Folge 107 - In schlechter Verfassung

Hier kann darüber diskutiert werden!

Die Verschriftlichung der Pensionszahlung sagt 3,8 Milliarden.

Nope, das ist eine 2 - auch wenn sie schlecht zu erkennen ist

Toller Beitrag, der die aktuellen Entwicklungen gut zusammenfasst.

Die Aussage, dass das meiste Geld nicht in Informationssendungen geht, sondern in Shows und Fernsehfilme, ist zwar einleuchtend, aber konkrete Zahlen und Quellen zur Untermauerung wären schön gewesen.

Wie ist eigentlich der Etat von den Privatsendern?

Entschuldigung, hatte sogar nochmal nachgeschaut. Man wird nicht jünger.

Ich stimme den besprochenen Dingen zu.

Meine persönlcihe Vermutung, warum es auch unbedingt ein “Beitrag” und keine Steuer sein soll. “Beitrag” klingt einfach besser, so als ob man dabei wäre… ich zahle ja schließlich Mitgliedsbeitrag in einem Verein… da bin ich “dabei”.

Schön wäre ein kleines Widerwort gewesen: Alle Funktionäre behaupten so groß: “Eine Steuer ist nicht zweckgebunden, sie fließt in einen Topf für alles!” Das stimmt einfach nicht! Ja, es gibt viele nicht zweckgebundene Steuern… aber die Kirchensteuer als prominentestes Beispiel: Sie ist zweckgebunden. Die Kirchensteuer geht an die katholische respektive evangelische Kirche.
Eine etwaige “Rundfunksteuer” könnte problemlos zweckgebunden sein. Nur haben wohl die Anstalten Schiss davor - denn eine Steuer muss idR an irgendetwas bemessen werden. Wird sie wie die Kirchensteuer angesetzt, müsste sie sich an der Einkommenssteuer messen - die Gefahr, dass auf einmal deutlich weniger bei ihnen ankommt (Studenten, Azubis und Geringverdiener wären so sicher draußen - Vielverdiener zahlen jedoch deutlich mehr), ist wohl zu hoch! Darum lieber gar nicht erst mit sowas anfangen.

Toller Beitrag, der die aktuellen Entwicklungen gut zusammenfasst.

Die Aussage, dass das meiste Geld nicht in Informationssendungen geht, sondern in Shows und Fernsehfilme, ist zwar einleuchtend, aber konkrete Zahlen und Quellen zur Untermauerung wären schön gewesen.

Da gebe ich dir Recht, aber konkrete Zahlen zu finden ist schwierig. ARD und ZDF lassen hier ziemliche Intransparenz walten, da sie vieles an Tochterfirmen oder Fremdproduktionen auslagern.
Dass die Produktion von Fernsehfilmen und Serien aber den Löwenanteil des Etats ausmachen ist unbestreitbar.

@Fernsehkritiker:
Danke für die Aufklärung! Diese Intransparenz setzt dem Ganzen ja auch nochmal einen drauf.

Nicht sonderlich originell, aber hier mal ein Beitrag in der Zeit: http://www.zeit.de/kultur/film/2013-01/ … hef-marmor

Marmor (Anm. von mir: neuer ARD-Vorsitzender) bestritt, dass die Umstellung dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk Mehreinnahmen bis zu 1,6 Milliarden Euro bringen könnte. „Wo diese Zahl herkommt, ist mir schleierhaft. Niemand weiß zurzeit genau, ob es mehr oder sogar weniger Einnahmen als heute sein werden.“ Am wahrscheinlichsten sei, dass sie in etwa stabil bleiben.

Das ist in meinen Augen im höchsten Maße unglaubwürdig und unseriös. Selbst einfache mathematische Modelle sollten ausreichen, um die Einnahmen grob zu prognostizieren. Das ganze System ist intransparent und das ärgert einen am meisten.

Ich wäre wie sicher viele andere auch ja bereit, Geld für einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu bezahlen. Ja, auch wenn ich keinen Fernseher habe oder kein Radio nutze. In Ordnung, aber dann habe ich als (Zwangs)zahler doch ein Anrecht auf Transparenz. Und so lange die nicht gegeben ist, besteht dieses mulmige Gefühl, dass da Unmengen an Geldern in schwarzen Kanälen versickern oder in völlig aufgeblähte Verwaltungsapparate gelasen werden.

was ich ja fast schade finde- wenn jetzt der nette Herr von der GEZ nicht mehr vorbei kommt, kann ich ihm gar nicht mehr erklären, das ich ausschließlich RTL gucke…

Was noch nicht beachtet wurde: Hat diese Zwangsabgabe nicht vielleicht auch einen psychologischen Effekt (der beabsichtigt ist)? Ich kann mir vorstellen, dass viele Leute sich sagen "Nunja, jetzt muss ich schon zahlen also schau ich mir das Programm auch an…"
Irgendwie mach ich mir diese Gedanken schon seit längerem. Wollen die ÖR vielleicht eben dadurch ihren Marktanteil erhöhen und sich sanieren? Was meint ihr dazu? Ich habe zwar nicht Soziologie studiert, aber ich denke dieser Effekt wird eintreten…

Dass die Produktion von Fernsehfilmen und Serien aber den Löwenanteil des Etats ausmachen ist unbestreitbar.

