Folge 112: Corona - Endlich wird diskutiert, Tim Kellner, Late Night Alter

Aus „Du hast das nicht verdient“ leitet man ja nicht automatisch ab, dass man jemanden etwas wegnimmt.

Ich erkläre die Sache jetzt mal ganz ohne Polemik und Trollerei aus dem ideologiekritschen Spektrum (obwohl gerade hunderte Memes von mir gepostet werden wollen würden).

Ich selbst bin irgendwie zwischen Liberal und Libertär, dass heißt, dass mir selbst die Freiheit der Einzelnen überaus wichtig ist und der Freiheit als gesellschaftlichen Wert die höchste Bedeutung beimesse. Das funktioniert wiederum nur wenn ich davon ausgehe, dass meine Mitmenschen vernünftig sind. Der Vernunftbegriff ist natürlich philosophisch nicht gerade einfach aber nehmen wir mal die etwas verkürzte Beschreibung, dass ich davon ausgehe, dass wenn ich einem Menschen genug Informationen gebe, dieser Fähig ist auf Grundlage dieser Informationen und seiner Erfahrungen die für sich selbst und sein Umfeld besten Entscheidungen zu treffen.

Ich muss als Liberaler aber natürlich immer damit klar kommen, dass der andere zu einem anderen Schluss kommt als ich selbst. Und gerade dies zu ermöglichen, dass die Leute entsprechend ihrer Schlüsse handeln können ist das was für mit der liberale, pluralistische und freiheitliche demokratische Rechtsstaat ausmacht.

Und jetzt kommen wir zu einem Problem, was wir von zwei Seiten angehen können. @Dosenstolz hat einer der beiden Seiten schon aufgemacht. Was ist denn, wenn sich z. B. eine durchaus relevante Menge so verhält, dass sie eine Gefahr für die Mehrheit darstellen. Die Corona-Pandemie ist wäre da nur ein Beispiel was man diskutieren könnte. Dann stellt sich natürlich die Frage, ob denn die Freiheit die besteht überhaupt verdient ist, wenn man sie denn in massiv schädlicher weise benutzt. In anderen Bereichen schränken wir ja die Freiheiten auch ein, meistens beim Zugang zu Dingen der Zweiten Natur. Denn es macht ja durchaus sinn zu sagen: Wer am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen will, der muss einen Führerschein haben, denn ein Auto ist eine große gefährliche Maschine, die erhebliche Geschwindigkeiten und Energien erreichen kann zu Menschen stark gefährden kann. Es macht auch Sinn z. B. beim Zugang zu Schusswaffen eine Sachkunde vorauszusetzen, denn auch Schusswaffen sind sehr gefährliche Geräte mit denen man großen Schaden anrichten und von denen eine erhebliche Unfallgefahr ausgeht.

Aber das ist dann eine traurige Erkenntnis wenn man sagt der Mensch könne nicht mit der eigenen Freiheit umgehen.

Man kann den Satz auch aus einer anderen Richtung interpretieren. Für mich persönlich ist es so, dass ich mir sage ich will z. B. vom RKI informiert werden, dass ich das Virus und Schutzmaßnahmen einzuschätzen weiß und mich entsprechend verhalten kann. Denn das denkende und informierte Individuum kann in Situationen die immer komplex sind natürlich bessere Entscheidung treffen als eine allgemeine staatliche Regelung. Nun muss ich als liberale Person aber auch damit klarkommen, dass Andere Situationen anders einschätzen als ich selbst. Wenn dies mich stört gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

  1. Ich toleriere das und sage nicht
  2. Ich versuche auf dem Weg der Überzeugung des anderen durch Argumente dazu zu bringen meine Sichtweise zu teilen
  3. Ich frage den Staat ob er meine Sicht der Dinge mit Gewalt durchsetzt.

Gerade den letzten Weg empfinde ich als sehr problematisch. Denn damit sage ich dem Staat zum einen: „Nimm den anderen einen Teil seiner Rechte weg“, aber ich sage auch: „Nimm mir bitte in Teil meiner Rechte weg“. Wenn aber nun eine Mehrheit der Bevölkerung harte Maßnahmen befürwortet sagt sie damit: „Nehmt uns einen Teil unserer Rechte weg und wendet Gewalt gegen alle diejenigen an, die zu einem anderen Schluss kommen als wir selbst“. Das ist eine ziemlich gefährliche Dynamik und man kann sich die Frage stellen ob diese Mehrheit dann eigentlich überhaupt die Freiheit verdient hat, die sie so bereitwillig mit der Forderung nach Gewalt hergibt.

Aus beiden Richtungen kommen wir leider zum gleichen Dilemma: Das die Decke der Zivilisation nach meiner Meinung nach leider nur sehr dünn ist. Denn zum einen verwenden wir Freiheiten leider immer noch in einem schädlichen Maß für Andere. Zum anderen schränken wir die Freiheit von uns selbst und Anderen nur zu gerne ein durch indirekte Gewaltanwendung durch den Staat.

Vielleicht weil der Lockdown bisher keinerlei Wirkung zeigt? Aber klar, mit noch mehr Beschränkungen und noch mehr Bürokratie werden sich die Zahlen dann sicherlich urplötzlich ändern. :sweat_smile:

Woher willst du das wissen?

Beweise das die Zahlen nicht höher wären wenn es ihn nicht gäbe.

Und los:


Hm ok, da wird wohl leider nix mehr kommen, da Fister mal wieder gesperrt wurde.

Hmm, normalerweise steht da ja immer ein Ablaufdatum. Da steht aber keins. Wurde er unbeschränkt gesperrt @Fernsehkritiker?

Dir ist schon klar, dass dieser Beweis nicht erbringbar ist? Um so trauriger, dass einige Gerichte in Eilverfahren tatsächlich so argumentieren.

EXAKT!

Daher ist jede Behauptung in diese Richtung völlig schwachsinnig und ich hätte mich vermutlich köstlich darüber amüsiert wie Fister versucht das bzw. die „nicht Wirkung“ zu beweisen.

Ich möchte auch darauf hinweisen, dass dies ein Thread über die Mediatheke 112 ist. Auswendig weiß ich die Themen jetzt nicht, und der Titel wird leider nur Verkürzt angezeigt, aber ich glaube das User dieses Forums kein Thema der Sendung waren.

2 „Gefällt mir“

Genau die richtigen Quellen, ich sehe da gar kein Problem.