Cover oder Original: Was ist besser?

Auch wenn es hier um Musik geht: Der Thread sollte hier nicht einfach zu einer reinen Link-Sammlung von Musikvideos verkommen. (Siehe auch Forenregeln.) Mit etwas Mühe kann man auch schreiben, warum z.B. das Original oder das Cover besser ist oder sonstige Informationen und Meinungen zu den verlinkten Liedern.

Da hab ich nach längerer Abwesenheit von diesem Thread auch wieder etwas gefunden, heute hörte ich im Radio das Cover von IT,S MY LIFE von NO DOUBT, das Original stammt ursprünglich 1984 von TALK TALK:

Original von TALK TALK:

[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=ISjg71jSnLg[/video][/spoiler]

Cover von NO DOUBT:

[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=1USwEiPZehk[/video][/spoiler]

Das Original ist natürlich ein typischer 80er Jahre-Klassiker aber auch das Cover ist ziemlich gelungen! :smt023

Entgegen meiner Hassliebe zu @Baru möchte ich dessen Post doch überzeugt zustimmen.

@ Männerbärschwein
Ist das nicht der Bandleader von Motörhead ?
Obgleich das eine Rocker-Whisky-Stimme ist, verstehe ich nicht, warum die besser sein soll, als das Original von
Ben E. King

@ Dragon
Als Kind der 80er blieb mir natürlich der Song von “Talk Talk Talk” im Gedächtnis hängen und ich finde die Version von “No Doubt” einfach nur :smt021

ich finde die Version von „No Doubt“ einfach nur :smt021

Das Original ist schon unübertroffen und ich bin auch nicht gerade ein grosser No Doubt-Fetischist, aber sagen wir mal die Cover-Version von Norma Jeane Mortenson-Verschnitt Gwen Stefani ist garnicht mal so gut! :lol:

Entgegen meiner Hassliebe zu @Baru

Naja, @Barulein macht ja auch nur seinen Job.

Ist das nicht der Bandleader von Motörhead ?

Ja. „Lemmy Kill Mr.“
Ich nehme an, dass es sich bei dem Song um ein Soloprojekt handelt.

Obgleich das eine Rocker-Whisky-Stimme ist, verstehe ich nicht, warum die besser sein soll, als das Original vonBen E. King

Der Text wirkt weniger kitschig. Verrockung = Verrohung.
Ist natürlich mein subjektiver Eindruck.

PS:
@Baru
Find’s unverständlich, dass „Oldtimer“ jetzt gerüffelt wird.
Aus dem Kontext sollte für jeden halbwegs intelligenten Menschen klar werden, dass er sich mit seinen Links auf meinen Beitrag bezieht (schnulzige Lieder werden erträglicher, wenn man sie rockiger wiedergibt) und dass er anscheindend derselben Meinung ist.
Du nennst ja auch keinen Namen, sondern erwartest, dass sich „Oldtimer“ aus dem Kontext heraus angesprochen fühlt. :wink:
Mit etwas Mühe kann man die Forenregeln auch etwas moderater auslegen und nicht wie ein Schulmeister mit Rektalcharakter.

Da ich eines jüngeren Semesters angehöre und kein Radio höre, kenne ich die meisten Klassiker der letzten Jahrzehnte nicht und kriege viele Songs erst durch Cover-Versionen mit. Ein aktuelles Beispiel ist The Power of Love von Huey Lewis and the News. Vielleicht einmal gehört aber nicht im Gedächtnis geblieben, dann durch eine meiner Lieblingsbands - I Fight Dragons - wiederentdeckt. Dass es sich um ein Cover handelt, habe ich erst beim Rock Band Zocken gemerkt (eignet sich teilweise ganz gut um solche “Bildungslücken” auszubessern :ugly)…

Original:
[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=Dh5aPGnb854[/video][/spoiler]

Cover:
[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=kl6Ery4Q_uE[/video][/spoiler]

Mir persönlich gefällt das Cover etwas besser, allerdings nur weil ich generell eine Schwäche für Chiptune/Nintendocore/Nerdcore (oder wie auch immer man das Genre bezeichnen soll) habe. Ob Cover oder Original ist mir allgemein erst einmal völlig Wurst. Ich bevorzuge das, was meinem Musikgeschmack entspricht.

:shock: Hast Du noch nie “Zurück in die Zukunft” gesehen?!

@legolas1812 Nö, leider noch nicht. Sollte ich mal nachholen, ich weiß! :wink:

@Mannbärschwein,

das war nicht nur auf Oldtimer bezogen sondern auf eine gewisse allgemeine Wortfaulheit hier im Thread. Ansonsten hätte ich nur eine PN geschickt.

Dicken Dank an Hard Chorus!

das Original (kannste nach 10 Sekunden wegklicken)
[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=_6e2UQHAWPM[/video][/spoiler]
besser:
[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=93RlLczbmRM[/video][/spoiler]

merde totale:
[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=fVtV9K-aosU[/video][/spoiler]
tres bon:
[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=CRBflMui62g[/video][/spoiler]

Mal wieder was von mir. Als Original haben wir wohl den größten Hit von Schnalzbacke Matthias Reim. Aus Zeiten wo er noch Erfolg hatte und nicht pleite war:

Wie kann man diesen Gassenhauer des deutschen Schlagers covern? Garnicht

Doch kann man covern und sogar ziemlich gut. (Wenn man auf Punk steht)
Planlos: Verdammt ich lieb dich

Aber weshalb ich hier eigentlich war:

Zwei sehr schöne Coverversionen von schon vorher sehr guten Liedern

Mike Oldfield - to france

Blind Guardian - to france

Beach Boys - Surfin’ U.S.A

Auch hier hat Blind Guardian sehr gut gecovert und vor allem die Partystimmung die eigentlich in dem Lied sein sollte besser hinbekommen… aber öhm ich finds nicht weder youtube noch myvideo… google ist dein Freund hier ist der Link [und vielen Dank an den Nebendarsteller]
http://www.dailymotion.com/video/x62efa_blind-guardian-surfin-usa-the-beach_music

Gut das ich von diesen drei Coverversionen begeistert bin ist natürlich in erster Linie meinem persönlichen Musikgeschmack geschuldet, aber darum gehts hier ja, also darf ich. ^^

Hier noch ein Beispiel wie man mit e-gitarre und drums einen langweiligen Song in ein rockendes Cover verwandelt.
X
Zum Vergleich das käsige Original:
X

Wenn man genau hinhört … hören sich beide X gut an. :smt020 :lol:

Cool, ein Thread für mich! :smt023
Lustigerweise mag ich meistens die Version lieber, die ich schon vorher gekannt habe. Oft ist es so, dass ich das Original lieber mag. Es gibt aber auch Fälle, wo ich beide Versionen klasse finde oder aber auch, wo ich tatsächlich das Cover mehr mag. Im letzteren Fall muss ich allerdings sagen, dass ich noch nie einen Song gehört hatte, wo das Original irgendwie scheiße fand. :mrgreen:

Also beim 1. Song gefällt mir eindeutig das Original besser, ehrlich gesagt kriege ich beim Cover einfach nur das kalte Grauen - doofe Technobeat-Mucke und eine furchtbare, nasale Stimme:
Moonlight Shadow - Mike Oldfield
vs
Moonlight Shadow - Groove Coverage

Auch beim 2. Song finde ich das Original um Längen besser. Bezeichend finde ich, dass das Original von 2 Sängerinnen gesungen wird - das Cover jedoch von 4 Möchtegern-Sängerinnen und ihre dünnen Stimmchen kommen noch nicht mal annäherend an das Original ran, wie ich finde:
Hello (Turn your Radio on) - Shakespears Sister
vs
Hello (Turn your Radio on) - Queensberry

Kommen wir zu den Fall, wo ich wirklich beide Versionen sehr mag. Aber ich denke, das ist auch so ein Phänomen, dass man irgendwie Heavy-Metal-Coverversionen gerne mag. :smt005
La Isla Bonita - Madonna
vs
La Isla Bonita - Twilight Guardians

Und zu guter Letzt, ein Fall wo ich das Cover total geil finde und das Original… na geht so, fand Britney noch so doll. :smt005
Oops I did it again - Britney Spears
vs
Oops I did it again - Children of Bodom

Oops I did it again - Children of Bodom
Seriously? Das klingt wie eine Persiflage.

Ich finde das normalerweise eher öde, wenn Rock-/Punk-/Metal-/Indie-Bands Mainstream-Pop covern. Das ist so ein einfacher Stunt: das Publikum freut sich einfach deshalb, weil es den Song kennt, aber gleichzeitig kann man’s trotzdem cool finden, weil „Ist total ironisch!“ und in den seltensten Fällen wurde was interessantes aus dem Stück gemacht. Von Travis gibt’s ein Parade-Beispiel dafür in Form des öden Hit Me Baby One More Time-Covers.
Ich fand die Toxic-Version von Yaël Naïm aber ganz gut. Erstens weil das im Original eh schon ein ganz guter Track ist und aber vor allem, weil die den in einen richtigen Creeper verwandelt hat. Mein Highlight aus der Kategorie ist aber wahrscheinlich die Eels-Interpretation von Get Ur Freak On – nicht unbedingt besser als das sagenhafte Original, aber doch ziemlich erfolgreich darin, den kompromisslosen Timbaland-Beat richtig rocken zu lassen.

Die Frage wäre nur ja nur, wenn es so einfach ist wieso sollte man es dann nicht machen?

Es ist nun einmal tatsächlich so das vielen Leuten bei “Popmusik” nur einfach die richitge musikalische Untermalung fehlt. Ich kann mit den meisten beatlastigen Liedern nichts anfangen, wenn nun aber so ein Lied, dass einen durchaus ansprechenden Text haben kann, dank E-Gitarre zu einem anhörbaren Lied wird, wieso sollte man das nicht mitnehmen?

Aber dann komme ich mal zum König des Covers
Nur ein paar Beispiele:
Original: Simon&Garfunkel - Mrs. Robinson (Ein sehr schönes Lied ohne Zweifel)
[video]http://www.youtube.com/watch?v=bE1dz6_u2JI[/video]

Frank Sinatra - Mrs. Robinson (Es kommt auf die Tageslaune ab, aber insgesamt würde ich schon sagen, dass Sinatra besser ist)
http://www.youtube.com/watch?v=szLD-XYQL5g

Original: Die Beatles - Yesterday

[video]http://www.youtube.com/watch?v=mh1Y5udc9Q4[/video]

Frank Sinatra - Yesterday (Es tut mir leid… aber die Stimme geht einfach unter die Haut. Nichts gegen die Beatles.)
[video]http://www.youtube.com/watch?v=WswBkTAy1dI[/video]

Audrey Hepburn - Moon River
[video]http://www.youtube.com/watch?v=DHgvzDvi7o4[/video]

Frank Sinatra - Moon River (hier würde ich ganz eindeutig die Version von Sinatra vorziehen.
[video]http://www.youtube.com/watch?v=vJgGs9WpGt0[/video]

Das kann man mit Sinatra jetzt noch Ewigkeiten fortsetzen, was vor allem daran liegt das Sinatra selber keine Lieder geschrieben hat. Die wenigen die er selber gesungen hat. Die meisten Lieder würde ich als besser als das Original betrachten. Klar wird es da auch Ausnahmen geben.
Streiten kann man sich nun über die Kreativleistung eines Sängers der nur covert. Aber da zumindest im Popgenre die meisten Lieder von Songwritern gemacht werden und nicht von den Sängern selbst, würde ich sagen ist es auch für Sinatra zulässig.
Abgesehen davon kann man sowieso nichts gegen Sinatra sagen. Luigi, man wendet sich nicht gegen Familie. ^^

Frank Sinatra

Gottheit

Streiten kann man sich nun über die Kreativleistung eines Sängers der nur covert. Aber da zumindest im Popgenre die meisten Lieder von Songwritern gemacht werden und nicht von den Sängern selbst, würde ich sagen ist es auch für Sinatra zulässig.

Es ist glaubich unstrittig, dass Sinatra ein herausragender Sänger ist, und das Interpretieren ist dann ja eine Hauptherausforderung eines Sängers. Niemand lastet ja auch Enrico Caruso oder allen anderen Opernsängern an, dass er kein A-Klasse Komponist war, oder? Oder allgemein klassische Musiker, die ihre Karriere lang nichts anderes tun als Musik von toten Komponisten zu spielen? Wieso in der Popmusik per se andere Maßstäbe gelten sollten, ist mir schleierhaft.

Und In the Wee Small Hours wird für immer eins meiner Lieblingsalben bleiben <3 und da sind auch fast alle Lieder Cover. Die Zusammenstellung als Konzeptalbum durch Sinatra und sein Team machen es jedoch zu einem wahren Kunstwerk.

Hier ein Fall bei dem mir persönlich die Coverversion besser gefällt.

Es geht um den Song “Godzilla” von “Blue Oyster Cult”. Ich finde die Coverversion von der “Stoner Rock” Band
"Fu Manchu" besser, weil mich diese vom Fuzz Pedal entstellten Gitarren dermaße flashen. Bei diesem verzerrten und dröhnenden Sound wird klar wieso das Genre “Stoner Rock” genannt wird :smt025

Hier das Original:
[video]http://www.youtube.com/watch?v=_Nziu_8m-AU[/video]

Die Coverversion:
[video]http://www.youtube.com/watch?v=Z1Najo_8Tvc[/video]

Frank Sinatra ist musikalisch ein Kind der 30er/40er-Jahre, also in anderen Worten der Ära der Big Bands und großen Hollywood-Musicals. Die Popmusik dieser Tage sah zu jenem Zeitpunkt im Allgemeinen so aus, dass große Komponisten wie die Gershwins, Cole Porter, Irving Berlin, Rodgers & Hammerstein, Rodgers & Hart, Johnny Mercer (um nur wenige zu nennen) ein bahnbrechendes Musical nach dem anderen schrieben und diese mit den damaligen Stars wie Fred Astaire oder Bing Crosby verfilmt wurden.
Aus diesem reichen Fundus, heute nicht umsonst bekannt als “Great American Songbook”, bedienten sich fortan Interpreten wie Sinatra und dies ist auch das Songmaterial, das in den 40er, 50er und 60er Jahren (also Sinatras besten Zeit) den Grundstock seines musikalischen Schaffens bildete.

Das Singer-Songwriter-Phänomen kam im Wesentlichen erst in den 60er Jahren auf, wir vergleichen hier also zwei völlig verschiedene musikalische Traditionen, man könnte auch sagen, Äpfel und Birnen.

Ich habe vor kurzem einen ziemlich witzigen Künstler entdeckt, der sich auf ungewöhnliche Cover spezialisiert hat: Richard Cheese. Er nimmt diverse Titel aus dem Alternative-Bereich und wandelt sie in Lounge-Versionen um. Beispiel gefälligst? Well, here’s one for the ladies.

Nirvana:
[video]http://www.youtube.com/watch?v=rheFlBhVac4[/video]

Richard Cheese:
[video]http://www.youtube.com/watch?v=XhC-aOMfz_k[/video]

Auch zu empfehlen: Closer von Nine Inch Nails, People Equals Shit von Slipknot u.a. Leider hat er aber auch ein bisschen Schwund; Another brick in the wall ist leider total langweilig in seiner Version (not implying it wasn’t in the original)