Folge 116: Goldene Kartoffel, Rundfunkbeitrag wird nicht erhöht

Wie seit ihr eigentlich auf „Kümmeltürken“ gekommen, kann zugegebenermaßen auch abwertend gebraucht werden, aber die Herkunft ist jetzt nicht unbedingt so rassistisch:

Kümmeltürken wurden seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert Studenten genannt, die aus einer Gegend stammten, in der sehr viel Kümmel angebaut wurde. Zum Beispiel hieß das Umland von Halle an der Saale damals im Volksmund Kümmeltürkei. Türkei assoziierte man schlicht mit dem Orient, aus dem viele Gewürze stammen. Solche Studenten wurden als spießbürgerlich wahrgenommen, da sie ihre Heimat zum Studieren nicht verlassen hatten. Später erfuhr das Wort eine Wandlung hin zu seinen heute üblichen Bedeutungen."

Du bist entweder noch recht jung oder hast dich nie in einfacheren Arbeiter oder Bürgerkreisen bewegt.

Kümmeltürken ist/war von den 70ern bis in die späten 90er durchweg negativ konnotiert und als abwertende Beleidigung gemeint. Genauso wie auch „Spaghettifresser“. Das sind alles Begriffe die in den Einwanderungszeiten nach dem Krieg geprägt wurden. Erst die Itaka, dann die Türken. Weiß grad nich obs für die Spätaussiedler auch was gab, hab zwar in einer Stadt gewohnt wo es sehr sehr viele davon gab, kann mich aber nich erinnern das die einen „Namen“ weghatten. Warn halt die „Mennoniten“ wenn man so will.

Ham die Griechen eigentlich auch nen Namen bekommen, könnte mich da an nix erinnern. :thinking:

sind nicht grundsätzlich alle Gerichtsverhandlungen online außer die Öffentlichkeit wurde explizit auf Antrag ausgeschlossen? Warum dann diese Geheimniskrämerei? Widerspricht dies nicht dem Öffentlichkeitsprinzip`? :thinking:
mich erfreut dass das Gerichtswesen nicht zum Erlahmen kommt. Ich war neulich bei einer Führung vor dem Bundesarbeitsgericht und da hieß es, entweder werden Vergleiche geschlossen oder alles nur über Akten entschieden ohne Verhandlungen, was beides nicht in Ordnung wäre. Aktuell finden dort keine Verhandlungen statt aus Hygienegründen… immerhin scheinen jetzt wohl manche Gerichte auf Online umzusteigen und damit weiter zu arbeiten

Wahrheit ist eben insbesondere deswegen ein schwieriger Begriff, weil er synonym gebraucht wird mit „faktisch korrekt“. Was natürlich nicht so ist. Wahrheit ist - im Gegensatz zu Fakten - immer wahrnehmungsabhängig. Bedeutet im Umkehrschluss auch, dass Lüge faktisch korrekt sein kann.
Wenn ich vom Prinzip der flachen Erde überzeugt bin, lüge ich, wenn ich behaupte: „Die Erde ist eine Kugel.“
Wahrheit kann demnach alles sein, was persönlicher Überzeugung entspricht, unabhängig vom Faktengehalt. Insofern liegt beim „Wahrheitskongress“ nicht unbedingt ein „Missbrauch der Wahrheit“ vor, solange alle Redner von ihrer Sache überzeugt sind.

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Ich ergänze noch um die „Fidschis“, als abwertenden Begriff, der in schon in der DDR für vietnamesische Gastarbeiter verwendet wurde.

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Willkommen im Forum.

Ich glaube das schwierige ist, dass unter „Wahrheit“ die Leute was unterschiedliches Verstehen. Naturwissenschaften haben sich z. B. von der Wahrheit entfernt und man sagt, man sucht sich halt Modelle, die eine möglichst hohe Vorhersagekraft haben und nicht im Widerspruch zur Beobachtung sehen.

In der Mathematik hingegen können Formeln und Aussagen wahr sein.

Der Jurist ist auf der Suche der Wahrheit, in dem er versucht zu rekonstruieren was wirklich passiert ist.

Beim Wahrheitskongress finde ich die Sache aber ehrlich gesagt schwierig. Ich finde das was die Leute da so äußern schon ziemlich weit von dem entfernt, was ich so als Realität wahrnehme.

Hier nannte man die „Schäferhunddeutsche“. Weil angeblich jeder, der irgendwann mal in der Familienhistorie einen Schäferhund hatte, den deutschen Pass bekommen hat.

