Folge 164: Urteil gegen Radio Bremen - Wetten dass & TV Total

Gut klagen wäre wohl einerseits ein bisschen großkotzig von den Verlagen und deshalb auch anderseits unrealistisch. Verhältnismäßig wäre eine Unterlassung durch einen beauftragten Anwalt. Ob das dann zum Rechtsstreit ausarten muss, sei dahingestellt. Mir persönlich sind diese Einblendungen ein Ärgernis. Mit jemanden mögen oder nicht mögen hat es aber nicht viel zu tun, wenn ein unbeteiligter Dritter einen legitimen Anlass hat, gegen eine - meiner Meinung nach - missbräuchliche Verwendung von eigenem Material vorzugehen. Im besten Falle für Holger entbirgt sich daraus ein Lex Kreymeier mit Präzedenz-Charakter. Im einfachsten schlechten Falle muss er eine Unterlassung für ein paar hundert Euro unterschreiben. Es kann ja dann gerne um Spenden gebeten werden.

Also, ich bestreite nachdrücklich, dass das Abfilmen eines (frei zugänglichen) Artikels irgendeine Urheberrechtsverletzung darstellt. Dann müssten wir ja Pressesch(l)au mit sofortiger Wirkung einstellen. Das war noch nie ein juristisches Thema - dein persönliches Ärgernis in allen Ehren.

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Es scheint dazu (noch) keine klaren Regelungen zu geben. Ist zudem nichts MG-spezifisches. Sowohl auf Youtube als auch auf Twitch gibt es schon seit Jahren haufenweise Kanäle, deren Content hauptsächlich aus Reactions auf irgendwelche Artikel besteht. Da werden die Artikel oft sogar komplett vorgelesen. Soweit ich weiß, gab es diesbezüglich bisher noch nie juristische Auseinandersetzungen.

Wenn die was mit Fernsehen zu tun haben oder einen (teilweise auch verrückte) Auftritt hatte , bei einer Sendung, dann dürfen die da gerne mal Platz nehmen. War am Anfang bei Raab auch so, da saß mal ein Gast aus einer Talkshow oder Spielshow 1da oder jemand der aus anderen Gründen für „Raab der Woche“ nominiert wurde.

Doch, das ist eigentlich ziemlich klar. Derjenige, der das Nutzungsrecht hält, entscheidet was damit gemacht wird. Nur ein Tipp: auch Gratis-Zeitungen finanzieren sich über Werbung, daher macht es schon einen Unterschied, ob ich den Artikel direkt bei Spiegel Online oder Bild . de lese, oder ob ihn jemand abfilmt oder gar auf seine eigene Website spiegelt. Wurde übrigens unlängst deutlich verschärft durch das sogenannte Leistungsschutzrecht, seitdem sind selbst Suchmaschinen wie Google nur noch kleinste Textmengen in ihrer Vorschau gestattet, es sei denn ihnen wird seitens der Verlage eine Lizenz ausgestellt.

Was anderes ist allerdings das Zitatrecht, so wie halt auch bei allen anderen Medien die Holger zitiert, normalerweise in Videoform, das ist natürlich je nach Sachlage erlaubt.

Das ist gefaehrliches Halbwissen. Zeitungsartikel unterliegen auch dem Urheberrecht und koennen nur im Rahmen des Zitatrechts ohne Einwilligung des Urhebers verwendet werden [1]. Das komplette Abfilmen eines Artikels wuerde hoechstwahrscheinlich nicht in diesen Rahmen fallen [2]. Nur weil niemand bisher geklagt hat, heisst das nicht, dass es nicht rechtswidrig ist. Wo kein Klaeger, da kein Richter.

[1] Urheberrecht beim Zeitungsartikel - Urheberrecht 2023 / 2024
[2] Bildschirmaufzeichnung Zeitungsartikel Medienrecht Zitatrecht

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( Ironie ON )Da können sich ja alle freuen die auf Lars und Presseschlau kein bock haben, Holger muss das dann absetzten ( Ironie OFF ) :sweat_smile:

Ich sehe Pressesch(l)au zu selten (okay ich gebe es zu: nie), um das beurteilen zu können. Ich gehe aber davon aus, dass Lars auf die gezeigten Ausschnitte oder Textpassagen kommentierend eingeht. Das ist ja schonmal was. Bemängeln tue ich eher die reine Nutzung als Füllmaterial und zur Bebilderung. Das ist grundsätzlich auch nicht unbedingt verboten, sofern ein Nutzungsrecht dafür vorliegt. Ob das bereits erfüllt ist, nur weil ein Werk „frei zugänglich“ im Internet steht, wage ich zu bezweifeln. Selbst CC-Content darf nicht einfach so verwendet werden. Da kann es Ausschlüsse bei der Nutzung geben oder aber es ist wenigstens eine korrekte Urheber-Nennung und Re-Lizensierung des abgeleiteten Werks erforderlich. Auch das ist keine leicht zu erfüllende Lappalie.

Nein, denn Lars tut ja erstmal nur das selbe was Holger auch macht: er kommentiert ein Medienerzeugnis. Holger kommentiert Videomaterial, Lars kommentiert Texte. Und im Sinne des Zitatrechts an sich bestimmt auch meistens in Ordnung.

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Ich wüsste nicht wann ich das mache. Wenn ich das zeige (zumeist ja sogar nur Überschriften), dann in dem Moment in einen passenden Kontext eingebunden.

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@Fernsehkritiker

Also bei dem Erben-Beitrag muss ich wirklich sagen, dass ich nicht verstehe was dich hier geritten hat. Ich stimme dir natürlich grundsätzlich zu, dass die Verbindung „weiß = erben“ Quatsch ist und das auch Nicht-Weiße Menschen natürlich erben können. Ebenso Frauen, etc.

Aber was du hier an FDP-Klischees verbreitest ist ja wirklich schauderlich. Was können denn deiner Meinung nach die Menschen im Osten dafür, dass sie in der DDR geboren sind und darum kein hohes Vermögen haben, wie Menschen in Westdeutschland? Es sagt ja keiner, dass Westdeutsche deswegen schlechte Menschen sind oder sie kollektiv ihr Erbe an Ostdeutsche umverteilen sollen. Und mit Neid hat das auch nichts zu tun. Aber dennoch ist es ein Fakt, dass die Vermögenssituation im Osten und Westen sehr unterschiedlich ist. Und genau das hat ja auch konkrete (vor allem wirtschaftliche) Auswirkungen. Etwa auf Unternehmensgründungen, auf Wohlstand der Menschen(und somit Konsum in den einzelnen Bundesländer), etc. Es ist ja nicht einfach nur eine nüchterne Tatsache, die nichts mit irgendwas zu tun hat. Wenns keine wirtschaftlichen Folgen hätte, würde ich auch sagen: „Was juckt mich als Ostdeutscher, was Westdeutsche erben? Geht mich doch nix an.“ Aber hier geht es ja um konkrete wirtschaftliche Folgen, die du aber anscheinend nicht siehst.

Lieber machst du dich noch halb darüber lustig, dass Menschen in der DDR geboren wurden und dort eben leben MUSSTEN. Ja, haha. Selten so gelacht :roll_eyes:

Und btw. das sind auch keine „seltsamen Thesen“ die die Experten hier aufgestellt haben. Wenn du die Ergebnisse der Studien bestreitest, die belegen, dass Reichtum vererbt wird und das auch Armut in gewisser Weise „vererbt“ wird, würde ich auch erwarten, dass ein guter Journalist dann auch die entsprechenden Gegenbelege und Gegenthesen vorlegt und nicht einfach behauptet, diese Expertin würde „seltsame Thesen“ verbreiten und das dann einfach so stehen lassen. Diese Dinge sind in der Tat gut belegt und wurden auch umfassend untersucht. Seltsam ist eher, dass du scheinbar noch nichts davon gehört oder gelesen zu haben scheinst…

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Ich hingegen sehe nicht so klar einen Zusammenhang zwischen Erbschaften und wirtschaftlicher Prosperität einer Region. Klar mögen hohe Vermögen, die durch Erbschaften weitergegeben werden, einen Effekt auf die Wirtschaft haben. Aber das ist kein eineindeutiger Zusammenhang. Es gibt da noch weitere andere Faktoren. Die Geschichte der DDR und der geringere Wohlstand sind ja ein Fakt, mit dem man umgehen muss. Ich denke dass seit der Wiedervereinigung einiges getan wurde, um auch in Ostdeutschland die Wirtschaft in Schwung zu bringen. Das mag einerseits nicht alles gefruchtet haben (von verschwunden Mitteln kurz nach der Wende gar nicht anzufangen) und anderseits vorwiegend in der großen Städten Ostdeutschlands Erfolge gebracht haben, aber es wurde eben nicht Nichts getan. Und anhand von statistischen Kennwerten bei der Erbschaft lässt sich das schon gar nicht ableiten.

