Folge 109: Martin Heipertz über Merkelismus

Veto Folge 109. Hier kann darüber diskutiert werden!

Angela Merkel hat ihre Erinnerungen veröffentlicht. Grund genug, nochmal kritisch auf ihre 16 Jahre Kanzlerschaft zu schauen. Martin Heipertz, selbst viele Jahre CDU-Mitglied und einst ein Vertrauter von Wolfgang Schäuble, beschreibt in seinem Buch „Merkelismus“ die Mechanismen der Politik Merkels und warum sie damit letztlich dem Land geschadet habe.

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Auch hier in dem Gespräch wurde immer mal wieder dieses „Corona aufarbeiten“ angesprochen.

Genauso damals als Ich mit Alexander ich glaube im Forum oder in MG Direkt darüber gesprochen habe.

Auch in meinem Bekanntenkreis.

Andauernd kommt in der letzten Zeit irgend eine Nervensäge um die Ecke, die mir mit „Corona aufarbeiten“ auf den Keks geht.

Vielleicht wär das mal eine interessante Idee, jemanden zu Veto einzuladen, der so einem Schlafschaaf wie mir erklärt, was man denn da alles aufarbeiten soll.

Mir fällt da leider nichts ein, was man nicht mit „die habens halt nicht besser gewusst“ entschuldigen könnte.

Ansonsten interessantes Gespräch.

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Ich glaube nicht, dass Politiker so dumm sind.

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Die Fragen gehen an die „Coronaaufarbeiter“:

  1. Frage: Was meinst Du genau mit „Corona aufarbeiten“? Bitte keine leeren Sprachhülsen.
  2. Frage: Was erhoffst Du Dir davon?
  3. Frage: Was hast Du schon persönlich für Dich aufgearbeitet und was ist das Ergebnis?

Pille: „Es regnet nicht, aber es gießt.“
Kirk: „Als Arzt solltest du das wissen mein Lieber, wie gefährlich es ist, alte Wunden zu öffnen.“
Ich: „…oder in Wunden, die gerade am verheilen sind, immer weiter herumzustochern.“ :wink:

In diesem Sinne… muss noch eine Veto-Folge gucken.

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Inteteressante Sendung. Allerdings hatten wir das Meiste an Themen so schon vor einem Jahr hier im Forum diskutiert.

Schade das er keine Politik mehr macht.

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Nach ungefähr 5 Minuten dieses „Interviews“ merkt man, dass der Gast ein rhetorisch sehr versierter Schwurbler ist, der sein Geschwurbel sehr elegant gewanden kann. Merkel-Diktaktur, Lügenpresse, die ganze Querdenker-Palette ist verklausuliert dabei.

Und dann wird dieses „Interview“ leider sehr unkritisch geführt und seine eigenen Widersprüche werden nicht adressiert.

Harte Kritik - magst du das genauer erläutern? Gerade was die ersten 5 Minuten angeht?

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Naja, fangen wir doch mal damit an, was der Untersuchungausschuss in den USA inzwischen so alles sagt: Corona-Maßnahmen: Was die USA jetzt eingestehen müssen – und wie Deutschland schwurbelt | Telepolis

  1. Die These das es aus dem Labor kam wurde zunächst breit als Verschwörungstheorie diffamiert, inzwischen ist es die überzeugendste Theorie.
  2. Abstandsregeln waren rein willkürlich und basierten nicht auf Evidenz.
  3. Lockdowns werden explizit als unwissenschaftlich bezeichnet und hatten evident mehr Schaden als Nutzen.
  4. Es gibt keine schlüssigen Beweise, dass Masken jemanden geschützt haben.
  5. Das Versprechen, dass die Impfung die Ausbreitung von Covid-19 reduziert, hat sich als falsch heraus gestellt.

Es war für jeden der damals nüchtern auf die Zahlen geschaut hat klar, dass Covid-19 nur für sehr alte oder sehr kranke Menschen eine erhöhte Gefahr darstellte, die ergriffenen Maßnahmen aber nicht im geringste geeignet waren genau diese Menschen vor einer Erkrankung zu schützen. Ein „man wusste es nicht besser“ ist dafür halt eben keine Entschuldigung. Denn es gab zwei Dinge die während der Corona-Maßnahmen nicht funktioniert haben: Der öffentliche Diskurs und eine sinnvolle Selbstbegrenzung des Staates.

Denn kritische Stimmen die vernünftig gegen die Corona-Maßnahmen in ihrer Form argumentiert haben kamen nicht nur nicht so Wort, sie wurden auch aktiv diffamiert. Und auch der Rechtsweg funktionierte nicht, da Gerichte z. B. die Einschätzung des Robert Koch Instituts als Beweis werteten obwohl inzwischen klar ist, dass diese Behörde weisungsgebunden agiert hat und die Einschätzungen zumindest zum Teil nicht auf wissenschaftlicher Expertise basierte sondern auf politischen Vorgaben.

