Die Linke hat eine neue Führungsspitze

Was haltet ihr von der neuen Führungs-Doppelspitze bei der Linken? Ich denke, man hätte keine besseren Vertreter wählen können. Bernd Riexinger ist ein sympathischer Gewerkschaftler, der zudem auch noch ganz gut reden kann. Und Katja Kipping ist neben Gregor Gysi und Sahra Wagenknecht sowieso meine liebste Politikerin in der Partei. Sie ist jung, sieht verdammt gut aus und ihre Einstellung sowie ihre politische Agenda fande ich immer sehr gut. Zudem ist sie ein sehr gutes Symbol dafür, dass die Die Linke nicht die SED-Nachfolgepartei ist. Denn als die Mauer fiel war sie gerade mal 11. Und zudem ist sie eine konsequente Befürworterin des BGE. Das ist für mich sehr wichtig. Der letzte Prominente Befürworter des BGE in der deutschen Politik liegt mit Dieter Althaus (CDU) ja schon ein paar Jahre zurück.

Also ich bin super zuversichtlich, dass sich mit der neuen Spitze die Partei neu positionieren kann und ich denke auch, dass vorallem Katja auch im Westen viel Sympathie ernten kann. :smt023

Oh die ist aber jung! Find ich ne gute Sache, damit man auch mal sieht das nicht nur Schreckschrauben in der Linkspartei Macht haben können :ugly

Mal sehen wie sie sich schlagen wird und ob es der Linken im Abwärtstrend nutzt! Und vielleicht wird das BGE dann wieder diskutiert. Alles in allem interessante Spitze.

Nun haben sie also endgültig dafür gesorgt das sie bei den nächsten Wahlen aus sämtlichen
(westdeutschen) Landtagen fliegen!
Dem einzigen dem man hätte zutrauen können die Partei in ruhigeres Fahrwasser zu führen,
wäre Dietmar Bartsch gewesen.
Nun denn! Wer nicht will … dem kann man nicht helfen!

Und wieso wäre Dietmar Bartsch besser gewesen? Gerade bei Wahlen geht es ja nicht mehr um Themen, sondern um Personen. Und da ist Katja eine super Wahl. Und die Führungsspitze wird nunmal von einem west- und ostdeutschen gestellt. Mit Dietmar wären dann ja beide aus dem Osten.

ja die Linkspartei… ich prophezeie ihr mal ein ähnliches Ende wie der FDP. die beste Wahl (und der einzige wählbare Politiker in der Partei) wäre Gregor Gysi gewesen. Die beiden aktuellen kenn ich nicht :?

Eben weil es bei Wahlen mehr um Personen geht wäre Bartsch besser gewesen.
Er wäre als Reformer auch für Westwähler vermittelbar gewesen.
Was haben sie jetzt? Genau wie dieser Ernst ein politischer Dünnbrettbohrer von Oskars Gnaden.

Abwarten. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Riexinger garnicht so ehr in die Medien drängen wird, sondern das Feld in Talkshows usw. wohlweißlich der guten Katja überlässt.

@David: Gregor ist aber auch nicht mehr der Jüngste und gerade IHM haften etliche ideologische Hürden seitens der Westdeutschen an. Sicher, er ist ein begnadetet Redner und Politiker mit einer grandiosen Agenda, aber mit ihm würden viele verborte Westdeutsche zur Linken immer noch „Mauerschützenpartei“ und ähnliche Lügen sagen. Gerade DAS geht bei Katja schon vom Alter her nicht!

Ein Freund von mir bei Facebook hat es vorhin super kommentiert, die Wahl von Katja:

und ich muß das hier einfach nochmal ganz dick unterstreichen: die linke hat jetzt eine bge-befürworterin an der spitze. die linke hat zusammen mit der spd aber als partei der arbeiterbewegung wegen ihres sozialistischen erbes die größten ideologischen hürden zu nehmen, was das bge angeht. das bge ist im kern ein liberales konzept. da muß der alte arbeitsfetisch über bord geworfen werden, um das bge mit sozialdemokratie in einklang zu bringen. ich bin zuversichtlich, daß das gelingt, aber ich bin mir nicht sicher, ob das vor oder nach der einführung des bge stattfinden wird. :wink:

Kann ich nur bestätigen, diese Ansicht. Dass eine BGE-Befürworterin an der Spitze einer demokratischen Volkspartei steht, wer hätte das mal gedacht? Ich habe wirklich Hoffnung, dass sich dahingehend etwas bewegt. :smiley:

Es ist Mitten in der Nacht. Das hält mich aber nicht davon ab meine Meinung kundzutun. Also hier meine (mehr oder weniger) nüchternen Ansichten dazu:

@(überwiegend) Anchantia

An dem Image der Mauerschützenpartei trägt Die Linke auch selbst eine Mitschuld. Sie gibt sich erstaunlich viel Mühe immer wieder mit der SED in Verbindung gebracht zu werden. Dafür gibt es genügend Beispiele. Das weißt du genauso gut wie ich. Sowas mit „Lügen verbohrter Westdeutscher“ abzutun ist zu billig.

