Eure Fragen an die FSK

In die nächste Ausgabe Pantoffel-TV am 28. April kommt Stefan Linz von der FSK. Gern nimmt er zu konkreten Filmbeispielen und deren Altersfreigaben Stellung. Allerdings kann er das verständlicherweise nicht alles aus dem FF, sondern muss sich entsprechend darauf vorbereiten.

Daher hier die Frage: [B]Zu welchen Filmen und deren Altersfreigaben würdet Ihr gern mehr wissen? Gibt es Filme, bei denen Ihr die Freigabe für zu lasch oder für zu streng hieltet?[/B]

Ich bitte um Verständnis, dass am Ende nur eine Auswahl getroffen werden kann und ggf. nicht jeder vorgeschlagene Film dann am Ende auch Thema in der Sendung wird.

Warum das Ende von „True Romance“ gekürzt und damit dramatisch geändert wurde.

Spekulation von Schnittberichte:

Das Ende fehlt wohl aus dem Grund, weil man den jüngeren Zuschauern nicht zeigen will, das man mit „Kokain klauen, Geld machen, glücklich leben…“ ohne weiteres durchkommt und deswegen gibt es in der FSK 16-Fassung kein Happy-End.

In Uwe Bolls Rampage wird am Ende eine Texttafel eingeblendet. Diese ist in der deutschen Fassung eine andere (neben zahlreichen Schnitten). Im Original entkommt der Amokläufer laut der Einblendung, in der dt. Fassung wird er zum Tode verurteilt.

Ich finde diese Änderung aus zwei Gründen bemerkenswert: 1. Wird hier eine reine Texteinblendung abgeändert. 2. Wird die Todesstrafe durch diese Änderung sozusagen als “gerechte Strafe” gebilligt. Hierzu würde mich sowohl ein FSK-Statement als auch demnächst Uwe Bolls Meinung interessieren.

Abgesehen davon interessiert mich, wie die FSK zu Schnittberichte.com und ähnlichen Seiten steht, und ob Gewaltdarstellungen mit reinem CGI und solche mit “echten” Spezialeffekten unterschiedlich bewertet werden.

Ein bisschen merkwürdig finde ich, dass das Letzte Einhorn keine Beschränkung hat, aber der Glöckner von Notre Dame ab sechs ist, wo das Einhorn doch viel düsterer ist. Da wüsste ich gerne eine Begründung
Und dann natürlich würde ich gerne wissen, wie grundsätzlich der Ablauf der Beurteilung der Altersfreigabe ist, wie lange sowas üblicherweise dauert und welche Kriterien von wem eigentlich festgelegt wurden.(Und ob diese regelmäßig überprüft und evtl. auch geändert werden)

Die FSK erteilt keine Schnittauflagen, sie gibt maximal Anhaltspunkte, was zu dieser oder jener Entscheidung geführt hat, insofern sind Fragen zu Änderungen/Schnitten bei Filmen da wohl etwas deplatziert.

Keine Ahnung, ob der Herr das beantworten kann, aber mich würde mal interessieren warum man sich hierzulande so gegen eine einheitliche, europäische Freigaberichtlinie weigert und ob die FSK tatsächlich meint, dass das hiesige Publikum ein anderes ist als in anderen Ländern. Hintergrund ist der, dass die FSK viele Filme höher einstuft bzw. die Freigabe verweigert, während die selben Filme in den Nachbarländern ungeschnitten und/oder mit einer niedrigeren Freigabe erhältlich sind.

Als Beispiel könnte man da ja mal Tanz der Teufel anführen, welcher in den Niederlanden ab 16 ist, was dort die höchste Einstufung für Spielfilme ist. In Frankreich ist der Film gar ab 12, während er bei uns erst nach über 30 Jahren in der ungeschnittenen Version seine verdiente FSK16-Freigabe erhalten hat.

Passend zu Ostern hätte ich Fragen zum Tanzverbot:

Nach welchen Kriterien werden Filme für die Liste “nicht feiertagsgeeignet” ausgesucht ?

Dass da besonders brutale und/oder ketzerische Filme auf der Liste sind (z.B. Das Leben des Brian, Hostel, Last House on the Left) kann ich ja noch nachvollziehen, aber was ist mit wirklich harmlosen Filmen wie Komödien (z.B. Ananas Express und Dumm und Dümmerer 2) oder Kinderfilmen wie z.B. die Brüder Löwenherz (basiert auf einem Buch von Astrid Lindgren)?

Müssen Mitarbeiter die Filme für die Liste selbst sichten oder ist man auf Hinweise und Zuschriften angewiesen?

Und warum wird die Liste überhaupt noch erweitert?

Meine Frage:
[I]
"Gab ja (gerade in der Vergangenheit) Filme, wo sogar viele Szenen gestrichen wurden, die eindeutig der Fantasy zuzuordnen waren.
Z.B. aufwändiges makeup, Tricktechniken mit Modellen, Monster und ähnliches.

Warum wurde dergleichen entfernt? Geht man in der FSK davon aus, dass der Zuschauer so blöd ist und nicht versteht, dass er “nur” einen Film sieht?
Ist es nicht schon ein Frevel an die (Film)Kunst, teils wirklich gelungene Effekte aus Gründen zu entfernen, die scheinbar jeder anwendbaren Logik widersprechen?"[/I]

Ach, wen Galax eh schon in die Kerbe schlägt dann bring ich den Klassiker auch noch:

Wie rechtfertigt er seine Arbeit, hält er alle anderen für unmündig zu entscheiden und wieso wird es einem so schwer gemacht wenn man sich nicht kontrollieren lassen will, wo ist die Rechtfertigung dafür? Eine “Richtschnur” anbieten ist kein Argument, es sei denn das denjenigen die sich nicht “freiwillig” (hust) kontrollieren lassen kein Nachteil daraus entsteht und sie die selben Möglichkeiten wie kontrollierte haben (was ja so nicht ist). Wie steht er dazu?

Für mich stellt sich eher die Frage: warum werden Filme mit FSK18 überhaupt gekürzt?
Wer als Volljährig gilt, sollte selbst entscheiden, was/wieviel er sehen will.

Beispiel wäre da “a serbian Film”.

Jo Kevin, das steckt ja in meiner Frage im Prinzip mit drin, nur nicht ausformuliert.

Es is halt der Klassiker, gekürzt: Warum brauchen wie die FSK (USK und den ganzen Rotz) und dürfen nicht selbst entscheiden? (Die Antwort bzw. die Argumente eines FSK Befürworters darauf kennt eh jeder)

Aber ich hab sie ja nun (der Vollständigkeit halber) gestellt, damit belassen wirs dabei würd ich sagen, soll ja hier kein Diskussionsthread werden und hauptsächlich soll er ja zu speziellen Filmen antworten und nicht an seinem Job sägen.

Wäre eine FSK 14 Einstufung nicht sinnvoll?
In dem Alter zwischen 12 und 16 verändert sich in einem kurzen Zeitraum sehr viel bei Jugenlichen.
Sie werden reifer und können Dinge anders erfassen.

Es gibt viele Filme die ab 16 freigegeben sind, bei denen ich die Freigabe zu hart finde (z.B. The dark Knight).
Andererseits gibt es aber auch Filme wie Blairwich Projekt, die ab 12 freigegeben sind.
Da verstehe ich die Verhältnismäßigkeit nicht.
Eine FSK 14 wäre eigentlich für viele Filme angebrachter.

[QUOTE=Polarstorm;488320]Warum brauchen wie die FSK (USK und den ganzen Rotz) und dürfen nicht selbst entscheiden? (Die Antwort bzw. die Argumente eines FSK Befürworters darauf kennt eh jeder) [/QUOTE]

Das eine schließt das andere nicht aus.

Wenn die FSK sagt der Film ist ab 18, dann sollte der Film auch nicht gekürzt werden. (Punkt!)

Ich habe keinen Stress mit Filmen, die für FSK12/16 gekürzt werden, aber mir fehlt halt jedes Verständnis dafür, dass FSK18 Filme überhaupt gekürzt werden.
Zumal (wie schon erwähnt) es in Nachbarländern wie Österreich oft ungekürzt ist.

