Folge 115 - Wie dumm kann Fernsehen sein?

[QUOTE=Doresh;307854]Und haben die bei ihren Statistiken im ernst untersucht, ob die Haarfarbe etwas mit dem IQ zu tun hat :shock: ?![/QUOTE]

Die üblichen Klischees von dummen Blondchen halt. Damit hinterher dazu ein “lustiger” Spruch folgen kann.

[QUOTE=Doresh;307854]
Und haben die bei ihren Statistiken im ernst untersucht, ob die Haarfarbe etwas mit dem IQ zu tun hat :shock: ?![/QUOTE]

Ich halte das für gar nicht so unwahrscheinlich. Es gibt die so genannte Bedrohung durch Stereotype, auch stereotype threat genannt. Aus der Angst heraus ein Klischee zu bestätigen verhält man sich dem Klischee entsprechend. Es hätte mich nicht gewundert, wenn blonde Frauen schlechter abgeschnitten hätten. Die haben zum Beispiel bei einem Mathetest den Schülern vorher erzählt, dass Mädchen bei diesem Test viel schlechter abschneiden. Was dann auch der Fall war, während bei der Gruppe, der sie das nicht erzählt haben, die Mädchen genauso gut waren wie die Jungs.

Tja Klischeedenken. Und umgekehrt geht es auch, Mädchen sind besser im Sprachgebrauch als Jungs.
Mädchen plappern gerne. :wink:

@Peloponnes:

Stimmt, der Unsinn stirbt im Fernsehen ja nie aus auf diverse Geschlechterkampf-Spielshows guck <_<

Interessant finde ich da eher, dass sich die Ergebnisse in den gezeigten Kategorien eigentlich gar nicht so groß unterscheiden und der Unterschied wohl unter die allgemeine Fehlertoleranz fällt.

Ein Intelligenztest in Fernsehen ist schon in der Form unsinnig, dass in einen wahren Intelligenztest immer eine ärztliche Betreuung dabei ist.
Das sage ich aus meiner Erfahrung als mehrfach getesteter Autist und Schüler heraus, es werden nicht nur blind antworten angekreuzt , die möglichst immer eindeutige Ergebnisse haben , sondern auch in Gespräch mit den getesteten werden geheim , allgemeine und sprachliche Kenntnis abgefragt , zusätzlich gibt es innerhalb eines Intelligenz Testes zwar zeitliche grenzen jedoch nicht nur, es gibt auch immer test in versiedenden bereichen die eben nicht den Zeitlichen druck haben.

Zu guter letzt kann ich noch einen letzten beweiß bringen das er Unsinn war.
mein Wahrer IQ liegt bei 120 mit einer hoch Begabung in Mathematik ,Logik und einer schwäche in Sprachlicher Kompetenz. ( die man ja auch in Text wahrscheinlich sieht^^)
Nach den Sat 1 Test den ich Spaßeshalber mal mitgemacht habe, um zu gucken wie weit er von der Realität abweißt, bin ich ein super Genie, mit einen IQ Wert von über 130, mit einziger schwäche in Logik^^.

PS: wie kann man bitte Hela von sinne als die Dümmste von allen bezeichnen ,alleine das ist schon ein gegen beweiß.^^
Zumindest wenn man sich ein bisschen mit ihr auskennt.

Oh guck, da geht ja das Klischee auf. :lol:
In Mathe war ich nicht so gut, dafür war ich überdurschnittlich im sprachlichen Gebrauch.

[QUOTE=Mrchaos;307907]Ein Intelligenztest in Fernsehen ist schon in der Form unsinnig, dass in einen wahren Intelligenztest immer eine ärztliche Betreuung dabei ist.[/QUOTE]
Das ist definitiv nicht richtig.

@erklärbär: Würdest du dann deinem Nick die Ehre machen und das weiter ausführen? Einfach so irgendwas behaupten kann nämlich jeder …

@ Librarian

Ein Arzt ist jemand, der Medizin studiert hat. Bei einem Intelligenztest ist keine ärztliche Betreuung nötig. Zumindest auch Psychologen dürfen einen professionellen Intelligenztest durchführen und die sind eben keine Ärzte.

Über die Sinnhaftigkeit nach Geschlecht zu trennen lässt sich streiten, am gebräuchlichsten ist glaube ich der Vergleich mit Leuten desselben Bildungsgrades.

