[QUOTE=catdog2;399539]Eben. Das Problem wenn man zu RT Deutsch geht ist nicht, dass die einen irgendwie verzerrt darstellen würden. Ich denke da werden die sich sogar davor hüten das zu tun, denn RT will sich ja gerade als Alternative zur sogenannten “”“Lügenpresse”"" darstellen. Da passt Maren Müller natürlich wie die Faust aufs Auge um diese Selbstdarstellung zu festigen. Da wundert es mich also nicht, dass RT sie unbedingt interviewen wollte.
Am Ende dient das der Sache meiner Meinung nach nicht, wenn man sich von RT vor den Karren spannen lässt. Will man dieser “Propagandaschlacht” die hier Zweifelsohne tobt etwas Sachlichkeit entgegen setzen muss man neutral bleiben sonst wird man schnell zum Spielball.[/QUOTE]
Das hast Du, catdog, genau recht.
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geht es nicht darum, ob RT ihre Aussagen verzehrt. Warum sollten sie es auch tun? Nicht nur würde man es ihnen ja sogleich vorwerfen, sondern was Frau Müller in ihrer Medienkritik sagt (ob jetzt berechtigt oder unberechtigt), passt ja genau zur Stoßrichtung von RT, Außerdem hätte man durch eine Verfälschung ja Frau Müller selbst verprellt, die sicher auch später noch “nützlich” sein kann.
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in punkto Stoßrichtung von RT bzw. der putin-russischen Propaganda: da geht es ja eben nicht darum, der “einseitig westlichen Sichtweise” die “eine russische Wahrheit” entgegenzustellen, sondern zig mögliche Versionen nebeneinanderzustellen, so dass gar nicht mehr wichtig ist, was denn nun richtig oder falsch ist. Diese Masche hat Timothy Snyder in einem Vortrag schön herausgearbeitet: https://www.youtube.com/watch?v=a6RgARKEU8k
Und nein, damit ist nicht alles zur Arbeit von Frau Müller gesagt, sondern eben nur dieser eine Punkt besprochen. Und der untergräbt nunmal ihre Glaubwürdigkeit.
[QUOTE=supersuse;399650]Fakt ist ja wohl dass die ÖR den klaren Auftrag haben, objektiv zu berichten und dafür auch gesetzlich Gebühren kassieren.
RT ist einfach nur ne Internetseite wie viele anderen auch, die man kostenlos lesen kann, oder auch nicht, und in dem Inhalte stehen, die von der Sichtweise der Verantwortlichen kund tun. Wie viele anderen auch.
Die ÖR haben einen Auftrag und die Gebührenzahler die Möglichkeit, und Frau Müller nimmt es sich sogar zur Pflicht, auf die Finger zu hauen, wenn dieser Auftrag verletzt wird.
Für mich 2 unterschiedliche Paar Schuhe.
Dass die Gute kein Interview-Profi ist…muss sie ja auch nicht. Nicht Jedem liegt das. Sie drängt sich ja auch nicht vor die Kamera, sie wird geholt, oder eben eingeladen. Auch ein Unterschied.
Vielen Dank und großen Respekt für die Arbeit von meiner Seite![/QUOTE]
Nein, es sind nicht zwei Paar Schuhe.
Klar, die Öffis sind gesetzlich verpflichtet und haben den Auftrag, objektiv zu berichten. Dafür gibt es sie!
Für Private Medien oder RT (auch wenn das kein privates Medium ist) gilt das nicht. Die können lügen, wie sie wollen.
Dennoch wird jeder an jedes Medium mit dem Anspruch, auf korrekte Berichterstattung herangehen, und ein Medium auch entsprechend bewerten.
Und wenn sich dann wie Frau Müller hinstellt und einerseits die Öffis noch und nöcher kritisiert und andererseits RT lobt, dann schlägt das der eigenen Glaubwürdigkeit eine herbe Wunde.
[QUOTE=RKern;399745]Das liegt daran, dass in den deutschen Medien eben einseitig berichtet wird, und daher die Kritik ebenfalls einseitig ausfällt.
Außerdem steht es dir frei eventuell “prorusische” (ich hasse diese Wortschöpfung) Berichterstattung der ÖR Sender zu kritisieren, sollten diese Kritikwürdig sein. Allerdings mag ich bei der derzeitigen Berichterstattung bezweifeln, dass du viel antiamerikanische oder russlandfreundliche Berichterstattung finden wirst.[/QUOTE]
So einfach kann man es sich aber nicht machen.
Der Vorwurf der Einseitigkeit ist oft berechtigt, bei sehr vielen Themen (wobei einseitig jetzt nicht unbedingt unzutreffend heißt) - sehr oft stellen die Öffis bei einem Thema einen als den Guten, den anderen als den Bösen hin. (NB. Ich wüsste von keinem Fall, bei dem die Privaten für wirkliche Ausgewogenheit sorgen und von nur wenigen Fällen, in denen es die Printmedien tun.)
Aber um mal die Liste der “Bösen” aufzuzählen: Putin im Ukraine-Konflikt, Israel, Assad, Ghadaffi, Mubarak in Nahost, die Syriza-Regierung in der Eurokrise, Dauerbrenner; Republikaner in den USA (und dabei spielt auch viel Anti-Amerikanismus mit), Sarkozi in Frankreich, die katholische Kirche in allen sie betreffenden Fragen, innenpolitisch war es 1009-2013 die FDP, vor kurzem Pegida- und ähnliche Demonstranten, Bundespräsident Wulff in seiner und KT zu Guttenberg in der Plagiatsaffäre usw usw usw. (ISIS hab ich jetzt mal weggelassen, weil
All jene und viele mehr werden von den Öffis in den jeweiligen Zusammenhängen als die Bösen hingestellt, manche zu recht, mache zu unrecht, manche so teils-teils aber oftmals übertrieben.
Willst Du nun ernsthaft behaupten, dass aus diesem ganzen Anti eine kohärente Stoßrichtung ergibt, der die Öffis folgen? Und das man, wenn man nur alles kritisiert, was an den Öffis kritikwürdig ist oder sein könnte, dann man bei der hier von SunshineBob kritisierten Schlagseite endet?
Um es klarzustellen, Frau Müller darf natürlich ihre Meinungen haben und ist wie jeder andere nicht neutral.
Aber ihre Medien- bzw, Fernsehkritik sollte eben nicht ihren Vorlieben und Meinungen folgen sondern unabhängig davon.
Ich kann zur Zeit nicht beurteilen, ob sie diesen Test besteht oder nicht - bin noch mitten beim Schauen - aber der Anspruch ist richtig und wichtig!
[QUOTE=Icetwo;399806]An dem Beitrag mit der Russischen Bank und dem Front National war nichts auszusetzen.
Es ist auch erwähnenswert, das da Nazi Literatur im Regal steht, da man ja klar machen muss, das es sich hier nicht um Ultrakonservative spinnergruppen handelt, sondern um Nazis. Und diese Nazis haben von einer Russischen Bank einen Kredit bekommen. Erstmal nichts außergewöhnliches, Aber trotzdem etwas was sich Medien mal genauer anschauen sollten. Es ist nämlich ganz klar die Aufgabe der Medien auch Finanzströme hinter Bösen Vereinigungen aufzudecken. Auch das das schon bekannt war, ist kein Grund nicht darüber zu berichten.[/QUOTE]
Da gebe ich dir voll und ganz recht. Wenn ich mir das Interview zu diesem Punkt anhöre, dann bleiben zwei Kritikpunkte:
- ein Bank vergibt Kredite - ist doch völlig normal.
- das ganze ist doch schon ein halbes Jahr her.
Zu 1. Ja es ist völlig normal. Aber es kann dennoch Bestandteil eines von Moskau strategisch aufgebauten Netzwerks sein. Und darum ging es in dem Bericht.
Punkt 2 bedarf nun wirklich keiner Widerlegung.
Aber das ist nicht die einzige seltsame Aussage der Dame:
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Der Mittelfinger des Varoufakis wird einfach so heruntergespielt. Auch ich halte ihn nicht für so bedeutend und kein Stück guten Journalismus seitens des Jauch-Teams, damit die Sendung zu eröffnen. Dennoch ganz so wegwischen kann man die Tatsache und vor allem die Lüge nicht, wenn es in der Frage doch um Kooperation und Vertrauen geht.
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Der “Übersetzungsfehler” von “sleepin rough” ist nun wirklich eine Petitesse, die die Aussage in keiner Weise verändert hat (v. a. weil ja auch das “Hunger leiden” folgte), Der Fehler ist nachvollziehbar, wenn der zuständige Mensch diese Wendung nicht kannte, und die ÖRs haben das ja auch berichtigt.
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Das Weglassen des Zweiten Teils der Aussage “Die Deutschen zahlen immer” war zwar verfälschend, aber nicht so - wie Frau Müller behauptet - dass die Aussage in ihr Gegenteil verkehrt worden wäre. SCHLIMM GENUG, aber man sollte die Kritik nicht übertreiben.
Frau Müllers Interpretation des Satzes “Wir befinden uns damit in schlechter Gesellschaft” finde ich an den Haaren herbeigezogen. Sollte das nicht eindeutig heißen: “Wir haben Mist gebaut, andere aber auch”?
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In punkto Ost-Ukraine hat sie zwar in einzelnen Details Recht (vor allem Formulierungsfragen), aber bei dem, wie sie sagt, “eigentlich der Punkt” ist, da ist doch ihre Stoßrichtung sehr eindeutig: sie entlastet die Separatisten von jeder Verantwortung und schiebt alles der ukrainischen Armee zu. Nur, wer hat eigentlich den Krieg in der Ost-Ukraine begonnen? Warum wird da geschossen? Man kann die Fehler der ÖRs auch kritisieren, ohne gleich in putin-russische Propaganda zu verfallen.
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Scientology-Kritik schön und gut, aber inhaltlich hat sie zur Aussage des Aktivisten wohl nichts zu sagen.
Nein, mit solchem Vorgehen wirkt Frau Müller und ihr Verein nicht gerade attraktiv.
PS. Überdeutlich wird es bei der (ungefragten und unqualifizierten) Reaktion auf den “kleinen Waffenfreund”.