Folge 138 - Postecke

[QUOTE=Fernsehkritiker;363163]Also, ich möchte mich hiermit bei ChiefWiggum entschuldigen dafür, dass ich in seinem Zusammenhang den Begriff “Blödheit” verwendet habe. Es war ja in Frageform gegossen und ein Smiley dahinter, daher sollte eigentlich klar sein, dass das nun wirklich nicht so ernst gemeint war, wie es vielleicht wirkte.

Das ändert aber nichts daran, dass ich deine Wortanalyse für falsch halte. Selbst wenn man vom griechischen “Homos” (=gleich) ausgeht, würde das ja immer noch bedeuten, dass man Angst vor dem Gleichen hat. Das ist auch vollkommener Unfug. Und “homophob” bezieht sich ja in dem Zusammenhang eindeutig auf das “homo” aus dem Lateinischen (=Mensch), auch wenn phob aus dem Griechischen stammt. Hier werden Wortbedeutungen durcheinander geworfen und vermischt - nichts weiter habe ich sagen wollen. Und ich verbitte mir nun mal, mich dann einfach so spöttisch von dir abkanzeln zu lassen.[/QUOTE]

Entschuldigung akzeptiert und erwidert, ich wollte Dich nicht abkanzeln.

Die Wortanalyse ist trotzdem falsch. Homophob kommt natürlich aus dem Griechischen und bedeutet Angst vor dem Gleichen. (was allerdings in der Tat ein unsinniger Begriff ist). Man sagt ja auch “homogen” und meint damit gleichartig, und nicht etwa menschenartig. Worüber ich bei Deinen Ausführungen lachen musste, war die Aussage, dass homöo der richtige Terminus wäre. Du musst zugeben, das “homöosexuell” (=ähnlich geschlechtlich) eine witzige Wortneuschöpfung ist. Nur darüber hatte ich mich lustig gemacht.

So what? Das Wort “Tisch” ist entlehnt aus dem lateinischen discus (Wurfscheibe, flacher Teller). Soll man sich deshalb über die heutige Verwendung des Wortes “Tisch” aufregen, weil das ursprüngliche Wort was Anderes meint? Sprache ist nunmal im ständigen Wandel. Es kommen neue Wörter hinzu und bestehende Wörter ändern sich in ihrer Bedeutung. Jeder weiß aber, was ein [I]Tischbein [/I]ist, auch wenn man es übersetzt als [I]Wurfscheibenknochen [/I]bezeichnen könnte. Jeder weiß auch, dass man mit einer [I]Dampfwalze [/I]keinen Dampf walzt, so wie man mit einem [I]Staubsauger [/I]Staub saugt. Was solls?

Es ist genauso gemeinhin klar, was die Worte [I]Homosexuell [/I]oder [I]Homphobie[/I] bedeuten, auch wenn deren etymologische Begründung zweifelhaft ist. Im Zweifeslfall sind sie auch im wissenschaftlichen Diskurs definiert.

Und so Gott will, werden auch irgendwann mal Homophobe [B]evakuiert [/B]werden und jeder weiß, was gemeint ist (das Menschen die Angst vor Gleichnissen haben, entleert wurden? sicher nicht).

Naja, immerhin sind wir uns einig geworden, dass „homophob“ ein Quatschbegriff ist - das ist doch schon mal eine ganze Menge :smiley:

Also, wenn man konsequent im Griechischen bleiben will, müsste man dann das Wort „misanhomos“ verwenden, das käme dem eigentlich Gemeinten viel näher. Klammert aber auch im Grunde immer noch den Sexaspekt aus.

Wahrscheinlich in der Tat ein problematischer Begriff, wenn auch aus einem ganz anderen Grund: er meint nämlich die Feindseligkeit gegenüber Homosexuelle, bezeichnet aber die “Angst (phobos) vor Homosexuellen”. Was ein Unterschied ist. Daher wäre vielleicht [I]antihomosexuell[/I] der treffendere Begriff. Aber wie gesagt: es ist letztlich Schnuppe, weil man im Zweifellsfall auch einfach im Wörterbuch nachschauen kann, was das Wort bedeutet, bzw. sich im Gespräch auf eine Arbeitsdefinition einigt. Es mag zum Teil interessant sein, sich die Etymologie eines Wortes anzuschauen. Aber wirkliche Probleme sind damit nicht verbunden; solange die Menschen verstehen, was damit gemeint ist.