Am sinnvollsten ist der Vergleich mit der gleichen Altersgruppe. Weder Geschlecht noch Bildungsgrad sollte man berücksichtigen, zumindest nicht für den „eigentlichen“ IQ.
Das kann man vergleichweise machen, in den Manuals sind immer mehrere Gruppen angegeben, sodass mehrere Vergleiche möglich sind.
Der Gesamtwert bemisst sich immer nur nach der Altersgruppe. Dazu kann man dann verschiedene Testergebnisse haben.
Z.B. zwei verschiedene IQ-Werte. In der Gesamtbevölkerung (des ähnlichen Alters) und nach Bildungsgrad. Daraus kann man dann Schlüsse ziehen, wie „Er/Sie ist durchschnittlich intelligent aber unterdurchschnittlich für Leute desselben Bildungsgrades“

Die weitaus wichtigere Aufspaltung der Intelligenz ist m.e. nicht nach Kategorie der Herkunft des Testteilnehmers, sondern nach Art der Intelligenz: „kristallin“ und „fluid“. Das sind zwei Faktoren, in die man die Intelligenz zerlegen kann. Dabei ist „kristalline Intelligenz“ vom „Wissen“ und konkreten Inhalten beeinflusst, fluide Intelligenz eher durch schlussfolgerndes Denken ohne konkreten Inhaltsbezug.

Daraus lassen sich nicht nur quantitative, sondern qualitative Unterschiede im Denken festmachen.

[QUOTE=Peloponnes;307981]@ Librarian

Ein Arzt ist jemand, der Medizin studiert hat. Bei einem Intelligenztest ist keine ärztliche Betreuung nötig. Zumindest auch Psychologen dürfen einen professionellen Intelligenztest durchführen und die sind eben keine Ärzte.[/QUOTE]
So ist es.

Ich war auch erschrocken über das, was Sat1 da auf die Beine gestellt hat (habe nur die Ausschnitte von fernsehkritik.tv gesehn). Die gezeigten Beispiele sind tatsächlich nicht an Dummheit zu überbieten. Welche Form passt nicht in die Reihe?

Unfassbar, dann hat man da auch noch eine Frau sitzen, die die richtige Antwort nicht schlüssig erklären kann. Die verantwortlichen Redakteure hätten vorher mal einen IQ-Test machen sollen, der ihnen gezeigt hätte, dass sie nicht clever genug sind, um einen IQ-Test zu entwerfen:twisted:.

Irgendwie scheint die tatsächliche Absicht von SAT.1 hier noch nicht durchgedrungen zu sein. Es geht doch im Leben nicht darum, den IQ der Gäste zu messen (und deshalb ist es eigentlich hier unnötig, über Intelligenz zu diskutieren). Nein, es geht schlicht und einfach darum, grenzwertige und mehrdeutige Aufgaben zu präsentieren, damit sowohl unter den Gästen der Show, als auch den Zuschauern im Saal, als auch vor dem Screen als auch auf dem 2nd Screen (z.B. hier im Forum) debattiert werden kann. SAT.1 würde sich doch nie schämen, “schlechte Fragen” gestellt zu haben - das Konzept der Scham überhaupt ist so 20. Jahrhundert - darüber ist man doch längst hinweg …

Also ich habe mir jetzt nicht alle Kommentare durchgelesen, gebe Peloponnes in Ihrem Post auf der ersten aber absolut recht. Ein IQ Test ist auch nicht immer auf den ersten Blick eindeutig, genauso soll das auch sein, es geht darum festzustellen ob und wie gut jemand in der Lage ist logische Schlüsse zu ziehen. Zwar verstehe ich die Herangehensweise von Frau von Sinnen, leider ist diese in den hier gezeigten Ausschnitten aber schlichtweg falsch. Wie aussagekräftig der gesamte Test an sich nun war, kann ich leider nicht beurteilen, da ich Ihn nicht komplett gesehen habe.

Ich wüsste beispielsweise gerne ob es eine Möglichkeit für den TV Zuschauer gab, seine Ergebnisse ebenfalls auszuwerten (ohne während der Sendung parallel online gewesen zu sein).

Es gab ja in der Vergangenheit ebenfalls schon einige IQ-Test Sendungen auf RTL und RTL 2, die prinzipiell genauso aufgebaut waren wie diese Sendung, vom Test an sich her aber durchaus aussagekräftig waren. Das ist jedenfalls meine Einschätzung, da ich bereits mehrere professionelle IQ Tests gemacht habe und die Ergebnisse in den Sendungen durchaus mit den Professionellen Tests übereinstimmten.

[QUOTE=Danseba;309206]Ich wüsste beispielsweise gerne ob es eine Möglichkeit für den TV Zuschauer gab, seine Ergebnisse ebenfalls auszuwerten (ohne während der Sendung parallel online gewesen zu sein).[/QUOTE]
Dafür müsste man die Berechnungsmethode offenlegen. Und die ist

  1. Betriebsgeheimnis des jeweiligen Instituts
  2. für den Otto Normalbürger vermutlich zu komplex, als dass er von Hand nachrechnen könnte

[QUOTE=Librarian;309209]Dafür müsste man die Berechnungsmethode offenlegen. Und die ist

  1. Betriebsgeheimnis des jeweiligen Instituts
  2. für den Otto Normalbürger vermutlich zu komplex, als dass er von Hand nachrechnen könnte[/QUOTE]

Der eigentliche Intelligenztest besteht darin, herauszufinden, wie aus den Antworten des (konventionellen) Intelligenttestes der IQ ermittelt wird. :mrgreen:

Ein IQ Test ist auch nicht immer auf den ersten Blick eindeutig, genauso soll das auch sein, es geht darum festzustellen ob und wie gut jemand in der Lage ist logische Schlüsse zu ziehen.

Das nutzt aber nichts, wenn man logische Schlüsse zieht und es zu Mehrdeutigkeiten kommt, taugt die Aufgabe nichts. Aufgaben sollen so eindeutig wie möglich sein. Wenn nicht, zeigt sich das in schwachen Reliabilitäten der Aufgaben. Die werden dann in der nächsten Fassung des Tests gelöscht.

  1. Betriebsgeheimnis des jeweiligen Instituts
  2. für den Otto Normalbürger vermutlich zu komplex, als dass er von Hand nachrechnen könnte

Die Berechnung ist natürlich immer gleich und kein Betriebsgeheimnis. Die Sachen stehen aber in der Handanweisung, die mit dem Test geliefert wird, die aber nur professionellen Testern zugänglich ist. Die Berechnung ist nicht schwierig.
Man braucht nur: MIttelwert m und Standardabweichung s und das Testresultat t. Dann ist der IQ folgendes:

z = (t-m)/s
IQ = 100+z*15

das ist alles. Landet man z.B. genau auf dem Mittelwert t = m, ergibt sich der IQ zu 100.

Es gab ja in der Vergangenheit ebenfalls schon einige IQ-Test Sendungen auf RTL und RTL 2, die prinzipiell genauso aufgebaut waren wie diese Sendung, vom Test an sich her aber durchaus aussagekräftig waren. Das ist jedenfalls meine Einschätzung, da ich bereits mehrere professionelle IQ Tests gemacht habe und die Ergebnisse in den Sendungen durchaus mit den Professionellen Tests übereinstimmten.

Das kann man nur mit aufwändigen statistischen Verfahren. Die Forschung wäre froh, wenn ein Stichprobenumfang von N = 1 irgendeine Aussagekraft hätte.

IQ Tests und logische Schlüsse … naja. Ich will ja nicht das Konzept eines IQ (Tests) an und für sich anzweifeln, aber speziell wenn es um logischen Schlüsse geht muss ich doch manchmal leicht mit dem Kopf schütteln. Klassische Beispiele sind ja diese Zahlenfolgen. Es werden ein paar Zahlen vorgegeben und man soll die “nächste” Zahl angeben, was ja mehr oder weniger suggeriert, dass es nur eine richtige Antwort gibt. Wenn man zum Beispiel 1,2,3,4,5 vorgibt und die nächste Zahl erraten soll wird wohl verlangt, dass man 6 sagt und jeder der das nicht macht, kriegt einen “Punktabzug”? 6 mag ja in diesem Fall auch die offensichlichste und “logischste” Antwort sein, aber warum ist denn jemand der sagt “7, weil das die nächst kleinere Primzahlpotenz ist” jetzt genau dümmer? Letztendlich ist jede Antwort richtig, wenn man sie mit einer auf die Frage passenden Regularität begründen kann. Warum wird bei solchen Fragen immer nur nach der Antwort gewertet und nicht nach der Begründung für die Antwort? Das habe ich irgendwie noch nie verstanden.

Warum wird bei solchen Fragen immer nur nach der Antwort gewertet und nicht nach der Begründung für die Antwort? Das habe ich irgendwie noch nie verstanden.

Weil man niemals klüger sein darf als der, der den Test gemacht hat :mrgreen:

Ich denke das ist vermutlich eine der Schwachstellen.
Vielleicht lässt sich das damit lösen, dass zur Intelligenz dazu gehört sozial erwünschte Antworten zu geben.
Sprich: das Naheliegenste zu nehmen, nicht das wo man am meisten um die Ecke denkt.

Diese Tests haben doch auch immer viel mit Sozialisierung zu tun.

[QUOTE=tasseKaffee;309285]Diese Tests haben doch auch immer viel mit Sozialisierung zu tun.[/QUOTE]Man kann natürlich auch probieren Sozialisations-/Kultur-Einflüsse zu minimieren.

Und bei solchen Aufgaben

wird wohl soziale Erwünschtheit nicht die Antwort beeinflussen.