Folge 133: Die Zeitung vom "Demokratischen Widerstand" - Und: Plant Trump den Staatsstreich?

Pressesch(l)au Folge 133. Hier kann darüber diskutiert werden!

Lars hat ein Exemplar der kostenlosen Zeitung „Demokratischer Widerstand“ in die Hände bekommen und schaut sich das mal ein bisschen genauer an. Außerdem setzt er sich mit einem Spiegel-Artikel von Sascha Lobo auseinander. Denn Lobo meint zu wissen, dass Donald Trump den Staatsstreich in den USA plant…

3 „Gefällt mir“

„sondern eher fünf- bis maximal zehntausend“
Die Mitgliederzahl von Widerstand2020 wurde von Schiffmann später kleinlaut mit 30 bis 50, vermutlich 33 angegeben.

1 „Gefällt mir“

Oha wirklich?
Wo denn?

Er hatte vor drei Wochen einen Livestream, den er „Bundespressekonferenz“ genannt hat. Da hat er es zugegeben.

Die Zahl 33 soll später im Stream genannt worden sein, ich habe die Stelle aber nicht gefunden.

1 „Gefällt mir“

Lobo hat den ganzen Kram übrigens von hier, also ursprünglich von einem amerikanischen Law Professor. Ist der qualifizierter?

Wirklich sehr starke Argumente, die Herr Lobo gegen Trump vorbringt: Nazi-Sympathien und Hakenkreuzfahnen sowie Kinder in Käfigen. All der Mist, den Trump schon gebaut hat - und das ist tatsächlich alles, was Lobo diesbezüglich zu bieten hat? Werden seine Artikel inzwischen eigentlich nur noch von einem Übersetzungsprogramm erstellt, in das Lobo regelmäßig den neuesten Bullshit von Vox, Buzzfeed, HuffPo usw. einspeist? Das würde einiges erklären. :wink:

Ich halte die These von Lobo nicht für so weit hergeholt. Trump ist grundsätzlich nicht zu trauen und gleichzeitig ist ihm alles zuzutrauen. Das Einzige, was dagegen spricht, ist, dass Trump kaum zu einem ausgeklügelten Plan dieses Formates, wie ihn Lobo schildert, im Stande wäre. Dafür ist er viel zu impulsiv und nicht clever genug. Das hieße, es müssten im Hintergrund Leute die Fäden ziehen, was die Tür zu noch einer größeren Verschwörungstheorie öffnet.

Lobos Fazit teile ich aber nicht. Dass es zu diesem Szenario eines Staatsstreichs kommt, ist kaum möglich.

Was genau hat Präsi Trump denn bisher gemacht, das so viel abgefahrener ist als alles das, was seine Vorgänger auch schon verzapft haben?

Ich denke eher, das Trump jeden Trick versuchen wird. Letztendlich wird spätestens am 20.01.2021 um 12:00 DC Zeit der Secret Service Trump höflich oder weniger höflich aus dem weißen Haus begleiten.

An der Wahl selber kann er nicht viel tun, denn das sind Einzelwahlen der Bundesstaaten.

Wer bitte soll denn gegen Trump gewinnen? Creepy Uncle Biden? :sweat_smile:

Da werden im Weißen Haus dann bestimmt ganz viele neue Stellen für Schülerpraktikantinnen geschaffen.

1 „Gefällt mir“

Ich bin mittlerweile sehr sicher, dass er am Wahlabend einfach seinen Sieg verkündet und alles andere als Fake News verkauft.
Er wird behaupten die Briefwahl sei gefälscht worden und man muss dann erst mühsam das Gegenteil beweisen.
Das weitere müssen dann Gerichte entscheiden. Und das dürfte sich hinziehen…

Oder das Ergebnis für Trumps Sieg ist zwar absolut eindeutig, aber die US-Demokraten verkaufen es trotzdem erneut als Manipulation von „Russian Bots“. :robot:

Nope, er muss trotzdem beweisen dass er gewählt wurde dann, Sonst ist er seinen Job im Januar trotzdem los.

1 „Gefällt mir“

Wenn er generell die Legitimität des Wahlausgangs in Frage stellt, müsste dieser erst festgestellt werden, bevor er aus dem Amt entfernt werden kann.
Ansonsten bleibt er weiter zumindest geschäftsführend im Amt. ‚House of Cards‘ lässt grüßen.

Nein, Dann wird er im Januar trotzdem aus dem Amt entfernt und der nächste in der Line of Succession übernimmt.