Dann ergänze ich um „Schlitziseppelnutten“, ich weiß aber nicht mehr wofür wir den Ausdruck damals verwendet haben. Ich glaube es hatte irgendwas mit Duke Nukem zu tun… :thinking:

Ja, jetzt wo du es sagst, irgendwas klingelt da auch bei mir bei „Schäferhunddeutsche“, das war aber glaube ich damals einfach nur ein „Witz“ und man hat die nicht als Gruppe so bezeichnet, aber…ach ich weiß auch nich, das is bald alles auch 30 Jahre her man. :smiley:

Geh mal in eine Schulklasse oder ein Wohnviertel wo Ausländer in der Mehrheit sind und wo Deutsche geschlagen, gemobbt und erniedrigt werden. Da ist es was anderes, Natürlich gibt es auch Ausländer, die nicht solche Dinge tun, und ja auch ich kenne Schulklassen wo Ausländer in der Mehrheit sind und wo Deutsche nicht ausgegrenzt werden. Es gibt Migranten die der Meinung sind, dass alle Deutschen hassenswerte Untermenschen sind, und wenn sie das Wort Kartoffel gebrauchen, dann ist es damit verbunden. Und wenn man in einer Umgebung aufgewachsen ist, wo man tag täglich mit Leuten zu tun hatte, die genau so drauf sind, dann hat der Begriff für einen Deutschen genau dieselbe Assoziation wie der Begriff Spaghettifresser für Italiener oder der Begriff Kümmelhändler oder Kümmeltürke für Türken. Denn würden Türken als letzteres bezeichnet werden, dann gäbe es von den NDM einen riesen Aufschrei. Die Umdefinition des Rassismus Begriffs wonach Rassismus nur dann Rassismus ist wenn er von einer Mehrheit gegen eine Minderheit richtet ist quatsch. https://web.archive.org/web/20191123021252/https://www.duden.de/rechtschreibung/Rassismus
Die von mir verlinkte Rassismus Definition hat der Duden bis zu den Black Lives Matter Protesten vertreten und nur die akzeptiere ich für mich. Deutschland ist kein Land wie Südafrika unter der Apartheid oder Amerika zur Zeit der Jim Crow Gesetze. Und da ich selbst kein weißer bin, und eine indische Mutter habe, kann mir keiner vorwerfen ich weiß ich nicht was echter Rassismus ist. Denn den habe ich sowohl von deutschen Rechten erlebt, als auch von manchen Migranten. Und nein, ich sage nicht von den Migranten, denn genauso wie nicht alle Deutschen gleich sind, sind nicht alle Migranten gleich. Begriffe mit rassistischer Konnotation sollten in keine Richtung hin verwendet werden.

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An dem Kartoffelpreis und dieser Organisation dahinter kann man ja manches kritisieren, aber die Behauptung, dass damit Hass verbreitet wird, ist schon eine gewagte These. Völlig daneben ist dann allerdings der Vergleich von Kartoffel und N-Wort. Das ist zu billig für die Mediatheke.

So ist es. Das letzte Adventsfest hat 7 Mio. Zuschauer gehabt. Und es war auch bei den jungen Zuschauern sehr erfolgreich (wenn man den Einschaltquoten traut).

Das ist ein Problem bei der Diskussion. Die Sendungen, die oft kritisiert werden, sind gerade die, die sehr beliebt sind (Schlager, Quizshows, Soaps, Schmunzelkrimis, etc.). Deswegen gibts ja so viel davon. Meine Befürchtung ist, dass der Großteil der Zuschauer, diese gar nicht weghaben will.

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Erstens wurde nichts „umdefiniert“, weil es vollkommen normal in den Geisteswissenschaften ist, dass es verschiedene Definitionen eines Begriffs gibt. Beim „Faschismus“ oder „Sozialismus“ gibt es ja auch nicht DIE Definition.
Zudem versteh ich auch nicht, warum auf den deutschen Duden verwiesen wird, wenn man selbst schon sagt, dass diese spezifische Begriffsauslegung aus den Staaten rübergeschwappt ist. Würde man in der Diskussion mit einem amerikanischen Geisteswissenschaftliches also auch anfangen mit "You know, there’s a German dictionary called „Duden“…?
Mal ganz davon abgesehen, dass es doch um SYSTEMISCHEN Rassismus geht bei dieser Definition. D.h. man könnte immer noch sagen, dass man zwar in Deutschland als Deutscher rassistisch beleidigt werden kann, aber nicht von systemischem Rassismus betroffen sein kann. Und „Nigger“ wiederum steht halt ganz klar für systemischen Rassismus. Es gibt aber keine Verbindung zwischen systemischem Rassismus und „Kartoffel“.

Und Brennpunktschulen sind allgemein ein Problem, und nicht nur eins für „Biodeutsche“.

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Hmmm, in den Staaten, möglicherweise, aber so eine absolute Aussage für Deutschland…ich weiß nicht recht. Gibt es dafür nicht viel zu wenige von „denen“ hier um sozusagen „systemrelevant“ zu sein oder vom „System“ überhaupt als „Opfer“ beachtet zu werden?

Hmmm, ich weiß natürlich was du meinst und im allgemeinen stimme ich da auch zu, im speziellen würde ich aber die Frage aufwerfen von „welchem“ System sprechen wir denn hier? Dem „Staat“ oder gehts auch ne Nummer kleiner? Weil wenn „kleiner“ würde ich schon sagen das da eine Verbindung oder zumindest Nähe sein kann, man denke nur an größere Clans und Verbände.

Wenn man die Duden Definition des Rassismus Begriffs vergleicht, wie sie letztes Jahr noch dort geschrieben stand und das mit der heutigen abgleicht, dann sieht man Unterschiede. Außerdem ist nicht entscheidend, was Wissenschaftler die kaum einer kennt gesagt haben, sondern wie der Begriff im allgemeinen verstanden wird. Ich akzeptiere nur die von mir Verlinkte Definition des Duden, wer eine andere vertritt kann es gerne machen, nur muss er dann damit leben, dass ich dann jeden weiteren Dialog über das Thema Rassismus verweigere, da eine Diskussion nur sinn macht, wenn man eine gemeinsame Definition des Begriffes hat. Und das Gerede vom systemischen Rassismus, ist nichts anderes als linkes Geschwurbel um nicht eingestehen zu müssen, dass es sich sehr wohl von einer Minderheit gegen eine Mehrheit richten kann. Und ja, in Brennpunktschulen wo Deutsche in der Minderheit sind, dort sind diejenigen die in der Mehrheit sind eher in einer Position der stärke. Wenn ich als rassenbiologisches Abfallprodukt beschimpft werde, weil ich einen deutschen Vater habe, dann ist es mir egal ob das eine Deutscher oder Ausländer macht. Ich kenne im übrigen sehr wohl den Fall eines Wohnungsvermieters, der meinem Vater offen gesagt hat, dass er nicht an Deutsche vermietet, soviel zum Thema ein Deutscher könne sowas nicht erleben. Ein weißer Jude, kann genauso Opfer von Rassismus sein, und das obwohl er Deutscher ist und dann aber von nichtjüdischen Deutschen nicht als solcher gesehen wird. Wer Rassentheorien vertritt und darauf aufbauend Menschen diskriminiert der ist ein Rassismus. Zumal Deutschland eine Antidiskriminierungsstelle des Bundes finanziert, und ein Arbeitgeber der sagt ich will keine Araber haben der muss wenn man es nachweisen kann auch mit Problemen rechnen. Also ist das Gerede vom systemischen Rassismus Bullshit. Und das Gerede, ja Mobbing gibt es überall, ist dümmliche Relativierung. Würde ein Mehmet in einer Brennpunktschule sein wo Deutsche in der Mehrheit sind und gemobbt und ausgegrenzt werden wegen seiner Herkunft, dann würde keiner sagen, dass hätte nichts mit Rassismus zu tun. Aber in der anderen Richtung, da findet man ständig irgendwelche Erklärungen, warum das ja nichts damit zu tun hat.

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Wobei das mich wirklich ein bisschen überrascht. Das Szenario was mir in den Sinn kommt ist folgendes:

Eltern, beide Mitte dreißig haben Kinder vor der Pubertät. Am Ersten Advent sind alle bei den Großeltern zum Essen eingeladen. Die Kinder werden aber schon am Samstag zu Oma und Opa gebracht und übernachten da, die Eltern kommen dann am nächsten Tag zum Essen. Das Adventsfest wäre dann genau die Art von Sendung, die die Großeltern (die nicht mehr cool sein müssen) mit den Enkeln (die noch nicht in der Pubertät sind und das noch nicht uncool finden) am Abend schauen. Das wird dann so lange gemacht bis der Enkel halt in die Pubertät kommt.

@anon18956663 & @harald_klinksiek, im Endeffekt die gute alte Frage ob man den Begriff des Rassismus abhängig von Machtverhältnissen macht oder nicht und wenn wie weit oder eng man diese Machtverhältnisse fasst.

Quoten sollten kein Maßstab für öffentlich rechtliches Fernsehen sein.

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Kann man solche Fälle wie gegen radio bremen nicht mal an Christian Solmecke geben und dadurch ein bisschen mehr Reichweite schaffen für die unsympathische Seite von funk?

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So ein Programm ließe sich wunderbar in einen gesonderten Pay-TV-Kanal oder einen kostenpflichtigen Streamingdienst auslagern. Dafür bräuchte es keine Zwangsgebühren. Das sollen bitteschön die bezahlen, die es auch sehen wollen.

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Tun sie schon und auch alles was sie nicht sehen wollen aber eventuell du.

Falsch. Für die Umsetzung von Reformen braucht es zusätzliches Geld, denn schließlich muss auch die Umsetzung von Reformen bezahlt werden (z.B. für die Beratung durch KPMG, PWC und Roland Berger).

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