Natürlich gibt es noch andere Faktoren. Niemand hat behauptet, es gäbe einen monokausalen Zusammenhang. Dennoch ist Erben eben keine reine Privatangelegenheit, zumindest dann nicht, wenn es sich um gigantische Vermögen handelt, mit denen dann eine ganze Menge Macht und Einfluss einhergehen.

Daran hängen ja u.A. Unternehmen, Immobilien, Aktien, etc. Alles Dinge die natürlich relevante Faktoren für eine Region sind. Das sie nicht die einzigen Faktoren sind, ist eine triviale Tatsache, die keiner Erwähnung wert ist.

Ich bin in der DDR geboren und aufgewachsen. Schon allein deshalb möchte ich nicht, dass du das Schicksal meiner Landsleute zur emotionalen Manipulation verwendest. Es ist letztlich nur eine argumentative Krücke, die du dir damit aufbaust, denn deine restliche Argumentation ist leider wieder absolut miserabel. Statt inhaltlich-sachlich zu argumentieren, zerrst du den Mediatheken-Beitrag sofort auf eine persönlich-emotionale Ebene, die völlig unangebracht ist. Du bist nicht in der DDR aufgewachsen und musst dich hier auch nicht zum Sprachrohr für Leute machen, bei denen das der Fall ist. Für tatsächlich Betroffene grenzt es fast schon an Beleidigung, wie du das Schicksal von DDR-Bürgern instrumentalisierst, um ein unehrliches Framing herzustellen. Denn Holger hat sich an keiner Stelle über Menschen lustig gemacht, die in der DDR geboren sind. Das weißt du selbst auch. Hoffe ich zumindest - alles andere wäre intellektueller Tiefstflug. Er hat sich über die journalistisch unsaubere Art und Weise lustig gemacht, mit der dieses Thema in der Reportage präsentiert wurde. That’s all.

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Äh ich weiß nicht, was du da genau herausgelesen haben willst. Ich benutze hier niemanden zur emotionalen Manipulation. Geht es dir irgendwie zu gut?

Das Menschen in der DDR geboren wurden und dort leben mussten ist eine Tatsache. Ausnahmen gab es natürlich, aber falls du es vergessen haben solltest: Eine Reisefreiheit gab es nicht. Ebenso wenig wie eine freie Wahl des Wohnortes. Man hätte nicht einfach in den Westen reisen oder umziehen können.

Soviel Geschichtswissen hatte ich von dir eigentlich erwartet.

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Du versuchst ein emotionales Framing aufzubauen, indem du unterstellst, dass der Beitrag sich über das Schicksal von DDR-Bürgern lustig gemacht hat. Du weißt selbst, dass das nicht stimmt.

Nein, ich habe mir den Teil herausgegriffen, bei dem sich Holger über Ostdeutsche lustig gemacht. Davon, dass der ganze Beitrag ausschließlich von Ostdeutschen handelt, habe ich hingegen nichts gesagt. Ich finde du könntest wirklich etwas sorgfältiger lesen.

Ich weiß wirklich nicht, was mit dir los ist. Ich bin Ostdeutscher. Ich bin in der DDR geboren. Nochmal: Was stimmt bei dir nicht? Nicht zu fassen, was du hier für einen Quark von dir gibst…

Du möchtest also zu Bossmang auf die Igno-Liste? Sag das doch gleich. Den Wunsch erfülle ich dir gerne :relaxed:

Ich habe den wichtigen Begriff mal hervorgehoben.
Angehörige ersten Grades haben beim Erben ja bereits (pro Person) einen Freibetrag von 500.000 €. Bis dahin werden keine Steuern gezahlt. Ich persönlich sehe das zwar als zu gering an - aber der Punkt ist ja diskutabel - und ich müsste mich in die Details bezüglich Firmen noch mal schlau machen.

Wenn man also von „Erbschaftssteuer erhöhen“ spricht, dann läuft das von der Philosophie eher in Richtung „lasst uns den Freibetrag senken, damit mehr Leute blechen müssen“ anstatt „Freibetrag bleibt - Prozentualer Anteil wird entsprechend dem zu erbenden Vermögen angepasst. Ähnlich der Lohnsteuer.“ - Aber selbst das wäre diskutabel und fragwürdig, wie viel das bringen würde.

Einen anderen Ton bitte - die Herren Skabus und BrainFister

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