Echo 2013

@Nakkinak:
Im Grunde full ack, bis auf die Sache mit dem Metal, plus
Musik hat eben nicht immer den Anspruch, zeitlos zu sein. Dazu muß der Text ja aus eher belanglosen Allgemeinplätzen bestehen, die sich immer und überall anwenden lassen. Das ist doch zumeist eher langweilig…
Politischen Bands wie z. B. Black Flag, Wizo, Dead Kennedys, Asian Dub Foundation, Atari Teenage Riot oder auch Landser pauschal Relevanz abzusprechen ist einfach falsch.
Wären solche Bands tatsächlich irrelevant, dann würden die FW-Diskussionen hier nicht eine solche Resonanz hervorrufen :wink:

Nur das Frei.Wild niemals rechts waren!! :smt018

„Rechts“ fängt immer noch in der Mitte an.

Politischen Bands… pauschal Relevanz abzusprechen ist einfach falsch.
Wären solche Bands tatsächlich irrelevant, dann würden die FW-Diskussionen hier nicht eine solche Resonanz hervorrufen :wink:

Das ist keine schlüssige Argumentation. Schliesslich kann man auch über total irrelevante Sachen Tage- und Wochenlang diskutieren.
Siehe zB die allgemeine „Sexismus“ Debatte, in deren Verlauf selbst das Erfragen der Telefonnummer bei einem Bewerbungsgepräch (!) :ugly kritisiert wurde.

Daher sollte eine vorrangig politische Band wie frei.wild sowieso keinen Musikpreis bekommen, ganz besonders weil sie doch rechte platte, plakative Botschaften enthalten, deren Nährwert sehr gering ist.

Das ist ja auch kein Musikpreis, sondern ein Verkaufspreis der Musikbranche. Hier wird gefeiert wer es geschafft hat am meisten abzusetzen, unabhängig von der ohnehin größtenteils subjektiven Qualität des Produkts. Daher sollte auch die Idiologie der Band egal sein solange sie nicht ihre rechtliche Einschränkung findet.

Jetzt haben es ein paar Quengelkinder also geschafft diese Preisverleihung idiologisch vorzufiltern. Was soll das denn für eine Botschaft senden?

„Hey, rein rechtlich können wir der Band nichts vorwerfen, sie dürfen auch verkauft werden und Konzerte geben einfach weil das hier ein freies Land ist in dem freie Menschen ihre Musik machen dürfen solange sie damit nicht gegen geltendes Recht verstoßen. Aber lass doch einfach mal darauf scheissen und diese Band ausschließen weil andere Nominierte Dinge glauben zu wissen, dass die eigentlich ganz gemein und fies sind und vor allem irgendwas mit Hitler. Und Hitler geht mal garnicht.“

Und natürlich schließt man sie aus weil man keine Debatte möchte. Natürlich folgt auf die Debatte der Nominierung keine Debatte über den Ausschluss, ist klar ihr Idioten…

Das ist keine schlüssige Argumentation.

Natürlich ist das kein valides Argument, war auch nicht als solches gedacht. Nenne es vielleicht eine Randbemerkung. Sorry, ich dachte, der Smiley würde das verdeutlichen.

Jemanden verurteilen weil er eine politische Meinung hat, da sie einen nicht gefällt? Sehr Demokratisch.
(Ich möchte Frei Wild keine politische Meinung unterstellen, dafür sind sie dann doch zu flach)

Frei.Wild sind für “Rock national” nominiert. National- und wie! :smt005

Nee, nee. Die Ärzte waren ja glücklicherweise noch nie auf dieser Veranstaltung, deswegen finde ich ihr Statement auch rundum gelungen.
Ich hätte mir von einer bekannten Düsseldorfer Band ein ähnliches Statement gewünscht, aber die neue Singel steht ja vor der Tür, DRAUßEN VOR DER TÜR, um genau zu sein…schade.

MIA und Kraftklub wird eh keiner vermissen,also war es jetzt auch nicht SO derb schlimm, das die nicht kommen.

Frei.Wild darf man keinen Platz in den Medien machen. Egotronic hat’s ja schön ausgedrückt:
[video]http://www.youtube.com/watch?v=ZvzSowFnz2Y[/video]

Niveaulimbo?
Nicht das ich die Band mag, aber die Fans dann so zu klatschen?

