Die 100 größten Deutschen

@Chris: Bei den Erfindungen geht es ja auch um die gesamte Menschheit.
Ginge es nur um Erfindungen aus Deutschland, sähe die Liste ziemlich anders aus.

Zum Kreditsystem: Das Kreditsystem, das wir heute haben, ist auf Wachstum ausgelegt. In Zeiten mit großem Wirtschaftswachstum funktionierte es deshalb wunderbar. Inzwischen sind wir aber an einem Punkt angelangt, wo der Wachstum sich stark verlangsamt hat, so dass künstlich Bedarf nach Krediten erzeugt werden muss, damit das System nicht kollabiert. Sinnvoller wäre es natürlich, das System zu wechseln - aber davon bekommst du weder die Banken noch den überwiegenden Teil der Verbraucher überzeugt.
Selbst wenn eine Bank anfangen und das System ändern würde, dann stünde zunächst sie komplett isoliert vom Rest der globalen Finanzströme. Andere Banken würden sich anschauen, ob das System erfolgreich ist, bevor sie es übernehmen. Da inzwischen aber keine Bank diese Isolation überleben kann, versucht es auch gar keiner.
Der Impuls muss hier von der Politik ausgehen - und dass das nichts wird, hat man ja in der Wirtschaftskrise gesehen bzw. sieht es jetzt.

Öhm, ja, back to topic: Als man es sich ausgedacht hat, dürfte unser Kreditsystem eine große Errungenschaft gewesen sein. Es müsste einfach mal an die aktuelle Situation angepasst werden.

Aber eigentlich ging es hier ja ohnehin um die 100 größten Deutschen (warum zählt Nowitzki mit seinen 2,13m eigentlich nicht dazu? :P).

Bleibt bitte beim Thema.

Zum Glück war Freud Österreicher.
Wäre er sonst nicht in der Top 20 gewesen (und das wäre er vermutlich nicht), wären Köpfe gerollt!

Mit Luther und Kentenich hab’ ich als Atheist einfach persönlich Probleme, denn wo ist die “Größe” Mist in anderen Mist zu konvertieren?

Über Bach/Beethoven/Mozart kann man sich jetzt auch streiten. Bin zwar riesen Musik-Fan, aber unter all den anderen (Gutenberg FTW!) wirkt ihr Beitrag doch etwas schwachbrüstig.

Ja, den Rest nach Top 20 kannste eh vergessen.

MfG Forger

Gutenberg hatte aber gar keine Medienrevolution im Sinn. Der wollte einfach erstmal nur mit prachtvollen Bibelausgaben Geld verdienen und hat dazu eben nur einmal durch seine Idee der beweglichen, austauschbaren Lettern eine gute Idee gehabt. Dass dieses System bei anderen, für andere Zwecke, ein unschlagbarer Erfolg war und bis heute von unschätzbarer Bedeutung ist, ist ein großer Zufall.

Bach, Beethoven und Mozart haben im Vergleich unglaublich viel mehr produktiv gearbeitet.

Luther muss ohne Zweifel zwiespältig gesehen werden: Er befürwortete auch die Hexenverfolgung und er entwickelte sich im Laufe seines Lebens zu einem Antijudaisten, nachdem die Bekehrungsversuche von Juden scheiterten. Luthers Bibel war auch nicht die erste Bibel in Deutsch, nur die mit dem größten Erfolg und eine der bis dahin besten Übersetzungen. Allgemein ist in Deutschland das Bild von Luther etwas verklärt, die evangelische Kirche hat sich in den letzten Jahrhunderten sehr bemüht ein positives Bild zu vermitteln und sich auf die Funktion als Reformator von Missständen in der katholischen Kirche konzentriert. Dass es schon zuvor, besonders gegen das Ablasswesen und gegen die Prunksucht auch in der katholischen Kirche Widerstand gab, wird auch gerne verschwiegen.

Das Problem an solchen Listen ist: Wir reden hier von Menschen. Und ein Großteil der Menschen, auch der bedeutsamen Menschen hatten auch eine Menge von Makel und Fehlern. Da wir gerne Helden verehren, werden diese Makel gerne im Laufe der Zeit vergessen und man sucht nur noch das strahlende Bild, nicht das reale.

Ist Adenauer, Gutenberg, Luther oder Bach wichtiger oder größer? Nach welchen Kriterien messen wir, zählt das übermittelte Bild in unserer Zeit oder die reale Person, zählen die praktischen Taten, die Auswirkungen oder die Ideen, die dahintersteckten… Über all diese Fragen kann man schön streiten.

Ich wollte nur mal anmerken, weil das glaube ich noch niemand hier getan hat, dass dieses Ranking von 2003 stammt, also aus dem Jahr der ersten DSDS Staffel. Das dort eine Unperson wie Daniel Küblböck auf einen der vorderen Plätze kommt ist nur logisch. Heute, gerade mal 8 Jahre später, würde den keine Sau mehr wählen.

Daher macht so ein Ranking auch überhaupt keinen Sinn. Sinn würde es machen wenn man diese Wahl alle 5-10 Jahre durchführt und nach 100 Jahren die Ergebnisse kumuliert. Dann wären die ganzen temporär berühmten Personen raus und nur die, die wirklich konstant als wichtig angesehen werden auf den vorderen Plätzen.

Aber so wie es da gemacht wurde ist es zwar interessant aber wenig aussagekräftig.

Edit: Nein, es ist doch kein vuja de, sondern ein kaputtes deja vu.

Ich habe den starken Eindruck, dass ich deinen Beitrag schon gelesen habe. Wenn ich aber auf den vorherigen Seiten schau, finde ich nichts - auch nicht von jemand anderem.

Stimmt haargenau! Die Liste ist von 2003. Küblböck war aber erst im Januar 2004 im Dschungelcamp, wo er sich durch besondere Tapferkeit und Wagemut ausgezeichnet hat. Diese herausragende Leistung ist also im vorliegenden Ranking nicht gewürdigt. Bei einer neuerlichen Abstimmung müsste er mindestens in den Top Ten auftauchen.

Wenn man seinen todesmutigen Kampf gegen einen tollwütigen Gurkenlaster noch hinzurechnet, sollte keinerlei Zweifel bestehen: Daniel Küblböck ist der beste Deutsche aller Zeiten! :smt023

Würde man soetwas im Ausland aufziehen, stünde da doch bestimmt wer anders an erster Stelle.

^^ Du meinst, wenn man in anderen Ländern nach dem “größten Deutschen” fragt? Die Ergebnisse hingen natürlich vom direkten Einfluss auf die befragten Länder ab. Dabei stünden dann auch Leute auf der Liste, die in Deutschland selbst überhaupt nicht populär sind.

Amerikaner würden sich für General Steuben entscheiden, Briten für Bert Trautmann und die gottesfürchtigen Polen für Papst Ratzi den Viertelvorzwölften.