Folge 153 - Interview Maren Müller

Jetzt habe ich sie auch mal „in echt“ gesehen und stelle fest, dass ihr noch ein wenig Medienprofessionalität fehlt. Menschlich sehr angenehm, aber bei der Erläuterung der Kritikpunkte der einzelnen Beschwerden kam sie doch etwas ins schwimmen. Wobei man durchaus erahnen konnte, wo im Kern die Kritik hinführen sollte. Trotzdem: Es lohnt sich auf jeden Fall die genannten Beschwerden auf der Vereinsseite noch mal anzuschauen. Inhaltlich sind die sehr präzise ausformuliert und dadurch wird einem vielleicht das ein oder andere, wo Frau Müller ein wenig Formulierungsprobleme hatte, etwas deutlicher.

Davon ab: Ein riesen Danke an Frau Müller und alle Vereinsmitglieder für die Arbeit! Ich schaue nach wie vor fast täglich ins Beschwerde-Forum rein und lese mir sogar fast alle Antwortschreiben durch. Das ist sehr erhellend! :smiley:

War wirklich ein sehr interessantes Interview, hat Spaß gemacht ihr zuzuhören und in vielen Sachen hat sie vollkommen recht.

Aber als sie erzählte das sie bei RussiaToday zu Gast war, hätte Holger noch deutlich kritischer Nachfragen können, denn sie beschwert sich über tendenziöse Nachrichtenbeiträge und sitzt dann aber bei RussiaToday. Das passt für mich nicht wirklich zusammen.

Ansonsten gelungendes Interview und auch insgesamt eine sehr schöne Folge!

[QUOTE=flo1992;399347]
Aber als sie erzählte das sie bei RussiaToday zu Gast war, hätte Holger noch deutlich kritischer Nachfragen können, denn sie beschwert sich über tendenziöse Nachrichtenbeiträge und sitzt dann aber bei RussiaToday. Das passt für mich nicht wirklich zusammen.[/QUOTE]

Das hat sie doch erläutert: Sie war skeptisch, hat sich informiert und am Ende festgestellt, dass sie dort keine Verfälschung ihrer Position zu erwarten hat. Das ist offensichtlich passiert, ansonsten hätte sie das wohl mitgeteilt. Also egal wieweit RT Propaganda betreiben mag, das Interview mit ihr war korrekt… also warum sollte es da ein Problem geben?

Also ich seh da schon einen Widerspruch.

Wenn man ein paar Minuten vorher an Beispiele unsaubere und tendenziöse Berichterstattung der Öffis tadelt und dann erwähnt das man bei einem russischen Propagandasender zugast war, weil man sie lange gelobt hat (oder so ähnlich) finde ich das eher nicht konsequent. Vorallem weil ihr Interview bei RTDeutsch bestimmt nicht in einem “Alle Medien machen mal Fehler-Kontext” gepackt wurde sonder eher geführt wurde um zuzeigen wie unseriös die Öffis doch sind.

Ich hätte gerne von ihr erfahren wie sie diesen Widerspruch erklärt.

Ob man RT Interviews geben sollte oder nicht ist sicherlich eine andere Diskussion, die man sicherlich an anderer Stelle diskutieren kann…

Ich kann dir da nicht ganz folgen.
Sie erwähnt doch in dem Interview, dass sie RT kritisch gegenüber steht.
Ihr Grund für das Interview war die Recherche vorab, wonach sie davon ausgehen konnte, dass ihre Äußerungen nicht verfälscht wiedergegeben werden und das ist offensichtlich auch so passiert.
Vielleicht solltest du das Medium einfach mal vom Inhalt trennen. Genau das hat sie nämlich gesagt.

Ich finde es auch problematisch, bei RussiaToday aufzutreten.

Man kann nicht einerseits tendenziöse Berichterstattung (zu Recht!) kritisieren und dann ins “andere Extremistenlager” gehen nur weil einem da zuvor geschmeichelt wurde. Das untergräbt ihre eigene Neutralität.

