Doku über Ede Zimmermann

Hallo Ede-Ultras und Liebhaber von Peter Hohl,

ein Fernseh- und Mediathekentipp: ab dem 10.08. läuft im ZDF die Doku „Diese Sendung ist kein Spiel - die unheimliche Welt des Eduard Zimmermann“. Da es bald ein XY-Format bei MG gibt, könnte dies ja ein interessantes Vorspiel werden.

https://presseportal.zdf.de/pressemitteilung/diese-sendung-ist-kein-spiel-die-unheimliche-welt-des-eduard-zimmermann

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Screenshot 2023-08-09 21.01.36
Ede hätte bei den Expendables sicher auch einen guten Job gemacht :grinning:

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Eduard’s angels.

Some crimes have remained unsolved for far too long. We will change that.

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Peter und Konrad? :thinking:

Das „eiskalte Weib“ lässt Holger sicher nicht als Engel durchgehen :smile:

Hier die Doku:
https://www.zdf.de/kultur/kultur/diese-sendung-ist-kein-spiel-die-unheimliche-welt-des-eduard-zimmermann-100.html


Ich hatte leider noch keine Zeit, sie anzusehen, habe aber gerade den Übermedien-Artikel dazu gelesen:

Stefan Niggemeier schreibt:

Regina Schilling zeigt, dass „XY“ den Zuschauerinnen und Zuschauern einerseits das Gefühl gab, dass man nirgends sicher war. Das Böse war zwar draußen, aber es drang auch immer wieder in das Zuhause der Guten ein. Andererseits gab es Orte und Tätigkeiten, die ganz besonders unsicher waren, vor allem, nein: eigentlich ausschließlich für Frauen. Ganz vorne: Das Einsteigen in ein fremdes Auto. „Welches Mädchen wollte noch trampen, nachdem es ‚XY‘ gesehen hatte?“

Oder zum beliebten Thema aus der Welt, die vielen von uns unbekannt ist:

Zum Beispiel der Fall eines homosexuellen Mannes, der jahrelang in die Szene nach Amsterdam reiste und dort 1969 auf besonders brutale Art umgebracht wurde. „Ein Mann, der durch seine Lebensführung erhöhten Risiken ausgesetzt war“, hören wir Eduard Zimmermann sagen. „Ohne dass er selbst viel daran ändern konnte.“

Regina Schilling kommentiert das mit den Worten: „Sie können sich nicht ändern und müssen ihrer Lust folgen. Waren die Männer am Ende selbst schuld, wenn sie umgebracht wurden?“

Hat Zimmermann das wirklich suggeriert, wie Schilling suggeriert?

Niggemeiers Artikel zur Doku ist lang und differenziert. Ich empfehle ihn zu lesen. Er gibt mir außerdem den Eindruck, dass sich die Doku als Mediatheke-Thema eignen könnte.

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Grad bin auch Ich über den Übermedien Artikel gestolpert und wollte dem @Fernsehkritiker die Sendung und die Doku aus dem Jahre 1999 fürs betreute gucken empfehlen

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Ich habe die Doku gerade gesehen und finde sie…schwierig.

Problematisch finde ich hier insbesondere, dass das gewünschte Framing nur zu offensichtlich ist: Zimmermann ist ein mediengeiler alter konservativer weißer Mann, der es sich zur (Lebens-)aufgabe gemacht hat, Frauen durch eine Kultur der Angst in ihrer Unmündigkeit zu halten. Aus der Vielzahl der Sendungen wird dann stets selektiv der gerade passende Ausschnitt gezeigt.

Regina Schilling berichtet über ihre persönliche Angst beim Ansehen der Sendung und verfällt erstaunlich oft in Generalisierungen wie „wir versteckten ein Messer unter dem Kopfkissen, wenn unsere Eltern weg waren.“ Es gibt die Medienwirkungsforschung, durch die man prüfen könnte, ob ihre These der kollektive Angst stimmt. Belege bleibt sie schuldig.

Wie so oft, wenn Zimmermann als gesellschaftlicher Bremser umringt von Videoschnipseln der Frauenbewegung, Ulrike Meinhof oder der Grünen gezeigt wird. Durch bewusste gewählte Kollagen soll stets suggeriert werden, dass Ede schon vor Jahrzehnten aus der Zeit gefallen ist und eigentlich keine Daseinsberechtigung mehr hatte. Da kommt es auch nicht so ganz auf Fakten an, wenn behauptet wird, dass in einem ungeklärten (!) Mord an einem Politiker die Öko-Bewegung aber auf jeden Fall unbeteiligt wird. Woher will sie das wissen, wenn der Mord doch ungeklärt ist?

Die berühmten homophilen Neigungen kommen zu Wort - der Clou wird aber nicht erwähnt: Sie wurden in den alten Beispielfilmen nicht ermordet, weil sie schwul waren, sondern sich im Bahnhofs- und Strichermilieu nach Bekanntschaften umsahen - dort, wo ein sehr schwieriges Klientel unterwegs war.

Nicht zu Wort kommen Polizei und Staatsanwaltschaft, die die Relevanz der Sendung aus ihrer professionellen Sicht hätten bewerten können. Und vergessen wird bis auf 2 oder 3 Bemerkungen, dass es sich bei den Fällen um reale Verbrechen handelte - natürlich muss man auf sie aufmerksam machen, um zu warnen und es Nachahmern möglichst schwer zu machen. Was bleiben soll, ist der Eindruck: Eigentlich ging es Zimmermann stets um sich selbst und seine Lust an der Angst.

Kritik an der Angst - sehr ironisch, wenn die Klimakrise mittlerweile bei den ÖR zuerst der Klimakatastrophe und manches Mal sogar der Klimaapokalyse weichen musste.

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Ede während seiner Zeit in Bautzen :sweat:

„Den Bildschirm zur Verbrechensbekämpfung einzusetzen, das, meine Damen und Herren, ist der Sinn unserer neuen Sendereihe ‚Aktenzeichen XY… ungelöst‘, die ich Ihnen heute vorstellen möchte. Die Kriminalität wächst. Sie wächst nach neuesten Zahlen beinahe fünf Mal so schnell wie unsere Bevölkerung. Polizei und Gerichte werden mit der Entwicklung kaum noch fertig. Immer mehr Straftaten bleiben unaufgeklärt.“ (Eduard Zimmermann in seiner ersten Sendung am 20.10.1967)

Gut zusammengefasst. Ich fand die Doku auch sehr fragwürdig. Werde ich wohl demnächst in Betreutes Gucken machen.

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Diese vorwurfsvolle Stimme der Sprecherin nervt mich gerade auch etwas. Da wollte wohl jemand sein Kindheitstraum aufarbeiten :expressionless:

War die Sprecherin wirklich die Schauspielerin Maria Schrader?

Besch… Machwerk. 30 Jahre bemühte sich Zimmermann die Sinne der Menschen was Verbrechen betrifft zu sensibilisieren und ausgerechnet sein ehemaliger Sender präsentiert jetzt diesen :poop:

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Zu der Doku fällt mir nur nur eins ein: Unfassbar! Man müsste hier eigentlich den Titel ändern. Das war nicht eine Doku über Zimmermann, sondern eine Doku GEGEN Zimmermann! Es werden Sachen behauptet, die nur einmal belegt werden können ( Kriminalstatistik), ansonsten werden nur wilde Theorien aufgestellt. Mir ist auch z.B. bei 59:15 aufgefallen, dass am 29.02.1971 es gar keine XY Sendung gab (1971 war zudem kein Schaltjahr). Man müsste sich die Doku nochmal angucken und auf andere Fehler kontrollieren, aber ehrlich gesagt hatte ich schon nach ner halben Stunde keinen Bock mehr weiterzugucken.

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Ab 27:00 übrigens ein großer Fehler: „Vorsicht Falle wird zu seinem Durchbruch, er heiratet, adoptiert die 2 Töchter und baut ein Haus“.

Dabei war es doch andersrum: weil Ede Opfer beim Hausbau wurde, kam später Vorsicht Falle:

Von Wiki:

Auslöser für die Entwicklung des Formats war ein möglicherweise Betrug, dem Zimmermann selbst zum Opfer gefallen war. Einem von ihm gekauften Fertighaus fehlte nach der Aufstellung das Dach; sein Bauleiter habe erklärt, er hätte eben aufpassen müssen, dann wäre das nicht passiert.

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Einige Reaktionen von der Facebook-Seite des ZDF:

Wie sieht dann wohl in 10 Jahren eine Doku über Thomas Gottschalk oder Frank Elstner aus? Werden die dann auch so demontiert :expressionless:

Natürlich. Gerade Gottschalks Angetatsche der Sängerinnen und Schauspielerinnen wird so umdefiniert, dass er den Frauenkörper zum „Freiwild“ gemacht und dadurch Übergriffe und Vergewaltigungen salonfähig gemacht hat - so wird es zumindest die linksfeministische Filterblase bewerten.

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War es richtig, diesem Mann einige Jahre danach ein Forum um 20:15 für seinen Rassismus zu gewähren? Dessen Vater wohl auch in Briefkontakt mit Adolf Hitler stand :expressionless: