FKTV Plus 48: "Schweizers Weisheiten"

Hier kann darüber diskutiert werden!

Ein Dampfplauderer vor dem Herrn und Großmeister des Bullshit-Bingos.
Ich… und äh… ich? und ach ja: Ich!
Igitt.

Btw: Was ist ein “Millionör”?

Ist korrigiert - danke :smiley:

Was mich viel mehr ankotzt ist die Tatsache, dass Leute wie Maschmeyer aktuell grosse Werbeplakate am hängen haben um noch mehr Kohle zu scheffeln.

Ich kannte den Schweizer bis dato nicht und der ist mir auch vollkommen egal…

Genau, die Putze soll Putze bleiben, jeglicher Ehrgeiz ist Verschwendung von Energie. Die Energie wäre besser beim Schrubben des Schulscheisshauses angebracht.
Jetzt war sie mal im Fernsehen, Glamour durfte sie erfahren, nun hat sie was, was sie ihren Enkeln in Bottrop die nächsten Jahre erzählen kann.

JS hat mit den meisten Punkten Recht. Ich arbeite täglich mit Menschen zusammen, Gespräche um berufliche Existenzen und Entwicklungen. Die Eigenmotivation ist immer 60 % des Erfolges, der Rest sind externen Faktoren.

Nice… Ich frage mich, wozu ich eigentlich noch meinen Angstellten-Job brauche, wenn mich doch meine Selbstständigkeit reich und sexy machen müsste… Ach ja! Ich vergaß! Ich hab da ja noch sowas wie Familie, die doch tatsächlich die Frechheit besitzt, mich nicht 24/7 in den Overhead meiner Selbstständigkeit stecken zu lassen, sodass ich froh bin, noch zusätzlich einen Job zu haben, wo ich einfach nur hingehen muss und Stunde für Stunde meinen Lohn bekomme!

Soviel zum Thema: Ich kann mir doch meinen Job selber schaffen… :roll_eyes:

Wenn du nicht lebst, um zu arbeiten, dann verdienst du (es) auch nicht besser! :stuck_out_tongue:

Dann sind das Leben und ich uns wohl ausnahmsweise mal einig! :sunglasses:

Was genau wurde jetzt kritisiert? Jochen Schweizer oder die Maischbergersendung? Was den Jochen betrifft, kann ich ihm bezüglich meiner eigenen Erfahrungen nur zustimmen. Aber das ist streitbar und genau dafür war er doch auch in der Sendung, oder? Muss ich schon wieder davon ausgehen, dass Holger keine Meinungsvielfalt im Fernsehen haben will? oO

Das glaub ich doch wohl nicht.

Und was sollten diese Grafiken zwischendrin? Illustrierte Kalendersprüche stelle ich mir irgendwie anders vor. Oder sollte es „veraltete Vorstellungen“ darstellen? Hab’s noch nicht ganz verstanden… aber ist ja auch Montagmorgen… vielleicht fällt der Groschen im Laufe des Tages :stuck_out_tongue:

Wenn die Putzfrau mit ihrer aktuellen Situation zufrieden wäre, würde sie wohl nicht in der Sendung sein. Und Schweizer hat ganz recht, dass sie nicht erwarten kann, dass irgendjemand anderes ihr einen spannenderen oder besser bezahlten Job zu Füßen legt. Da muss man dann auch selbst aktiv werden.

[QUOTE=TomK.;479540]Wenn die Putzfrau mit ihrer aktuellen Situation zufrieden wäre, würde sie wohl nicht in der Sendung sein. Und Schweizer hat ganz recht, dass sie nicht erwarten kann, dass irgendjemand anderes ihr einen spannenderen oder besser bezahlten Job zu Füßen legt. Da muss man dann auch selbst aktiv werden.[/QUOTE]

Aber Tom, nun erwarte doch keine Eigeninitiative, dies ist obsolet. Fatalismus ist das neue Zauberwort, wenn es so ist, dann ist es so.