Wie die Frau Illner können die ÖffentlichRechtlichen nun feixend daneben stehen und sagen: “Die linksextreme Frau Müller und ihren Verein müssen wir gar nicht ernst nehmen, denn sie stehen ja im Zusammenhang mit russischem Staatsfunk.”

Ich nehme mal an Frau Müller wollte einfach gerne etwas mehr Bekanntheit für ihren Verein erreichen und in etablierten Medien stattzufinden ist schwer, zumal alle öffentlich rechtlichen Medien natürlich wegfallen. Mit anderen Worten: Ich kann verstehen, dass sie bei RTDeutsch aufgetreten ist, aber der Sache hat das geschadet.

[QUOTE=Morvray;399366][…]

[B][U]Wie die Frau Illner können die ÖffentlichRechtlichen nun feixend daneben stehen und sagen: “Die linksextreme Frau Müller und ihren Verein müssen wir gar nicht ernst nehmen, denn sie stehen ja im Zusammenhang mit russischem Staatsfunk.”[/U][/B]

[…][B][U] Ich kann verstehen, dass sie bei RTDeutsch aufgetreten ist, aber der Sache hat das geschadet.[/U][/B][/QUOTE]

[B]damit hast du recht.[/B]
RT kann man nicht absprechen “russlandfreundlich” zu sein. rein inhaltlich sagt sie dort aber nichts falsches, also bei den 2 videos, und bei holger distanziert sie sich von RT als politisch neutralem sender auch.

während sie und der FK bei ihrer arbeit wohl kein politisches motiv verfolgen, sondern eben das fernsehn “korrigieren”, dienen deren arbeiten auch denen, die politische zwecke verfolgen. dabei spielt es keine rolle, ob diese rechts-, linksextrem oder russlandfreundlich sind. begriff: "zweckdienlichkeit"
ihre arbeit wird von RT, sofern man ihn als propagandistisch bezeichnen darf, instrumentalisiert. bzw. spielt die thematik dem zu, ohne dass sie selbst irgendwas suggestives sagen muss.
daher muss dort auch nichts von ihr irgendwie geschnitten werden.


im ganzen finde ich die folge sehr gut! hoher informationsgehalt, interessant gemacht, symphatische person (weil nicht so medien-perfekt) und gute themen.

kritik/ nachfrage:
warum wird bei KK der junge mit der uniform eingebracht, aber von niemandem “kommentiert”?

Die Frau beklagt sich in einem tatsächlichen Propagandasender wie RT über vermeintliche Propagandasender aka ÖR. Total glaubwürdig.

Und sich null mit den Inhalten beschäftigen und ihre Person auf diesen einzigen Punkt runterzubrechen… gratuliere für einen derart großartigen Intellekt!

[QUOTE=Danzig;399381]Die Frau beklagt sich in einem tatsächlichen Propagandasender wie RT über vermeintliche Propagandasender aka ÖR. Total glaubwürdig. [/QUOTE]

Das ist genau ist der springende Punkt! Wer sich von Wladimirs Propaganda-Maschinerie einspannen lässt, ist nicht viel glaubwürdiger als Ulfkotte und Co, sondern will sich schlicht als Systemkritiker profilieren.

Fatalerweise verfügt Frau Müller zusätzlich über eine beschränkte Rhetorik und neigt sehr dazu, stockend durch ihre Argumentation zu führen.

Besonders in der Ukraine-Thematik schafft sie es dadurch nicht, ihren Zweifel in einen handfesten Gegenbeweis zu transformieren.

So bleibt nur, ein unbegründeter, intuitiv wirkender Zweifel, der sich wie ein roter Faden durch ihre Positionen zieht.