Jedenfalls ist es ein Armutszeugnis Frei.Wild wieder zu streichen!
Das ist sowas von lächerlich. In allen Artikeln wird nur immer wieder die Meinung andere abgedruckt ohne selber mal zu recherchieren! Geil finde ich auch: "…Die Band steht im Verdacht, in ihren Texten nationalistisches Gedankengut zu verbreiten…"
Entweder sie verbreiten oder nicht, kann man ja in den Texten erkennen, aber “stehen im Verdacht…” ist arm!

Seien wir mal ehrlich, so richtig unglücklich sind Frei.Wild ja nicht über ihren Ausschluss. Da kann man wieder schön über die Presse und die bösen anderen (linken) Bands motzen, die kein gutes Haar an Frei.Wild lassen und sie gar nicht richtig verstehen wollen.
(Das ist einfach ein Verhalten, das ich bei jeder Band, egal, ob links, rechts, christlich, satanistisch etc., armselig finde, sorry.)

Mit anderen Worten: Es ändert sich rein gar nichts!

Frei.wild sind vollkommen zu Recht nominiert worden (wenn man davon absieht, dass sie eigentlich kein nationaler Act sind…). So sind die Regeln beim Echo. Wem das nicht passt, der sollte die Veranstaltung boykottieren - und zwar konsquent und jedes Jahr.

Ich mag frei.wild. nicht. Mir ist die Band zutiefst zuwider. Ich finde ihre Musik scheiße, ihre Texte platt und ihre Aussagen höchst fragwürdig.
Wenn sich das Zeug aber verkauft, dann haben sie die Nomierung verdient. (Jedes Land hat die Musik-Verkaufszahlen, die es verdient.) Sie jetzt zu “entnominieren” ist Einknicken vor den eigenen Spielregeln.

Davon abgesehen, dass der Echo eine vollkommen lächerliche Veranstaltung ist (als würden die Ehrungen durch Goldene Schallplatten etc. nicht ausreichen…), finde ich die Haltung von Kraftklub und Mia. aber dennoch nachvollziehbar.

Die Bands haben nicht gefordert frei.wild auszuladen, sondern lediglich ihre Einladung ausgeschlagen, weil sie mit einem der anderen Gäste nicht klarkommen - oder in Zusammenhang gebracht werden wollen.
Ich interpretiere das Boykott eher als Protest gegen die Veranstaltung “Echo”, deren Regelwerk es theoretisch möglich macht, dass auch noch weit schlimmere Bands als frei.wild einen Preis bekommen könnten, wenn sie nur ihre Platten gut genug verkaufen.

Sollten Kraftklub und Mia. jetzt - wo die Veranstaltung künstlich von fragwürdigen Elementen gereinigt wurde - aber doch zum Echo gehen, hielte ich sie für heuchlerisch…
Außerdem hat der Preis jetzt auch noch den allerletzten Rest Aussagekraft verloren…

Schöner Artikel dazu

Spaß beiseite nun, prinzipiell denke ich aber auch das Politik, besonders Nationalpolitik und Tagespolitik in der Musik nichts verloren haben. Das ist einfach nicht das Medium für Musik. Musik ist vorrangig ein psychologisches und soziologisches Medium, kein politisches.

Ich denke sehrwohl, dass Musik für politische Zwecke brauchbar ist. Man wird auch kaum Politik ohne psychologische und soziologische Komponenten machen können. Ich halte freiwild für politisch und rechts, die überwiegende Meinung scheint nunmal zu sein, dass sie zu rechts sind.

Ich hab die Nominierung von freiwild eh nicht verstanden, weil sie keine deutschen sind; wenn ich 'n Preis mit Regeln vergebe, dann sollte ich mich halt entscheiden ob ich deutsche und/oder deutschsprachige Bands auszeichnen möchte.

Teilweise wirkt das Verhalten der Organisatoren dilettantisch. Und (so gut wie) alle Beteiligten werden ihre Bekanntheit und ihr Image förden wollen.

Aber zum Glück haben wir keine größeren und dringlicheren Probleme…

Spaß beiseite nun, prinzipiell denke ich aber auch das Politik, besonders Nationalpolitik und Tagespolitik in der Musik nichts verloren haben. Das ist einfach nicht das Medium für Musik. Musik ist vorrangig ein psychologisches und soziologisches Medium, kein politisches.

Bruce Springsteen und Bob Dylan scheinen den zu widersprechen. Besonders nach den 11 September.
Bruce Springsteen hatte nen Rivival mit seiner Musik dnach und hat dann mit Devils & Dust nen Nerv getroffen. Ebenso Bob Dylan mit Modern Times.
Dann gibt es noch jede Menge kleinteilige Bands die ständig mit einer Botschaft unterwegs sind, große wie kleinere.

Ich denke sehrwohl, dass Musik für politische Zwecke brauchbar ist.

Sie ist sogar ganz hervorragend für politische Zwecke brauchbar. Schau dir aber mal die Musik der Vergangenheit an, und du wirst merken, dass je konkret politischer Musik ist und umso weniger allgemeingültig sie ist, umso schlechter altert sie, weil die politischen Umstände irgendwann überkommen sind. Zeitlose Musik schaffst du nicht, indem du unreflektiert Parolen schreist, oder konkrete politische Probleme als Subjekt nimmst.

Ein wirklich guter Songwriter schafft es, über konkrete politische Begebenheiten zu schreiben und dabei im Kern grundlegende Themen zu behandeln, die weit über den konkreten Zustand hinausgehen, so dass einem beim Hören „die Augen geöffnet werden“. Gelegentlich wird das von der Musikpresse „Sozialkritik“ genannt, was auch gut oder schlecht gelingen kann.

Deswegen werden die Polemiker frei.wild verblassen, außer bei den ewiggestrigen Südtirolern der Zukunft.

Schau dir aber mal die Musik der Vergangenheit an, und du wirst merken, dass je konkret politischer Musik ist und umso weniger allgemeingültig sie ist, umso schlechter altert sie, weil die politischen Umstände irgendwann überkommen sind.

Das ist wahr, aber je konkreter sie ist desto mehr trifft sie auch beim Release den Zeitgeist. Das kannst du also von beiden Seiten kritisieren.

Ich finde es höchst zweifelhaft, das solche Methoden wie der Ausschluss von politisch “falsch eingestellten” Menschen wieder salonfähig geworden sind.

Wasn das für ne Hirnbefreite kreation??? :smt017

@ExtraKlaus

Kommt immer darauf an, auf welcher politischen Seite du stehst. Vom Standpunkt der Nazis aus gesehen, war ja schließlich auch all das entartet, was linksgerichtet war. Und heute schließlich ist all das nicht gesellschaftsfähig, was rechtsgerichtet ist. Verbote, Boykottaufrufe, Rufmorde … man kennt das alles ja schon aus dem Geschichtsuntericht. „Gut“ oder „Schlecht“ wird immer von den Herrschenden und ihren Helfern definiert. :wink:

ExtraKlaus …
schon durch das Hausrecht von Veranstaltern und das Protestrecht von anderen Künstlern war das durchgängig salonfähig. Da man für seine politische Meinung selbst verantwortlich ist, dürfen andere Menschen auch parteiisch darauf reagieren. Der Vorgang hier ist nichts besonderes und passiert in den Medien immer wieder. Das ist für mich sogar Demokratie. Nur der Staat muss neutral sein.
(Nicht zu verwechseln mit Ausschlüssen aufgrund von Eigenschaften, die man kaum oder gar nicht selbstständig wählt. Das ist dann Diskriminierung.)

Schau dir aber mal die Musik der Vergangenheit an, und du wirst merken, dass je konkret politischer Musik ist und umso weniger allgemeingültig sie ist, umso schlechter altert sie, weil die politischen Umstände irgendwann überkommen sind. Zeitlose Musik schaffst du nicht, indem du unreflektiert Parolen schreist, oder konkrete politische Probleme als Subjekt nimmst.

Komisch, daß noch niemand bemerkt hat, daß Musik nicht immer den Anspruch hat, zeitlos zu sein. Manchmal will sie auch nur den Zeitbeist treffen und nicht aus langweiligen Allgemeinplätzen bestehen. Politischen Bands wie Slime, Ton Steine Scherben, Rage against the Machine oder auch Störkraft pauschal Relevanz abzusprechen, bleibt einfach falsch.
Randbemerkung, nicht als valides Argument gemeint:
Wären solche Bands wirklich irrelevant, dann würden FW nicht eine solche Resonanz hervorrufen. :wink: