Cover oder Original: Was ist besser?

Eine Grundsatzdiskussion will ich hier nicht starten

Nice try…

Rock-fag

Wir legens aber auch gar nicht drauf an? :lol:

Paul’s Boutique und Odelay: Beide immerhin nicht nervig, was für Hip-Hop (Ist das zweite überhaupt Hip-Hop?) eine ziemliche Errungenschaft ist. Ich gebe zu, dass es auch in diesem Genre selbst für Außenstehende gut hörbare Qualitätsunterschiede gibt. Die Musik wird größtenteils von echten Instrumenten beigesteuert, Herr Beck singt fast ausschließlich, anstatt zu rappen, die Beastie Boys sind zumindest nah dran, was zwei Hauptmerkmale von wirklich schlechter Musik umgeht, als da wären käsige Vocals und falsch genutzte elektronische Klangerzeugung.
Ich bin auch kein Hip-Hop-Hater aus Prinzip, und schon gar kein Hasser schwarzer Musik(er), auch wenn mir spontan nur Chuck Berry und Miles Davis einfallen, die ich gerne mal höre. Was Hip-Hop betrifft, möchte ich nur nicht in höheren Lautstärken davon zwangsbeschallt werden, genausowenig wie von J-Pop, Tokio Hotel oder Death Metal. Und das mit den Samples finde ich etwas befremdlich, aber letztlich nicht verwerflich, wird ja niemandem was weggenommen. Soviel zur Grundsatzdiskussion.
Was das ganze aber mit Coverversionen zu tun hat…

hihi, das war offensichtlich ironisch, immerhin habbich mich selbst als Rockfag bezeichnet :lol:

Paul’s Boutique’s Instrumentals besteht fast ausschließlich aus Samples. Und wenn du schon mit „echten Instrumenten“ anfängst… Du musst mehr elektronische Musik und Hiphop hören um deine Vorurteile und Paradigmen abzulegen…

Wo du’s sagst, vielleicht sollte man es als Diskussion, ausgliedern. Aber irgendwann wirst du sicher merken, dass es keine unumstößlichen Grundsätze hinsichtlich des eigenen Geschmacks gibt und das Genregrenzen nur zur Klassifikation dienen und keine Warnschilder sind. Ich weiß nich, bist du sonst eher ein Metalhead? Dann könntest du über Rage Against the Machine and den Hiphop drangehen, die benutzen auch nur „echte Instrumenten“.

Paul’s Boutique’s Instrumentals besteht fast ausschließlich aus Samples. Und wenn du schon mit „echten Instrumenten“ anfängst… Du musst mehr elektronische Musik und Hiphop hören um deine Vorurteile und Paradigmen abzulegen…

Ich habe aus Erfahrung etwas gegen Klangerzeugung mit dem Computer oder exzessiven Synthesizereinsatz, hab einfach noch nie Gefallen an derartiger Musik gefunden, das heißt nicht, dass ich sie aus Prinzip ablehnen würde, aber so können Vorurteile entstehen. Gib mir ein besseres Beispiel :wink:
Und natürlich besteht rein klanglich erstmal kein Unterschied zwischen gesampleten Instrumenten und „echten Instrumenten“, ich fühl mich aber hinterher immer ein wenig verarscht, wenn ich die Verwurstung vor dem Original höre, eigentlich ähnlich wie bei einem Cover.

hihi, das war offensichtlich ironisch, immerhin habbich mich selbst als Rockfag bezeichnet :lol:

Und ich dachte schon, du hättest Erfahrung darin, Rogfacks umzudrehen.

Dann könnteste auch fragen: Was kümmert uns das Mainstream TV Programm :roll:

Beim Samplen gehts um das kreative Einbinden von den gesampelten Sequenzen. Ich weiß gar nicht wo hier eine Grundlage für eine Grundsatzdiskussion wäre, wenn das nur wieder in irgendwelchen sinnlosen Hip-Hop Haters endet. [/quote]

Ich bin kein Hip Hop Hater ganz im Gegenteil und möchte mich auch dagegen wehren, diesen „Großraumdisko-Bravo-RnB“ überhaupt als Hip Hop zu bezeichnen.

Ich empfehle http://www.whosampled.com/….

Coole Seite! Leider ist die Definition von „Sample“ für meinen Geschmack etwas sehr großzügig. Da sieht man Treffer und denkt „ORLY? Dieser Track wird da gesamplet?!“ – z.B. QOTSA samplen Björk – und am Ende ist es nur eine zitierte (neueingesungene!) Textzeile. Derartige Einträge gibt’s da leider ziemlich häufig.

Zur generellen Diskussion über Samples im HipHop: Ich finde es was ganz anderes, ein kurzes Sample zu nehmen und daraus einen Beat zu bauen (in dem das Original unter Umständen kaum noch zu erkennen ist) oder den Refrain eines Popsongs zu samplen und dazwischen Rap-Parts zu setzen; letzteres würde ich dann auch schon fast Cover nennen. Aber die Grenzen sind ja fließend – manche Samples sind offensichtlicher und bekannter, manche ohnehin so obskur, dass kaum jemand was damit anzufangen weiß.
Ein krass oft verwendetes Sample ist übrigens Shape of my Heart von Sting. Das erste mal hab ich das bei Nas’ The Message gehört. Und ein paar Jahre später gab’s den Moment, wo drei(!!) Varianten davon gleichzeitig in den Charts waren! Zum einen eine „Rise and Fall“ von Craig David, in dem seltsamerweise Sting bei dem veränderten Refrain mitsingt. Dann „Shape“ von den Sugababes, das den Original-Chorus samplet. Und „Gefühle“ von Yvonne Catterfeld, das nicht samplet aber relativ offensichtlich „inspiriert“ ist. :wink:

Und mal richtig on topic: ich weiß gar nicht ob ich mir so oft die Frage stelle, ob Cover oder Original „besser“ sind. Für mich gibt’s da verschiedene Fälle: Entweder ich kenne das Original gar nicht und schätze das Lied einfach in der Version, die ich zuerst gehört habe. Dann tu ich mir auch meist etwas schwerer, mich mit dem Original anzufreunden. Oder ich höre in vollem Wissen eine Cover-Version und kann die z.B. aufgrund einer spannenden Neuauslegung eines Stücks wertschätzen, aber dann gibt es nicht unbedingt eine bessere und eine schlechtere Version, sondern man schätzt das Cover dafür, was es aus dem Original gemacht hat.
Täuscht mich das, oder war das früher irgendwie üblicher, dass ein Song einfach mal (auch zeitgleich) von mehreren Künstlern interpretiert wurde. Von Bob Dylan z.B. gibt es doch etliche Songs, die er ursprünglich für andere Künstler geschrieben hat und von denen erst viel später die Dylan-Versionen veröffentlicht wurden – wer covert da dann eigentlich wen?

Mein Fazit in der Diskussion ist wohl, dass ich gerne Neuinterpretationen von Liedern höre und da nicht unbedingt das Bedürfnis verspüre, die als besser oder schlechter als das Original einzuordnen. Solange irgendwas aus dem Original gemacht wurde und nicht nur ein alter Hit noch mal an eine jüngere Generation verkauft werden soll, bin ich interessiert.

Kraftwerk? Die entry-leveligste entry level electro music von allen entry leveln. Aber prinzipiell das Tor von Rock zur elektronischer Musik.

Und was sind denn deine Erfahrungen, das müssen ja traumatische Erlebnisse sein :shock:

Achtung: Bitte beim Thema bleiben.

Wie könnte man besser wieder zum Thema zurückfinden, als mit

Tour de France von Kraftwerk

und dem Cover von Señor Coconut, hier in einer Live-Version:

Ich mag beides, vergleichen will ich gar nicht. Das sehe ich eher wie vertov:

ich weiß gar nicht ob ich mir so oft die Frage stelle, ob Cover oder Original „besser“ sind.

Achja, fast vergessen habe ich die Version von Stereo Total… hat auch was:

Reproduktion (ob von Fremdmaterial oder eigenen Ergüssen) gab es auch schon bei Händel und Bach, dem (zumindest quantitativen) Wendler des Barock. Ich finde das Ergebnis grundsätzlich viel wichtiger als den Weg dahin.

Ein ganz tolles Cover fällt mir noch ein:

Dieses fantastische Balkanbrass-Volksmusik Stück ?iki ?iki Baba hier vorgetragen vom Kocani Orkestar und hier gecovert von Beirut, die maßgeblich vom Orkestar beinflusst wurden.

<3 Zach Condon <3

Moin erstmal… Ist zwar kein „richtiges“ Cover nach Anchantia’s Definition, finde es aber trotzdem in seiner speziellen Art sehr gelungen. Nach einem Sinn im Text sollte man gar nicht erst suchen. :mrgreen:

[video]http://www.youtube.com/watch?v=ejrpB716-j0&list=PL55D9D1D78B193144&index=39&feature=plpp_video[/video]

Das Original sollte ja eigentlich bekannt sein, falls nicht dann bitte hier noch mal rein schauen.

[video]http://www.youtube.com/watch?v=Ehc03zhgqfE[/video]

Erster Post. In diesem Sinne… Auf gute Zusammenarbeit. :smiley:

Um doch noch mal off topic zu der Debatte über elektronische Musik beizutragen: ich habe heute zufällig eine passende Diskussion geführt und bin aus dieser mit der Meinung rausgegangen, dass man unterscheiden muss zwischen Musik, die mit Synthesizern/Computern erzeugt ist, und solcher, die in dem Kontext elektronischer (Club-)Musik entstanden ist. Kraftwerk ist zwar elektronische Musik, aber folgt ja eigentlich meist einer relativ konventionellen Songstruktur. Oder aber: das vielleicht noch überzeugendere Beispiel in meiner Diskussion heute war the xx’ “Infinity” vs. “Wicked Game” von Chris Isaak. Ersteres ist rein elektronisch produziert, letzteres gar nicht; aber trotzdem ähneln sich die beiden Lieder – was den Vibe und den Einsatz von Instrumentierung angeht – relativ stark. Umgekehrt kann man auch mit “echten” Instrumenten Musik machen, die sich stark an den Strukturen von Club-Musik anlehnt. Whitest Boy Alive z.B. behaupten das von sich (wobei das ja im Kern immer noch Popsongs sind), aber man kann ja auch das Moritz von Oswald-Trio oder Die Vögel oder Brandt Brauer Frick als Beispiel heranziehen.

tl;dr: Ob Instrumente live eingespielt werden oder Musik am Computer erzeugt wird macht in meinen Augen einen deutlich geringeren Unterschied als die Frage, wie die Musik strukturiert ist.

(Sorry, dass ich das so spät noch mal aufgreife, war im Urlaub.)
Ach herrje, Blümchen… die hatte ich für lange Zeit vergessen, bis sie im Urlaub irgendwer gespielt hat… jetzt will ich sie schnell wieder vergessen. :mrgreen:

TV-Dragon:
[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=CUiCsV5K-Es[/video][/spoiler]

Eine Ikone meiner Internet-Generation:
Die norwegischen Universalgelehrten von Hurra Torpedo spielen Bonnie Tylers “Total Eclipse of the Heart” auf Küchengeräten

[video]http://www.youtube.com/watch?v=br-D7UneS0E[/video]

auch Cake macht’s besser als Frollein Gaynor " I Will Survive"

[video]http://www.youtube.com/watch?v=10C68Gzd5GM[/video]

Wow, Greggy, da hast du mal zwei richtig coole Nummern beigesteuert. Letztere habe ich übrigens schon seit Jahren auf meinem MP3-Player - und ich höre sie immer noch total gerne.

Noch ein Beispiel für ein sehr gelungenes Cover:

Original:
Eurythmics - Sweet Dreams

Cover:
Marilyn Manson - Sweet Dreams

und ein weiteres gelungenes Cover, aber nicht von einer Band:

http://www.youtube.com/watch?v=3tFrRUdQ … re=related

Hier das Orginal:
http://www.youtube.com/watch?v=JSiSa7lOsFk

Immernoch mein vorzeige Lied, was man mit dem Bass so alleine anstellen kann…

Eines der schrecklichsten und bekanntesten, da werbepräsenten, Cover von einem wunderbaren Lied hat wohl die Band Bananarama mit dem genialen Shocking Blue-Lied “Venus” abgeliefert. Der glorreiche Titel fand sein unrühmliches Ende als Pop-Cover in der Damenrasiererwerbung :smt010.

Bananarama - Venus (Cover aus den 80ern) :smt011
[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=JH3WvI_S6-k[/video][/spoiler]

Shocking Blue - Venus (Original von 69) :smt025
[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=auoArgmzqN4&feature=related[/video][/spoiler]

Ein typischer Fall, wo das perfekte Original im Lauf der Zeit verschlimmbessert wurde, ist das Bürgerkriegslamento der Dylan-Eleven von The Band The Night They Drove Ole Dixie Down . Ich liebe das lässige Original:

[video]http://www.youtube.com/watch?v=jREUrbGGrgM[/video]

… eingebrannt ins kollektive Gedächtnis haben sich leider nur die Sansosoft-Version von Joan Baez, sowie die zwar charmante, jedoch vollkommen sachfremde Interpretation von Juliane Werding

… unerwähnt bleiben an dieser Stelle die Goldenen Zitronen mit Am Tag als Thomas Anders starb … :ugly


Nicht entscheiden kann ich mich zwischen den vielen guten Versionen von Always On My Mind

Müsste ich wählen, wäre es Willie Nelson

[video]http://www.youtube.com/watch?v=DElv5MlaUn4[/video]

… aber nix spricht gegen Elvis, Pet Shop Boys oder Andre Heller :smt004

Der ohne Zweifel geniale Song “Stan” von Eminem
[spoiler][video]https://www.youtube.com/watch?v=Enc468dsgZw[/video][/spoiler]

wurde von Prinz Pi ein wenig neu interpretiert…
[spoiler][video]https://www.youtube.com/watch?v=f1QWtlh1HXo[/video][/spoiler]

Beat und Thema bleiben aber ähnlich. Kann mich nicht entscheiden, welche Version mehr Gänsehaut bei mir verursacht.

Prinz Pi erwähnt in der seiner Antwort das Konzert in Hamburg, aber das kommt erst in der letzten Message von “Stan” vor, die ihn gar nicht mehr erreicht.