Warum geht durch Gendern die Präzision in der deutschen Sprache verloren ?
Ein Beispiel wäre gut um es verdeutlichen.
Ist Alltagssprache nicht ohnehin schon sehr unpräzise und Deutsch damit auf lange Sicht dem Tode geweiht?
Und umso mehr ich mich mit der Umfrage aus der „Welt am Sontag“, warum auch immer sie Publikation sich von der „Welt“ unterscheiden soll, beschäftige, desto mehr Fragen kommen auf.
Warum wurde nach Parteien unterschieden?
Selbst wenn 100% der Menschen die Grün wählen und 100% der Menschen die SPD wählen das Gendern befürwortet hätten, könnte man immer noch argumentieren, dass diese zusammengefasste Wählergruppe nicht die Mehrheitsgesellschaft repräsentiert, weil sie zusammen nicht 50% der Wählenden auf sich vereinen.
Wäre eine Unterscheidung nach Altersgruppen nicht sinnvoller?
Die Grünen dürften ja einen großen Teil ihrer Wählerschaft bei Leuten unter 30 Jahren finden und in dieser Grünen wählenden Gruppe wird vielen ein hoher Bildungsabschluss nachgesagt und war daher oft gezwungen sich mit Sprache intensiver auseinanderzusetzten. Auf Gendern wird ja vor allem in Universitäten und Hochschulen hingewiesen. Also eher nicht das typische Arbeiterinnen Klientel welches im Handwerk oder in der Produktion sein Geld verdient.
Daher finde ich es nicht verwunderlich, dass sich vor allem bei Grünenwählerinnen auch viele Befürwortende finden.
Da das deutsche Volk mit das älteste im internationalen Vergleich derzeit ist und ältere Menschen mit sprachlicher Veränderung eher hadern, war das Ergebnis der Umfrage gut vorhersehbar, mMn. und für „Welt am Sonntag“ mit wenig Risiko verbunden die eigene Sichtweise untermauern zu können.
Falls es noch nicht deutlich geworden ist, die Quelle „Welt am Sonntag“ kann gerne zitiert werden. Aber es unkommentiert und als unumstößlichen Beweis in die Diskussion einzubringen empfinde ich nicht als guten Stil. Es zeugt doch von Selbstreflektion, wenn Schwächen eines Beweises von einem selbst kommen und eingeordnet werden.
Ja, ich gebe zu, das „Davon wird die Welt nicht untergehen“ ist geeigneter für Schlagertexte und geht in Richtung Totschlagargument. Aber obwohl es so viel Raum für Gegenargumente lässt, ist bis auf ein Verlust an Präzision bisher nichts weiteres zu lesen.
Ich habe eher den Eindruck mit Kritik an meiner Person ist es leichter.
Dann stelle ich die Frage in etwas abgewandelter Form. „Wird durch Gendern das BIP in Deutschland sinken und Deutschland seine Vormachtstellung damit in Europa verlieren?“ oder „Wird Deutschland durch Gendern auf der politischen Weltbühne an Einfluss einbüßen?“
Wenn es dank der Heterogenität auf diesem Themenfeld so viel Material gibt, warum wählt man dann nicht Eines der für sich selbst kuriosesten/besten aus und bringt sie in die Diskussion ein?
Ich würde Rassismus, Sexismus und Klimawandel in dieser Diskussion gerne außenvorlassen, diese Themen sind für eine Gesellschaft deutlich invasiver und Gendern im Vergleich dazu doch schon fast oberflächlich erscheint. Aber ich finde es sollte trotzdem öffentlich diskutiert werden.