Die Linke hat eine neue Führungsspitze

sozialen Frieden

Was meinst du eigentlich damit?
Ehrlich, ich fände es super, wenn du genauer darauf eingehst warum die Linke als Einzige jetzt den sozialen Frieden aufrecht erhalten kann…

Die Realität was Sozialismus aber wirklich bedeutet, wissen Ostdeutsche, die unter dem DDR-System zu leiden hatten, nur zu gut.

Oh weia… Die DDR war doch kein „richtiger“ sozialistischer Staat. Zumindest nicht so, wie es in der Theorie vorgesehen ist. Es war eine Parteiendiktatur die auf Demokratisch gemacht hat und am Sozialismus gescheitert ist.
Aber ich kenne bis heute keinen „richtigen“ sozialistisch geführten Staat…

Oh weia… Die DDR war doch kein „richtiger“ sozialistischer Staat. Zumindest nicht so, wie es in der Theorie vorgesehen ist. Es war eine Parteiendiktatur die auf Demokratisch gemacht hat und am Sozialismus gescheitert ist.
Aber ich kenne bis heute keinen „richtigen“ sozialistisch geführten Staat…

Wenn Du Sozialismus im Bezug auf Kommunismus meinst, gebe ich Dir durchaus recht. Einen wirklichen kommunistischen Staat gab es nicht und kann es nicht geben. Aber ich beziehe mich auf den Begriff „Realsozialismus“ der sich auch wie von Dir beschrieben, durch einen Staat mit Einparteiensystem definiert.

Ich weiß nur echt nicht so recht wie weit ich der Linken die DDR-Vergangenheit zusprechen darf.

Für mich klingen die Forderungen der Linken nicht so wie ein Versuch zur Rückkehr zu DDR, sondern eher so, als liege ihm die Ideologie des “richtigen” Sozialismus zugrunde . Aber ich befürchte, dass ihre Forderungen - zumindest in unserem Wirtschaftssytem - doch recht realitätsfern und nicht durchsetzbar sind…

Ich habe immer das Gefühl, dass das Parteiprogramm der Linken doch leider nichts ist als schöne Utopie…

Aus meiner Sicht sind Kommunismus und Sozialismus eher Dystopie. Weil der Mensch vorher zur Ameise gemacht werden muss, damit Kommunismus funktioniert. Man braucht nur mal die einflussreichen Personen in der Linkspartei genauer unter die Lupe zu nehmen, welche Verbindungen sie haben und mit welchen Ansichten sie glänzen, dann weiß man woher der Wind weht. Wenn Sarah Wagenknecht mal wieder die Vergangenheit und die Verbrechen an der Mauer relativiert, Gregor Gysi nach Kuba zum Tête-à-tête reist, der Stalinismus und Maoismus beschönigt wird, dann mache ich mir schon ernsthafte Sorgen.

Die wirkliche Gefahr für unsere Gesellschaft geht nicht von Konzernen wie Google, Lidl, und Telekom aus, die können Dich nicht niederschießen, wenn Du nicht kooperierst. Sondern von einem übermächtigem Staat, der in alle Lebensbereiche eingreift und übrigens gerade jetzt in Europa wieder installiert wird.

Sag bloß, die Linkspartei ist noch gefährlicher als die katholische Kirche :roll:

Ging hier schon lange nicht mehr ums Topic (zur Erinnerung: die neue Führungsspitze der Linken), oder?

Also ich habe in einem Interview mit Gysi mal gehört, dass zum Ende der DDR der Großteil der SED nicht mehr wirklich viel vom System hielt und eigentlich mit Reformen so einiges ändern wollte. Gysi gehörte zu diesen Leuten, genauso wie Wagenknecht. Da ich kein Stammwähler bin, habe ich jetzt nicht die haargenaue Geschichte der Linken parat, aber wenn die Repräsentanten der Partei so zur Politik gekommen sind, finde ich es schon etwas ärgerlich, nach wie vor in die DDR-Ecke gedrängt zu werden.

Die neuen Vorsitzenden dürften eigentlich noch weniger mit diesen Klischees überhäuft werden. Man pöbelt ja oft lieber gegen die Partei, als zB das Programm unter die Lupe zu nehmen. In einer Lanz-Sendung mit Wagenknecht und Matussek hat letzterer offen gesagt, dass er der Partei einfach nicht vertraue, worauf es dann großen Beifall gab. Dass es lediglich eine „Unterstellung“ sei, wie Wagenknecht dann vorwurfsvoll hinwies, darauf ging keiner mehr ein.

Ich meine, klar, Kritik am Linken-Programm kann ich verstehen, aber dass nach wie vor von vielen Leuten geglaubt wird, dass man die Stasi wieder einführen wolle und ein Einparteiensystem errichten will und was weiß ich, ist doch absurd… Das haben genügend Leute noch im Hinterkopf, das ist nicht von mir an den Haaren herbeigezogen.

Ich habe immer das Gefühl, dass das Parteiprogramm der Linken doch leider nichts ist als schöne Utopie…

Gibt es vielleicht schon einen Thread für sowas? Ich würde mir gerne mal durchlesen, wie jemand das Programm der Linken zerlegt, denn ich lese viel zu oft nur herablassende Pöbeleien, die nicht wirklich zielführend sind.
Ich finde es sowieso verwunderlich, wie man eine Partei, obwohl sie noch nie im Bundestag an der Macht war und ihre Inhalte durchbringen konnte, schrecklicher finden kann, als Parteien, DIE bereits regiert haben und nachweislich viele Probleme verursacht haben. Diese Angst hat ja bereits Volker Pispers in seinen Auftritten treffend ausgeführt.

Die wirkliche Gefahr für unsere Gesellschaft geht nicht von… Sondern von einem übermächtigem Staat, der in alle Lebensbereiche eingreift und übrigens gerade jetzt in Europa wieder installiert wird.

Und die Beteiligung der Linken an dieser Installation würde ich gerne mal sehen :mrgreen:

Der Staat war schon immer übermächtig und wird es auch immer sein. Das liegt nunmal daran, dass er die Gesetze macht und die Ordnungshüter, sowie die Armee bezahlt. Und „den Staat“ kann man eigentlich auch nicht kontrollieren, denn dazu müsste man eine Stelle einsetzen, die noch mächtiger ist und dann hätte man das Problem, dass man die neue Stelle auch nicht kontrollieren kann und eine noch höhere Stelle bräuchte. Ein Teufelskreis :wink:

Aber zum Glück nutzt unser Staat seine wirkliche Macht noch nicht so aus, wie er es könnte :lol:

PS: Von der jetzigen Situation ausgehend, würde ich mir schon einen restriktiveren Staats wünschen. Allerdings einen, der die Macht von Kapital und Besitz einschränkt. Mir ist es z. B. ein Dorn im Auge, wenn eine Firma satte Jahresgewinne einstreichen kann, während der Lebensunterhalt ihrer Arbeitnehmer mit staatlichen Leistungen aufgestockt werden muss.

Dazu kommt, dass mehr Staat nicht automatisch Sozialismus heißt. Es kommt immer darauf an, was der Staat am Ende beschließt…

Und wenn ich immer überall lesen muss, dass Deutschland viel zu sozialistisch in der Euro-Krise agiert: Seit wann ist die Rettung von Banken etwas Sozialistisches? Als ob Merkel als Samariter durch Europa streift und anderen Ländern ihre Mantelhälften anbieten will; es geht ihr doch nur um das aufrechterhalten der deutschen Wirtschaft.

@Hati: Selbst wenn ich die Vergangeheit, die Hintergründe, die Beziehungen von Partei und Oberen außer Acht lasse und nur das Parteiprogramm bewerte, lehne ich trotzdem die Linkspartei ab. Weil weder das System welches von der Linkspartei propagiert wird, mit einer freiheitlich demokratischen Ordnung mit Grundrechten vereinbar ist (man muss sich nur mal mit dem Begriff Enteignung und deren Durchsetzung beschäftigen), noch dass die ganzen Schulden die die Linkspartei für ihre Projekte aufnehmen möchte, finanziert werden kann. Der Staat würde somit die Macht über das enteignete Kapital bekommen und entscheidet nach Gutdünken, wer würdig und staatsgefällig ist, den ganzen Kram zugesprochen zu bekommen. Es gibt immer eine Kaste der Entscheider. Das ist z.B. etwas was Oskar Lafontaine fordert und er ist nicht der Einzige.

Die Linkspartei sind keine besseren Sozialdemokraten. Es sind Sozialisten.

Wenn das eigene Programm nicht überzeugend genug ist, was man an den letzten Wahlen erkennen konnte, muss man halt mit freundlichen, charismatischen Leuten als Führungsspitze daherkommen. Hat ja auch in anderen Zeiten funktioniert.

Ich finde es sowieso verwunderlich, wie man eine Partei, obwohl sie noch nie im Bundestag an der Macht war und ihre Inhalte durchbringen konnte, schrecklicher finden kann, als Parteien, DIE bereits regiert haben und nachweislich viele Probleme verursacht haben.

Wenn dieser Tag wirklich kommen sollte (Gott bewahre). Dann wandere ich aus Deutschland aus. Aber mach einen Thread über andere Parteien auf und ich werde mit Vergnügen auch gegen die lästern. :wink:

Und die Beteiligung der Linken an dieser Installation würde ich gerne mal sehen :mrgreen:

Es braucht nicht unbedingt die Linke um eine gewisse sozialistische Agenda durchzusetzen. Betrachtet man alle regierenden Parteien in Deutschland, so gibt es keine wirklich liberale Partei. Das was z.B. die CDU mit dem ESM installiert, mit dem Lissabonvertrag in die Wege gebracht hat und mit der Griechenlandhilfe durchgedrückt hat, ist in gewisser Weise Enteignung und das Recht auf Durchsetzung der Enteignung. Die europäische Union ist auch nicht wirklich demokratisch. Da entscheidende Positionen nicht demokratisch legitimiert sind.

