Folge 132: Merkel bei Anne Will - ZDF greift Tesla an - Zoff mit Mazdak

Die Mediatheke Folge 132. Hier kann darüber diskutiert werden!

Der Besuch von Kanzlerin Merkel bei Anne Will war wieder ein Beispiel für Gefälligkeitstalk ohne harte Nachfragen. Gegen die neue Tesla-Fabrik in Brandenburg hingegen schießt eine ZDF-Doku hart. Außerdem: Die Pedo Hunters und der YouTuber Mazdak legen nach. Und: Eine Lachtherapeutin ist Kult auf YouTube.

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Ihre Vorwürfe gegenüber Streeck hat Mai übrigens nochmal auf Twitter erläutert:

Das kam bei Lanz nicht so gut rüber, da ist die Ergänzung ganz gut.

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Die Kommentierung zum Merkel-Interview war leider phasenweise etwas wirr und überzogen. Das wirkte etwas gefrustet von Deiner Seite und wenig sachlich.
War Lanz auf der anderen Seite so gelobt wurde, lässt sich von meiner Seite nicht nachvollziehen. Er war wie leider meist einfach nur penetrant.
Es muss auch einen Weg zwischen zu ehrfürchtig und einfach nur nervend geben. Das wäre für mich das Resümee aus den beiden Interviews gewesen.

Der Teslakommentar wirkte auch einseitig. Das hätte man auch ausgewogener bewerten müssen. Die Recherche, was wirklich zutrifft und was das zdf überzogen dargestellt hat, war mir deutlich zu gering, um ein Fazit sauber ziehen zu können.

Die anderen Beiträge in der Folge waren wie immer sehr gut gemacht. Eventuell ein Thema weniger und dafür das andere genauer ausführen und belegen. Das war so mein Eindruck.

Viele Grüße

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Ich fand das Merkel-Interview auch nicht so schlimm, ich denke aber, ein bisschen Hemmung, sehr kritisch zu werden, haben viele Moderatoren bei Personen wie ihr.
Interessant wäre es wirklich gewesen, ob Lanz das anders gemacht hätte, beim Interview mit dem Bundestagspräsidenten Schäuble am Mittwoch war er mir auch etwas zu unkritisch. (Wobei das auch daran lag, dass er nur zugeschaltet war und das übliche Einhaken nicht so funktioniert hat.)

Ich denke auch weniger, dass es mit Anne Will persönlich zu tun hat, dass Merkel zu ihr geht, sondern eher mit dem prominenten Sendeplatz direkt nach dem Tatort.

Insgesamt bin ich aber auch inzwischen sehr zufrieden mit der Arbeit von Lanz, seit einigen Wochen schaue ich fast jede Sendung. Er schafft für mich die richtige Mischung von Gästen mit unterschiedlichen Themen, teils Passagen mit einer intensiven Einzelbefragung, an den richtigen Stellen dann aber wieder Gruppendiskussionen.

Seine Art muss man halt mögen, ich kann verstehen, wenn das nicht jeder gut findet, er macht halt auch immer eine sehr persönliche Sendung, wo er mit seiner eigenen Meinung nicht hinterm Berg hält, das finde ich aber gar nicht schlecht.
Immer wieder gab es zuletzt auch wirklich informative Parts, etwa wenn Journalisten / Experten ausführlich die Hintergründe der CSU-Maskenaffäre oder der Aserbaidschan-Verbindungen darstellen konnten (hatte fast „Anstalt“-Qualität) und dann gleich im Anschluss die passenden Politiker dazu befragt wurden.

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Ich denke schon, dass das mit Anne Will zu tun hat. Sie hält sich brav daran, nicht zu kritisch zu werden.

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Mai als Expertin zu bezeichnen ist uebrigens etwas uebers Ziel hinausgeschossen. Sie ist promovierte Chemikerin, keine Virologin oder Epidemiologin. Sie kann wahrscheinlich generell wissenschaftliche Erzeugnisse besser interpretieren als Leute, die gar keinen wissenschaftlichen Background haben, aber das macht Sie nicht zu einer Expertin auf dem Gebiet. Sie ist soweit ich das sehen kann auch keine aktive Wissenschaftlerin. Sie ist als Wissenschaftsjournalistin taetig und arbeitet hauptberuflich daran Wissenschaft einem breiten Publikum zugaenglich zu machen. Und das macht Sie auch sehr gut, aber sie in einem Atemzug mit Streek als Expertin zu bezeichnen ist nicht zutreffend.