[QUOTE=KevinTH;488319]Für mich stellt sich eher die Frage: warum werden Filme mit FSK18 überhaupt gekürzt?
Wer als Volljährig gilt, sollte selbst entscheiden, was/wieviel er sehen will.

Beispiel wäre da „a serbian Film“.[/QUOTE]

Aus wirtschaftlichen Gründen und es heißt seit 2003 nicht mehr FSK18, sondern KJ.

Die FSK kürzt jedenfalls nicht und A Serbian Film wurde, in der ungeschnittenen Version, damals ungeprüft auf den Markt geworfen und ist bis heute nicht mal indiziert. Man hätte sich also auch sehr gut ein Spio-Gutachten einholen können, aber das war wohl so oder so nicht geplant. Wer hinter der VÖ vom Serben steckt weiß man ja, ist der nette Herr, von dem Dieter Laser damals bei PTV sprach. Gut zu erkennen an der miesen dt. Synchro :wink: Die gekürzte Kaufhaus-Version wurde doch nur angeboten, um noch ein paar extra €s zu verdienen. Glaube die ungeschnittene Version vom Serben wurde der FSK auch nie vorgelegt.

Es ist nur so, dass sich seit diversen Amokläufen einige Händler affig haben Medien ohne FSK-Freigabe zu verkaufen, legal möglich wäre es aber. Jeder darf doch sein Zeug ungeprüft an Erwachsene verkaufen, das Label macht sich nur ggf. strafbar, um das zu umgehen gibt es zumindest noch die Spio-JK.

Ich gehe zwar mit, dass was eine KJ-Freigabe hat, auch ungeschnitten sein sollte, aber die FSK muss sich da ja auch an Gesetzte halten, insofern sind da eher die BPJM und solcher Mumpitz wie der §131 StGB dran Schuld.

Vielleicht sollten sich einige noch mal mit der Thematik auseinandersetzen, wer schneidet und weshalb. Das tun nämlich die Filmstudios selbst, weil sie mit einer anderen Altersfreigabe eine größere Zielgruppe erreichen.

[QUOTE=KevinTH;488328] Ich habe keinen Stress mit Filmen, die für FSK12/16 gekürzt werden, aber mir fehlt halt jedes Verständnis dafür, dass FSK18 Filme überhaupt gekürzt werden.[/QUOTE]

Damit sie eben eine andere Freigabe bekommen. Wenn sie ungekürzt nur eine SPIO/JK-Freigabe (heißt erfüllt keine juristischen Straftatbestände wie der erwähte §131) erhalten, ist es schon schwierig (oder soweit ich weiß auch verboten), für den Film groß zu werben. Dadurch reduziert sich natürlich auch das Box Office erheblich. Ist bei Videospielen und der USK nicht anders.

Ich halte es daher für schwierig, solche Fragen aufzunehmen, die man mit fünf Minuten Internetrecherche aufklären kann. Interessanter sind da wohl eher Fragen wie USK 14, aber nicht “Warum wurde Film xyz geschnitten” - Darauf hat die FSK quasi gar keinen Einfluss.

Klausi, dein ernst, oder hab ich dich missverstanden?

Sie “müssen” schneiden weil sie sonst “keine” Freigabe bekommen, merkste was?

Wenn es sowas wie die FSK nicht geben würde würde sich die Problematik garnicht stellen, also schneiden um besser im Markt anzukommen aufgrund niedrigerer Altersfreigabe. Die Ursache ist die FSK, nicht der Film und das Sympthom sind die selbst auferlegten Kürzungen weil sonst die FSK und geringerer Boxoffice…ach egal… bin raus.

[QUOTE=Polarstorm;488332] Sie “müssen” schneiden weil sie sonst “keine” Freigabe bekommen, merkste was?[/QUOTE]

Ja, weil es in Deutschland - wie in einem Rechtsstaat üblich - die Verpflichtung des Jugendschutzes gibt. Und das ist schon gut so. Wenn Filmstudios dann schneiden, weil sie sonst keine FSK-Freigabe erhalten, ist das deren Sache und wirtschaftlich begründet. SPIO/JK-Inhalte kann man ja auch kaufen, nur halt als Erwachsener.

[QUOTE=Polarstorm;488332]Wenn es sowas wie die FSK nicht geben würde würde sich die Problematik garnicht stellen[/QUOTE]

Damit löst sich aber das JuSchG nicht in Rauch auf. Es heißt nicht ohne Grund “[B]freiwillige[/B] Selbstkontrolle”. Man muss ja nicht in Deutschland verkaufen, wenn man unsere Gesetze nicht einhalten will. Genauso wie man hier keine illegale Drogen verkaufen darf. Ist übrigens in §14 JuSchG FSK geregelt.

Ja, ich will da auch nicht falschverstanden werden, Jugendschutz usw. ist ne gute Sache und auch sinnvoll, es geht ja nur um dat leidige Thema wo die Grenzen gezogen werden, wer dat bestimmt, warum ich mich als mündiger Bürger immernoch “bevormunden” lassen muss, bzw. welche Auswirkungen solche Schutzmaßnahmen auf die Werke der Schaffenden haben was zur Selbstzensur, Kürzung usw. führt weil Boxoffice usw bla bla…

Nu is die Frage da und es war ja klar das sie kommt und die Antworten sind im Prinzip auch klar, Vollständigkeitsanspruch erfüllt, weitergehen, es gibt hier nichts zu sehen.

Narf, jetzt hab ich doch wieder was geschrieben, wollte mich doch raushalten. Nu aber endlich genug, pöser Polar, aus jetzt.

[QUOTE=Polarstorm;488337]Ja, ich will da auch nicht falschverstanden werden, Jugendschutz usw. ist ne gute Sache und auch sinnvoll, es geht ja nur um dat leidige Thema wo die Grenzen gezogen werden, wer dat bestimmt, warum ich mich als mündiger Bürger immernoch “bevormunden” lassen muss, [/QUOTE]

Du wirst von den Studios bevormundet, nicht von der FSK oder dem Gesetzgeber … Ich frage mich einfach nur nach der Sinnhaftigkeit, jemanden, den man wirklich spannendere Dinge fragen könnte als den immer gleichen - und auch falschen - “Bevormundungs”-vorwurf, den er bestimmt jeden Tag zwanzig Mal im Briefkasten findet.

Aber das muss ja auch Holger entscheiden. War nur so eine Eingabe.

[QUOTE=ExtraKlaus;488331]Damit sie eben eine andere Freigabe bekommen. Wenn sie ungekürzt nur eine SPIO/JK-Freigabe (heißt erfüllt keine juristischen Straftatbestände wie der erwähte §131) erhalten, ist es schon schwierig (oder soweit ich weiß auch verboten), für den Film groß zu werben. Dadurch reduziert sich natürlich auch das Box Office erheblich.[/QUOTE]
Richtig und das ist ein Mißstand.
Wenn ein Film ab 18, also nur für den mündigen Bürger freigegeben ist, dann gibt es überhaupt keine Veranlassung oder Rechtfertigung, da noch irgendwas wegzukürzen.

[QUOTE=Scumdog;488340] Wenn ein Film ab 18, also nur für den mündigen Bürger freigegeben ist, dann gibt es überhaupt keine Veranlassung oder Rechtfertigung, da noch irgendwas wegzukürzen. [/QUOTE]

Reden wir irgendwie aneinander vorbei? Die einzigen, die danach noch rumkürzen, sind Fernsehsender, weil sie Filme früher zeigen wollen, als es die Altersbeschränkung zulassen würde. Die Studios lassen ja bereits gekürzte Fassungen evaluieren, Import-Fassungen kann man als Erwachsener ja kaufen. Wo wird man dort also irgendwo “bevormundet”?

Eine FSK-Freigabe “Keine Jugendfreigabe” ist natürlich auch deswegen attraktiv, weil die BPJM dann nicht indizieren kann.