Das ist auch etwas, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Wenn ich das richtig verstanden habe, dient der Rundfunktbeitrag ja dazu, dass die ÖR quotenunabhängig Nachrichten, Information, Bildung und Kultur auf hohem Niveau senden können (der ominöse, viel zitierte und wenig beachtete „Bildungsauftrag“ der ÖR). Wie genau rechtfertigen die Sender dann den Einzug eines derart hohen Betrages (jetzt vor allem, um es noch einmal zu wiederholen, von jedem Haushalt), wenn der Großteil der Gebühren, die wirklich ins Programm fließen (also noch einmal abzüglich der Verwaltungskosten) dann für Unterhaltungssendungen draufgehen, von denen wiederum ein Großteil (Volksmusiksendungen etc.) nur für eine ganz beschränkte Zielgruppe gemacht sind :smt017

Sehr gut zusammengefasst, Lord Helmet.

Hehe, Almdudler-Produkt-Plazierung bei 6:48 !

Ganz guter Beitrag …

Boar, ja! Da sagst du was… :cry:
Ich fordere schon seit Jahren eine ordentliche Musiksendung im ÖR, bei der man über jedes Genre informiert wird. Frei nach dem Motto: „Nachdem wir uns die neue Black Metal-Scheibe von XYZ-1 angehört haben, kommt nun etwas Elektro von XYZ-2 und anschließend ein wenig Klassik von XYZ-3.“ Von mir aus kann sie auch etwas länger gehen. Stattdessen werden solche Sendungen nur in den digitalen Äther abgeschoben und sind nicht mal gerade toll, im Gegenteil: Die ganzen Pappnasen, die sich dabei Moderatoren nennen, kommen ziemlich arrogant rüber und wirken überaus pseudo-intellektuell. Und kommt mir jetzt nicht mit Markus Kavka. Ja, er macht seinen Job gut, das sollte man ihm lassen. Nur wenn er zum zehnten Mal die Ärzte zu Gast hat, dann interessiert mich das zum achten Mal nicht mehr, sorry.

Wo steht denn geschrieben das davon nichts für Unterhaltung oder Sport ausgegeben werden darf?
Als es noch keine „Privaten“ gab, liefen da in den ÖR etwa nur Nachrichten oder Dokus?

Was heißt denn hier „derart“ hoch? z.B. gibt es in Europa einige Länder (Großbritannien, Österreich, Norwegen etc.), in denen die Gebühren sogar wesentlich höher sind als bei uns.
Außerdem: Was ist an 0,58 € (31-Tage-Monat) teuer? Da ist ja selbst die Bild-Zeitung teurer!
Dazu kam, dass alleine in den letzten 3 Wochen in ARD und ZDF gleich mehrere Fernsehfilme liefen, die ich mir auch im Kino angesehen hätte. Nur für 17,98 € hätte ich das nie tun können!

Wenn ich immer diesen Unsinn mit den ach so vielen Volksmusiksendungen lese!
Wie viele gibt es denn davon noch? Und woher kommen bei denen dann die Einschaltzahlen von 5 - 7 Mio.?

Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl, manche Leute meinen, in Deutschland dürfe Fernsehen nur noch für unter 40-jährige gemacht werden! Dabei wird aber gerne vergessen, dass die Menschen ab 50 aufwärts in Deutschland inzwischen den größeren Bevölkerungsanteil stellen!

Die Sache ist ja eher die, dass es in einem gesunden Verhältnis stehen sollte. Wenn man 18€ im Monat bezahlt, um unabhängige Nachrichten, Kultur und Bildung zu bekommen ist es doch etwas merkwürdig, wenn davon der Großteil im Endeffekt für Unterhaltungssendungen draufgehen, deren gesellschaftlich-kultureller Mehrwert meistens doch zumindest zweifelhaft ist.

Unterhaltungssendungen kann ich auch im Internet, auf den Privaten oder im Pay-TV finden. Ich denke nicht, dass dies (im Gegensatz zu den eigentlichen Aufgaben der ÖR) so wichtig und das Angebot so dürftig ist, dass man staatlich eine quotenunabhängige Grundversorgung über eine kollektive Gebühr sicherstellen muss.

