Folge 1

Vor allem fand ich diese Nettigkeit und das ständige Abnicken sehr unpassend zum Schlusswort.
Fand dich so dann doch ziemlich unauthentisch, dann müssen auch unmittelbar (kritische) Gegenfragen gestellt werden?

Nevertheless : Auf jeden Fall Mehrwert für MG

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen… :roll:

[QUOTE=Baru;487145]Wir nennen uns selber linksGRÜN-versiffte Gutmenschen, nicht nur links. Bitte respektiere das![/QUOTE]

Ich bitte vielmals um Verzeihung, ich hatte eigentlich vor “grün” und “Socken” und “Bazillen” noch unterzubringen, war mir aber nicht sicher inwieweit ein Wort aus mehr als 30 Buchstaben von ungewaschenen “Schmuddelkindern” mit denen man nicht spielen soll verstanden wird. :mrgreen:

(Leute beruhigt euch, just kidding and throwing Degenhardt references)

Nachtrag: Ja, Wirklichkeitsillusion, ich dachte mir schon das sich an dem Satz jemand stören wird, aber da war er schon raus und ich hatte keine Lust weiter auszuholen um genau zu erklären wie ich das meine. Also lese er (im Sinne des Autors) zwischen den Zeilen.

[QUOTE=Polarstorm;487144]warum kritischer?[/QUOTE]

Das, was zurecht an Jung&Anders bemängelt wurde, war der mangelnde Dissens.
Wenn ich als “bekennender Linker” (jeez … als ob das eines Coming Outs bedürfte) mit einem Vertreter der “anderen Seite” diskutiere, läuft das zwangsläufig auf Konfrontation hinaus. Weil hier unterschiedliche, miteinander unversöhnliche Weltbilder aufeinander prallen.

Aus einem pointierten, zugespitzten Gespräch nimmt der Zuschauer mehr mit als aus einem höflichen Stelldichein, bei dem jeder unwidersprochen sagen kann, was ihm gefällt.

[QUOTE=Greggy;487150]
Wenn ich als “bekennender Linker” (jeez … als ob das eines Coming Outs bedürfte) mit einem Vertreter der “anderen Seite” diskutiere, läuft das zwangsläufig auf Konfrontation hinaus. Weil hier unterschiedliche, miteinander unversöhnliche Weltbilder aufeinander prallen.[/QUOTE]

Das funktioniert aber nur, wenn der andere sich auch tatsächlich auf der anderen Seite sieht. Ich hatte jetzt nicht wirklich das Gefühl, dass dort eine Vertreterin strammer rechter Ideologie sass. In sofern ist dann halt der “Wert” des Interviews, dass es Vorurteile etwas ins richtige Licht rückt.

[QUOTE=Greggy;487150]
Wenn ich als “bekennender Linker” (jeez … als ob das eines Coming Outs bedürfte) mit einem Vertreter der “anderen Seite” diskutiere, läuft das zwangsläufig auf Konfrontation hinaus. Weil hier unterschiedliche, miteinander unversöhnliche Weltbilder aufeinander prallen.

Aus einem pointierten, zugespitzten Gespräch nimmt der Zuschauer mehr mit als aus einem höflichen Stelldichein, bei dem jeder unwidersprochen sagen kann, was ihm gefällt.[/QUOTE]

Absolut richtig. Wenn du schon deine politische Einstellung in den Mittelpunkt stellst, solltest du sie auch verteidigen, Moritz. Sonst kann man die Leute auch zum Sprechplaneten einladen, da wird teilweise härter nachgefragt.

[QUOTE=Greggy;487150]Das, was zurecht an Jung&Anders bemängelt wurde, war der mangelnde Dissens.
Wenn ich als „bekennender Linker“ (jeez … als ob das eines Coming Outs bedürfte) mit einem Vertreter der „anderen Seite“ diskutiere, läuft das zwangsläufig auf Konfrontation hinaus. Weil hier unterschiedliche, miteinander unversöhnliche Weltbilder aufeinander prallen.

Aus einem pointierten, zugespitzten Gespräch nimmt der Zuschauer mehr mit als aus einem höflichen Stelldichein, bei dem jeder unwidersprochen sagen kann, was ihm gefällt.[/QUOTE]

Ich weiß was du sagen willst, stimme dem aber nicht unbedingt zu. Es gibt mehr als einen Weg das anzupacken und den (ich nenn ihn jetzt mal lapidar so) „Krawall“ Weg kennen wir alle schon zur genüge. Eine Gegegnüberstellung, Kommentar zum Interview, istwesentlich seltener (Was übrigens bedeuetet das Format wird keine neuen Abonennten anlocken, weil es ja leider seinen Grund hat warum der „Krawall“ Weg öfters gegangen wird).

BTW: Findet außer mir noch jemand das „bekennender Linker“ irgendwie anachronistisch wirkt?

Nachtrag: Schön gesagt, bezüglich des Wertes, Rossi. :slight_smile:

[QUOTE=Polarstorm;487144] lass die Leute reden. Kritische Fragen haben oft ein Geschmäckle von Ideologie. [/QUOTE]

Ich schließe mich hier Polars Meinung an… Ich habe zwar nur mal kurz reingeschnuppert in die Folge, aber finde das Konzept schonmal sehr ansprechend. Die Gäste werden wohl aber auf jeden Fall fast immer zerrissen werden von den Zuschauern… Ich kann nachvollziehen, warum viele Journalisten gerne “kritisch” nachhaken und böse suggestivfragen stellen… um sich möglichst offensichtlich von der Meinung zu distanzieren. Das hat dann aber nichts mehr mit eigener Meinungsbildung zu tun. Ich finde genau sowas, wie diese Sendung, braucht’s tatsächlich. Ich hoffe auf viele spannende Gäste, die sich dennoch nicht schämen müssen, in der Sendung gewesen zu sein.

Viel Erfolg, Moritz!

[QUOTE=Polarstorm;487153]“Krawall” Weg[/QUOTE]

Krawall bringt wenigstens mal Quote. Es gibt hier bei MG doch inzwischen schon 5 politisch unkritische Talkshows. Jetzt zieht das doch bei dieser hier mal konsequent durch.

Wenn du ein überzeugter linker, vegan lebender, Antifa-Fan bist, dann verteidige diesen Standpunkt gegen deine Gäste.

[QUOTE=HerrRossi;487151]Ich hatte jetzt nicht wirklich das Gefühl, dass dort eine Vertreterin strammer rechter Ideologie sass…[/QUOTE]

Ich hatte das Gefühl, dass dort der Lokführer nach Auschwitz saß. “Ich erledige meinen Job und weiß nicht, was ich da mache.”

[QUOTE=Greggy;487160]Ich hatte das Gefühl, dass dort der Lokführer nach Auschwitz saß. “Ich erledige meinen Job und weiß nicht, was ich da mache.”[/QUOTE]

Huch? Wo hat sie das denn bitte erkennen lassen? Das habe ich so echt nicht rausgehört, aber so unterschiedlich können die Wahrnehmungen wohl sein.

Im Sinne der „Quote“ bin ich da voll bei dir. Ich habe in meinen vorangegangenen Posts aber als Privatmensch gepostet, dessen Meinung zu bestimmten Dingen oder Vorgehensweisen nicht unbedingt mit der Quotenhure bzw. „für Reichweite mach ich alles“ -Polar übereinstimmen muss.

Hach, herrliche Doppelmoral, komm in meine Arme. :slight_smile:

Die Kritik nehme ich auf jeden Fall an.

[QUOTE=Polarstorm;487165]Im Sinne der “Quote” bin ich da voll bei dir. Ich habe in meinen vorangegangenen Posts aber als Privatmensch gepostet, dessen Meinung zu bestimmten Dingen oder Vorgehensweisen nicht unbedingt mit der Quotenhure bzw. “für Reichweite mach ich alles” -Polar übereinstimmen muss.
[/QUOTE]

Wenn diese Sendung in ihrem Konzept schon so klar auf das Aufeinandertreffen von Meinungen ausgelegt ist, dann muss da auch irgendeine Reibung spürbar sein. Ansonsten ist die Sendung wie gesagt unnötig, dann kann man die Leute auch zu Julian einladen.

Ich glaube, dass diese Sendung interessanter wäre, wenn es mehr Konfrontation geben würde.

Ziemlich verquere Logik, wenn du mich fragst. Es bedarf ja nun auch bei einem ruhigen Interviewstil jemanden mit politischem Interesse, um die passenden Fragen zu stellen. Ich stelle es mir ein wenig merkwürdig vor, wenn jemand ein bewusst politisches Format betreibt, der selbst ziemlich unpolitisch ist… wobei ich das bei Julian nicht wirklich weiss. Geht aber auch nicht konkret um seine Person.
Wahrscheinlich kommt da dann sowas wie bei Jauch raus… :stuck_out_tongue:

Es gibt da einen kleinen, aber meiner Meinung nach entscheidenden, Unterschied Tom.
Bei Julian gehts nicht um (grob gesagt) “Weltanschauungen”, in sofern hat Moritzens Format ein[-]e[/-] [-]Berechtigung[/-] “Alleinstellungsmerkmal”.

Unabhängig davon würde ich dir insofern beipflichten das beide Formate nicht “weit” auseinander sind und man die “Sinn” Frage durchaus stellen könnte.

Weiter gibst du aber ein schönes Stichwort, “treffen” (oder auch “begegnen”), (argumentation als Privatmensch) warum muss ein “Treffen” denn immer auf Reibung basieren? Ich für meinen Teil fand es sehr entspannend das mir keine der beiden Seiten versucht hat irgendwas subkutan unter die Großhirnrinde zu schieben (bzw. nicht offensiv) und ich mir beide Seiten in Ruhe anhören konnte, wie Rossi es so schön sagte “ein paar Vorurteile zurecktrücken” konnte und mir am ende eine Meinung bilden konnte ohne Indoktrinierung.

Nachtrag: Ja, richtig Moritz, kritische Fragen “müssen” nicht zwangsläufig ideologischer/suggestiver etc. Natur sein, werden aber in (gefühlt) 90% aller Medien genau so benuzt und das meinte ich mit “das sie ein Geschmäckle haben können”.

[QUOTE=dieanderen;487166]Ich werde es versuchen. Ich kann nicht versprechen, dass ich auf jeden Post eingehen werden kann.
[/QUOTE]

Also wenn du es besser als jung&anders und Hoaxilla machst, wo eigentlich gar nix kommt, jedenfalls soweit ich das beurteilen kann, dann bist du schon ganz weit oben im Ranking! :stuck_out_tongue:

I got that:p

Seh ich eigentlich auch so. Ist für mich auch in Ordnung, dass er am Ende noch mal sein Fazit darlegt, ohne eine Erwiderung zu bekommen.
Aber irgendetwas im Schlusswort gab mir das Gefühl, als wollte er (überspitzt gesagt) den Zuschauern klarmachen, dass sie ja eigentlich auf der ‚falschen‘ Seite steht, Als hätte er Angst, die Zuschauer könnten eben nicht selbständig denken.
(Ich finde das jetzt selbst etwas schlecht formuliert, und hoffe einfach, dass man hier in etwa versteht, was ich meine.)

Zu dem härter Nachfragen: Kann von denen, die das fordern. mal konkreter sagen, was man noch hätte nachfragen können? Und welche Informationen hätte man sich erhofft.
Die Aufgabe eines Interviews sehe ich darin, Meinungen, Einstellung oder auch Erfahrungen des Interviewten darzustellen. Vielleicht auch Einstellungen, die er nicht so gern preisgibt, oder ihn zu einer Stellungnahme zu einem gewissen Punkt zu drängen.
Es ist nicht die Aufgabe, die Meinung des Interviewten zu ändern.

[QUOTE=Polarstorm;487169]Es gibt da einen kleinen, aber meiner Meinung nach entscheidenden, Unterschied Tom.
Bei Julian gehts nicht um (grob gesagt) “Weltanschauungen”, in sofern hat Moritzens Format eine Berechtigung.
[/QUOTE]

Das ist doch genau das, was ich grade geschrieben habe. In der aktuellen Form ähnelt sich das viel zu sehr, und das eigentliche Interview wird der Ankündigung nicht gerecht.

Ich erwarte hier absolut keine Neutralität, sondern mich hätte es gefreut, wenn Moritz seine Standpunkte wirklich vertreten hätte. Wer mich am Ende mehr überzeugt, ist weiterhin meine Sache. Ideologie fände ich hier nicht verkehrt, immerhin heißt es ja:

[QUOTE=Fernsehkritiker;487120]Moritz, bekennender Linker, sucht sich ganz bewusst Gesprächspartner, die nicht seine Weltanschauung haben. [/QUOTE]

[QUOTE=TomK.;487173]
Ich erwarte hier absolut keine Neutralität, sondern mich hätte es gefreut, wenn Moritz seine Standpunkte wirklich vertreten hätte. Wer mich am Ende mehr überzeugt, ist weiterhin meine Sache. Ideologie fände ich hier nicht verkehrt, immerhin heißt es ja:[/QUOTE]

Na dann hättest du ja Ken Jebsen. Ist das nicht einer der zentralen Kritikpunkte an ihm, dass er ständig seine Weltsicht in seine Interviews mit reinbringt? :PPP