[quote=„anon48690839, post:23, topic:76151, full:true“]
Aber wenn ich sehe, wie die kleinen Kioskbesitzer ihre Transporter dazu nutzen und die Bestände im Supermarkt leer kaufen, anstatt beim Großhändler zu kaufen ( die es ja genau dafür gibt ), dann schwillt mir der Kamm. [/quote]
Was kann dann bitteschön der Supermarkt dafür?
Daran sieht man doch eher, dass bei der Lierferkette aufgrund der Abnahmmengen der Kioskhändler höhere Kosten hätte beim Großhandel einzukaufen als beim örtlichen Supermarkt. Ich kenn z.B. einen Schreiner der inzwischen für sich selbst bei IKEA einkauft, weil dort die Möbel günstiger sind, als wenn er das Holz vom Großhandel einkaufen würde und davon die Möbel zusätzlich noch selbst schreinern würde. Wenn also der Großhandel JEDEM die fairen Preise weitergeben würde - dann käme es gar nicht zu solchen Verwerfungen.
[quote=„anon48690839, post:23, topic:76151, full:true“]
An dem von mir erwähnten Tag, haben wir bereits mehrere Wochen Hitze hinter uns gehabt und man sollte an sich an einem Samstag entsprechend vorbereitet sein. Mir kann keiner erzählen, daß jetzt die Hersteller und die Großhändler von dieser Situation überrascht wurden. [/quote]
Wie Du selbst schreibst - seit mehreren Wochen Hitze. Wir hatten dieses Jahr den trockensten Sommer aller Zeiten. Gerade Dir als Kaufmann sollte klar sein, dass man im Handel aber von Otto-Normal-Jahr ausgeht. Sprich, man seine Kapazitäten entsprechend auslegt um ein Minimum an Ausschussware hat und um zusätzlich sein Lager (was ja heute eh meistens nsur noch die LKWs sind) nicht unnötig mit Artikel vollzumüllen. Ein solchen Jahrhunderstommer konnte niemand vorrausplanen. Da sind die langfristigen Lieferketten auch vom Großhandel her anders angelegt. Es gab ja sogar Regionen in Deutschland wo das Trinkwasser ausgefallen ist und eine Notversorgung mit Tanklastwägen aus anderen Regionen hergestellt werden musste. Und selbst wenn der Handel MEHR Wasser in die Regale stellen wollen würde - die Wasserproduktion konnte vielerorts schlicht nicht mehr erhöht werden, weil der Grundwasserspiegel zu stark abgesunken ist - sieht man z.B. sehr gut an der Vittel Quelle aus Frankreich - bei der die vor Ort Bevölkerung inzwischen mit Wasser aus anderen Regionen versorgt werden muss: Nestlé pumpt aus ihrer Wasserquelle ab - Bewohner von Vittel brauchen Pipeline - FOCUS online
Die Zeiten in denen wir Lieferengpässe rasch aus anderen Regionen befriedigen können sind in solchen Extremsituationen vorbei. Russland kann dieses Jahr z.B. kein Getreide ausliefern, da es gerade so noch zur Eigenversorgung reichen wird. Deswegen wird dann bei uns zwar das Brot nicht knapp werden, und auch nicht viel teuer, weil die Zutaten gerade mal wenige Prozent des Endpreises ausmachen - aber es kann durchaus auf die Vielfalt der Produkte einen Einfluss haben, weil sich die Bäcker dann eher auf die „Immer gut laufenden Artikel“ beschränken werden und die Produkte die öfters liegen bleiben gestrichen werden.
[quote=„anon48690839, post:23, topic:76151, full:true“]
Ich sehe das aber auch nicht mit den Augen eines Kunden, sondern eben auch als gelernter Kaufmann. Hier spielen für mich andere Aspekte eine Rolle. Dazu gehören Dienst am Kunden, Lagerlogistik und die Qualität. Es sind die einfachsten Grundregeln kaufmännischen Denkens, die heutzutage einfach nicht mehr beachtet werden und genau das ist es, was mir auf den Keks geht. [/quote]
Es gibt hierzu ne wundervolle Doku über die Aldi Brüder. Dienst am Kunden war nie ein Verkaufsargument für diese - sondern, wie auch bei Euch in der Sendung angesprochen, - hauptsache billig. Wer Dienstleistung und Kundenfreundlichkeit erwartet, der kann ja auch zum Tante Emma Laden um die Ecke gehen (die gibts ja immer noch). Da wird man in ruhiger Atmosphäre, freundlich vom Ladenbesitzer noch persönlich bedient, die Regale sind voll und man kann sich sogar noch nen 5-minütigen Plausch mit eben jenem Ladenbesitzer leisten, weil ansonsten ja niemand vor Ort ist. Kostet dann dort halt aber auch alles 30 Prozent plus x mehr. Wer aber billigst einkaufen will - der kann dann nicht auch noch verlangen wie Kunde Kaiser bedient zu werden. Naja, er kann es schon - dann soll er halt eben zu nem anderen Laden gehen oder eben bereit sein auch für diese Leistung mehr zu zahlen. Ich erwarte auch nicht vom Burger King am Tisch bedient zu werden - aber fände es eher unverschämt wenn ich in einem 5 Sterne Restaurant in einer Schlange stehen müsste und dann nur Pappe zu futtern bekäme - kostet dann aber natürlich auch entsprechend mehr
[quote=„anon48690839, post:23, topic:76151, full:true“]
Es war erkennbar, dass weiterhin sehr viel an Getränken benötigt wird und dann kann man das auch planen. [/quote]
Wie schon von mir oben geschrieben: Lieferengpässe die so rasch nicht mehr bedient werden konnten.
Oder man geht halt wie gesagt gezielt zu den Märkten wo es mehr kostet - Service kostet halt.