Auch dort werden immer und immer wieder Elemente der Popkultur aufgegriffen und allein aus dieser Referenz besteht der Humor.
Da frage ich mich, ob du das mehr als einmal gesehen hast. Der Humor von Sheldon verlangt nicht selten Wissen, das so weit von Popkultur entfernt ist wie Mutter Theresa von der sizilianischen Mafia 
Z.B. in der Folge, als Leonard sich fragt, ob er mit Penny ausgehen soll. Sheldon bringt die Metapher mit Schrödingers Katze, was ich bis heute eine sehr interessante und sehr eigenwillige Analogie finde. Penny zieht sogar daraus die falschen Schlüsse, als Sheldon ihr die Analogie erklärt. Es ist eine Sichtweise, die über den bloßen Dualismus von „ausgehen“ „nicht ausgehen“ hinausgeht, sondern steht für eine bestimmte Art dieses „soziale Experiment“ zu betrachten.
Wer meint, das wäre lustig, weil man über die Nerds lacht, hat ohnehin nicht verstanden, worum es geht. Die Lächerlichkeit temporärer Aufgeblasenheit von Sheldon wird nur erzeugt, um seinen „Übermenschen“-Status zu karikieren, z.B. als er herablassend gegenüber neuen Studenten doziert und dann die Veranstaltung verlässt, weil der neue Batman-Comic draußen ist.
And here’s my issue, here’s why The Big Bang Theory makes me feel uncomfortable. We aren’t laughing with Leonard, Sheldon, Raj and Howard. We’re laughing at them. Chuck Lorre has given us four exceptionally intelligent, nerdy main characters and he’s positioned us as an audience against them. When I watch Big Bang it becomes more and more obvious that I’m not supposed to relate to the guys (or more recently Amy Farrah-Fowler). I’m expected to relate to Penny.
Das ist absolut nichts Wahres dran, kein einziger Satz. Das schreibt eben nur jemand, der nicht verstanden hat, worum es geht. Beide Gruppen werden da mit ihren Vorzügen und ihren Schwächen präsentiert und zwar ausgewogen.
The humour in The Big Bang theory relies on the audience siding with and relating to Penny, the character coded as “normal” in comparison to the main four guys. It also relies on the audience having a sense of superiority over Leonard, Raj, Sheldon and Howard.
Da kann man sicherlich streiten und ich sehe das völlig anders. Ich habe nie aus der Serie aufgeschnappt, dass ich auf Pennys Seite sein soll und über die anderen Charaktere lachen soll. Das ist m.E. eine vollkommen falsche Interpretation. Ich denke eher, der Autor hat seine Minderwertigkeitskomplexe da hineinprojiziert:
The reason I feel uncomfortable watching The Big Bang Theory is because it’s laughing at me, at people like me.
zudem:
This disdain for the main characters taints the show for me. It seems mean, bullying and like I said before, just lazy. I feel like Chuck Lorre is collectively breaking our glasses and stealing our lunch money. You see, this kind of humour only works if in fact you do relate to Penny.
Das ist nicht richtig. Da ich einer Mathematikfakultät nahe bin, kann ich sagen, dass auch viele, die Mathematik studieren diese Serie mögen und alles andere als auf der Seite von Penny stehen.
I am proud of being enthusiastic about the things I love and The Big Bang Theory wants to tell me not to be. It wants me to be like Penny, intellectually inferior but far more socially acceptable.
Sehe ich auch völlig anders. Ich kann in der Serie keinerlei Präferenz für Penny erkennen. Ich kann da überhaupt keine Präferenzen für eine Gruppe erkennen.
She’s portrayed as distinctly asexual and when she mentions sex it’s always played for laughs, because of course intelligent, socially awkward women shouldn’t think about sex at all.
Das ist falsch. Es gibt sogar eine Folge, die sich ganz den erwachenden sexuellen Gefühlen von Amy widmet. Der Humor basiert eher darauf, dass sie diese Gefühle erst unterdrücken will und als sie sieht, dass es nicht geht, versucht sie irgendwie mit diesen verwirrenden Regungen klarzukommen.
I’m sorry for the huge post. I just really wanted to get my view of things out there and hear what people think, whether people agree or think I’ve taken it in completely the wrong way.
yap.
Another troubling thing about Big Bang is its insidious homophobia. We are supposed to laugh whenever Howard and Raj do something which could be considered as homosexual.
So ein Blödfug habe ich selten gelesen. Weil homosexuelle Anspielungen enthalten sind, ist das homophobisch? Wenn ständig der Eindruck entsteht, die beiden seien homosexuell, aber sie sind es nicht, so wird dieser vermeintliche Fehlschluss zum Running Gag, denn das ist Logik: die beiden werden ständig in eine Rolle gedrängt, die ihnen nicht entspricht. Das unentwegte Fallen in die Rolle hingegen ist eine Koinzidenz, die nicht durch einen realen Sachzusammenhang zu rechtfertigen ist. Das ist Logik und die ist der Baustein von Humor.
Aber wenn man will, findet man natürlich immer irgendwas.
Fazit: Der verlinkte Text ist das Werk eines Menschen, der den Humor nicht begriffen hat. Er zählt sich selbst zu den Nerds („The reason I feel uncomfortable watching The Big Bang Theory is because it’s laughing at me, at people like me.“) und projiziert eher seine Minderwertigkeitskomplexe in seine Betrachtung des Humors, die dann vollkommen verzerrt ist, weil sie nichts mit den Intentionen der Autoren zu tun hat. So wie Leute mit Minderwertigkeitsgefühlen auch häufig meinen, ihre Umwelt würde ihnen etwas böses wollen und in alles irgendeine Beleidigung gegen sich hineininterpretieren.
Fast alles ist entweder falsch, lässt sich widerlegen oder es kann gezeigt werden, dass der Humor ncht erfasst wurde. Ich erwähnte oben die Situation mit Sheldon und den Comics. Der Autor erwähnt das auch, nämlich in der Aussage, man solle über Sheldon lachen, weil er Comics lese. Das ist aber falsch und geht an der Intention des Humors vorbei. Sheldon wird stets als eine Art unfehlbare, übermenschliche Entität wahrgenommen und er stellt sich auch selbst so dar. Mit seinen eher trivialen Vorlieben (Videospiele, Comics) dekonstruiert er sich aber hübsch selbst und jeder Nerdikus, der etwas fähig zur Selbstironie ist, wird hierin den springenden Funken der Selbsterkenntnis genüsslich aufnehmen. Menschen, die Probleme mit ihrem Selbstbild haben, können aber in der Regel recht wenig mit Selbstironie anfangen.
Da auch der Autor des Texts sich als Nerd sieht und er sich daher bestimmt nicht mit so „dummen“ Dingen wie Philosophie oder Dichtung beschäftigt, ist ihm wahrscheinlich auch die folgende Versmenge aus Nietzsches fröhlicher Wissenschaft sicherlich fremd:
Ich wohne in meinem eignen Haus,
Hab niemandem nie nichts nachgemacht,
Und - lachte noch jeden Meister aus,
Der nicht sich selbst ausgelacht.
Zu diesen Meistern gehört der liebe Sheldon und der ewig unsichere Leonard - auch der Autor des verlinkten Artikels hat selbstredend demonstriert, wie gut er an da hineinpasst, wo er sich selbst verortet. Damit hat er auch gezeigt, wie treffend der Humor von TBBT tatsächlich ist.
Amen.