Das Amt des Bundespräsidenten

Hoppla! Ich habe tatsächlich Volksversammlung geschrieben statt Bundesversammlung. Wie peinlich, schnell editieren. :oops: Danke Gutmensch, dass du mich drauf hingewiesen hast. Da war ich wohl gedanklich grade im falschen Jahrhundert…oder im falschen Land.

Ärgerlich das Ganze.

Aus der gegenwärtigen Situation heil rauszukommen, halte ich bei ihm für sehr unwahrscheinlich. Dazu sind die Entscheidungen Wulffs, die ihn dahin geführt haben, wo er nun ist, alle in so hohem Ausmaß selbstverschuldet, dass das nicht an ihm abperlen kann.

Ein Befreiungsschlag wäre nötig. Oder es gelingt ihm, über die nächsten Monate keine weiteren Indizien und Vorwürfe auftauchen zu lassen. Auch Johannes Rau hat schließlich seine Makel ausgesessen und war am Ende weitestgehend respektiert und akzeptiert.

Aber ob bei der gegenwärtigen Tendenz weitere Vorwürfe ausbleiben, darf bezweifelt werden. Das kann nur Wulff einschätzen. Ob er richtig schätzt, wird sich dadurch zeigen, ob er das Amt halten kann oder nicht.

Ich bin unentschieden. Für mich persönlich hatte er nie einen hohen Wert. Aber das Präsidentenamt sollte auch geschützt werden.

Ich frage mich warum der Mensch im höchsten Amt im Staate nicht in der Lage ist sein Butze und Urlaubsreisen selber zu bezahlen? :smt017
Weg mit dem Kerl, macht sich mit seiner Salamie Taktik eh nur noch unbeliebter.

Tja, die Merkel wollte damals einen Konkurrenten weniger und hat ihn in das Amt komplimentiert. Müller wollte lieber zum Bundesverfassungsgericht, Koch in die Industrie. Oettinger nach Brüssel abgeschoben, andere Landesfürsten amtsmüde (Carstensen) oder der Bevölkerung nicht vermittelbar (Seehofer, Stoiber). Die wenigen verbliebenen möglichen Kandidaten kann M. kaum als Minister entbehren (Schäuble, de Maizière), oder die denken gar nicht daran, ihre politische Karriere in 10 Jahren zu beenden (von der Leyen). Da muss das Merkel den Präsidenten wohl noch lange im Amt halten und die Sache aussitzen. Über ihren Schatten springen und eine überparteiliche Respektsperson in das Amt bringen, hat sie ja vergeigt. Vielleicht sollte man die Altersgrenze für den Bundespräsidenten von 40 auf 60 anheben, da käme nicht so schnell ein derart unreifer Schnösel ins höchste Amt. Naja, vielleicht machts ja doch der Lammert.

So, Polemik genug für heute.

Sicher ist das Medienthema Nr 1 demnächst: “Skandal! Merkel hat im Wald gefurzt!”

Im Ernst, das Wulff-Thema ist dermaßen hochgespielt und übertrieben worden, dass man geradezu vermuten muss, dass es da noch andere Intentionen im Hintergrund gibt. Der Mann hat bisher nicht großartig von sich Reden gemacht, weder positiv, noch negativ, und plötzlich werden diese uralten, strafrechtlich irrelevanten Geschichten aufgewärmt?!

Hey, Mr. Freeze auf einer Linie mit den Unionsfrakionen:
http://www.spiegel.de/politik/deutschla … 82,00.html

Aber mal im Ernst:

Was für eine Aussage! Wenn wir weiter über das Fehlverhalten Wulffs diskutieren würde das das Amt des Bundespräsidenten beschädigen. Also beschädigt der amtierende Bundespräsident durch seine Taten sein eigenes Amt und das wird deswegen schlimmer weil man darüber redet? Im ernst??

Wenn man darüber redet STÄRKT man das Amt des Bundespräsidenten, weil man nicht möchte das Wulff das Amt durch seine Tat weiter beschmutzt! Würde man nicht darüber diskutieren würde man dadurch solche Taten in diesem Amt legitimieren und es somit deutlich SCHWÄCHEN!

Die Frage sollte vielmehr lauten: Gibt es irgendwo noch wichtigere Themen zur Zeit? Nein, sind wir gerade im “Winterloch”?

Dieses “Gibt es nichts Wichtigeres?” ist immer eine sehr billige Argumentation. Am Ende landet man immer bei hungernden Kindern in Afrika und wenn man so argumentiert ist nichts wichtig.

Die Frage ist doch eher “Ist es nicht wichtig?” und in meinen Augen ist es wichtig wenn jemand dem höchsten Amt im Staat die Glaubwürdigkeit nimmt.

Wenn man bedenkt, dass Landesangestellte/Beamte keine 5€ als Dankeschön annehmen dürfen, der Ministerpräsident aber über verbilligte Kredite zehntausende von Euros spart, darf man die Diskussion nicht beenden! Das mindeste wäre, dass er das gegenüber Krediten für Normalbürger gesparte Geld, für eine wohltätige Zwecke spendet.

Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Ich enthalte mich und wende mich nunmehr wichtigeren Themen zu.

Die Frage ist doch eher „Ist es nicht wichtig?“ und in meinen Augen ist es wichtig wenn jemand dem höchsten Amt im Staat die Glaubwürdigkeit nimmt.

Wenn man so argumentiert, hätten aber auch schon andere Bundespräsidenten bluten müssen, Johannes Rau zum Beispiel. Prinzipiell gebe ich dir allerdings Recht. Für unser Staatsoberhaupt gelten strengere moralische Regeln. Immerhin repräsentiert dieser uns auch im Ausland. Trotzdem kommt dieses Miniskandälchen natürlich den politischen Gegnern sehr gelegen. Aber wer möchte ihnen das verübeln? Wenn Wulff klug ist, sitzt er die ganze Angelegenheit einfach aus. Hat bei Rau auch funktioniert.

Wenn man so argumentiert, hätten aber auch schon andere Bundespräsidenten bluten müssen, Johannes Rau zum Beispiel.

Klar, aber bloß weil man etwas früher falsch gemacht hat muss man es jetzt ja nicht wieder falsch machen…aus Tradition oder so :wink:

Ich bewundere die Leute, die sich immer nur den wichtigen Themen widmen können, zumal es ja schon bei der Definition anfängt; Was sind überhaupt wichtige Themen? Klimaschutz? Hungersnöte? Ausbeutung der Länder der dritten Welt? Die Revolutionen in der arabischen Welt? usw. … Bewundern deswegen, weil ich selbst es wohl nicht aushalten würde, mich 24/7 nur mit ernsten Dingen zu beschäftigen und niemals Zeit für etwas Banales zu haben. Nein, jetzt mal ernsthaft, dieses ständige Gerede von “wichtigen Problemen” und “Meckern auf hohem Niveau”, geht mir einfach nur noch auf die Nerven. Probleme, die es in unserem Land gibt, werden dadurch heruntergespielt, dass Länder aufgezeigt werden, denen es noch schlechter geht als uns, Dinge, die die Menschen beschäftigen, werden banalisiert, indem Probleme aufgezeigt werden, die ja noch viel schlimmer sind. :smt011

Die Menschen, und ja ich auch, sind einfach ziemlich politikverdrossen und, speziell beim Thema Geld, aktuell ziemlich sensibel. Da ist, z.B. ein Herrn Schäuble, der den Menschen feinstes Politiker-Latein um die Ohren haut, und von der Rettung des Euros und der europäischen Idee spricht. Vollkommen unnahbar, für 90% der Bevölkerung. Da ist, z.B. eine Frau Merkel, die vom fehlenden Vertrauen der Märkte spricht. Wer kann mit diesem Begriff, “Die Märkte”, denn schon etwas anfangen? Warum fängt die Politik denn nicht einmal damit an, die Wurzeln des Übels zu bekämpfen? Stattdessen gibt man kleinlaut bei und hat dann nicht einmal die Eier in der Hose zu sagen, dass es letztendlich nur um die Rettung der Banken, wieder einmal, geht und man aus der Krise 2008 überhaupt nichts gelernt hat. Anscheinend haben diese grenzdebilen Irren, das gilt sowohl für die Opposition, als auch für die Regierungsparteien, kein Problem damit ins eigene Nest zu kacken, aber sobald es um das Bundespräsidenten-Amt geht, ist die Empörung groß.

Es geht doch gar nicht so sehr darum, ob es jemanden interessiert, oder nicht. Denn, sind wir mal ehrlich, wer, aus der breiten Bevölkerungsschicht, würde jenem Herrn Wulff denn wirklich hinterher weinen? Wer würde das Amt des Bundespräsidenten für immer beschmutzt sehen? Es geht einfach darum, dass jemand (sofern die Vorwürfe stimmen) seine Machtposition ausgenutzt hat, um sich unlautere Vorteile zu verschaffen. Wenn Banken ihre Macht ausnutzen, wird rumgemeckert, wenn die Öl-Konzerne wieder einmal geheime Preisabsprachen treffen, wird rumgemeckert, und wenn ein Politiker seine Macht ausnutzt, ist das eine Nichtigkeit?

Fakt ist, der Herr Wulff musste frühere Aussagen seinerseits bereits korrigieren, erinnert mich an einen gewissen Herrn zu Guttenberg, aber ganz Begriffsstutzige, schätzen diesen Herrn ja immer noch für seine Ehrlichkeit. :smt011

Meine Mama arbeitet im öffentlichen Dienst und hat mir gesagt, dass sie da nicht mal Kugelschreiber annehmen dürfen ohne vorher den Chef um Erlaubnis zu fragen. Geht es bei den Müllmännern nicht ähnlich zu?

Damit hat sich das mit Wulff erledigt. Dumm ist halt nur das ein potentieller Nachfolger nicht weniger korrupt sein dürfte. Von daher ist es ja schon fast egal wer Bundespräsident ist. :smt023

Die Aussage, wenn wir weiter über das Fehlverhalten Wulffs diskutieren würde das das Amt des Bundespräsidenten beschädigt ist auch nur ein übler Versuch die eigene Person als quasi „systemrelevant“ hinzustellen. Die SPD springt auf dieses Geschwafel auch noch an, aber das haben sie bei den Banken ja auch schon gemacht. :roll:

Sigmar Gabriel befürchtet eine Staatskrise.

Ach neee, ich glaub es hakt. :smt017 :smt018 :smt019

Liebe CDU, wenn das Amt des Bundespräsidenten wirklich so wichtig ist, warum wurde dann der Bewerber vor der Wahl nicht besser geprüft?

Ach Leute, nun seid mal nicht so pingelig.
Wenn der Zentralrat der Juden, Sigmar Gabriel und andere wichtige Menschen dem Wulff den Rücken stärken, dann ist er natürlich rehabilitiert, also stellt euch mal nicht so an. Die paar Pimperlinge sind nicht erwähnenswert und die Hannover-Connection ist doch ein passabler Verein. Maschmeyer ist ein Heiland und alle anderen waren nur zu doof zu investieren. Wer da ■■■■■■ wittert ist selbst schuld.
Nobel und verlogen geht die Demokratie zugrunde. :smt023

Wegen einer solchen Geschichte geht nicht gleich die Demokratie unter. Wie hier schon häufiger erwähnt, leisteten sich seine Vorgänger ganz andere Fauxpas. Da sprach auch niemand vom Untergang der Demokratie. Was Wulff getan hat ist falsch! Und ja, für unser Staatsoberhaupt gelten strengere Regeln. Aber nur weil er einem persönlich (vielleicht auch aus politischen Gründen) nicht passt, sollte man mit ihm nicht härter ins Gericht gehen als mit anderen Bundespräsidenten. Komisch, dass bei ihm plötzlich alle einen auf Moralapostel machen.

Wenn die Politiker wenigstens halbwegs gute Arbeit machen würden und es allen Menschen in Deutschland gut gehen würde, könnte man eventuell eher über solche Sachen hinwegsehen. Im Angesicht der schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Lage, schaut man eben nun genauer hin, gerade dann, wenn uns eben diese Politiker ständig vorhalten, den Gürtel doch nun endlich mal enger zu schnallen und alles zusammengekürzt wird zum Wohle der Reichen und Mächtigen.

http://www.rp-online.de/politik/deutsch … -1.2655558

Hm, das lasse ich jetzt mal unkommentiert. ^^

Und weiter gehts:

http://www.sueddeutsche.de/politik/kred … .1248384-2

Kai Diekmann zu beleidigen ist eigentlich prinzipiell eine gute Sache, aber selbst das verkackt Wulff. Was für eine Pfeife.

Für mich persönlich ist jetzt endgültig der Rubikon überschritten (höhöhö) und ich will den Typen echt nicht mehr im Amt sehen…