Das heißt natürlich nicht, dass die ÖR überhaupt keine Unterhaltung mehr senden sollte. Es wäre nur schön gewesen, wenn mit der Einführung der Haushaltspauschale die Sender mehr dazu gezwungen worden wären, ihren eigentlichen Bildungsauftrag auch gewissenhaft wahrzunehmen.

0,58€/Tag können durchaus teuer sein für jemanden, der wenig verdient und das Programm überhaupt nicht nutzt. Für dich mag es sich in diesen Monat gelohnt haben; im Endeffekt denke ich jedoch, sollte man eine verdammt gute Rechtfertigung haben, wenn man ein ganzes Land kollektiv für etwas zur Kasse bittet. Ob die ÖR in ihrer aktuellen Form diese Rechtfertigung liefern, weil sie vielleich ein paar gute Filme zeigen und qualitativ womöglich hochwertiger arbeiten, als die BILD, ist wohl zumindest streitbar.

Das ist doch gerade der springende Punkt bei der öffentlich-rechtlichen Gebührenfinanzierung: selbst wenn ein Großteil der Bevölkerung sich mit anspruchslosen Quark zufrieden gibt, können die ÖR hier mit hochwertigem Programm gegenwirken und versuchen ihre Zuschauer zu bilden (Stichwort Bildungsauftrag), anstatt einfach zu sagen: „wenn ihr den Mist wollt, dann kriegt ihr ihn halt“. Zudem implizierst du, dass Menschen ab 50 quasi nur noch Volksmusik-ähnliche Sendungen gefallen würden, was ich für falsch halte - es gibt sicherlich auf unter den ü50-jährigen genügend Menschen, die Volksmusik u.ä. nicht mal mit der Kneifzange anfassen würden und lieber auf ein Alternativprogramm ausweichen würden. Eigentlich ist der Begriff „Volksmusik“ im Kontext des Musikantenstadls schon ein irreführender und schlichtweg falscher Begriff, aber das ist nochmal eine andere Geschichte.
Im Übrigen könnte die Tatsache, dass viele Menschen offenbar gefallen an solchen Sendungen finden, auch daran liegen, dass sie einfach nicht mit Musik konfrontiert wurden und werden, für die man mehr geistesgegenwart braucht als es eine betrunkene Schildkröte aufbringt. Auch hier werden doch gerade die ÖR gefordert, einen Gegenpol zu setzten (Stichwort Bildungsauftrag - again). Stattdessen werden große klassische Konzerte mittendrin mit Werbung für die nächste Volksmusiksendung unterbrochen - was braucht man noch, um zu sehen, wieviel Bildung und Kultur den großen öffentlich-rechtlichen Sendern wirklich Wert ist.
Ich sage nicht, dass Volksmusik keinen Platz in den ÖR haben sollten - ganz im Gegenteil. Aber ich finde, man kann schon erwarten, dass alle Musikrichtungen halbwegs gleichberechtigt (und vor allem respektvoll) behandelt werden. Natürlich ist das im Endeffekt nicht 100%ig durchführbar - dafür ist die Musiklandschaft schlicht zu vielfältig - aber man kann es zumindest versuchen.

Tach!

Schönen Dank für den sauberen Beitrag, Holger. Man kann manchmal gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte.

Die Maischberger-Talkshow war eine Farce mit Pocher als Gegenpart, obwohl er - laut FAZ - sogar ein paar pfiffige Bemerkungen gemacht haben soll. Es ist absolut richtig angemerkt worden, dass hier ein Jurist hätte sitzen müssen, um ernsthaft Bellut & Co einzuheizen.

Was ich nach wie vor nicht verstehen ist, wieso einfach in den Rundfunkstaatsvertrag ein Internetzugang als “neuartiges Empfangsgerät” aufgenommen werden konnte, ohne, dass mal jemand etwas dagegen eingewandt hätte, und schon zahle ich Gebühren, obwohl ich schon seit Jahren nur noch ein Autoradio habe. Deshalb nochmal meine Frage: müssen Smartphone-User dann nicht AUCH GEZ bezahlen? Und wenn nein, wieso nicht?

Diese ganze Gebühr-Reform ist kein Stück durchdacht. Wo kann man sich einer Sammelklage anschließen? Ich bin sofort dabei!!!

Wofür brauchen ÖR denn die GEZ-Gebühren, wenn sie sowieso nur das senden, was Quote bringt?

Wo kann man sich einer Sammelklage anschließen?

Nirgendwo! Da die deutsche Rechtsprechung keine „Sammelklage“ kennt!
Die gibt es fast ausschließlich nur in den USA!