Um mal bei der Putzfrau zu bleiben: Ein völlig irreführendes Beispiel für was auch immer sie in der Sendung stehen sollte.
Sie verdient 1.200,00 € netto bei Lohnsteuerklasse V. Das ist - so leid es mir tut - nicht gerade wenig in ihrer Branche. Sie liegt damit deutlich über dem Mindestlohn und selbst wenn sie nur den Mindestlohn bekommt und den Rest über einen Minijob aufstockt, kann sie nicht vollzeit arbeiten.
Auch ist sie sicher nicht alleinerziehend, da sie offensichtlich verheiratet ist und ihr Ehemann die Steuerklasse III hat, was darauf hindeutet, dass er wesentlich besser verdient als sie. Es ist also irreführend, sich nur das Nettoeinkommen der hinzuverdienenden Ehefrau anzusehen. Das Familieneinkommen dürfte dank des Einkommens des Ehemannes sehr viel höher liegen.

Es ist dennoch richtig, das die gute Frau vermutlich im Alter Probleme bekommen wird, wenn es um ihre Rente geht, wenn sie tatsächlich vor allem in Minijobs und teilzeit gearbeitet hat. Nur: Dem könnte sie Abhilfe leisten, indem die den Minijob sausen lässt und vollzeit arbeiten geht, was dann natürlich wieder Konsequenzen beim Splittingvorteil in der Steuer haben dürfte und daraus resultieren könnte, dass sie am Ende länger arbeitet und weniger Geld in der Tasche hat.

Leider wurde über diese Fälle und die falschen Anreize, die das Steuerrecht gibt, nicht gesprochen und ein Jochen Schweizer, der seine Motivationstrainerphrasen abspuhlt, kann in so einer Diskussion leider ebenfalls nichts beitragen, denn: Ein Nebenverdienst als Selbständige hat gerade für “hinzuverdienende Ehefrauen” deutliche Nachteile. Der offensichtliste ist die Notwendigkeit einer freiwilligen oder privaten Krankenversicherung. (Eine Minijobberin dagegen ist kostenlos Familienversichert). Auch sind Einkünfte als selbständiger Tätigkeit voll zu versteuern. Ein Minijob ist hingegen vollkommen steuerfrei, bietet aber natürlich keinerlei Aufstiegschancen.

Was also tun? Die meisten Leute denken sich wohl: Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach… Auch so eine Kalenderweisheit.

Ja genau, ICH will keine Meinungsvielfalt im Fernsehen :smiley:

Was kritisiert wurde? Dass mit dem Mann gar nicht diskutiert werden konnte, weil er im Grunde immer nur mit Allgemeinplätzen und Kalenderweisheiten arbeitete. Im Grunde schlimmer als ein Politiker, der um den heißen Brei herumredet. Insofern kenne ich seine Meinung ja bis jetzt überhaupt nicht.

„Was kann eine Putzfrau denn tun?“ - „Jeder ist seines Glückes Schmied“
„Wie würden Sie in der Situation handeln?“ - „Jeder Mensch wird gebraucht“
„Was muss die Politik tun?“ - "„Der frühe Vogel fängt den Wurm“

So in etwa lief das ab.

[QUOTE=Miraculum;479534]Was den Jochen betrifft, kann ich ihm bezüglich meiner eigenen Erfahrungen nur zustimmen.[/QUOTE]
Das ist schön. Dann kann ich ihn aber auch tatsächlich an der Stelle zitieren: Jeder ist seines Glückes Schmied. Da müsste man nur zuerst mal definieren, was Glück bedeutet. Und wenn es der berufliche Erfolg ist und alles Andere, Familie, Kinder, etc. dabei auf der Strecke bleiben darf, logisch, dann haut das sicher bei vielen Leuten so hin.

Aber wie ich schon sagte, ich persönlich kann mich gar nicht voll und ganz in meine selbstständige Tätigkeit investieren, weil ich sonst meine Kinder nicht mehr betreuen könnte. Und ich habe sie nicht bekommen, um sie von morgens bis abends in die Einrichtungen zu stecken, gezwungenermaßen abends noch irgendwas Essbares auf den Tisch zu bringen, ein bis zwei Stunden abzuzwacken, bis die Kinder endlich schlafen, in denen ich gedanklich schon wieder bei der Arbeit bin und den Kindern nicht mal diese kurze Zeit meine ungeteilte Aufmerksamkeit schenken und wirklich qualitativ Zeit mit ihnen verbringen kann.