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Pädo Hein ist wirklich maximal peinlich und Mazdak ist dazu noch ziemlich beeinträchtigt, Ich hoffe das hat sich jetzt erledigt mit den und die lassen dich in ruhe Holger. übrigens wenn Mazak seine Stimme verstellt könnte ich ihm jedes mal eine rein hauen.

Leider hat man nicht das Gefühl dass die Kanzlerin die Krise wirklich bearbeitet. Wir mäandern eher kraftlos und erratisch durch die Krise. Frau Will hätte das ruhig mal anklingen lassen können.
Eigentlich sind wir nur gut in die Krise gestartet und danach ging es nur noch abwärts.

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sorry, aber ich würde die pedohunters und co. anzeigen!..was diese leute da betreiben ist nicht normal…! (und damit meine ich den umgang mit kiritk!!)…ich bin stolz auf dich, das du das so hinnimmst…bei mir wären schon alle sicherungen durchgebrannt und ich hätte diesen „Hein Blöd“ mal besucht, mit camera und hätte mal nen tag von diesen „subjekt“ gefilmt.!!wer weis was der so nimmt?!?..evtl. meth,koks…? so wie der drauf ist…!! (ich weis unterstellung, aber der macht es ja bei dir auch so!!!)PS: …wie kann man nur leute so verunglimpfen, bei so einem wichtigen thema!..da merkt man das es ihn völlig egal ist, wie er und mit was er klicks macht!!!..echt arm der mann!..

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Wenn ich ihren Auftritt richtig verstanden habe, ist das auch ihr Hauptvorwurf gegenüber Streeck (und anderen): Nach über einem Jahr Pandemie sollten Forscher die Lehren gezogen haben und der Kommunikation ihrer Ergebnisse ein deutlich größeres Augenmerk widmen, um eben keine zweideutigen Interpretationsspielräume entstehen zu lassen.
Dass Wissenschaft nicht immer eindeutige Befunde produziert, ist doch klar, aber wenn Fehler in einer eigenen Studie nicht klar kommuniziert werden und somit für Gegner von einschränkenden Maßnahmen offenbar als Futter dienen, dann muss man das auch so klar kritisieren.

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Mir gehts nur darum, dass sie von Holger als Corona Expertin bezeichnet wurde, was sie einfach nicht ist. Dass Sie Unrecht mit ihren Aussagen hat habe behaupte ich gar nicht. So wie ich das sehe ist ihre Kritik an Streek und der Heinsberg Studie sogar sehr berechtigt.

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Das die heutigen Politiker-Interviews kein wirklich guter Journalismus mehr sind, sieht man im Vergleich mit der Vergangenheit. Der Spiegel hat da ein interessantes Interview aus dem Jahr 1976 mit dem damaligen Kanzlerkandidaten Helmut Kohl veröffentlicht.

Auszüge gefällig?

SPIEGEL: Verglichen mit anderen Bundespolitikern weisen Sie ein erhebliches Manko an außenpolitischer und bundespolitischer Erfahrung auf. Wie wollen Sie dieses staatsmännische Defizit wettmachen?

SPIEGEL: Das ist nicht nur eine Sache des politischen Gegners, vielmehr wägt der Wähler die Eigenschaften desjenigen ab, den er auszuwählen hat: Auf der einen Seite gibt es einen Kanzler Helmut Schmidt mit langjähriger wirtschafts-, finanz- und außenpolitischer Erfahrung; auf der anderen Seite steht einer mit Erfahrungen aus der Provinz, dessen Bonner Lehrjahre noch bevorstehen.

Wer wie Sie von sich sagt, daß er schon 30 Jahre politisch tätig ist und dieses hohe Ansehen genießt, dem müßten eigentlich ein paar Attribute von sich einfallen, die er dem Wähler vortragen kann.

SPIEGEL: Können Sie als der Kanzlerkandidat der Glaubwürdigkeit dann eigentlich mit gutem Gewissen einen Wahlkampf unter dem holzhammerhaften Motto „Freiheit oder/statt Sozialismus“ führen?

SPIEGEL: Spekulieren Sie nicht vielmehr auf die Unfähigkeit der Wähler, zwischen Sozialismus und Kommunismus zu differenzieren?

SPIEGEL: In der Bundesrepublik Deutschland, einem Staatswesen, in dem es sich freier leben läßt als in der überwiegenden Mehrheit aller anderen Länder der Welt. Aber Sie scheinen woanders gelebt zu haben, wenn Sie sagen: „Wir müssen wieder lernen, was ‚Freiheit‘ ist - so wie damals nach dem Ende der Naziherrschaft: Frei reden können, reisen, wohnen, einkaufen - alles selbstverständliche Dinge.“

Usw.

Das (!) nenne ich ein kritisches Interview!

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Im Grunde ist der wichtige Punkt halt bei der Experten-Frage: Gibt man einfach nur den Konsens der Wissenschaft wieder, sofern einer existiert? Das kann man auch, wenn man kein Experte ist auf dem speziellen Gebiet, es reicht, wenn man generell Ahnung von Wissenschaft hat, Studien lesen kann, etc. (Von daher ist Mai da eindeutig kompetent genug.) Dann kann man sich mit etwas Zeit ins Thema einarbeiten.
Wenn man wie Streeck aber Positionen vertritt, die dem allgemeinen Konsens widersprechen, muss man deutlich tiefer im Thema sein, um das seriös machen zu können.
Ich will ihm diesen Status gar nicht absprechen, das kann ich auch nicht beurteilen, aber er macht häufig den Eindruck, dass er gerne aus Prinzip etwas anderes sagt, als andere Wissenschaftler.

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Das Grundstück auf dem Tesla jetzt in Berlin baut, wurde 2001 für ein BMW Werk angelegt.

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Es ist fast schon ein bisschen niedlich, dass @Unrealmirakulix1 und @Bittesehr die Kritik am Merkel-Interview zu scharf oder gar überzogen finden. :blush: Ist unsere Gesellschaft inzwischen wirklich derart verweichlicht, dass ein schärferer Tonfall immer sofort als etwas negatives empfunden wird? Anscheinend muss für diesen kuschelbedürftig-wattebauschigen Teil der Zuschauerschaft vor kritischen Beiträgen stets eine Triggerwarnung eingebaut werden.

Mir persönlich war Holger beinahe noch etwas zu zurückhaltend. Aus journalistischer Sicht eigentlich ein unglaublicher Vorgang, wie hier seitens Anne Will reinste Hofberichterstattung betrieben wird. Man hatte zwischendurch oft schon den Eindruck, Frau Will würde vor lauter Ehrfurcht und Fangirl-Hysterie gleich Schnappatmung bekommen. :unamused: Was ist daran noch Polit-Talk? Das ist bestenfalls Boulevard.

Natürlich kann man solche Interviews machen - nur hat dies dann eben nichts mehr mit politischem Journalismus zu tun. Anne Will stellt ihre Fragen weder kritisch noch neutral. Wie Holger mehrfach an konkreten Beispielen gezeigt hat, bügelt Will jedes Fünkchen von Kritik sofort ab, indem sie Relativierungen nachschiebt. Merkel muss sich gar keine eigenen Rechtfertigungen und Gegenargumente überlegen - das bekommt sie bereits alles von Frau Will fertig vorgekaut.

In dem Interview wird ganz klar eine persönliche Sympathie der Interviewerin zum Interviewgast deutlich. Sowas darf man sich als Profi nicht erlauben. Schon gar nicht wenn es um derart wichtige politische Themen geht. Wir sprechen hier nicht von einem gemütlichen Oster-Interview, bei dem über bunte Blümchen und kuschlige Kaninchen geplaudert wird. Es geht um die Stellungnahme der Bundeskanzlerin zu einer der schwersten Krisensituationen, die dieses Land in den letzten Jahrzehnten erlebt hat. Das scheint einigen Dullis immer noch nicht klar zu sein.

Es geht in diesem Moment auch gar nicht darum, was man von Merkel persönlich hält oder ob man mit ihrer Politik einverstanden ist. Nein, es geht schlichtweg um journalistisches Handwerk und - ganz besonders in diesem Fall - um die UNPARTEILICHKEIT öffentlich-rechtlicher Medien. Hier zur Erinnerung nochmal ein Auszug aus den Programmgrundsätzen der ARD:

Mit der siebten Novellierung, die zum 1. 4. 2004 in Kraft trat, wurde der Rundfunkstaatsvertrag um den neuen Paragraphen 11 zum Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ergänzt. Darin heißt es, der öffentlich-rechtliche Rundfunk habe »bei Erfüllung seines Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit der Angebote und Programme zu berücksichtigen.«
(Quelle: https://www.ard.de/home/Programmgrundsaetze/554870/index.html)

Frau Will ist diesen Grundsätzen mit ihrem Interview nicht annährend gerecht geworden.