Andererseits werde ich regelmäßig skeptisch, wenn Leute in einem Streitgespräch anfangen, die Diskussion von rationalen Argumenten auf etymologische Streitigkeiten zu verlagern. Das ist dann nämlich meist ein Indiz dafür, dass man mit dem vertretenen Standpunkt nicht mehr weiterkommt und die Situation nun durch Umdefinieren von Begriffen versucht zu bereinigen. Siehe auch die Wahnmachen und deren ständige Bemühungen, Wörter wie [I]Rechts [/I]oder [I]Antismitismus [/I]um oder gar ganz weg zu definieren.

Da gebe ich dir vollkommen Recht, aber mir ging es ja von Anfang ausschließlich um die Etymologie.

Das verstehe ich und wie gesagt kann es zuweilen auch recht lustig sein, sich damit zu beschäftigen. Man sollte sowas nur nicht als Problem überbewerten.

[QUOTE=Effe;362836]Prinzipiell keine schlechte Idee, aber eine Stunde ist zu lang und ganze Beiträge sollten auch nicht dabei sein.
Es könnte ähnlich wie der Imagefilm als monatliche Ausgabe kommen, sozusagen als Monatszusammenfassung -rückblick, “Das war der Juni bei Massengeschmack”. Oder als Massengeschmacknachrichten moderiert von Unten Eingeblendet.
Länge etwa 15-30 Minuten mit Ausschnitten(!) der Highlights aus den Sendungen, die Appetit machen Abonnent zu werden.
Ganze Beiträge wären m.E. nicht zielführend. Warum sollte man dann noch was bezahlen? Eher sollte es eine Notwendigkeit erzeugen, bezahlen zu wollen.[/quote]
Wie wäre es denn mit so einer Art Bloomsday-Folge aus dem jeweiligen Monat Massengeschmack zusammen geschnitten? Das kann man ziehmlich sicher gut aufziehen (genug Material produziert ihr ja inzwischen), wäre in der Länge auf 15-30 Minuten zu begrenzen um den Aufwand für den Schnitt nicht zu sehr in die Höhe zu treiben und würde Bock auf mehr machen.

[QUOTE=Effe;362836]@neue Postecke: Wie wäre die Ausstrahlung wie gehabt nach PantoffelTV? Da können die Gäste derjeweiligen Sendung (die erste Stunde ev.) auch noch Rede und Antwort stehen und den Rest machen dann je nach Laune dann Holger, Nils und Mario und/oder Lars nach belieben.[/QUOTE]

+1

[edit]: Nur um das hier nochmal klar zu machen: Als MG-Abonnent ist es mir egal, was von dem Zeug von Holger wann und wie für alle veröffentlicht wird. Ich zahle das Vollabo in erster Linie, um das Projekt Massengeschmack zu unterstützen - denn das Konzept von MGTV ist trotz aller Widrigkeiten sehr gut. FKTV und ASynchron belegen das mit Nachdruck. Presseschlau, Netzprediger und Hoaxilla (schon jetzt!) sind allesamt auf einem sehr guten Weg, einen ähnlich guten Status zu erreichen.

Ich würde mir für mein Geld eigentlich nur einen einzigen relevanten Mehrwert wünschen: Die Formate meiner Wahl gegen ein zusätzliches (gern auch monatliches) Entgelt auf DVD oder BluRay ordern zu können. Alle Formate eines Monats auf einem oder zwei Datenträger mit ordentlicher Hülle und Inhaltsverzeichnis. Die kann ich mir dann hübsch in mein Regal stellen und die Sendungen verstopfen meine Festplatte nicht mehr. Die “Das Studio”-DVD macht eindeutig Lust auf mehr…

Gruß und wech.,… der Ronny

[QUOTE=Fernsehkritiker;363179]aber mir ging es ja von Anfang ausschließlich um die Etymologie.[/QUOTE]

Das reicht halt nur für ein bisschen “Klugschnackerei”, aber im Grunde weiß jeder ja was gemeint ist und auch, das Begriffe heute nicht mehr das bedeuten, was sie einmal bedeutet haben.

Eben. Sprache ist nicht Mathematik, wo 1+1 immer 2 ergibt. Hier wurde halt ein Wort zwar falsch zusammengesetzt, hat sich aber soweit im Bewusstsein der Leute festgesetzt, dass es in seiner Verwenduing völlig eindeutig verstehbar ist. Und Sprache funktioniert so, dass wenn genug Sprecher etwas benutzen, dieses Etwas automatisch richtig wird, da das Primärziel von Sprache Kommunikation ist und diese eben gewährleistet wird, wenn ein Wort oder eine Schreibweise allgemein bekannt ist.