Die Corona-Maßnahmen und das komplette Gebaren des Staates haben halt gezeigt, dass in Deutschland die Würde des Menschen eben doch antastbar ist.

Wünschenswertes Ziel einer Aufarbeitung wären durchaus strafrechtliche Konsequenzen für Akteure jener Zeit, ggf. inklusive Verlust des passiven Wahlrechts und einer teilweisen Grundrechtsverwirkung. Das wird wohl aber ein frommer Wunsch bleiben, wenn man sich vergegenwärtigt, dass man es in Deutschland auch nicht geschafft hatte Helmut Kohl in Beugehaft zu nehmen als dieser sich rechtswidrig weigerte die Namen der Spender zu nennen. Dafür liebt der Deutsche die Autorität dann doch zu sehr, als dass er die den gleichen Regeln unterwirft.

Das mindeste Ergebnis wäre, sich Schutzmechanismen zu überlegen wie man die staatliche Macht eigentlich im Falle so einer erneuten kollektiven Massenhysterie sinnvoll begrenzen und vor dem Zugriff antifreiheitlicher Scharfmacher schützen kann. Denn was ich gesehen habe ist, dass die Decke der Zivilisation bei den Deutschen leider nur sehr dünn ist und der autoritäre Staat der das Leben der Menschen bis in kleinste Details regelt, den Diskurs steuert und Leute ausschließt für sehr sehr viele sehr verlockend ist.

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Kunststück: Die Impfstoffe wurden für die (tödlicheren) alpha- und beta-Varianten entwickelt.
OOPS: Es hat sich die Omikron-Variante durchgesetzt.
…unter diesem Aspekt ist diese Aussage schon mal wenig wissenschaftlich sondern eher populistisch. :man_shrugging:

Die Frage wäre hier: In wie weit konnten die Impfungen die alpha- und beta-Varianten eindämmen? (War ja schließlich ihr Sinn und Zweck!)
Und: Wie schaut es mit einer Impfung gegen Omikron aus?

Das alles fällt für mich unter „man wusste es nicht besser und ha in besten Absichten gehandelt“.

Nun, in einem Punkt geb Ich dir recht, die deutsche Seele seht sich bis zu einem gewissen Punkt nach einem sehnt, der Ihnen sagt wo`s lang geht. Da nehm Ich mich auch explizit nicht aus. Auch Ich hab immer gesagt, dass Ich nie in einem Land wie Griechenland leben könnte wo alles so laissez faire gehandhabt wird. Ich würd da verrückt werden. Man sollte es damit aber auch nicht übertreiben, denn wenn Ich mich recht erinnere, ging das schon mal schief…

Was an einer Grundrechtsverwirkung für irgendwen nun aber demokratisch se in soll, naja. Das ist imho mit das schärfste Schwert das unser Staat zu bieten hat und das sollte nicht für so einen, Entschuldigung, „Käse“ verwendet werden. Nutzt man ein scharfes Schwert nämlich zu oft, wird es stumpf und verliert seine abschreckende Wirkung.

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So wurde doch aber damals, insbesondere durch die Politik, nicht argumentiert. Da wurde dann die „Pendemie der Ungeimpften“ erfunden, die sich ebenfalls als falsches Narrativ heraus stellte. Ich kann mich noch erinnern wie sich damals das Narrativ von „Man ist für eine Dekade immun vor Corona“ zu „Es gibt einzelne Impfdurchbrüche“ zu „Es gibt mehr Impfdurchbrüche“ zu „Man kann es immer noch weiter geben“ zu „Es verringert lediglich die Wahrscheinlichkeit schwerer Verläufe und Fremdschutz haben wir nie behauptet“ gewandelt hat.

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Man kann sich immer irren. Der Punkt ist nur: Wenn sie Leute in Exekutive und Legislative irren, dann marschiert (um es mal flapsig zu sagen) der blau uniformierte Schlägertrupp los und wendet Gewalt an. Und da hier die Konsequenzen eben so drastisch sind müssen halt Schutzmechanismen eingebaut sein, die die Macht des Staates auch in der angenommenen Notlage sinnvoll begrenzen. Eben dies hat nicht funktioniert.

Und ob da alle in „besten Absichten“ gehandelt haben wage ich ehrlich gesagt zu bezweifeln. Ich erinnere mich an einige Akteure wo man bei nüchterner Betrachtung sich doch sehr in der Hysterie wohl gefühlt haben und immer wieder gerne neue Schreckensmeldungen aus dem Hut gezaubert haben wo sich nicht wenige von als heiße Luft entpuppten. Da fühlten sich einige in dieser Machtposition schon sehr wohl.

