Folge 113: Brauchen wir das Bargeld noch?

Das mit dem Zwangsumtausch kommt mir bekannt vor. Das letzte mal 100 Mark in Jugoslawien zum Fenster rausgeschmissen wegen des Mists. Das wertlose Geld von damals liegt immer noch im Keller. Abzocke pur.

Ich glaube, meine Bereitschaft mit Bargeld zu zahlen wäre deutlich höher, wenn es keine Nachkommastellen (=Centbeträge) mehr gäbe. Hätte persönlich nichts gegen die Abschaffung der roten Münzen. Unter 10 cent kostet eh nichts und diese Beträge werden ausschließlich aus psychologischen Gründen verwendet.

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Gibt für beide Positionen gute Argumente. Etwa Hilfsorganisationen sind gegen eine Abschaffung, weil sie dann um Spendeneinnahmen bangen.

Zusammengefasst ganz gut in diesem (etwas älteren) Artikel:

Die meisten sind doch eh dubios bis ins Mark. Erstens hängen sie davon ab, dass das Elend nicht endet, zweitens zweigen sie den Großteil für Gehälter und PR ab, und drittens landet auch das verbleibende Geld nicht direkt bei den Bedürftigen, sondern wiederum bei Verteilern, die den Großteil für sich behalten.

Andernfalls hätten die Milliarden und Abermilliarden, die bislang für alle möglichen Zwecke gespendet wurden, längst spürbare Wirkung zeitigen müssen.

In dieser Pauschalität ist das einfach Quatsch, sorry.

Das ist doch kein Argument nichts zu tun! Es sollte klar sein, dass die meisten Hilfsorganisationen allenfalls Symptome lindern, aber keine Probleme lösen können.

du meinst weniger Hunger, Durst und Kindersterblichkeit? Mehr Zugang zu zu Bildung, ärztlicher Versorgung und höhere Lebenserwartungen?

Dann waren sie erfolgreich. All das lässt sich nachweisen.

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Da das Bargeld an Bedeutung verliert, gab es 22 keinen Banküberfall in Dänemark. Falls es hier auch so kommt, wird Aktenzeichen XY um eine Fallgruppe ärmer :smile:

Ich haber sicher den Trend des digitalen Bezahlens verschlafen. Ich bin aber auch kein Trendsetter oder sonderlich Up-To-Date. Man kann sicher noch mit Handy bezahlen oder mit irgendeiner Watch. Mir reicht es mittlerweile, dass ich meistens mit Karte bezahle. Einfach drauflegen, seitlich drauflegen oder reinstecken und fertig. Das erspart mir auch das etwas lästige Fahren zur Bank.

Zugegeben bieten einige Bistros, Döner-Tempel u.ä. Geschäfte keine Kartenzahlung an. Aber in den meisten Geschäften geht das. Jetzt schließt leider meine Bankfiliale bzw. ich müsste zu einer anderen Filiale in einer nahegelegenen Stadt fahren. Jetzt habe ich aber zum Glück erfahren (ich wusste es bisher nicht, hatte es auch noch nie beobachten dürfen), dass man sich bei manchen Supermärkten (eben auch jenem Supermarkt meines Vertrauens) und auch Geschäften wie DM und Müller als auch bei gewissen Tankstellen (ich habe leider die falsche Tankstelle um die Ecke) ab einem Einkaufswert von 5, 10 oder so Euro bis zu 200 € abheben kann. Das ist nice. Gut, einmal im Monat zur Bank zu fahren ist für mich an sich kein Problem. Nur bin ich überhaupt nicht bereit, fürs Abheben bei einer Fremdbank Gebühren zu zahlen.

Ansonsten überweise ich halt vieles digital, Daueraufträge, Miete, monatliche Zahlungen als auch gehen Sachen über PayPal und bei amazon geht’s auch bargeldlos. Ich bin nicht für die Abschaffung des Bargelds, finde es aber schon praktisch, dass man beide Möglichkeiten hat.

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Ist für Sehbehinderte aber sehr doof, die können die Zahlen bei der Kasse nicht wirklich immer lesen.
Wenn sie bar zahlen können Sie das jedoch nachvollziehen, was sie abgeben und wieder bekommen.

Meine Mutter ist blind und zahlt aus diesem Grund lieber in Bar.
Das würde ihr ein Stück Selbständigkeit nehmen.
Sie zahlt nur mit der Karte, wenn ich dabei bin.

Sie möchte aber nicht bei jedem Einkauf jemanden mitnehmen sondern selbstständig bleiben soweit es geht.

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Aber gerade mit Karte kann man doch nachvollziehen, dass man nicht überzahlt? Und den Betrag sagt einem der Kassierer an.

Da muss man dem Kassierer aber auch glauben was er da so sagt.
Es ist nicht nachvollziehbar ob dieser Betrag dann auch so abgebucht wird, wie er angesagt wurde.
Das Display kann man ja nicht lesen.
Auch den Kassenzettel kann die Person nicht lesen.

Wenn man bar bezahlt, kann man nachvollziehen was man abgegeben hat, denn Blinde haben gelernt Bargeld fühlen zu können.

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Aber man muss ihm/ihr doch dann auch glauben, wenn man bar bezahlt?
Und dann kann ich das Geld sogar klauen ohne dass es jemand merkt, aber bei Kartenzahlung haben Kassierer*innen keinen Zugriff.

Nebenbei könnte man dahingehend sauviele Leute beklauen, wenn man Bock drauf hätten. Die wenigsten prüfen ihr Wechselgeld.

Das ist hier nicht der Punkt.
Wenn Du bar bezahlst kannst Du erfühlen, wie viel Geld tatsächlich über die Ladentheke geht.
Bei digitalen Zahlungen kannst Du das als blinde Person nicht. Ich hätte noch nicht mitbekommen, dass Kassen Sprachausgabe oder eine Braille-Zeile hätten. Die sind in sofern nicht barrierefrei.:thinking:

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Doch, das ist der Punkt? Man kann ja so oder so nicht sehen, für wieviel man eingekauft hat. Du kaufst für 20 Euro ein, ich sage aber, du hast für 25 Euro eingekauft. Es wird halt aber auch alles teurer aktuell. Ich geb 20 in die Kasse und steck 5 Euro ein.

Es ist auch nicht möglich, bei einem an die Kasse gebundenen EC-Gerät den Zahlbetrag manuell einzugeben, was hier die Angst zu sein scheint. Man kann nicht für 20 Euro einkaufen und ich geb dann plötzlich 1000 Euro ein. Da müsste ich schon Waren in der Höhe eingeben. Und noch dazu hat man eben keinen Zugriff darauf. Das ist ja nicht ein Pool an Geld, sondern Karte und Bar sind getrennt.

Ich sehe das ähnlich wie die Runde. Es wäre schön, wenn man grundsätzlich überall bar und elektronisch bezahlen könnte.

Die elektronische Zahlung sollte für Händler gebührenfrei und für Kunden anonym sein!