Das Sonntagsfrühstück 6: Fehlentscheidungen im Leben

Hier kann darüber diskutiert werden!

Es ist immer so ungewohnt wenn Holger links am Tisch sitzt! :smiley:

Tja, Fehlentscheidungen! Da fällt mir als erstes nur ein, dass mir meine starke Introvertiertheit und Schüchternheit in meinen inzwischen 37 Jahren zahlreiche Fehlentscheidungen eingebrockt hat, auf die ich jetzt aber nicht näher eingehen will.

Aber es ist wie es ist! Auch Schwächen könne eine Stärke sein. So hab ich dank obiger Eigenschaft sicherlich auch zahlreiche richtige Entscheidungen getroffen. Muss man auch mal so sehen… :wink:

2 „Gefällt mir“

Die Sache mit Sprachen besser lernen, oder in der Schule mal ein Auslandsjahr zu machen - das sind Sachen, die ich heute auch ein wenig bedaure.

Viele Fehlentscheidungen beginnen mit dem Satz: “Halt mal mein Bier”

1 „Gefällt mir“

Schöne Folge. Eine Person unterbricht mir zu oft die anderen, aber das gehört wohl zum Format.
Eine Frage: wie kann es, dass Holger in der 5.
Folge in Folge dabei ist?
Ein bisschen mehr Abwechslung täte hier gut.

Ich verzichte sehr gern - aber wenn andere nicht wollen oder können, muss ich halt selbst ran :weary:

Ich habe nur eine Fehlentscheidung in meinem Leben getroffen - ich habe aus der Arbeitslosigkeit heraus einen stark unterbezahlten Job angenommen und habe mir nix neues gesucht. In den zwei Jahren habe ich einen Haufen Schulden angehäuft, weil das Geld nicht gereicht hat.

Daran zahle ich noch heute, fast 10 Jahre später ab.

Ich betrachte es heute als großes Glück, dass die mich nach etwa zwei Jahren rausgeworfen haben und noch mehr Glück, direkt im Anschluss in einer anderen Firma untergekommen zu sein, die wenigstens so viel Gehalt bezahlt haben, dass ich meine Familie ernähren und zugleich Schulden tilgen konnte. Etwa zweieinhalb Jahre später habe ich in einem privaten Ableger einer Stadtverwaltungs-IT angefangen. Seitdem bin ich gut dabei und es geht langsam bergauf :slight_smile:

3 „Gefällt mir“

Hätte es damals schon ein Buch wie Das ist Alpha gegeben, würdest du heute wohl keine Schulden haben, denn dort sagt einem der „Boss“ unter anderem „Gib nur aus, was du hast“. Vielleicht solltest du dir das Buch dennoch zulegen, damit du zukünftig vor solchen Fehlern bewahrt bleibst. :wink:

Um noch mehr Salz in die Wunde zu streuen: Das weiß schon meine vierjährige Nichte mit ihrem Kaufmannsladen! :stuck_out_tongue_winking_eye:

Andererseits ist “Gib nur aus, was Du hast” ja aus unternehmerischer Sicht kaum zu halten und auch nicht sinnvoll.

Und manchmal auch im privaten Bereich schlicht die falsche Einstellung, was eine Fehlentscheidung angeht, die nicht ich aber meine Eltern einst getroffen haben. Als ich 16 Jahre alt war verstarb meine Oma, die (genau wie wir) ein eigenes kleines Haus n einem Kleingartenverein bewohnte. Also keine Holzbude fürs Wochenende sondern schon ein richtiges Haus aus Stein mit rund 100 qm. Das Erbe fiel dann zur Hälfte an Ihren Sohn, sprich meinen Vater und zum anderen Teil an den Verein. Man hätte diese andere Hälfte auslösen können um das Haus selbst zu behalten und zu bewohnen. Kostenpunkt damals: 16.000,- D-Mark.

Hätte ich schon damals sofort gemacht, denn wann kommt man schon für so wenig Geld an eine eigenes Haus mit großem Garten? Aber als Teenager hatte ich natürlich die Kohle noch nicht. Meine Eltern auch nicht und dafür ein Darlehen aufzunehmen kam nicht in Frage, gemäß der Philosophie “Geld das ich nicht habe, kann ich auch nicht ausgeben”. Wäre zwar eine kluge Investition gewesen, aber es gelang mir nicht meinen Vater von der Sinnhaftigkeit dieser Aktion zu überzeugen, obwohl ich angeboten hattte ihm das Geld später zurückzuzahlen.
Diese verpasste Gelegenheit habe ich ihm lange nachgetragen und schmiere ich ihm manchmal heute noch aufs Brot.

Eben, so pauschal macht dieser Satz keinen Sinn. Man sollte im privaten Bereich ganz klar unterscheiden zwischen Konsumschulden (ohne Gegenwert) und Investitionsschulden (z.B. Hauskauf, wenn der Wert nicht absehbar ins unermessliche sinken wird). Erstere sollte man wenn möglich vermeiden.

1 „Gefällt mir“

Ja, das ist (im Rahmen des allgemein wiederkehrenden Lebensunterhalts) durchaus ein schlauer Satz, hat aber bei uns einfach nicht funktioniert.

Zum einen stammen meine beiden Mädels aus der Zeit (und die waren definitiv keine Fehlentscheidungen, weder damals, noch heute), zum anderen wollten wir nicht ohne Strom und Telefon in einer viel zu kleinen Bruchbude hausen. Wir haben damals schon zugunsten unserer Kinder im Wohnzimmer gepennt, weil es räumlich nicht anders zu bewerkstelligen war. Und die Wohnung war für damalige Verhältnisse auch nicht zu teuer.

Und dazu kommt dann halt noch der Umstand, dass die Kohle ganz allgemein einfach nicht gereicht hat. Konsumgüter wie Filme, Musik, etc. haben wir in der Zeit kaum gekauft, es ging eher um Babynahrung, Klamotten für Kinder (und ja, meine Frau hat vornehmlich gebraucht gekauft, war in Summe trotzdem ein Batzen Kohle), Dinge wie eine Waschmaschine und so weiter…

Das ist nicht mehr nötig, denn die Erfahrungen habe ich ja nu am eigenen Leib gemacht :wink:

2 „Gefällt mir“

Um bei der Gelegenheit noch einen klugen Spruch anzubringen: Liquidität geht vor Rentabilität!
Wenn ich kein Geld für die monatlichen Raten habe, nutzt mir keine noch so sinnvolle Investition …

Meine schlimmste Fehlentscheidung war auf die Welt zu kommen-

Das ist der Moment, wo man normalerweise einen Arzt aufsuchen sollte…

1 „Gefällt mir“

Kommt darauf an, wie es gemeint ist. Ich sehe den größten Fehler meines Lebens ebenfalls in meiner Geburt, aber das liegt ja gerade daran, dass ich gerne lebe. Das Leben ist eine Droge, die extrem abhängig macht und mit Sicherheit jeden umbringt, der davon nascht. Das Glück der Ungeborenen ist für jeden verloren, der auf die Welt gekommen ist, denn es besteht darin, den Tod nicht zu kennen.

Meine größte Fehlentscheidung die ich getroffen habe, war damals nach der Ausbildung mich nicht um einen richtigen Job zu bewerben, wofür ich heute immer noch büße. Ich habe mich damals einfach für ein Jahr auf die faule haut gelegt und mir gedacht, die Angebote fliegen mir schon zu (man war ich naiv) ich habe mich zwar beworben aber nicht gerade viel und heute habe ich 2 Jobs und bekomme trotzdem noch ALG2. Ich werfe mir mein Verhalten gelegentlich selber noch vor, aber ich bin froh überhaupt was zu haben und bin auch froh nie schulden gemacht zu haben.

Die Frühstücksflocken auf dem Tisch hinter Holger machen mich wahnsinnig. Warum stehen die da?? :smiley:

Es ist müßig zu diskutieren, ob der pränatale und postmortale Zustand besser sei als der aktuelle, da man es schlicht nicht weiß. Und sich ohne zu das Wissen zu wünschen, man sei nie geboren, ist wirklich pathologisch.

Es ist müßig zu diskutieren, ob der heranwachsende Embryo irgendeine Form von nicht messbarem Bewusstsein und Schmerzempfinden besitzt, da man es schlicht nicht weiß. Und ihn abzutreiben, ohne das zu wissen, ist wirklich Mord.

(Dass du ernsthaft mit „Es kann ja auch sein, dass man vor- und nachher in der Hölle brennt“ ankommst, um die naturwissenschaftlich einwandfreie Aussage, Schmerz- und Leidempfinden seien an die physische Existenz gebunden, zu kontern, irritiert mich gerade. Ebenso, dass du Leute, die nicht im Traum daran denken, sich umzubringen, für geisteskrank erklärst, nur weil sie gerne nicht geboren worden wären. Warum tust du das?)

Hattest du heute noch keinen Kaffee? :face_with_raised_eyebrow:

Doch, da wir die Schmerz- und Bewusstseinsentstehung sehr gut kennen. Wir wissen, ab welchem Entwicklungsstadium Schmerzentstehung möglich ist und ab wann das ZNS ausgebildet ist. Ohne die dazu notwendigen Anlagen (Nozizeptoren, Prostaglandine, C- und A-Delta-Fasern, Rückenmarksfasern, Kortex und limbisches System) existiert kein Schmerz. Da die Vernetzung des ZNS erst round about in der 22. SSW stattfindet, ist Schmerzempfindung davor auf keiner Basis möglich.

Was diese Stellvertreterdiskussion jetzt soll, verstehst vermutlich nur du.

Auch wenn die Nationalsozialisten Abtreibung sogar mit der Todesstrafe belegten, benutzten nicht mal sie die Vokabel Mord; so doof waren nicht mal die Nazis. :roll_eyes: Welches Mordmerkmal erfüllt sein soll, würde mich dennoch interessieren.

ehm nein? Das hab ich nichtmal angedeutet. Vor und nach dem Leben befindet sich für mich schlichte Nonexistenz. Da es in der Nonexistenz kein Empfinden gibt (nicht gut, nicht schlecht, nicht mal neutral) kann dieser Zustand per Definition nicht als besser bewertet werden. (Das ist genauso sinnvoll wie die Frage „Was war vor dem Urknall?“. Es gibt kein vor dem Urknall, da mit ihm auch erst die Zeit entstanden ist)

dem Stimme ich zu. Allerdings allgemeiner, jegliches Empfinden ist an physische Existenz gebunden, da außerhalb dieser die Nonexistenz herrscht (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit).

Wer seine Existenz als Belastung empfindet (und nichts anderes bedeutet „meine Geburt war der größte Fehler meines Lebens“), ist nicht suizidal (hab ich auch nirgendwo behauptet), befindet sich aber mindestens in einer leicht depressiven Episode (ICD-10-GM-2018 F32.0)

1 „Gefällt mir“