Deshalb sind zum Beispeil auch “es macht Sinn” oder der Deppenapostroph (CD’s) nicht falsch, sondern allenfalls ästhetisch verwerflich, selbst wenn Herr Sick sich auf den Kopf stellt.

Bei “Sinn machen” bin ich ja noch bei dir. Die Formulierung ist ja auch noch nicht anders besetzt. Das Apostroph-S hat hingegen eine andere Bedeutung, die sich (aus dem Englischen) bei uns durchgesetzt hat.

Ich finds Schade, dass die Postecke und der Livetalk zusammengelegt werden, letzteres hat mich bisher nie interessiert, die Postecke seit geraumer Zeit aber schon.

Das seh ich interessanterweise genau umgekehrt. Ich glaube, dass beide Formate davon profitieren können.
In der Postecke bekommt der Zuschauer Gelegenheit zum Meta-Feedback, d.h. wenn irgendeine völlig rabenäußige Mail kommt, kann man einfach durchklingeln und sagen "nein, seh ich anders."
In diesen Talk kann man dann auch die anderen Moderatoren, jedenfalls die aus Hamburg, einladen und Berlin vielleicht via Skype dazuschalten. Denn dass Holger immer nur die Mails, die bspw. Pressesch(l)au betreffen, vorliest und dann sagt “ja, leite ich an Lars weiter” - das hat für niemanden einen Mehrwert. Wenn Mario, Nils, Lars, Alex und Alexa aber live dabei sind und gleich auf das Feedback reagieren können, ist das eine echte Verbesserung.

Und der Livetalk kann auch nur davon profitieren, denn als Zuschauer bekommt man aus den Mails wundervolle Thesen serviert, über die man dann mit den Anwesenden debattieren kann. Bisher liefen doch von den ernsthaften Anrufen die meisten nach dem Schema “He Nils. Magst du ACDC? He Holger. Hast du schon mal Socken getragen?” ab und wirklich interessante Gespräche ergaben sich nur selten. Und wenn niemand mehr in der Leitung ist, liest man eben einfach die nächste Mail vor, daraus ergeben sich hoffentlich wieder neue Anknüpfungspunkte.

Ich bin auf jeden Fall gespannt.

[QUOTE=K16;363486]Das seh ich interessanterweise genau umgekehrt. Ich glaube, dass beide Formate davon profitieren können.[/QUOTE]

Will ich auch nicht unbedingt widersprechen, nur hab ich ehrlich gesagt keinen Bock mir im Extremfall 5std geblubber angucken zu müssen, da war die Postecke mit ihrer meist 1 Stunde Länge, das letzte mal lassen wir mal außen vor, doch um einiges knackiger, wenn es um die Beantwortung von Zuschauerfragen geht.

Solange die E-Mails als Block vorgelesen werden, will ich mich erst mal nicht großartig beschweren, mal sehen wie es umgesetzt wird.

Würde sagen wir schauen erstmal bis die erste Liveposttalkecke draußen ist.
Man kann dann sicherlich Verbesserungsvorschläge geben.
Denke mal nicht das der Talk 5 Stunden geht. Die jetzigen 4 sind ja teilweise auch nicht immer gefüllt. Gut da gab es dann keine Leserbriefe.

[QUOTE=Naked Snake;363487]Will ich auch nicht unbedingt widersprechen, nur hab ich ehrlich gesagt keinen Bock mir im Extremfall 5std geblubber angucken zu müssen, da war die Postecke mit ihrer meist 1 Stunde Länge, das letzte mal lassen wir mal außen vor, doch um einiges knackiger, wenn es um die Beantwortung von Zuschauerfragen geht.[/QUOTE]

Da stimme ich dir zu und hoffe darum, dass in der bearbeiteten Version Sprungmarken gibt, die direkt auf die einzelnen Mails verweisen und dass man, wenn man will, den Talk über die und zwischen den Zuschriften überspringen kann.

@Holger
Du sagtest du dürftest nicht mehr “Der Kampf geht weiter Holger” sagen.
Wer hat dir das verboten?

Dutschkes Erben? :smiley:

Kann mich daran nicht erinnern :man_shrugging:

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