Das Instrument wurde meines Wissens nach noch nie wirklich angewendet. Aber man kann ja durchaus mal prüfen ob es bei einem gewissen Professor von einer gewissen Uniklinik in Berlin zum Erfolg führen kann und er hierdurch aus seinem Beamtenverhältnis entfernt werden kann.

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Es geht hier um die Aussage einer Studie - nicht um das, was Politik und von allem Medien verkündet haben.
Zugegeben, ich habe jetzt nicht geprüft, in wie weit der Telepolis-Autor da mehr oder minder populistisch formuliert hat gegenüber dem, was genau in der Studie steht.

Das ist doch aber eine völlige Verschiebung des Fokus vom eigentlich Thema weg. Die „Studie“ war nicht die Instanz die irgendwelche Maßnahmen beschloss. Das war die Politik. Und die Politik verwendete dafür sehr lange das Argument eines angeblichen Fremdschutzes. Die Medien berichteten ebenfalls das es diesen Fremdschutz angeblich geben würde.

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Warum nicht gleich einsperren? :roll_eyes:
Was soll das sein? So eine Art Rache-Justiz oder was?

Aber daran sieht man schon, dass das, was unter „Aufarbeitung“ tituliert wird, aus Sicht der Impfgegner doch nur in eine Richtung gehen soll: eine Art Tribunal für alle, die eine andere Meinung haben.

Daher sehe ich das so wie TaxiDriver: Aufarbeitung im gesellschaftlichen Sinne gern, auch im wissenschaftlichen. Aber ganz sicher nicht im juristischen. Wo soll das hinführen?

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Weil ich im Gegensatz zu den damaligen Befürwortern und Vorrantreibern der Maßnahmen ein Freund des Rechtsstaats bin.

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Grundrechte wegnehmen für lau? Jemandem die Grundrechte nehmen sollte strafbar sein.

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Du hast alle deine „Grundrechte“ schon lange wieder. Es war eben eine Sondersituation, die besondere Maßnahmen erforderte. Meine Güte :roll_eyes:

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Ich kann dir auch gerne mal eine ganz konkrete Situation schildern.

Meine Großtmutter stürzte im Pflegeheim im Frühjahr 2021 und brach sich den Ellenbogen. Das Gelenk musste durch ein künstliches Gelenk ersetzt werden. Im Krankenhaus infizierte sie sich mit Corona. Dies war bei ihr Symptomfrei. Dennoch wurde sie über Wochen isoliert, weil ihr PCR-Test weiterhin positiv war. Durch diese Isolation passierten zwei Dinge:

  1. Durch die Isolation verschlimmerte sich ihre Demenz massiv.
  2. Da ihr auch die Krankengymnastik versagt wurde, entzündete sich das neue künstliche Gelenk.

Die einzige Therapie wäre gewesen Teil des Armes zu amputieren. Aufgrund der fortgeschrittenen Demenz riet der behandelnde Arzt jedoch davon ab, weil sie dann alle 15 Minuten auf neue fest gestellt hätte, dass der Arm ab wäre. Sie verstarb also an den Folgen der Entzündung.

Nicht Corona sondern die Corona-Maßnahmen haben das Leben meiner Großmutter um 1 -2 Jahre verkürzt. Und hier sind wir halt beim Punkt: Die Corona-Maßnahmen waren ja keine Naturgesetze, sie waren nicht gottgegeben. Es waren Dinge für die Menschen argumentiert haben, wo Menschen ihre Unterschrift unter den Verordnungen gegeben haben und es waren Menschen, die diese durchgesetzt haben. Und eben jene Menschen sollten für die Schäden, das Leid und das Unrecht was sie damit angerichtet haben zur Verantwortung gezogen werden.

Wenn also ein Entführungsopfer frei kommt, sollte dann der Entführer auch nicht mehr bestraft werden, weil das Opfer wieder frei ist?

Und hier sind wir eben beim relevanten Punkt: Sie waren in ihrer Form eben nicht erforderlich, ja sie waren sogar sogar unnütz und schädlich. Und eben dies muss aufgearbeitet werden und die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.

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Welch passender Vergleich :smiley:

Politik bedeutet immer Maßnahmen zu treffen, Gesetze zu erlassen - und damit das Leben von Menschen zu beeinflussen.
Der Ausstieg aus der Kernkraft hat Mitarbeiter der AKWs auch ihren Arbeitsplatz gekostet und damit ihr Leben beeinflusst.
Was ist im Übrigen mit den Menschen, die an Long Covid leiden oder die alten Menschen, die an Corona verreckt sind? Welche Politiker werden da zur Rechenschaft gezogen?