Das amerikanische System ist ein eigenartiges:

Lawrence Douglas

If you have a president who is really pushing the argument that fraud cost him the election, he really does have the opportunity to push things to Congress. And what I mean by that is that Congress is the body that ultimately tallies Electoral College votes.

[…] And if that happens and you have a split Congress between the Senate Republicans and the House Democrats, there is basically no way to resolve the dispute.

Sean Illing

Let’s say that happens and we enter January 2021 without a political consensus on who won the election. What then?

Lawrence Douglas

I’m not trying to be an alarmist here, but it’s possible to imagine, come January 20, that we don’t have a president. By the terms of the 20th Amendment, Trump ceases to be president at noon on January 20 and [Mike] Pence likewise ceases to be vice president.

At this point, by the terms of the Presidential Succession Act of 1947, the speaker of the House, Nancy Pelosi, could become acting president, but only if she resigns her House seat. But what if Trump continues to insist that he has been reelected and is the rightful president? Imagine if, come January 20, Trump stages his own inauguration ceremony with Clarence Thomas issuing the oath of office.

Then we might have Nancy Pelosi and Trump both claiming to be the commander in chief. This is a world of hurt.

Interessant und erschreckend zugleich.
Dieser letzte Fall wäre wohl der konsequente Endpunkt der jahrelangen Spaltung der politischen amerikanischen Gesellschaft.

Bei dem Interview mit Herrn Douglas ist zu berücksichtigen, dass seine Prognosen kein definitives Szenario darstellen. Er konstruiert ein mögliches Szenario, das es so allerdings noch nie gegeben hat und von dem auch Douglas nicht mit hunderprozentiger Sicherheit sagen kann, ob es tatsächlich so eintreten könnte wie er es beschreibt. Dieser Punkt geht in Lobos gewohnt stümperhaftem Geschwurbel jedoch völlig unter. Er stellt den Sachverhalt so dar, als müsste Trump nur Schritt A und B einleiten, um zu C zu kommen. So simpel ist es aber nicht.

In Lobos Augen scheint die Tatsache, dass dieses Szenario bisher noch nie eingetreten ist, vor allem dem Charakter der bisherigen Präsidenten (vor Trump) zu verdanken zu sein. Lobo glaubt offenbar, die seien eben alle nicht so skrupellos und machtgeil wie Trump gewesen, folglich hätten sie einen solchen „Staatsstreich“ nie gewagt. Auch da macht es sich Lobo wieder sehr einfach. Sollen wir ernsthaft glauben, die bisherigen Präsidenten wären im Vergleich zu Trump alle Waisenknaben gewesen? Man muss sich nur das Hauen und Stechen anschauen, das sich innerhalb der DNC zwischen Hillary und Bernie abgespielt hat. Das war angetrieben von purster Machtgeilheit und Skrupellosigkeit. Vor allem seitens Clinton.

Kurzum: Wäre das von Lawrence Douglas konstruierte Szenario tatsächlich so naheliegend wie Lobo glaubt, stellt sich die Frage, warum nicht auch schon Trumps Vorgänger davon Gebrauch gemacht haben. Schwere Gewissensbisse wären sicherlich bei den wenigsten Präsis ein echter Hinderungsgrund gewesen.

1 „Gefällt mir“

No shit, Sherlock?

Lies den Text komplett, es gab mal ein vergleichbares Szenario. Ist aber schon etwas her.

So simpel war es auch nicht. Trump ist mindestens schon bei Schritt U.

Bis auf das Ende halte ich das von Lobo gezeichnete Szenario nicht für sonderlich unwahrscheinlich.

Lobo selbst zeichnet gar nichts, er plappert nach. Von der amerikanischen Gesetzeslage hat der Mann genauso viel Ahnung wie von der deutschen. Gar keine.

Und ich verwette jetzt schon meinen brandneuen Klodeckel darauf, dass nichts von all dem eintreten wird. Nicht mal ansatzweise. Die derzeitigen Unruhen helfen den Demokraten zwar ein bisschen, trotzdem sind deren neue Kandidaten sogar noch schlechter als die, die sie 2016 zu bieten hatten. Das muss man erstmal schaffen. :sweat_smile: Von daher ist es wenig verwunderlich, dass diese Leute aus lauter Verzweiflung eigentlich nur noch auf Bürgerkrieg oder Justizchaos hoffen können. Viel mehr Optionen bleiben ihnen inzwischen nicht mehr, um den Hauch einer Chance zu haben.