Eben. Das Problem wenn man zu RT Deutsch geht ist nicht, dass die einen irgendwie verzerrt darstellen würden. Ich denke da werden die sich sogar davor hüten das zu tun, denn RT will sich ja gerade als Alternative zur sogenannten “”“Lügenpresse”"" darstellen. Da passt Maren Müller natürlich wie die Faust aufs Auge um diese Selbstdarstellung zu festigen. Da wundert es mich also nicht, dass RT sie unbedingt interviewen wollte.
Am Ende dient das der Sache meiner Meinung nach nicht, wenn man sich von RT vor den Karren spannen lässt. Will man dieser “Propagandaschlacht” die hier Zweifelsohne tobt etwas Sachlichkeit entgegen setzen muss man neutral bleiben sonst wird man schnell zum Spielball.

rein inhaltlich hat sie bei RT nur ihre arbeit präsentiert.

inwiefern sie damit RT “zweckdienlich” ist, und sie sich selbst unglaubwürdig macht, steht auf einem anderen blatt und hat mit FKTV nichts zu tun. sie ist kein medienprofi sondern eine medienkritikerin.

Mir hat das Interview gut gefallen.

Natürlich kann ich es verstehen, wenn Holger seinen Gast nicht in die Pfanne hauen will, aber generell scheint mir Frau Müller zu selten ihre eigene Wirkung zu reflektieren. Das mag der Tatsache geschuldet sein, dass sie medienunerfahren ist, nur wirkte gerade der RussiaToday-Teil so, als stünde ihr Beispiel sinnbildlich für die gute/journalistisch wertvolle Arbeit des Senders. Natürlich hat RT ein Interesse daran, kritische Stimmen ungefiltert zu senden. Das unterstützt die eigene Argumentation, dass man Kritiker zu Wort kommen lässt. Nur unterschlägt man dabei geflissentlich, dass bei RT Kritiker der westlichen Position zu Wort kommen. Wie es um kritische Stimmen in Russland selbst bestellt ist, davon können Politkowskaja und andere ein Lied singen. So viel also zur angestrebten Meinungspluralität. Das hätte meines Erachtens nach noch stärker betont werden sollen, zumindest von Holgers Seite aus.

Langsam offtopic, aber ja, auch ich sehe hier in Deutschland eine deutliche Meinungsmehrheit in den Medien, die Russland und russische Politik teilweise unfair oder unausgewogen betrachtet. Aber es gibt hier zumindest kritische Gegenstimmen und diese dürfen zu Wort kommen. Das macht einen großen Unterschied aus und für diese kritischen Stimmen (auch von Frau Müller oder eben Holger) sind wir dankbar, zeigen sie doch, dass Weltgeschichte nicht schwarz-weiß ist, sondern viele Grauschattierungen bereithält.

Also der Vorwurf ist, dass RT sie als “kritische Stimme” hat ungefiltert sprechen lassen und sie deswegen im Umkehrschluss mitverantwortlich ist für diejenigen Stimmen, die man nicht zu Wort kommen lässt?
Wenn Ken Jebsen Albrecht Müller interviewt, ist Albrecht Müller dann auch gleich ein Unterstützer Jebsens???

Meinungspluralismus bedeutet nicht, dass jede Institution allen möglichen Meinungen Platz einräumen muss, sondern dass die grundlegende Möglichkeit dafür gegeben ist. Das tut übrigens auch so gut wie keiner der deutschen Sender, ob öffentlich oder privat. Ob ein Lanz eine Frau Wagenknecht versucht zu Boden zu reden, gleichzeitig aber regelrecht auf Kuschelkurs mit all seinen FDP-Gästen ist oder bei Jauch eine inhaltliche Diskussion über das Griechenlandthema mit einer idiotischen Mittelfingerszene zerredet wird… sie alle haben eine politische Agenda und dummerweise bleibt es somit bei uns Zuschauern das einzuordnen.
In diesem Fall hat Frau Müller immerhin die Info geliefert, dass das Interview fair geführt wurde. Wo ist da also das Problem?

