Der wahre Horror

@SethSteiner:

ich würde dich bitten meine posts nochmals durchzulesen bzw. dies mit weniger innerem Missfallen zu tun, denn entweder hast du mich falsch verstanden oder verstehen wollen (und wenn ich mich zu unverständlich ausgedrückt habe bitte ich um Verzeihung!).
Wenn du dies tätest würde dir auffallen, dass ich in keiner Weise davon spreche, dass hier tatsächlich die von mir erwähnten Fallbeispiele (Propaganda etc.) vorliegen, sondern nur, dass diese in die Argumentation “selbstständiger Erwachsener soll sehen können, was er/sie will” mit eingeschlossen werden müssten.
Ebenso würde ich dich bitten dich nochmals mit dem Zensurbegriff auseinanderzusetzen da dieser viel enger gefasst ist, als aus deiner Ausführung (und dem umgangssprachlichen Gebrauch) ersichtlich.
Ansonsten werde ich mich jetzt schlafen legen und nicht mehr auf an mich gerichtete Argumentationen antworten, auch wenn dies wohl dazu führen wird, dass ich letztendlich von allen Seiten für meine Äußerungen gescholten werde ohne mich zu rechtfertigen. Nicht umsonst schreibe ich als Gast und nicht mit meinem Forums-Benutzernamen. Ich wünsche noch eine geruhsame Nacht!

Also das Gesetz verbieten X, Y und Z. Wenn ich Z will, heisst das doch nicht dass ich X und Y will. Es interessiert mich dann auch nicht, dass in diesem Gesetz X und Y zu finden sind. Es geht nur um Z. Wobei ich dir aufgezeigt habe, dass Y sogar problematisch ist und da gibt es sicher noch weitere Beispiele für. Darüber hinaus ist natürlich das, was die Gemeinheit unter Zensur versteht, Zensur. Ich könnte auch Homosexualität als Sodomie bezeichnen, dann würde man mir aber zu Recht einen mit dem Baseballschläger über den Schädel ziehen, weil Otto Normal diesen Begriff dafür nun mal nicht verwendet. Wobei auch Berücksichtung der ursprünglichen Bedeutung der Zensur kein Unterschied zusehen ist. Der Staat hat Gesetze verabschiedet auf deren Grundlage Institutionen dafür sorgen, dass die Presse in ihrer Berichterstattung eingeschränkt ist, dass unterschiedliche Medien eine unterschiedliche Wertigkeit besitzen, dass ein Werk eingeschränkt oder gar nicht vertrieben werden kann und so weiter und so fort. Grundlage ist eine nicht näher definierte oder belegte oder schwerwiegend genügende Jugendgefährdung als das Alternativen, wie sie im Ausland zu finden sind, ausreichen würden.

Ab wann sollte man deiner Meinung nach von einer Zensur sprechen? Wenn Herr Hitler (Godwin altes Haus!) persönlich aufersteht und The Walking Dead in die Flammen wirft? Dass die Bundesrepublik ein im Vergleich zu diversen Systemen abgeschwächtes System besitzt steht wohl außer Frage aber wie anders soll man es nennen, wenn ein Staat die Kunst einschränkt? Und zwar systematisch.

zitat aus dem blogtext…

Was ich letztendlich nicht verstehe, und da hat mir die FSF letztendlich auch nicht weiter geholfen: Warum wird bei einer Serie ab 18 Jahren (und das ist auch vollkommen richtig, dass sie nur für Erwachsene freigegeben ist) immer nach Jugendschutzkriterien verfahren?

warum hast du dann nicht konkret diese frage gestellt? :smt017

Du hast keinerlei Anspruch darauf dass Szenen aus einem Trailer im fertigen Produkt vorkommen müssen.

Das könnte man verstehen, wenn man es aus der Sicht der Produzenten betrachtet und dagegen habe ich auch nichts. Wenn es eine Entscheidung ist, die man als Zuschauer nicht beeinflussen kann, dann wird auch niemand über sowas meckern. Ist hier aber nicht der Fall, weil sich die FSF zwischengeschaltet hat.

Hallo
Ich finde es auch milde gesagt blöd. Was bleibt ist bei einschlägigen internetversendern sich die Staffel dann legal aus dem Ausland zu bestellen. Jeder jugendliche auch unter 13 kann sich die Sachen aus dem Internet Laden und anschauen. Selbst bei Youtube womit jeder eigentlich einfach umgehen kann, findet man den ein oder anderen horrorstreifen. Leben die im steinzeitalter ? :smt021

@Chris71

Und weil es Möglichkeiten gibt, Gesetze zu umgehen, lassen wir die Gesetze weg?

Für Gesetze muss ein Bedarf bestehen, wenn es keinen Bedarf gibt und die Leute deswegen massenweise gezwungen sind dieses Gesetz zu umgehen, muss das Gesetz weg oder zumindest soweit eingeschränkt werden, dass es sich an den Bedarf anpasst. Gesetze werden natürlich nicht unsinnig, wenn die Leute es brechen oder umgehen, wir haben es hier aber nicht mit einem “werden” sondern einem “sind” zutun.

Wenn ich die begründungen lese, ist mir eins klar. Ich sehe kaum Chancen, das eine Folge der 3. Staffel Unzensiert kommen wird.

Ich pack das sicherheits halber in Spoiler, auch wenn es nicht wirklich spoilert, dennoch könnte meine Ausführung manche schon spoilern, wenn man gar nichts wissen will.

[spoiler]Es geht in den Comics und auch in der Serie in Staffel 3 wohl darum, das langsam alle und vorallem Rick die Menschlichkeit verlieren wie wir sie kennen. Er tut zwar das was er für richtig hält, seine Familie zu schützen und auch die Gruppe. Die Gewalt steht dabei halt ab und an im Mittelpunkt. Wie man in der ersten Folge schon gesehen hat, ging es hier zwar noch um Zombies.[/spoiler] Doch der verlauf der Handlung wird der FSF und der FSK sicher später noch übler aufstoßen.

Auch sieht es wirklich so aus, als ob die FSF wie die FSK das Jugendschutz gesetz anders auslegt, was man bei Spartacus ja auch schon sah. Das dort zensuren gab die bei der FSF nicht nötig waren. Siehe hier z.B.: http://www.schnittberichte.com/schnittb … ?ID=219952 .

Leider ist das Jugendschutzgesetz in Deutschland sehr veraltet, auch die berühmten § wie §131 sind sehr schwammig und Filme wie “Texas Chainsaw Massacre” zeigen wie die FSK mit der Zeit geht.

Behörden wie die FSF müssen sich halt an diese Gesetze halten, So erfährt man ja, das sie auch diskutiert haben, das man es mit dem Jugendschutz wohl nicht vereinbaren kann, das wirkt Heute noch lächerlich, dank dem Internet, wenn man halt weiss das wir das einzige Land sind wo die Folge geschnitten werden muss. In den USA hat “The Walking Dead” eine Freigabe ab 14. Was fast das höchste ist, höher wär nur noch TV-MA sowas bekommen aber meist nur Free-TV Shows die viele Sexuellethemen beinhalten wie “American Horror Story”. Hier merkt man halt die Kulturellen unterschiede.

Ich find dass man sich auf dem Gesetz dabei zu sehr ausruht, denn schließlich merkt man ja dass mal so mal so entschieden wird und somit wage ich tatsächlich der Vermutung eines anderen Users zu folgen, dass es sich bei solchen Zensurmaßnahmen nur noch darum geht, seine eigene Existenz zu rechtfertigen alà “seht doch, wir arbeiten wirklich!”. Was wären denn die Konsequenzen, würde man sich nur noch damit begnügen Freigaben zu erteilen? Womöglich eine Abschaffung der Institution? Oder sogar eine Diskussion um die diversen Gesetze? Mir scheint genau das möchte man vermeiden, denn halten muss man sich an sie nicht aber sie sind halt die Arbeitsgrundlage.

Hallo lieber Fernsehkritiker,

jetzt hab’ ich Dich aber! Hat er doch tatsächlich klammheimlich aus einer „drei“ eine „fünf“ gemacht… ts, ts, ts…
„Ärgerlich ist dies nicht nur die Fans, sondern auch für den Sender FOX, denn der war stolz darauf, nur fünf [ALT]drei[/b]] Tage nach der US-Fernsehpremiere schon die deutsche Fassung zeigen zu können.“

Nein, Spaß (!), aber ich hab’s bemerkt. :wink:

Zum Thema ansich habe ich aber eher nichts zu sagen, sowas schaue ich nicht.

Sven

Ich muss sethsteiner zumindest in dem Fall, auch wenn wir uns bei dem Thema ja nun bekanntlich nicht einig sind, doch zustimmen…
Kann echt nicht angehen das ich als volljähriger Bürger derart eingeschränkt bin… Wenn die an ihren eigenen Jugendschutz nicht glauben kann man es dann doch ganz ehrlich auch ganz lassen! USK 18/FSK 18/FSK keine Jugendfreigabe ist ne ganz einfache Marke, daran kann sich jeder halten, das ist unmissverständlich und dann ist gut. Kann doch nicht so schwer sein?

Nehmen wir mal nur den Film “Shaun of the Dead”. Der ist ab 16 Jahren freigegeben, aber ich persönlich finde, dass es da durchaus Sequenzen gibt, die äußerst brutal waren. Ja mei, Kunstblut und es ist eine Satire und alles überzogen, aber genauer betrachtet bleibt es trotzdem Horror. Und es ändert nichts an der Tatsache, dass es da Teile in dem Film gibt, die ‘bemängelnswert’ sind - wäre ich diese ominöse FSF.
Eigentlich ‘dürfte’ dieser Film nie gezeigt werden, weil er, trotz Skurrilität und Ulkerei, Szenen zeigt, die hart an der Grenze sind.
Da wird mal eben jemandem ein gepflogt, Zombies wandeln mit offenen Leibern umher und irgendwie schreit der ganze Film nach ‘Angst’.
Eine Empfehlung ab 16 halte ich bei dieser ‘Komödie’ für unangebracht. Lustig hin oder her, aber man sollte schon ein gewisses Maß an Reflektion und ‘Gelassenheit’ mit sich bringen, um diesen Film zu ‘verarbeiten’. Das kann man nicht mit 16, außer man ist Gamer (hihi) und hat schon Schlimmeres gesehen.
Wie gesagt: nicht alles an diesem Film ist ‘witzig’, ganz im Gegenteil.

FSK 16?
FSF? Pfffft. Aber schön, dass die überhaupt geantwortet haben.

Was für dich hart ist, ist für andere halt nicht hart. Du kannst doch gar nicht wissen wie ein 16 Jähriger reagiert, genauso wenig wie FSK, USK oder FSF es weiß. Minderjährige sind nicht aus Glas und müssen auch erfahrungen machen und machen dürfen. Shaun of the Dead könnte da ruhig sogar eine niedrigere Freigabe kriegen, wenn man das unbedingt braucht aber leider gibt es ja kein 15 oder 14 sondern nur 16.

Nach dem Hinweis aus dem Blog zu Schnittberichte gibts nun die Rückverlinkung :wink:

http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=4387

Naja, man könnte durchaus argumentieren: "Böh~ alles nur Gewalt, mag ich nicht, soll keiner sehen und ist total scheiße."
Ergibt realistisch aber gar keinen Sinn, weil es sich um eine verdammte Serie handelt. Meine Eltern haben mir schon damals erklärt, dass es einen kleinen Unterschied zwischen Film und Realität gibt. Frei nach dem Motto: “Wenn der Typ in dem Film den Löffel abgibt, kann er danach immer noch ein Interview mit der Presse geben, weil es ist halt nur ein Film/eine Serie ist.” Und dann haben sie mir sogar noch erklärt, was FX (Spezialeffekte) sind. Fand ich damals natürlich irgendwie knorke.
Man kann eben nicht auf alles und jedes Empfinden Rücksicht nehmen. Wenn ich mir das unzensiert anschauen möchte, dann möchte ich mir das unzensiert anschauen. Punkt.
Staatliche Bevormundung
Zensur

Es gibt hier keine spezifischen Richtlinien für eine Entscheidung, wie es sie beispielsweise in England gibt. Dort muss zwar jeder veröffentlichte Film zwangsweise staatlich geprüft werden, jedoch ist die Zensur auf Grund der streng festgelegten Regeln geringer als bei uns. Dort hat eben der Prüfer keinen eigenen Ermessensspielraum sondern einen Katalog.

Dafür reagieren die englischen Behörden bei anderen Sachen etwas zimperlicher (Tiermisshandlungen, Kopfnüsse, diverse Hieb- und Stichwaffen)

Jeder jugendliche auch unter 13 kann sich die Sachen aus dem Internet Laden und anschauen. Selbst bei Youtube womit jeder eigentlich einfach umgehen kann, findet man den ein oder anderen horrorstreifen. Leben die im steinzeitalter ? :smt021

Im Steinzeitalter leben die sicherlich nicht. Es ist ja nur so, das das Bereitstellen zum Download und das Hochladen von urheberrechtlich geschütztem Material bei youtube & co. illegal ist.

@ Gnubb

Gegen das wegkürzen von Tier-Snuff hab ich nicht wirklich was. Der Rest ist mittlerweile auch nicht mehr so regide wie früher. Tatsache ist aber, dass die englische Prüfstelle eine verlässliche und berechenbare Größe ist, die nicht wahllos und nach eigenem Ermessen ihre Entscheidungen fällt. Sowas wie hier, wo beispielsweise ein Film dreimal eingereicht wird, bis er das Glück hat, dass gerade dann mal das Gremium nicht nur aus Leuten besteht, die einen persönlichen und moralinsauren Stock im Arsch haben, gibts da nicht. Drüben gibts eben keine Kirchen- und Sozialvertreter in den Gremien, die ihre eigene Ethik und Maßstäbe nach Gutdünken zur Bewertung anlegen.

Wenn es per Gesetz für die FSF keinen Unterschied gibt zwischen Pay-TV und Free-TV, ist die Entscheidung der FSF somit auch fürs Free-TV gültig. Die FSF kann sich nicht hinstellen und sagen “Wir würden diese und jene Szene raussschneiden, aber da es im Pay-TV läuft, geht das schon in Ordnung”. Die Entscheidung bezieht sich somit auf die Serie, unabhängig vom Verbreitungsweg.
Das mag kleinkariert sein, aber wenn nun kurzfristig ein Free-TV-Sender die Serie kaufen würde, könnte er mit der FSF-Freigabe die Serie so auch zeigen. Vermutlich aber erst nach 23 Uhr.
Das ist so, als würde ein TÜV-Gutachter sagen “Ich gebe ihnen mal die Plakette, aber bitte fahren Sie nur auf Privatgrundstücken.” Geht auch nicht, denn in dem Moment wo ich das habe, kann ich damit fahren wo ich will.
Soll heißen, hier ist nun der Gesetzgeber gefordert, eine Regelung zu finden, dass Pay-TV mit PIN-Code anders behandelt wird als Free-TV. Ist aber nicht die Schuld der FSF, denn die muss sich bei ihren Entscheidungen an ihre Regeln halten.
Falls ich was die Gesetze betrifft falsch liege bitte mich korrigieren.
Edit: In der vorletzten (?) Switch Reloaded-Ausgabe gab es einen Sketch, wo das Morgenmagazin parodiert wurde. Ingo Mommsen bekam da den Bauch aufgeschnitten und rührte mit einem Stabmixer fröhlich drin rum. Fand ich weder witzig noch angemessen, und das lief frei vor 23 Uhr.

Sehr schönes Interview, bin über schnittberichte.com drüber gestolpert.

Leider find ich eine Frage nicht, deren Antwort mich sehr interessiert hätte. Ich habs in den vier Seiten bisher auch noch nicht erwähnt gesehen. Von daher Folgendes:

Die 33 Sekunden, die geschnitten werden, sind inhaltlich eben doch mehr, als bloße Gewalt. Zum einen tötet Maggie ihre ersten Zombies (Charakterentwicklung, besonders, da sie den Tod ihrer Schwester zuvor hilflos mit ansehen musste), zum anderen ist es gerade diese eine “brutale” Szene, wo Maggie den gepanzerten Polizeizombie tötet, die den Überlebenden erst ermöglicht, das Gefängnis zu betreten. Sie zeigt ihnen quasi, wie man diese “Panzerzombies” töten muss. Alles in allem stellen diese paar Szenen meiner Meinung nach eine beträchtliche Entwicklung von Maggie als passivem Mitglied der Gruppe zum aktiven Mitkämpfer ums Überleben dar.

Mich hätte mal sehr interessiert, was die FSF dazu sagt, bzw. warum man diesen Aspekt scheinbar gar nicht berücksichtigt hat in der Schnittentscheidung, da die Gewalt unter dem Aspekt nicht mehr nur reiner Selbstzweck und unkritisches Mittel zur Konfliktlösung ist.

Hat da irgendwer fundierte Ideen zu?

Die Ausgangssituation ist dort sicherlich entscheidend, denn es macht für die Prüfer einen nicht zu vernachlässigenden Unterschied, ob jemand aus Notwehr einen Zombie tötet, oder ob er das aus Hass, Rache oder purer Mordlust tut.