Gute Dokus
Davon gibt es einige. Die laufen nachts um 3 Uhr und keiner kennt sie. „Auf der Flucht“ kennen sehr viele zumindest schon mal von Ausschnitten.
Ja, da hast du leider recht. Daran kann aber ZDF selbst etwas ändern indem er eine solche Sendung anders im Programm platziert. Wie schon gesagt, Stromberg ist streng genommen auch eine Doku. Die Sendung kam zu einer vernünftigen Zeit.
Wenn das ZDF diese Diskussion will, dann platziert sie diese Doku auch zu einer vernünftigen Zeit in ihrem Programm. Das Problem liegt nicht am „Pferd“ sondern am „Reiter“. Quote ist zum Glück keine Ausrede für die öffentlich rechtlichen.
Fake vs. Realität
Das halte ich für ausgeschlossen. Die Knäste in Griechenland sind sehr eindrucksvoll abgefilmt worden.
Dass sogar ein Weidner die Kamera abwinkt, weil er sich nicht sicher war ob er die Tränen unterdrücken kann, ist ebenfalls alles andere als Fake gewesen. Gefaked wurde nur dort, wo es um die Übernachtungen geht. Und ja, das ist peinlich!
Ich halte das nicht für ausgeschlossen, da Menschen sogar die Existenz von KZs leugnen. Ich sage nur, dass in so einem Fall alles real oder gefaked (bspw. wie in einem Spielfilm) sein soll. Ich mag es wenn Medien eindeutige Nachrichten übermitteln. Entweder ist etwas Fiktion oder es ist Realität. Dieser Vermischung stehe ich kritisch gegenüber. Das was mit den Übernachtungen vorgespielt wird ist schlicht gelogen. Warum kann man da nicht ehrlich sein? Diese Ehrlichkeit wäre mir nicht negativ aufgefallen.
Thema Skript
So was ist mir dort nicht aufgefallen.
Was ist dir nicht aufgefallen? Das es ein Skript gab, oder ob das Skript die Stimmung gemacht hat? Ich nehme mal Zweiteres an. Warum tut man wohl die Sozialarbeiterin mit dem Nazi-Aussteiger in ein Team? Ich wette das stand im Skript und das hat sehr wohl die gewünschte Stimmung erzeugt. Wobei dieser Punkt allgemein auf den Punkt Doku-Soap abzielt. Ist bei auf der Flucht in der Tat nicht stark ausgeprägt.
Zynismus: Unterschicht mit schlechtem TV-Programm zu erreichen.
Es ist nicht zynisch, es ist ein hehres Ziel!
Dass die Quote niedrig war ist kein Argument. Man produziert so eine Sendung fertig und kann danach nur beten.
Ich beobachte bei dir wie bei vielen hier im Forum den Third Person Effect (Stichwort „Schweigespirale“). Viele sind der Meinung, dass Menschen durch Medieneinflüsse stärker negativ beeinträchtigt werden als man selbst. Sprich: Alle anderen sind dumm geworden durch zu viel RTL und co., nur man selbst nicht. (Der Satz klingt böse, ist aber nicht so gemeint. Nehmt’s mir nicht übel)
Ich sehe das anders. Ich gehe davon aus, dass die Mehrheit der Zuschauer genauso negativ beeinträchtigt ist wie ich. Sie sind auch nicht viel klüger oder dümmer als ich und die meisten Menschen die mich umgeben. Darin bestätigt mich die schwache Quote der Sendung. Den Meisten ist die Sendung schlicht zu dumm.
Das ZDF hält TV Zuschauer für dumm. Das finde ich Zynisch, da sie ja sogar annehmen müssten, dass ein ähnliches TV-Programm diese „Dummheit“ ausgeprägt hat.
Das hehre Ziel ist für mich dieses Thema anzupacken und auf den Tisch zu stellen! Das finde ich mehr als wichtig und richtig. Dafür sind die öffentlich rechtlichen ja auch da. Nur bitte nicht mit dieser Einstellung…
Qualität der Seundung
Aber hallo! Die Qualität ist genau der Kompromiss den man braucht um einen BILD-Leser vor den Fernseher zu locken.
Dass dieser offensichtlich nicht mal bei dieser Machart Interesse zeigt, ist nicht die Schuld des ZDFs.
Einzig die Protagonisten sind von der Qualität unterste Schublade. Aber das sagt überhaupt nichts über Konzept und Intention aus
Das Konzept gefällt mir nicht. Eine Sendung schlecht genug zu machen, damit es die „Unterschicht“ bedient hat mit Qualität nichts zu tun. Der von dir postulierte „BILD-Leser“ muss nicht vor den Fernseher gelockt werden. Die sitzen schon davor.
Rein von der Umsetzung her habe ich nichts auszusetzen. Die Kameraarbeit ist gut. Der Schnitt ist auch ok. Die Fakten sind gut eingebaut und passend illustriert. Aber das Konzept Doku-Soap ist nicht gut. Zu diesem Konzept gehören auch die Protagonisten. Bei der Konzeption wurde sicher über Kandidaten-Typen gesprochen. Das mindert für mich(!) die Qualität, weil das Konzept komplett inadequat gewählt wurde. Dass du das anders siehst nehme ich so hin. Aber überzeugen kannst du mich nicht.
Hast du dir die ersten zwei schon verfügbaren Folgen auf der Mediathek ganz angesehen?
Ganz ehrlich: Ich will das nicht sehen. Ich konnte die erste Folge nur mit Mühe ertragen. Ich finde die Sendung wird dem Thema nicht gerecht und diese platten Äußerungen der Protagonisten … Wie Holger empfinde ich die „rote Linie“ als übertreten. Ich will das nicht sehen. Außerdem verstehe ich jeden Klick auf dieses „Scheiß-Format“ (frei nach Rhuo) als Schlag ins Gesicht für jeden ernsthaften Dokumentarfilm-Macher. Ich schaue lieber etwas das ich auch ertragen will. Meine Zeit ist begrenzt. Ich vergeude sie lieber mit etwas anderem.
Muss ich das jetzt anschauen sonst redet hier keiner mehr mit mir?
PS: Sorry wegen dem Zitieren. ich über noch.
Thema Gage:
Ich will das Thema noch gart nicht so sehr vertiefen. Mich interessiert nur ob jemand Eine Form von Entlohnung erhalten hat.
Aufwandsentschädigungen wie Scheol ausgeführt hat, einzusacken sind nichts schlimmes.
Ich rede hier aber von ausgehandelten Geldern die geflossen sind als Bezahlung für die „Arbeit“.
Falls der Unterschied nicht klar sein sollte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Honorar
http://de.wikipedia.org/wiki/Aufwandsentsch%C3%A4digung
Ich will nicht mal wissen was die Leute verdient haben. Ich will nur wissen ob es eine Gage gab.
Oder anders Formuliert: Haben sich die Protagonisten an dieser Sendung monetär bereichert?
Meine Folgefrage würde ich erste diskutieren wollen wenn feststeht ob da Gagen geflossen sind oder nicht.