Weiterhin kann ich nur noch mal sagen: Schaut doch bitte einfach mal auf die Arbeit, die Frau Müller und der Verein leistet. Die Beschwerdeführungungen sind absolut transparent. Jeder kann sämtliche Beschwerden und Erwiderungen nachlesen und sich selbst ein Bild machen, ohne dass er Gefahr läuft von russischer Propaganda aufgefressen zu werden… und man kann sich sogar selbst beteiligen. Das Thema ist echt zu schade, um es bei einer Diskussion über irgend einen bekloppten Sender enden zu lassen…

Das Problem sehe ich nicht in der Darstellung, dass das Interview fair geführt wurde. Das mag stimmen und das ist ja auch prima. Nur ist RT generell mit Vorsicht zu genießen. Bei mir entstand der Eindruck, dass Frau Müller aus diesem einen Interview für RT darauf schließt, dass RT für faire und ausgewogene Berichterstattung steht. Mir fehlte da die nötige Distanz. Im Übrigen zeigt dieser eine Punkt ja auch, dass ich mit ihrer Arbeit grundsätzlich zufrieden bin und es toll finde, dass sie sich solche Mühe macht. Denn mehr habe ich gar nicht auszusetzen. Ein deutlicheres Reflektieren über RT und deren Berichterstattung hätte ich mir daher gewünscht, es kam mir im Interview zu kurz - von beiden Seiten wohlgemerkt.

Nächstes Mal schreibe ich vorweg, dass ich mal Korinthen kacken möchte. :smiley:

Fand das Interview jetzt nicht so spannend. Lag aber weniger an Holger. Die Frau kam doch sehr wortkarg rüber und ich fand es recht anstrengend zuzuhören.

Fakt ist ja wohl dass die ÖR den klaren Auftrag haben, objektiv zu berichten und dafür auch gesetzlich Gebühren kassieren.
RT ist einfach nur ne Internetseite wie viele anderen auch, die man kostenlos lesen kann, oder auch nicht, und in dem Inhalte stehen, die von der Sichtweise der Verantwortlichen kund tun. Wie viele anderen auch.
Die ÖR haben einen Auftrag und die Gebührenzahler die Möglichkeit, und Frau Müller nimmt es sich sogar zur Pflicht, auf die Finger zu hauen, wenn dieser Auftrag verletzt wird.
Für mich 2 unterschiedliche Paar Schuhe.

Dass die Gute kein Interview-Profi ist…muss sie ja auch nicht. Nicht Jedem liegt das. Sie drängt sich ja auch nicht vor die Kamera, sie wird geholt, oder eben eingeladen. Auch ein Unterschied.
Vielen Dank und großen Respekt für die Arbeit von meiner Seite!

War doch ein interessantes Interview, aber oft kam mir die Frau nicht wirklich objektív rüber. Mir scheint so, dass sie dann doch für ihre eigenen Ideale mehr Interesse hat bei der Aufklärung, als bei anderen Sachen. Der Spruch “Bin Fan von Valoufakis” war zumindest recht merkwürdig,

Vielleicht waren aber auch nur die BEispiele in der Hinsicht schlecht ausgewählt

@kkt:

Danke! Hab schon gedacht, ich wäre der Einzige, dem das so vorkam.
Ich fand auch alle Beispiele die vorkamen ziemlich politisch einseitig.
Die Sicht, dass über Russland falsch berichtet wird (absichtlich als Propaganda der durch die Politik indoktrinierten ÖRs), die Kritik an dem Satz, der angeblich von Buhrow sei (von wegen, die Medien/ÖR sollten westliche Werte vertreten), damals schon der Wagenknecht-Fall bei Lanz, Kritik am Umgang mit Syriza…

So richtig politisch neutral wirkt die junge Dame daher leider nicht auf mich, was mir leider den Unterstützungswillen gegenüber ihrem Verein deutlich verkleinert.