An die Leute die sagen, dass Frau Müller wegen dem Interview bei RT nun unglaubwürdig geworden ist:
Und wenn ein russischer Regimekritiker zur Bild geht und dort schriftlich vereinbart, dass sie sein Interview über russische Staatsmedien unverändert drucken (was die glaub nichtmal machen wüden, wobei bei nem Exklusivinterview das deren Weltbild bestätigt schon möglich) dann ist er in dem Moment unglaubwürdig geworden? Und alle anderen Menschen die dies taten sind ebenso unglaubwürdig?
(Ernst gemeinte Frage - und wenn ihr mir sagst, dass die Bild-Zeitung keine einseitige Propaganda betreiben werde ich das so hinnehmen.)
Persönlich finde ich es ja gut, wenn Menschen sich mit den Medien, insbesondere die öffentlich-rechtlichen, kritisch auseinandersetzen und bei (gefühlten) Misständen, diese auch offen hinterfragen. Doch hier schleicht sich das mulmige Gefühl auf, dass es nicht um objektive Kritik sondern eher politisch orientierte Kritik handelt. Dafür stehen einfach zu viele Beiträge in der Kritik, wo entweder linksorientierte Politiker oder Ziele schlecht herüberkommen.
Wenn jemand sich wirklich für eine objektive Berichterstattung einsetzen will, dann sollte man besonders darauf achten, dass man nicht mit irgendeinem politischen Lager sympathisierend erscheint. Interviews und Auftritte bei politschen Veranstaltungen oder fragwürdigen Medien sollten ebenfalls vermieden werden.
Ebenfalls denke ich, dass ihre Vorgehensweise nicht wirklich konstruktiv ist, da sie mehr wie ein blinder Aktionismus rüberkommen - das beste Beispiel hierfür ist die damalige Petition gegen Markus Lanz. Aus dieser konnte niemals eine ernsthafte Diskussionen entstehen, da diese sich vorsätzlich auf die emotionale Ebene konzentrierte.
Wenn man dann dagegen Holger betrachtet, kommt er viel besser als Medienkritiker herüber, da er über unsaubere Berichte, Dokumentationen, Auftritte u.s.w. unabhängig ihrer politischen Orientierung äußert. Es geht ihm nicht um ein Fehlverhalten einer bestimmten Gruppierung sondern um das Fehlverhalten im Allgemeinen. Ein sehr guter, wenn auch kontrovers geführter, Beitrag stellt zum Beispiel der Kritik an dem hetzerischen Bericht über die Pädophile Selbsthilfegruppe dar. Dieser hat zumindest zu einer ernsthaften Diskussion geführt.
Das Interview fand ich durchaus interessant, wenngleich Holgers Gesprächspartner(in) diesmal tatsächlich nicht sehr wortgewand rüberkam, etwa im Gegensatz zu früheren Interviewpartnern.
Was mich aber weniger gestört hat. Keine eingeübten Wortbausteine oder irgendwelche trickreichen Ausflüchte, einfach sehr natürlich.
Da jetzt ja schon seit einiger Zeit bei den ÖR .ru bashing auf allen Kanälen betrieben wird, ist es doch irgendwo logisch das auch hier momentan der Schwerpunkt der Kritik, auch von Frau M. Müller liegt und liegen muss.
Da seh ich wirklich keinen politischen oder ideologischen Hintergrund. Es geht ja um schlecht recherchierte oder gar an den Haaren herbeigezogenen Berichte.
Ich weiß zwar nicht genau was RT schon alles für Falschmeldungen rausgehauen hat, aber das kommt sogar bei der dpa vor.
Und warum jemand wegen eines gegebenen Interviews verurteilt werden sollte, egal mit wem, erscheint mir unlogisch. Was zählt ist meiner Ansicht nach das, was jemand sagt und nicht zu wem.
Fand dieses Beispiel mit diesem Kerl aus der Friedensrechtbewegung etwas… unpassend gewählt.
Was hat es denn damit zu tun, dass die Gründerin dieses Vereins Scientologin ist. Ich meine, man kann von Sekten ja halten was man will, aber wenn man sagt “die sind Scientology-nah, deshalb sprechen wir denen jede Glaubwürdigkeit ab” ist jetzt auch eher ne Verallgemeinerung aller Mitglieder dieser Bewegung.
Maren Müller unterstellt “unseren Medien” Absicht, wenn Fehler passieren.
Bei der Frage nach dem Gesetz für Transsexuelle ist es aber ein Versehen und sie bittet um Verständnis.
Auf mehrmalige Nachfrage bleibt Frau Müller zwar wage, aber unterstellt grundsätzlich Medien Manipulation… nur den russischen nicht.
Als Anstoß super, aber auch sie muss sich der Kritik der Meinungsmache stellen, sorry!
Leider bleibt da auch Fernsehkritik unkritisch in der Nachfrage.