Und wenn ich immer überall lesen muss, dass Deutschland viel zu sozialistisch in der Euro-Krise agiert: Seit wann ist die Rettung von Banken etwas Sozialistisches? Als ob Merkel als Samariter durch Europa streift und anderen Ländern ihre Mantelhälften anbieten will; es geht ihr doch nur um das aufrechterhalten der deutschen Wirtschaft.

Ist das so? Merkel tut nichts anderes als Deutschland organisiert zu ruinieren. Ich lege Dir ans Herz Dich mit dem Geldsystem zu beschäftigen.

@Tibetterrier:
Das alles leuchtet mir ja ein und da würde ich auch erstmal vorsichtig zustimmen, nur so schlecht können die Ideen der Linken nicht sein, wenn zB die SPD in Landtagen prinzipiell gegen die Anträge der Linken stimmt, nur um diese dann in veränderter Form selbst neu einzureichen und die Lorbeeren zu kassieren :wink:
Zur Zeit ist sie eh nur ein Dorn für die SPD.

Die paar Linken und Kommunisten, die ich aus meinem Umkreis kenne, wählen „richtig“ linke Parteien, wie die DKP oder MLPD. Die Linke ist aus deren Sicht nur ein Auffangbecken für Mainstream-Linke. Die Gefahr, die der Linken zugesprochen wird, würde ich daher eher in anderen Parteien suchen.
Und ja, ich weiß, die Partei unterscheidet sich im Osten vom West-Teil, aber die Situation im Osten beweist doch, dass hohe Wahlanteile der Linken NICHT ZWANGSLÄUFIG zu Schreckensszenarien führen müssen, wie so oft behauptet.

[Doppelpost eingefügt]

Ist das so? Merkel tut nichts anderes als Deutschland organisiert zu ruinieren. Ich lege Dir ans Herz Dich mit dem Geldsystem zu beschäftigen.

Haha, glaub mir, das hab ich schon oft vorgehabt, aber da stößt man je nach Quelle auf andere Ansichten und wie soll ich als Unvoreingenommener einschätzen können, wer jetzt Recht hat? aber ok, das wird jetzt zu offtopic :wink:

Naja letztendlich ist es auch nicht so, dass ich alles verteufele, was die Linken fordern. In der Afghanistanfrage gehe ich durchaus mit den Linken konform. Ich finde es schändlich, dass die Linke die einzige Partei des Bundestages ist, die einen sofortigen Abzug aus Afghanistan fordert. Aber das ist ein anderes Thema. Und es ist spät, genug für heute über Politik gelabert. Ich gehe zu Bett. :wink:

Stimmt, ist schon spät. Aber eine Sache wollte ich nicht unkommentiert stehen lassen.

… noch dass die ganzen Schulden die die Linkspartei für ihre Projekte aufnehmen möchte, finanziert werden kann.

Damit begibt man sich schnell auf Bild-Niveau. Zumindest wenn man das einfach so ganz pauschal behauptet, ohne Begründung: http://www.bildblog.de/689/auf-tauschung-angelegt/
:smiley:

Wieso unterstes Bildniveau? Du weißt schon, dass dieser von Dir verlinkte Artikel 7 Jahre alt ist? Quellen sind nicht mehr vorhanden. Bildblog ist darüber hinaus einfach auch nur eine Seite, die Meinungsäußerung betreibt und nicht immer richtig liegt. Bild ist natürlich ein Scheißblatt, aber manchmal (man mag es kaum glauben) hat vielleicht auch Bild recht. Ich lese aber sowieso keine Bildzeitung also ist es eh wurst.

Des Weiteren ist dieser Punkt der Finanzierung bei der Linkspartei für mich auch eher nebensächlich. Da selbst unsere jetzige Regierung ihre Projekte nicht ohne die Neuaufnahme von Schulden finanzieren kann. Schulden die nie zurückgezahlt werden können und somit für hintergründige politische Interessenträger zur Umsetzung, beispielsweise des ESM instrumentalisiert werden. Das gesamte Geldsystem muss refomiert werden. Aber all dies ist eh ein anderes Thema. Mach doch einen eigenen Thread auf, wenn Du über die Finanzierungspläne der Linken sprechen, oder werben möchtest.

Mal ne Frage:
Wäre es nicht klüger das Topic „Die Linke hat eine neue Führungsspitze“ umzubennen, in z. B „Die Linke“ oder "Die Partei „Die Linke“?
So kann man gleichzeitig über die neue Führungsspitze, die Partei (und deren Geschichte als solches), über Parteiprogramme oder über künftige Parteitage diskutieren, ohne ständig nen neuen Thread zu eröffnen und so müssen die Moderatoren nicht darum bitten, zum Thema zu schreiben. :wink:

Gruß
Der Otto

Das mit der Threadumbenennung klingt interessant.
Nur finde ich es absurd, dass ich hier „probiere“ die Linke zu verteidigen, obwohl ich die noch nie gewählt habe. Mein Punkt war ja nur, dass mir die Kritik an ihr oft zu übertrieben vorkam und selten speziell über ihre Ideen geredet wird. Daher ziehe ich mich erstmal aus der Diskussion zurück und würde die Leute, die wahrlich an die Partei glauben die Chance geben die Argumente überzeugender zu benennen. :slight_smile: