Wenn ich den Tenor des Films richtig interpretiere, dann geht es in der Hauptsache um die Beteiligung der Firma Mass Response Service GmbH als ausführende Produzentin an den dargestellten Call-in-Formaten und der vom Geschäftsführer (?) aufgestellten Behauptung, das es (entgegen anderer Behauptungen durch Dritte) nicht mit Unredlichkeiten zugehe.
Ich stecke leider nicht so tief in der Materie wie ihr und kann mir demzufolge kein Urteil darüber erlauben, wer mit wievielen Anteilen welche Firma besitzt, anders gesagt, wer welche Firma ist oder nur durch einen vorgeschalteten Firmenmantel auftritt aber ich stelle mir nach der Durchsicht des Filmes eine Frage:
Ein Produzent muß schon sehr nachhaltig unter dem Einfluß debilen Schwachsinns stecken, wenn er seine Indianer im Studio nicht derart unter Zug hat, das ein Mitarbeiter, der Umschläge weg- und wieder zurücklegt, nicht umgehend mit der neunschwänzigen Katze gegeisselt wird, wenn er sie nicht SO zurücklegt, wie sie lagen. Jedes Scriptgirl beim Film kriegt eine übergebraten, wenn der Hauptdarsteller seine Armbanduhr mal am rechten und dann am linken Handgelenk trägt.
Warum also wird eine solche Fehlerquelle nicht ausgemerzt und das schon nach der ersten Auffälligkeit, sondern findet sich seit Anbeginn der Call-In-Sendungen immer wieder?
Augen- nein „Ohrfällig“ ist für mich der Umstand, das bestimmte Anrufer nicht nur in der Stimme, sondern auch in der „Art“ ihres Anrufes identisch sind. Wäre ich der ausführende Produzent der Sendung, so würde ich evtl. „Mitarbeiter“ so scripten, das ihre Anrufmethodik sich komplett unterscheidet. Die ständig gleiche Anfangsmeldung des Anrufers lässt mich noch an einen anderen Umstand denken, nämlich den, das es sich bei den Anrufenden sehr wohl um die gleichen Persönlichkeiten handelt, die jedoch nicht produktionsgesteuert, sondern eigenverantwortlich agieren und das mit dem Zweck der Verstellung aus Angst vor Entdeckung.
Anders gesagt: das es sich hierbei um Spielsüchtige handelt, denen ihre Sucht zwar gegenständig ist, die aber durch diese Namenswechselung versuchen, sich der Erkennung durch Freunde und Verwandte zu entziehen. Das wäre für mich auch eine Erklärung des Umstandes, das diese Leute manchmal mit Lösungen aufwarten, die nur durch zwei Dinge nachvollziehbar sind: zum Einen durch absolut rudimentäre Bildung oder zum Anderen durch unüberlegtes Anwählen des Anschlusses mit dem Ziel hauptsächlich durchzukommen und sich erst dann mit der Antwort auseinanderzusetzen.
Nach der Sprachmelodie und dem Stressgehalt der Anrufe tippe ich eher auf die letzte der beiden Möglichkeiten. Und das würde die Theorie der Spielsucht sehr deutlich unterfüttern.
Ein auf Redlickeit bedachter Produzent von Gewinnspielen würde an dieser Stelle eigenverantwortlich, ggf. sogar in Zusammenarbeit mit staatlichen und psychologischen Stellen, ein Regulanz schaffen, vielleicht sogar eine eigene Blacklist bestimmter anrufender Telefonnummern.
Jedes lizensierte Spielcasino hat eine solche Blacklist von Spielern, bei denen ein stark unverantwortliches Spielverhalten beobachtet wird.
Ausserdem frage ich mich, ob die eine Moderatorin einen Gegenstand in sich trägt, welcher offensichtlich mit einer Gewinnleitung gekoppelt ist, denn nur so ist es für mich erklärbar, das sie bei jedem Anrufer einen fast ekstatisch zu nennenden Laut produziert, den ich sonst nur bei anderen Gelegenheiten kenne.
Trotz meiner Kritik, die bitte keine Verurteilung des Werkes darstellen soll, „Chapeau“ den Machern für ihre unermüdliche Wachsamkeit und ihren Kampfeswillen.