Folge 115: Kay Ray wegen Türken-Witzen gefeuert? Sachsen-Anhalt und der Rundfunkbeitrag

Er war mal von ein paar Jahren hier bei einer Veranstaltung namens „Kultur im Zelt“, mein Freund hatte Karten dafür, irgendwann während der Show ist wohl ein Gast aufgestanden und Richtung WC gegangen, Kay ist wohl so halb hinterher bis in den Vorraum oder so ähnlich und hat dann die ganze Zeit übers Defäkieren geredet…

Würde mal behaupten, für seine Shows sollte man schon gut abgehärtet sein, was sowas angeht und Filme wie „Feuchtgebiete“ ertragen können (cineastisch wie schon das Buch definitiv Schund, aber den ein oder anderen Lacher hatten wir schon, ich bin wohl durch NSFL-Gore inkl. schwarzen Humor da etwas abgestumpft).

Schwierig da die Grenze zu ziehen, zweifelsohne geschmacklos, aber solange er nichts strafrechtlich relevantes macht, soll er seinen Freiraum haben.
In eine ähnliche Richtung, aber noch ne ganze Ecke extremer ging wohl GG Allin: https://www.youtube.com/watch?v=KxnnMdlHHHY
Kurzzusammenfassung: https://www.laut.de/GG-Allin

86 Cent finde ich schon ok, was den Rundfunkbeitrag angeht.

Also insgesamt.

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Ich empfange die ganzen britischen Sender über Satellit. Die BBC ist inhaltlich gar nicht so unterschiedlich zu ARD/ZDF. Es gibt auch da Sendungen, die in der Mediatheke wohl ihr Fett wegbekommen würden, wie manche Reality-Doku (z.B. Claimed and Shamed über Versicherungsdetektive und Angels of the North über einen Schönheitssalon).

Insgesamt ist das BBC-Programm aber viel kompakter und weniger zerfasert. Dass die weniger Budget haben, sieht man. Es gibt nur eine Handvoll Sender. Auf BBC Two läuft werktags am Nachmittag ein alter Film, wie man es hierzulande höchstens mal sonntags oder feiertags kennt. Es gibt viele Lifestyle-Serien (Garten, Backen/Kochen, Häuser, Antiquitäten, Tiere, Ärzte), was sich in Deutschland auf die ganzen Regionalprogramme verteilt. Diese Flut an Krimiserien ist typisch Deutsch. 90-minütige Fernsehfilme auch. Macht die BBC gar nicht.

Auf BBC One gibt es Frühstücksfernsehen plus Nachrichten um 13, 18 und 22 Uhr. Reicht, weil es ja mit BBC News den eigenen Vollzeit-Nachrichtenkanal gibt, wo übrigens keine Dokus laufen. Sehr schön dort The Papers, wo täglich abends darüber diskutiert wird, was am nächsten Tag in der Zeitung steht. Oder Hardtalk, eine klassische One-on-One Talkshow.

Nicht vergessen sollte man, dass manches BBC-Format in Deutschland von Privatsendern übernommen wurde (Let’s Dance, Masterchef).

Der Übersicht in der Wikipedia zufolge, geht über die Hälfte des Budgets für die Regionalprogramme drauf. Würde man die Regionalprogramme streichen, einige Sendungen ins Hauptprogramm übernehmen und dort ausmisten (die ganzen Serien kürzen, Boulevard rauswerfen), käme man der BBC schon recht nahe. Zusätzlich hätte man ja immer noch 3sat/Arte für die Kultur und Phoenix/alpha für Nachrichten und Wissen.

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„Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) zieht nach MDR-Informationen den Vertrag zur Erhöhung des Rundfunkbeitrages zurück. Damit wird im Landtag von Sachsen-Anhalt nicht über den Medienänderungsstaatsvertrag abgestimmt. Die geplante Erhöhung des Rundfunkbeitrags in Deutschland um 86 Cent zum 1. Januar ist damit hinfällig.“

dann wohnen wir wohl in der gleichen Stadt :slight_smile: @marcelpape

ich finde ihn als Künstler interessant und mal jemand mit Haltung, aber die Monologe und Gedankenschleifen während des Interviews waren unerträglich

Bildschirmfoto von 2020-12-08 12-36-59

Soll wohl Ironie sein, aber mich würde es nicht wundern, wenn eine Verfassungsklage für den Steuerzahler wirklich ein Schnapper im Vergleich zu einem 86 ct höheren Rundfunkbeitrag ist.

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Die durchschnittlichen Kosten einer Verfassungsbeschwerde liegen laut Voßkuhle bei 5000 Euro.

Eigentlich ziemlich billig.

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Das ist ein running gag bei kayray.

Eine Kolumne von Wolfram Weimer

Reform der Öffentlich-Rechtlichen längst überfällig

Doch jenseits des Parteiengerangels bietet der Vorgang für Deutschland die große Chance, den teuren, verkrusteten Apparat der Öffentlich-Rechtlichen endlich zu reformieren . Denn das ist überfällig. Das Publikum von ARD, ZDF und Deutschlandradio ist völlig überaltert , die Sender sind zu politisiert , parteien-verfilzt, staatsnah und im Internet-Zeitalter irgendwie aus der Zeit gefallen . Neben Netflix & Co. sehen ARD und ZDF schlichtweg alt aus.

Vor allem aber verlieren ARD und ZDF zusehends an Akzeptanz . Immer breitere Teile der Bevölkerung fühlen sich von den öffentlich-rechtlichen Sendern übergangen , bevormundet, politisch erzogen oder mit endlosen Krimischleifen billig unterhalten.

Eigentlich müssten sich ARD und ZDF selbst überdenken, eine große Reformdebatte anstoßen , sich für das Internet-Zeitalter modernisieren und ums Publikum werben. Doch man hört aus den Sendezentralen von ARD und ZDF keine Selbstkritik – wohl aber neue Finanzforderungen . Da die Parlamente die Gebührenerhöhung nun nicht bewilligen, wollen ARD und ZDF vor Gericht ziehen .

Der Beitragsservice ist wie eine mediale Planwirtschaft

Das ist ihr gutes Recht, aber klug ist es nicht. Denn ein Gutachten aus dem Bundesfinanzministerium hat schon vor einiger Zeit den Finger in die Wunde gelegt: ARD und ZDF leiden - weit über Sachsen-Anhalt hinaus - unter einem schweren Legitimationsdefizit . Sie sind überbezahlt und unter Niveau unterwegs. Die Rundfunkgebühr ist zudem ungerecht und gierig , weil sie Bürger und Unternehmer zwangsweise zum Zahlen verpflichtet, und zwar unabhängig davon, ob sie das Angebot überhaupt nutzen.

Das Verfahren, an den Bedürfnissen der Menschen vorbei Bedarf anzumelden, es von der Politik abzusegnen und dann zwangseinzutreiben , ist mediale Planwirtschaft . Und die Rundfunkgebühr wirkt wie der neue Fünfjahresplan dazu. 400.000 Betriebe und 200.000 Kraftfahrzeuge sind zusätzlich „in den Bestand gehoben“. Von 800.000 Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen befreit waren, werden jetzt zwei Drittel zur Kasse gebeten. Blinde zahlen, Gehörlose und Schwerbehinderte auch , Unternehmen werden stärker belastet, Firmen mit vielen Filialen oder Fahrzeugen müssen doppelt und dreifach löhnen. Die Wut vieler Menschen über den " Beitragsservice " (früher GEZ) hat also gute Gründe.

Und beim Blick auf das Programmangebot wird diese nicht kleiner. Denn in Wahrheit drohen die Sender an ihrem finanziellen Erfolg zu ersticken, und zwar in Seichtigkeit . Immer häufiger drängeln sich öffentlich-rechtliche Sender bei billigen Massen- und Sportspektakeln mit ihren vollen Taschen in die erste Reihe der Volksbelustigung. Vom manischen Beschäftigen mit Krimis ganz zu schweigen. Das ZDF zeigt inzwischen so viele Krimis wie ein Landregen Tropfen. Sind 70 Morde, die das deutsche Fernsehen pro Tag lustvoll aussendet, nicht genug?

Das peinliche Forderungsspiel um neue Milliarden sollte aufhören, ARD und ZDF sollten vom hohen Ross des Überversorgungsmüßiggangs herunterkommen. Das zahlende Volk sollte endlich nach seiner Meinungen gefragt werden , denn die sind bunter als es die linksgeneigten Sender gerne hätten.

Das Vertrauen in die Medien ist gesunken

Die Vertrauenskrise der Republik hat in nicht geringem Maße damit zu tun, dass bei ARD und ZDF seit Jahren politische Bevormundung gepflegt wird. Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „Journalist“ berichtet von einer Untersuchung, dass 92 Prozent der ARD-Volontäre Grün-rot-rot wählen. Die bürgerliche Mitte findet sich kaum mehr wieder in den Redaktionen.

Wenn aber die größte Medienmachtkonzentration Deutschlands derart einseitig links formiert ist, dann wächst in der Gesellschaft Misstrauen gegenüber Medien insgesamt . Wenn linksverschrobene Verschwörungstheoretiker oder rechtsextreme Dumpflinge Deutschlands Medien als kollektive " Lügenpresse " diffamieren, dann ist das natürlich demagogisch und eine Lüge in sich selbst. Gleichwohl spaziert die Vokabel so verdächtig erfolgreich durchs Land, weil sie ein weiträumiges und wachsendes Misstrauen der Bevölkerung zu ARD und ZDF direkt anspricht.

Nach einer Studie von infratest dimap (im Auftrag der Zeit ) hat mittlerweile die klare Mehrheit der Deutschen , insgesamt 60 Prozent, wenig (53 Prozent) oder gar kein (7 Prozent) Vertrauen in die Medien . Auch das Allensbacher Institut für Demoskopie misst, dass sich nur ein knappes Drittel der Bevölkerung in den Medien " ausgewogen " informiert sieht, fast die Hälfte der Bevölkerung empfindet die Berichterstattung als " einseitig ".

Sind die Öffentlich-Rechtlichen zu staatsnah?

Sehr viele Bundesbürger (44 Prozent) halten heute ernsthaft unsere Medienlandschaft sogar für „von oben“ gesteuert . Das wirft die Frage auf, in welchen Teilen unseres Medienbetriebes das womöglich in Teilen der Fall ist. Ist unser öffentlich-rechtliches Mediengeflecht , das die Meinungsbildung im Land maßgeblich bestimmt, vielleicht zu mächtig , dominant und bevormundend? Ist dieses System aus politischen Partei-Interessen nicht schlichtweg zu staatsnah , wie es das Verfassungsgericht bereits angemahnt hat?

Ist es für die Meinungsvielfalt nicht schädlich, wenn dieses super-alimentierte System jedes Jahr mehr als 8 Milliarden Euro an Zwangsbeiträgen erhält, hingegen freie, unabhängige Medien wie die FAZ oder die Süddeutsche Zeitung wirtschaftlich schwer leiden? Sollten wir das ZDF nicht besser privatisieren und aus den Fängen der Parteien endlich befreien? Verstehen sich unsere Öffentlich-Rechtlichen zu sehr als bevormundende Volkserzieher und Super Nannys eines rot-grünen Zeitgeistes? All diese Fragen können nun in einer offenen Debatte über die Zukunft von ARD und ZDF diskutiert werden. Das Stoppschild von Magdeburg ist womöglich heilsam.

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Und weitere Eskalation: https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/medienstaatsvertrag-blockade-der-beitragserhoehung-oeffentlich-rechtliche-sender-ziehen-vor-verfassungsgericht/26697100.html

Im Ernst, weil auch die Politiker abseits der AfD so langsam mal aufwachen und denen nicht noch mehr Geld in die Gesäßer pusten wollen (während im ÖR die Forderungen der Gewerkschaften als „unsolidarisch“ betitelt werden) und die Gebührenempfänger merken, dass ihnen die Felle wegschwimmen, ziehen die jetzt vors Verfassungsgericht…

Ich finds auch furchtbar, dass in der Berichterstattung jetzt so getan wird, als wäre allein parteipolitisches Kalkül für die Entscheidung verantwortlich und nicht auch die Sachfrage.

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Ach ist das geil!

Nun zieht ARD und ZDF vor das Verfassungsgericht. Ja geil geil geil… wenn einem das Ergebnis nicht passt, muss man die Regeln ändern.

Die einseitige Berichterstattung dieser Lücken-Sender spricht Bände und Holger könnte damit alleine schon die nächsten drei MT Folgen füllen.

Ich wäre für eine jährliche Ab Senkung dieses Zwangsbeitrags um 86 Cent :wink: So lange, bis ein erträglicher Beitrag erreicht ist. Wo dieser liegt, kann ja noch diskutiert werden. Ich würde diesen so bei 3 Euro ansiedeln.

Echt alles wird weggelassen bei dieser Berichterstattung. Habe in keinem ÖR-Bericht je was vom Inhalt des Koalitionsvertrages gehört. Der wird schön von der linken Seite gebrochen und man erinnert sich da an nichts mehr. Vorhin erzählte dieser unerträgliche Tom Buro, oder wie dieser Kerl heißt, das man ja schon seit JAHREN kräftig am sparen sei. Falls für Holger interessant, das war vor ca. einer Stunde im ZDF Morgendings.

Jetzt kommen sicher bald im Radio in diesen Anrufsendungen die ganzen Arschkriecher aus dem Volk zu Wort, die diese Anhebung völlig OK finden und das man ja auf jeden Fall anheben muss, weil die Nazis (AfD) ja dagegen sein. Da kann man dann gleich wieder auf diesen Wege gegen diese hetzen!

Das ganze wird helfen, das weitere Menschen aufwachen!

weißt du überhaupt, wofür das BVerfG da ist?

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Naja, das man die Entscheidung der einen Gewalt von der anderen Gewalt prüfen lassen kann gehört ja zur Gewaltenteilung dazu. Wobei das die spezifische schon Fragen aufwirft. Denn zum einen wird ja hier nicht die Entscheidung sondern die Nichtentscheidung angegangen. Zum Anderen, wenn das Bundesverfassungsgericht jetzt entscheidet, dass die Erhöhung kommen muss, welchen Sinn macht es dann eigentlich, dass die Legislative darüber abstimmt? Dann schreibt die Judikative der Legislativen vor, was sie in Form von Gesetzen und Staatsverträgen erlassen bzw. zustimmen muss.

Was ich ehrlich gesagt auch übel finde ist folgendes: Bis der normale Bürger eine Klage beim Bundesverfassungsgericht einreichen kann, hat er durch das Subsidaritätsprinzip bereits sehr viel Geld in die Hand genommen. Der ÖRR scheint aber befugt zu sein direkt so etwas wie eine Normenkontrollklage einzureichen.

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Jep, sind sie, bzw. so ähnlich. Krieg es nimmer ganz zusammen aber die dürfen das iirc tatsächlich und das ist auch festgehaten und die Argumentation dafür ist die „Unabhängigkeit“. Diese Sache wurde damals auch schon diskutiert als die Gebühren abgeschafft wurden. Holger, oder wer der sich besser erinnert kann das sicherlich mal genauer aufschlüsseln, wie gesagt, meine Erinnerung is lückenhaft.

Ich habe nicht geschrieben, das ARD und ZDF nicht das Recht dazu haben. Die Sache stinkt dennoch meilenweit zum Himmel! Solange alles brav abgenickt wird, ist für ARD und ZDF die Regelung völlig OK. Aber wehe es läuft nicht so, wie erwünscht… Da stellt man dann nach Jahrzehnte die Regelung in Frage und will da etwas geändert haben. Ja ja…

Ich bin sehr gespannt wie das ganze ausgeht. Wobei ich da schon das Ergebnis ahne. Unabhängig und so… ja ja… wer es glaubt! Sind auch alle ganz neutral und rein zufällig dort…

Der größere Skandal an der Sache ist ja, das es in 15 Bundesländer still und heimlich abgenickt wurde. Da sieht man mal wieder die Medienmacht, welche ganz dringend massiv beschnitten gehört! Zumindest von diesem ARD und ZDF Monstrum.

Womöglich hätte man aus EU Sicht da auch schon was dran geändert, wenn nicht ARD und ZDF so auf einem Arschleckerkurs zur EU berichten würde.

War war denn daran „heimlich“ ?

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Mir ist eine umfangreiche Berichterstattung dazu nicht bekannt. Auch war das niemals großes Thema in den Talkshows der Sender. Das ganze ist erst hochgekocht, als sich abgezeichnet hat, das die Erhöhung nicht so still und heimlich abgenickt wird. Im besagten Bundesland wurde ja auch schon eine Unterschrift getätigt, obwohl der Landtag das noch nicht abgenickt hat. Das zeigt doch schon, wie arrogant und selbstverständlich damit umgegangen wird. Das ganze wird als Formsache angesehen und wehe das läuft so nicht… das sieht man ja nun. Die einseitige Berichterstattung zu diesem Thema bei ARD und ZDF spricht Bände.

Edit: Und ja. Eine extrem umfangreiche Berichterstattung hätte im Vorhinein stattfinden MÜSSEN, wenn man den Bürger mit einer Selbstverständlichkeit in die Tasche greifen will!

Das ist der normale Ablauf einen Staatsvertrag zu schließen. Die Exekutive unterschreibt, nach dem man den Vertrag ausgehandelt hat. Der Vertrag ist dann schwebend unwirksam bis er ratifiziert wurde. Egal ob es sich um den Rundfunkstaatsvertrag oder dern 2+4 Vertrag handelt.

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Na dann ist ja alles gut und man sollte immer fleißig erhöhen. Widerspruch ist unerwünscht und wird damit begründet, das irgendwas so läuft wie es immer läuft und daher ALLES andere darum dann auch völlig OK sein muss.

Oder anders: Weil du einen Punkt gefunden hast, welcher unscharf ist, ist alles andere dann auch Blödsinn. Diese Masche kennt man ja auch von ARD und ZDF…