweisen kann. Ich kann dich da beruhigen… sieht sehr danach aus, als würde genau das in ein paar Jahren geschehen sein.

[QUOTE=RKern;422109]
Erst durch das Feuer, und dadurch die Möglichkeit Nahrung (insbesondere Fleisch) verträglich zuzubereiten, konnte der Mensch soviel Eiweiß zu sich nehmen, damit das immer größer werdende Gehirn versorgt werden kann. [/QUOTE]

Die These ist mittlerweile auch widerlegt :wink: Mehr sag ich zu dem Thema nicht mehr…

Das interessiert mich jetzt aber:

Der Artikel hier klingt zumindest plausibel

Hast du ein spezielles Stichwort oder gar Link für die Gegenthese?

Es gibt eine ganz andere, imho viel plausiblere These, da diese weder die Tätigkeit des Kochens benötigt noch eine Jagd auf wilde Tiere - wenn diese Tiere nämlich schon tot sind, und dazu noch eine kostenlose Beilage dazu liefern, kommt man relativ leicht an die benötigten Kalorien:wink:

Die These klingt in der Tat plausibel. Ich hatte mich schon lange gefragt, wie unsere Vorfahren so ohne weiteres als Aasfresser hätten zurecht kommen sollen. Maden hingegen gehören noch heute in vielen Kulturen zum normalen Speiseplan und sollen auch gesünder sein als Fleisch von Wirbeltieren. Gutes Protein, wenig Fett und so.

Ahja vielen Dank für den Hinweis. Der half weiter, obwohl ich

Die These ist mittlerweile auch widerlegt.
noch reichlich voreilig finde. Zumindest ist die These nicht abwegig.

[QUOTE=DeeperSight;422212]

Das einzige, was aus diesem Dilemma befreien würde, wäre, wenn man Pflanzen eine ebenso starke Schmerzempfindlichkeit, soziale Interaktion und ein ausgeprägtes Erinnerungsvermögen nachweisen kann.[/QUOTE]

Wäre das nicht ein viel Größeres Dilemma? Denn dann kann man ja nicht sagen: Tiere Darf man nicht essen, aber Pflanzen schon, weil das ja niedere Lebewesen sind? Denn genau das ist ja das Argument wenn man sagt: der Mensch darf Tiere essen, weil Tiere Niedere Lebewesen sind. Mit anderen Worten: Wenn man die Argumentation so weiterzieht dürfte man bei dem Nachweis auch keine Pflanzen mehr essen, oder man müsste seine Argumentationskette anpassen, Das dürfte sich dann aber nicht mehr nur auf Tiere beziehen.

[QUOTE=RKern;422238]Das interessiert mich jetzt aber:

Der Artikel hier klingt zumindest plausibel

Hast du ein spezielles Stichwort oder gar Link für die Gegenthese?[/QUOTE]

so ein Bullshit… ehrlich… aber echt mal jetzt… wir könnten hier alle ewigkeiten damit verbingen uns Links zu Thesen zu zeigen, die alle total plausibel klingen und sich widersprechen. Das Internet macht es möglich! Deshalb -bitte- einfach selber ausprobieren… Esst mal den einen Tag ne Currywurst mit Pommes zum Mittag und den anderen Tag nen frisch-gepflückten Apfel… Und dann entscheidet selber, wann habt ihr mehr Energie, könnt besser denken und seid gesättigter??

[QUOTE=DeeperSight;422212]“Massentierhaltung ist böse” ist auch Konsens.
Vegetarismus ist nur die logische Konsequenz aus dem “Du sollst nicht töten”-Grundsatz.[/QUOTE]
Kein Konsens - Deine Meinung bzw. Weltanschauung.
Wäre es Konsens würde generell kein Fleisch verspeist und keine Tiere in Massen gehalten.
Was letztendlich 2 verschiedene Themen sind. Und wer Massentierhaltung als Grund angibt kein Fleisch essen zu wollen angibt sollte noch mal in sich gehen und genau nachdenken. Da gibt es Lösungen!

Ich werde mich zu diesem Thema hier ausklinken, da es mehr und mehr offtopic wird. Wir können aber gerne hier weiter reden

Versuchst Du schon wieder User in den Vegetarismus Thread zu locken, aka ‚Faden der Verdammten‘? :stuck_out_tongue:

@Icetwo

Genau das habe ich ja gesagt.
Erst wenn das geschieht, wird man daraus befreit und kann das Quälen wieder mit dem Überleben relativieren.

Solltest du etwa zu den drei Menschen in Deutschland gehören, die Massentierhaltung gut finden?
Da werden sich die anderen beiden aber freuen. :slight_smile:

Das ist sehr naiv. Man kann durchaus gegen etwas sein, ohne etwas dagegen zu unternehmen.
Wir finden alle nicht so toll, dass Google unsere Daten sammelt oder die NSA unsere Post liest.
Na? Wer unternimmt was?

Richtig… in jüngster Zeit in Zahlen 1.

Es gibt Menschen, die sind einfach konsequent.
Das war für mich der einzige Grund, warum ich damals aufhörte Fleisch zu essen.
Ich wollte keinen Cent mehr in die Industrie stecken und alle Metzger in meinem Umfeld werden beliefert.
Die Kraft, die ich in ein Steak des reinen Gewissens hätte stecken müssen, wäre unverhältnismäßig gegenüber der Kraft des Verzichts gewesen.

Das Bewusstsein, sich am Rande der Legalität zu bewegen, lässt die Menschen noch leise treten.
Sollten die Schleusen geöffnet werden, wird aus Sachlichkeit ein Glaubenskrieg.
Jeder Vegetarier-Thread ist zum Scheitern verurteilt. Egal in welchem Forum, egal zu welcher Jahreszeit.
Er muss scheitern.

[QUOTE=DeeperSight;422386]Solltest du etwa zu den drei Menschen in Deutschland gehören, die Massentierhaltung gut finden?
Da werden sich die anderen beiden aber freuen. :)[/QUOTE]
Du hat anscheinend Talent vermeintlich persönliche Ansichten in eine geäußerte Beobachtung hineinzuinterpretieren.

[QUOTE=DeeperSight;422386]Es gibt Menschen, die sind einfach konsequent.[/QUOTE]
Einen Vegetarier als “konsequent” zu betiteln, weil er kein Fleisch aus Massentierhaltung essen möchte obwohl es Fleisch aus Nicht-Massentierhaltung gibt - auf die Idee muss man erst mal kommen.
Tun aber so manche Vegetarier/Veganer meiner Beobachtung nach.

Außer einem blöden Vorwurf kam nicht viel… :roll:

Echt jetzt? Das ist deine Antwort auf wissenschaftliche Thesen? Selbstversuche mit anschließender Auswertung deiner Gefühlslage?
Im übrigen: Ernährungswissenschaft <> Anthropologie
Das widerspricht einfach komplett der Natur, was du da von dir gibst.
Warum müssen Pflanzenfresser im Tierreich bei ähnlichem Gewicht bedeutend mehr fressen als Fleischfresser?
Das liegt einfach daran, dass pflanzliche Nahrung zu verdauen bedeutend mehr Aufwand bedeutet, als Fleisch zu verdauen. Das liegt natürlich an dem Unterschied zwischen pflanzlichen und tierischen Zellen.
Die Enrgiebilanz bei Fleisch ist um einiges höher als bei pflanzlicher Nahrung.
Achja:
Das du dich vielleicht direkt nach einem Apfel fitter fühlst und besser denken kannst, liegt ja auch am Fruchtzucker, der direkt ins Blut geht. Bis das Fett und die Kohlehydrate vom Fleisch verdaut sind dauert es halt ein Weilchen, liefert aber im Endeffekt mehr Energie.
Und das Sättigungsgefühl tritt dann ein, wenn der Magen gefüllt ist. Deshalb essen ja manche Leute um abzunehmen schwammartige Gebilde, welche größer werden aber quasi 0 Energie liefern, um satt zu sein.
Also was du da gerade von dir gegeben hast ist

Bullshit… ehrlich… aber echt mal jetzt…

Vegetarismus ist einzig und alleine ein moralisches Konstrukt. Das schließt alle Formen dieser Ernährungsform mit ein.

Lieben Dank für deine Meinung @RKern :smiley: