Also gut. Nehms mir nicht übel, aber ich lass die Subdiskussion mal kurz beiseite (Polemik)
Nur weil er das so sieht, ist das noch lange kein Fakt. Wie wärs mit einer eigenen Begründung?
ich denke es hat einfach keinen Mehrwert, wenn ich dem was NietschesÜberMilski soviel eloquenter formuliert hat als ich 100% zustimme, es einfach nochmal „in grün“ zu schreiben, oder?
Aber okay, ich hatte tatsächlich noch etwas dazu selbst geschrieben, und zwar in meinem vorletzten Post:
Genau deswegen wirkt dieser Blogeintrag auf mich auch wie jemand, der das klischeehafte Bild des Nerds vollkommen verinnerlicht hat und sich deswegen absolut angegriffen fühlt.
Es erinnert mich an die typische Situation in amerikanischen Teenage-Filmen: Auf der einen Seite die „Coolen“ auf der anderen Seite „die Nerds“. Und genau dieses Bild überträgt er auf TBBT und zieht daraus eben diese falschen Schlüsse.
Denn wenn er ernsthaft die Welt, die Penny verkörpert gewissermaßen als Status Quo darstellt, dann hat der Autor ernsthafte andere Probleme.
It’s essentially Chuck Lorre saying “Don’t worry, these guys may have fancy degrees, they may be more successful and more intelligent than you but they like sci-fi and read comics. They’re socially awkward and can’t speak to girls. You’re much cooler than they are so you’re still better than them.”
Das hier ist zum Beispiel ein interressanter Punkt, weil es das Prinzip der „Abwärtsversicherung“ (Phillip Walulis) ist.
Und das trifft auf „Das Model und der Freak“ zu, auf TBBT aber nicht. Und ich kann dies auch relativ gut belegen:
Das Model und der Freak basiert darauf, das man auf der einen Seite den Nerd hat, der als unnormal stilisiert wird, während das Model den Status Quo repräsentiert.
Genau das wirft der Autor des Textes TBBT auch vor und offenbart, das er die Rolle Pennys im Besonderen schlicht nicht verstanden hat.
Ich zitiere mich noch einmal selbst:
Der Trick ist hier ganz klar, das kein Charakter als „normal“ dargestellt wird. Das muss auch so sein, weil sich der angesprochene Punkt in diesem Fall bestätigen würde.
Nur ist genau das GEGENTEIL der Fall: Penny ist für mich auf keinen Fall der normalste Charakter. Der Knackpunkt ist nur, das man das nicht sofort merkt, sondern nur wenn man die Serie aufmerksam (und zwar ohne Hintergedanken wie „Ich suche mir jetzt mal die normalste Person raus“) verfolgt;
Dann wird relativ schnell deutlich, das auch sie keinesfalls normal ist, sondern das Bindeglied darstellt zur absolut gegenteilig überzogenen Welt der Oberflächlichkeiten und Naivitäten.
In den Kreisen, in denen sich Penny bewegt in den ersten Staffeln, würde ich keinesfalls eine „Normalität“ ausmachen.
Alleine hiermit kann ich schon Recht anschaulich die gesamte folgende Kritik zerstören, denn meines Erachtens nach basiert die gesamte Kritik auf dieser einen Annahme.
Daraus konstruiert der Autor das vermeintliche „Überlegenheitsgefühl“.
Oder South Park: Wenn man nicht jede Folge sieht, könnte man zu dem Schluss kommen, das Kyle die mit Abstand normalste Person der Serie ist. Und genau da ist dann der Punkt, an dem man zu falschen Schlüssen kommen könnte; Schaut man nämlich weiter, sieht man recht bald das eigentlich kein Charakter dem anderen moralisch überlegen ist, auch Kyle baut genauso viel Scheiße wie Stan - Er hat nur eine bestimmte Rolle, die ihm eine moralische und wertende, richtende Position zuspricht (Ich habe heute etwas gelernt…) - Das dekonstruieren Trey und Matt aber oft genug.
Genau das war auch beim dem berüchtigten Gamescom Beitrag der Fall. Da wurden einem ganz bewusst seltsam aussehende Leute präsentiert, die bei genauerer Betrachtung wesentlich „normaler“ waren, als es uns der Beitrag glauben machen wollte. Daraufhin wurde versucht ihre angebliche Unnormalität über ihre Hobbies zu erklären, bzw. diese als Kompensation zu verunglimpfen.
Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen! Das versuchen wir dir schon die ganze Zeit klarzumachen.
Es gibt in TBBT nicht den Konterpart der „normalen Rolle“. Jeder Charakter hat da seine Macken, da gibt es niemanden mit dem sich der Zuschauer identifiziert und der eine konsequente Überlegenheit über die anderen Charaktere hat. Und jeder, der sich länger mit TBBT beschäftigt, SOLLTE das (eigentlich) auch relativ schnell gemerkt haben.
Edit: Das Problem ist ja auch nicht, das du die Serie nicht (mehr) magst. Das Problem ist, das du daraus ein Politikum konstruierst.