Ich bin leider alleinerziehend. Hätte ich einen Partner, der sich Haushalt und Kinder zu gleichen Teilen mit mir teilt, könnte ich wenigstens so viel Zeit in die Arbeit stecken, dass zumindest ein bisschen Land zu sehen ist. Aber da meine Zeit begrenzt ist, wenn ich die Kinder nur vormittags betreuen lasse, muss ich eben zusätzlich einem Job nachgehen, der für mich den Luxus birgt, meine Zeit sauber planen zu können und einfach 1:1 für meine Arbeitszeit bezahlt zu werden. Ich arbeite schon viel zu viel, wenn die Kinder zu Hause sind, muss das einschränken, aber irgendwie auch meine Arbeit schaffen.

Also, mit nur Wollen is nicht. Wenn man nicht gerade Single/kinderlos/ungebunden ist, muss man seine Prioritäten für sich finden.

Und noch etwas: Eine Priorität kann auch sein, in seinem Job zufrieden zu sein. Als ich Arbeit suchte, hätte ich in manchen Jobs mehr verdienen können als dem, den ich jetzt habe. Ich bin aber mit dem glücklich, was ich habe, weil er mir auf mehreren Ebenen jenseits des Mammons mehr bietet als andere Jobs, die mehr Geld gebracht hätten. Unbezahlbar ist es, wenn beim Arbeitgeber deine Familie immer vorgeht und die Kinder immer wichtiger sind als der Job.

Insofern: Ja, jeder ist seines Glückes Schmied! Und ein Erfolgsmotivationsbrabbler muss mir nicht vorschreiben, wie dieses Glück auszusehen hat!

[post=479556]@suede[/post]: Danke für die Erhellung! Ich hab die Sendung nicht gesehen, aber das sind interessante Parameter, die du da nennst.

@Fernsehkritiker deshalb schrieb ich ja, dass ich’s nicht glaube und war verwirrt… aber jetzt check ich’s so langsam… ich sag ja… Montag morgen^^

@Nicki ich glaube, es ging in der Sendung nicht darum, wie man glücklich wird oder wie man Geld macht, ohne Zeit zu investieren. Ich glaube es ging darum, wie man beruflich erfolgreich wird. Und wenn du bei der Einforderung des Erfolgs nicht glücklich sein kannst, was absolut nachvollziehbar ist, dann ist das grob gesagt deine Entscheidung. Die kann man gut finden oder eben nicht. Je nachdem, wo die privaten Prioritäten liegen.
Ich persönlich würde garkeinen beruflichen Erfolg haben wollen, wenn mein privatleben drunter leidet. Das ist eine Priorität, die ich setze und mit deren Konsequenzen ich halt leben muss. Was nicht heißt, dass es nur eine Möglichkeit gäbe beruflich erfolgreich zu sein :wink:

Aber ich habe die Sendung nicht gesehen und wir driften ab. Ich deute das mal für mich so, dass die eigentliche Kritik an der Sendung darin besteht, dass die Maischberger so einen Quatschkopp einlädt und dann noch erwartet, das in der Kombination mit den anderen Gästen eine Allgemeinformel fürs Leben, die alle glücklich macht, herausfindet… was natürlich ein Ding der Unmöglichkeit ist.
Eine tiefgreifende Analyse, warum speziell diese eine Person nicht „erfolgreich“ ist, wäre wohl sinnhafter, aber in einer Talkshow vollkommen fehl am Platz.

Davon mal abgesehen, ist das ja ne öffentliche Runde und da wird die Dame wohl kaum sagen „ach stimmt, ja. Jetzt wo ses sagen… ich hab mich garnicht richtig reingehängt…“ und der eigene erfolg gründet natürlich auf ganz vielen Individualentscheidungen, die niemand öffentlich darlegen wird in seiner Gänze.

Ich bezog mich auf den Punkt, dass man ja gar nicht darauf angewiesen sei, dass Jobs von Anderen geschaffen werden, weil sich ja JEDER seinen besseren Job, der einen außerdem auch noch reich macht, einfach selber schaffen könnte. Und das kann man eben nicht so ohne Weiteres. Bei mir hängt es an meinen Lebensumständen, die ich nicht ohne Verluste ändern könnte, bei Anderen an anderen Hindernissen, die nicht überwunden werden können oder wollen. Ich hab ja echt was gegen Wenn- und Aber-Sager, aber mit solchen Pauschalisierungen fällt man einfach auf der anderen Seite vom Pferd.

Und ich denke, da kommen wir dann auch an den Punkt, um den es in FKTV Plus geht.

Ich dachte jetzt muss ich mich mal im Forum anmelden und meinen Senf dazu geben :slight_smile:

Eines vorweg ich bin kein Fan von JS.
Er wirft hier zwar mit ‚‚Kalendersprüchen‘‘ um sich, aber was soll er in der Kürze der Zeit denn sonst anderes machen? Ich verstehe den Mann voll und ganz. Er denkt genau so. Das ist einfach der Unterschied zwischen ihm und dieser Putzfrau und den anderen Menschen.
Die meisten sind am meckern (Staat ist doof, zu wenig Rente, zu wenig Kindergeld, noch bis 67 arbeiten etc…). Ich habe einen richtigen Unternehmer noch nie meckern gehört.

Ich persönlich glaube auch, dass jeder sich seinen eigenen und andere Jobs erschaffen kann. Das hat Holger btw auch so gemacht.

Da JS solche Denkmuster hat, wirkt nach außen dann wie ein romantischer Träumer, der glaubt jeder kann alles erreichen. Was hätte er stattdessen sagen sollen?
‚‚Unternehmer sein ist schwer, mach es besser nicht‘‘ oder ‚‚Ich hatte verdammt viel Glück. Deshalb bin ich Millionär‘‘?

Ich jedenfalls glaube, dass Schweizers Denkweise die Grundpfeiler für beruflichen und persönlichen Erfolg sind. Erfolg definiert jeder anders.

Ich bin ebenfalls jemand, der nicht meckert, sondern sein Leben in die Hand nimmt und das Maximum raus holt - den entspannten Blick in den Spiegel immer vorausgesetzt!

Aber auch ich habe mir keinen Job erschaffen können, von dem ich leben kann, geschweige denn reich werde, weil siehe oben. Das würde im Augenblick einfach Opfer kosten, die es nicht wert sind. Und damit wäre dieses ganze Unterfangen dann auch absurd. Ich habe andere Prioritäten und eine andere Lebensphilosophie, andere Dinge, die im Leben wichtig sind. Trotzdem stecke ich den Kopf nicht in den Sand und versuche meine Firma im Rahmen meiner Möglichkeiten voran zu bringen, indem ich einfach andere Wege gehe, die das, was mir fehlt, hoffentlich ein Stück weit kompensieren können.

Man muss nicht immer meckern und sich selbst im Weg stehen. Größere Herausforderungen zum Erfolg können auch einfach durch andere Prioritäten begründet sein.

Man muss sich ja auch keinen Job erschaffen. Aber es geht! Natürlich zahlt man dafür einen Preis, von dem jeder selbst entscheiden kann ob er es wert ist oder nicht.

Erfolg beginnt ja auch nicht mit der Selbstständigkeit. Es gibt auch Leute für die ist Erfolg eine gute Karriere im Angestelltendasein. Für die meisten ist es das wahrscheinlich. Ich definiere das eben anders. Und JS wahrscheinlich auch

Meine Güte … Der Typ haut ja eine Plattitüde nach der anderen raus. Un-er-träg-lich !!
Immerhin hatte ich den Eindruck, dass die Maischberger ihm diese gequirlte Kacke auch nicht abgekauft hat.

Schade, Holger, dass Du nicht erwähnt hast, dass neben diesem Phrasendrescher auch der windige Finanzjongleur Carsten Maschmeyer bei “Die Höhle der Löwen” mitmischt. Also Leute: Wenn Ihr mal so richtig verarscht werden wollt, dann wisst Ihr, wo Ihr Euch bewerben könnt …