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Wo hab ich das geschrieben? Ich hätte nichts gegen ein kritischeres Interview oder einen schärferen Ton. Im weiteren Verlauf des Beitrags hab ich ja auch Lanz für seinen Interview-Stil gelobt.
Trotzdem war das Gespräch mit Anne Will aufschlussreich genug. Wie Holger im Beitrag richtig gesagt hat, wusste Merkel vorher genau, was sie sagen will und hat das getan. Ich denke, in einem härteren Interview hätte sie auch nicht mehr preisgegeben. Merkel ist Medien-Profi, die weiß, was sie sagt und was nicht und würde sich wohl nicht so leicht in die Ecke treiben lassen wie Laschet bei Lanz.

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Aufschlussreich genug?! :sweat_smile: Was genau haben die Bürger darin denn erfahren? Inwiefern war man nach dem Interview besser informiert als vorher? Merkels Antworten bestanden lediglich aus dem simplen Abspulen hohler Phrasen. Als hätte sie die ganze Zeit völlig inhaltsleere Pressemeldungen abgelesen, die vorher im PR-Büro von allen Seiten akribisch glatt geschliffen wurden. Das hätte sich durch entsprechendes kritisches Nachhaken seitens Anne Will wieder ausgleichen lassen - aber dies hat leider an keiner Stelle wirklich ernsthaft stattgefunden. Ganz im Gegenteil.

Deine Generation scheint leider keinerlei Verständnis mehr von kritischem politischen Journalismus zu haben. Ihr habt es schlichtweg nie erlebt. Das Merkel-Koma scheint sich auch im Medienkonsum niedergeschlagen zu haben. Man findet in 16 Jahren Kanzlerschaft kein einziges wirklich kritisches Interview. Das erinnert beinahe schon an nordkoreanische Jubelpresse. Sogar Altkanzler Kohl hat sich von Journalisten härter anfassen lassen, obwohl der nun wahrlich kein gutes Verhältnis zur Presse hatte.

Das mag sein. Allerdings hätte Anne Will sie schon in Verlegenheit bringen können, indem sie Merkel auf ihre ganz offensichtlichen Widersprüche angesprochen hätte, die sie ja auch in diesem Interview wieder einmal gezeigt hat.

Beispielsweise sagte Merkel ja erst, dass es richtig gewesen sei, die Impfstoffbeschaffung der EU zu überlassen. Ein paar Sätze später sagt sie plötzlich, dass der Vergleich mit Israel hinke, weil Israel als viel kleinere Einheit wesentlich effektiver handeln könne als die EU mit 400 Mio. Einwohnern.

Da nicht nachzuhaken, ist doch schon eklatantes journalistisches Versagen. Merkel ist meiner Meinung auch kein Medien-Profi, sie wird schlichtweg nie gefordert und vermeidet Auftritte, bei denen sie gefordert werden könnte, beispielsweise in Diskussionen mit der Opposition.

So sieht’s aus, Merkel wurde nie kritisch reflektiert, das ging Willy Brandt, Helmut Schmidt, Helmut Kohl und Gerhard Schröder ganz anders. Ich erinnere mich, wie scharfzüngig Nikolas Brender stets in Interviews mit Schröder war. Merkel hatte eine solche Situation in 16 Jahren nie.

Irgendwie gibt es seit Merkels Antritt nur noch Jubelperser in der Presse, und jeder, der Merkel kritisch sieht, wird als verdächtig eingestuft. Ich erinnere mich, dass bei uns Jusos in den 90ern der Spruch „Kohl muss weg!“ ganz normal war. Wer heute „Merkel muss weg!“ sagt, wird schon fast als Verfassungsfeind angesehen.

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Ok, bin zu jung, um mich zu äußern. Habs verstanden.

@GuentherStoll hat ja wenigstens mal was konkretes geschrieben, wo ihm Nachfragen gefehlt haben. Da kann man diskutieren.

Von dir kommen ja nur Floskeln und indirekte Angriffe auf Forenmitglieder.

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Ja. Punkt.
Es geht sogar darüber hinaus:
Lautstark empört sein über alles, was nicht in die eigene Weltanschauung passt.
Wird mitunter auch ganz offen kommuniziert:
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