Auch der Verweis aufs Alter von Frau Kipping hinkt in dem Zusammenhang. Denn ginge man danach, frage ich mich auf welche Nazi sie sich beispielsweise auf dem T-Shirt in deinem Avatar bezieht. Die jungen Herren, die sie wohl meint sind alle nach 1945* geboren. Können vom Alter also schon gar keine Nazi sein. Ich denke du verstehst was ich meine.

Ich möchte Frau Kipping allerdings selbstverständlich nichts unterstellen. Mir geht es nur um das Alters-Argument, das häufiger im Zusammenhang mit der Linkspartei angeführt wird.

Bei zwei Begriffen aus deinem Beitrag musste ich schmunzeln: Der eine ist ‚Partei der Arbeiterbewegung‘. Eine Partei so zu nennen, in der Rentner 71% der Mitglieder ausmachen (wenn auch nicht alles Altersrentner), ist mutig. Oder bezieht sich das auf die Wählerschaft? Da bin ich mir allerdings sicher, dass die Arbeiterschaft in Deutschland mehr als 6% der Wählerschaft ausmacht.

Und das bringt mich zum zweiten Begriff: ‚demokratische Volkspartei‘. Wie definierst du denn Volkspartei? Wenn’s mit der Linken weiterhin so bergabgeht, kann sie froh sein, sollte sie 2013 es noch grade so in den Bundestag schaffen. Ich denke zwar, dass sie sich wieder erholen wird, Volkspartei ist und bleibt aber Wunschdenken. Gut, vielleicht in einigen der Neuen Bundesländer. Es geht hier aber nicht um die Führungsspitze des Landesverbandes in Thüringen, sondern um den Bundesparteivorsitz. Und dort sind weder Frau Kipping, noch Herr Riexinger an der Spitze einer demokratischen Volkspartei.

Auch wenn es anders klingen mag, meinen Segen haben die beiden. Schlechter als bisher können sie es ja nicht machen. Außerdem ist es mir auch ehrlich gesagt egal. Und wenn man sich einmal überlegt, dass zwischenzeitlich auch mal Lafontaine und Wagenknecht im Gespräch waren…

*Die Handvoll Altnazi wird sie wohl nicht primär meinen.

An dem Image der Mauerschützenpartei trägt Die Linke auch selbst eine Mitschuld. Sie gibt sich erstaunlich viel Mühe immer wieder mit der SED in Verbindung gebracht zu werden. Dafür gibt es genügend Beispiele. Das weißt du genauso gut wie ich. Sowas mit „Lügen verbohrter Westdeutscher“ abzutun ist zu billig.

Aber nicht die Partei als solches. Zumindest habe ichim Parteoprogramm nix dahingehendes gelesen. Klar, gibt es da einige Gestalten, die ein schlechtes Bild abgeben, gerade aus dem West-Flügel, aber das hat jede Partei. Und ich finde es einfach unsinnig 20 Jahre nach der Wieervereinigung noch was von „Mauerschützenpartei“ und sowas zu labern. Der kalte Krieg ist lange vorbei!

Auch der Verweis aufs Alter von Frau Kipping hinkt in dem Zusammenhang. Denn ginge man danach, frage ich mich auf welche Nazi sie sich beispielsweise auf dem T-Shirt in deinem Avatar bezieht. Die jungen Herren, die sie wohl meint sind alle nach 1945* geboren. Können vom Alter also schon gar keine Nazi sein. Ich denke du verstehst was ich meine.

Nö, es geht um das Vorurteil, dass in der Linken ja nur „die alten SED-Kader“ sitzen. Das denken echt sehr viele. Und das finde ich einfach falsch, weil es faktisch nicht stimmt.

Bei zwei Begriffen aus deinem Beitrag musste ich schmunzeln: Der eine ist ‚Partei der Arbeiterbewegung‘. Eine Partei so zu nennen, in der Rentner 71% der Mitglieder ausmachen (wenn auch nicht alles Altersrentner), ist mutig. Oder bezieht sich das auf die Wählerschaft? Da bin ich mir allerdings sicher, dass die Arbeiterschaft in Deutschland mehr als 6% der Wählerschaft ausmacht.

Die SPD wird leider aber immernoch als „Arbeiterpartei“ von den Medien dargestellt, auch wenn sie damals mit der Agenda 2010 sich von allen Werten der Sozialdenokratie weit, weit entfernt haben. Heute steht ja nur noch die Linke für Sozialdemokratie, traurig aber wahr. Aber ich denke mit solchen klugen Köpfen wie Andrea Nahles in der Führung, könnte sich auch in der SPD wieder etwas zum guten wenden wenn es ernst wird.

Und das bringt mich zum zweiten Begriff: ‚demokratische Volkspartei‘. Wie definierst du denn Volkspartei? Wenn’s mit der Linken weiterhin so bergabgeht, kann sie froh sein, sollte sie 2013 es noch grade so in den Bundestag schaffen. Ich denke zwar, dass sie sich wieder erholen wird, Volkspartei ist und bleibt aber Wunschdenken. Gut, vielleicht in einigen der Neuen Bundesländer. Es geht hier aber nicht um die Führungsspitze des Landesverbandes in Thüringen, sondern um den Bundesparteivorsitz. Und dort sind weder Frau Kipping, noch Herr Riexinger an der Spitze einer demokratischen Volkspartei.

Für mich ist jede Partei eine Volkspartei, welche durch Wahlen in den Bundestag kommt. Da sie ja die Stimmen von einem Teil des Volkes bekommen haben. Und lass mal noch 2-3 heftige Finanzkrisen folgen, und diese werden kommen, mit guten Konzeptenn und Ideen hat die Linke alle Chancen eine echte, frische Alternative zu bieten. Ist ja schon in den letzten Jahren so, dass auch die anderen Parteien sich immer mehr mit Themen der Partei Die Linke beschäftigen. Das ist ja auch ein großer Erfolg!

Anscheinend besinnt sich die Linke wieder zurück auf ihre Wurzeln. Darauf dass Deutschland wieder ein freier, demokratischer Staat wird, wie zur DDR Zeit.

Naja, die Realpolitiker haben sie verkrault und so wird die Linke wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Die SPD wirds freuen.

Wagenknechts Rede hat mir gut gefallen. In der heutigen Zeit, in dem diese abstrakten Finanzmärkte einen Staat nach dem anderen in den Ruin treiben, ist es geradezu lächerlich und peinlich, wie sich die einzige echte Sozialdemokratische Partei Deutschlands zusehends selbst zerfleischt. Kippings Linie wäre für eine Überwindung der Differenzen innerhalb der Partei wohl am förderlichsten; Riexinger dagegen ist ja eher der Kandidat der Westströmung. Ich bin gespannt, wie es mit der Linken weitergeht und hoffe, dass sie es rechtzeitig schafft, bis zu Bundestagswahl wieder auf die Beine zu kommen.

Aber ich denke mit solchen klugen Köpfen wie Andrea Nahles in der Führung, könnte sich auch in der SPD wieder etwas zum guten wenden wenn es ernst wird.

Andrea Nahles ist doch schon in der Führung angekommen. Sie ist immerhin Generalsekretärin der SPD, das ist eine Spitzenposition.
Kannst du das mit dem „klugen Kopf“ mal bitte genauer definieren? Ich fand ihre Äußerungen in z.B. Talkshows oder aber in der Berliner Runde einfach nur peinlich.
Außerdem hat die SPD mit an dem Papier gearbeitet, was sich damit befasste die Rechte von Fraktionsabweichlern zu beschneiden. Zudem diskutiert man ernsthaft dem Fiskalpakt zuzustimmen. Wenn Andrea Nahles wirklich ernst meint mit linker Politik, dann müsste sie umgehend aus der SPD austreten

Das bleibt abzuwarten. Die Frage ist doch, ob die einzelnen Strömungen innerhalb dieser Partei, ernsthaft eine Einigung wollen. Ich glaube einfach nicht, dass die sogenannte „Realo-Fraktion“, ernsthaft linke Politik betreiben will, ihr geht es vermutlich einfach nur um Regierungspöstchen.
Ist eine Regierung aus SPD und Die Linke ernsthaft sozialer geworden? Nein. Beispiel Berlin, dort gab es auch einen extremen Stellenabbau unter Rot-Rot mit Gysi als Wirtschaftssenator. Die SPD ist nach meiner Meinung noch nicht links genug, um eine ernsthafte soziale und linke Regierung zu bilden.

Sie ist jung, sieht verdammt gut aus und ihre Einstellung sowie ihre politische Agenda fande ich immer sehr gut.

Ich stelle jetzt einfach mal die Frage in den Raum:

Die Partei ist doch eh so gut wie nicht mehr vorhanden, also wen juckts…

Auch wieder eine gelungene Rede von Herrn Gysi auf dem Parteitag zu dem Thema der Spaltung:

[video]http://www.youtube.com/watch?v=r6wme_chQbY[/video]

Die beiden neuen Spitzen werden sich noch in der Öffentlichkeit beweisen müssen, denn wie schon erwähnt, wählen viele Leute immer noch aufgrund von Personen, wobei ich auch genug kenne, die sich bei der Linken von vornherein ein Gedankenverbot geben auch nur in Erwägung zu ziehen diese zu wählen, auch wenn sie ihr mal zustimmen oder gar beim Wahlomat mal auf dem ersten Platz sehen; find ich schade, aber da kann man wohl nichts machen…

Da geht es mir auch gar nicht mal darum, dass die Linke gewählt wird, das ist ja jedem seine Sache, aber wenigstens eine intensivere Auseinandersetzung kann man sich doch wünschen, als sich auf “Skandale” aus der Presse zu berufen. Die Skandale in den größeren Parteien ändern komischerweise wenig an ihren Wahlergebnissen…

Auch wenn ich kein Wähler der “Die Linke” bin, habe ich mir gestern den Parteitag im Stream reingezogen, was angesichts des Alternativprogramms aus Florian Silbereisen und Autotball sicher verzeihlich ist ^^
Über den Sieg von Katja Kipping habe ich mich sehr gefreut, da sie mir seit ihrem Auftritt bei “Stuckrad Late Night” sehr sympathisch ist. Die Bewerbung um den zweiten Vorsitz war sehr unterhaltsam, am besten waren die beiden Politik-Clowns alias “Bernd Horn” und “Jürgen Stange” (bitte, wenn jemand die Videos der Bewerbungsreden hat - her damit! Das war die beste Comedy die ich seit langem gesehen habe, ohne scheiß!). Wäre ich Delegierter gewesen, hätte ich sicher Dietmar Bartsch gewählt, und ich denke auch dass er zusammen mit Katja Kipping die seriöseste “Linke” gebildet hätte. Der Parteitag hat sich dagegen entschieden, wie sich die Partei nun entwickeln wird, wird man sehen.
Andererseits hätte sich im Falle von Kipping/Bartsch wohl der Lafontaine/Wagenknecht-Flügel abgespaltet.

Auch wieder eine gelungene Rede von Herrn Gysi auf dem Parteitag zu dem Thema der Spaltung:

Das ist wohl wahr. Gregor Gysi und Oskar Lafontaine sind die rhetorischen Zugpferde dieser Partei.

(…) als sich auf „Skandale“ aus der Presse zu berufen.

Die Linke wird nach meiner Ansicht nach nicht sonderlich fair behandelt von der deutschen Medienlandschaft.
Man schlachtet lieber Kommunismus- und Mauerbau-Debatten aus, anstatt sich mit ihr inhaltlich zu befassen.
Man findet selten in den Medien irgendwelche Berichte zu Parteiprogrammen oder Positionspapieren.

habe ich mir gestern den Parteitag im Stream reingezogen.

Ich fand es sehr schade, dass man dem Parteitag nur über den Livestream folgen konnte, da die Berichterstattung von PHOENIX erst um 18.30 Uhr losging, weil es gab auch bis dorthin schon interessante Reden zu sehen (Lafontaine & Gysi), außerdem hätte der Zuschauer auch etwas über die Programmatik der Linken erfahren können.
Ich bin sicher bei CDU, SPD oder Grüne wäre man sicherlich früher vor Ort gewesen und man hätte dort früher die Möglichkeit gehabt, sich das über PHOENIX anzuschauen

Lg
Otto

Das ist ja auch so gewollt!Würdeman nämlich in den Medien den Inhalt der Partei thematisieren, dann wäre die Partei bei den Wahlen auch erfolgreicher. Zudem muss man ja auch sagen, dass die Medien fastalle arg rechtsgerichtet und man lieber Wahlkampfhilfe für CDU & Co. betreibt. Mit Gruselstorys über Mauerbau & Co. kann man schön Die Linke stigmatisieren.

Würdeman nämlich in den Medien den Inhalt der Partei thematisieren, dann wäre die Partei bei den Wahlen auch erfolgreicher.

Für ein plakatives „Die Linke wollen harte Drogen legalisieren!“ reicht’s immer :ugly

Das wollen die Piraten auch und die sind momentan eindeutig erfolgreicher als die Linkspartei. :smiley: