Bundestagswahl 2009 - Das Ergebnis

@Poppstar

arrg sei mal fair die piratenpartei ist erst 3 Jahre alt 2,2 Prozent sind gut +9500 Mitglieder das heist sie stärker als die Dvu und NPD wenn sie stark genug kämpfen konnten sie eines tages mit 5 -10 % im Bundestag sitzen und mit Spd und grüne Regierung bilden

spd
Die spd wird nun ein Erneuerung Programm machen und so (4 bis 8 Jahren ) stärker werden als die union während die Union bis zur Bundestags-Niederlage dahin rottet hat die SPD den Erneuerungskurs schon fertig ist

“Ich möchte die Kanzlerin aller Deutschen sein!”
(Angela Merkel, 27.09.2009)

Ich hab dazu nur eine Frage:

Als was haben Sie sich vorher verstanden, Frau Merkel?

Als was haben Sie sich vorher verstanden, Frau Merkel?

Klimakanzlerin. :wink:
Nur das sich seit der Finanzkrise irgendwie keine Sau mehr dafür interessiert.

Ups, ich bin ja gar nicht Frau Merkel. :oops:

Ich finde es wirklich interessant, dass hier teilweise Endzeitstimmung anbricht. Was wäre denn eurer Meinung das “richtige” Wahlergebnis gewesen? Außerdem klingen aus diesen Worten und diesem Gejammer ein wenig Arroganz heraus. Im Sinne von: die Deutschen wissen nicht, was gut für sie ist; sie sind zu blöd, die “Richtigen” zu wählen.

Rot-Rot-Grün? Dazu hätte die SPD niemals den Mumm gehabt. Und auch die Linke ist dafür noch nicht so weit.
Große Koalition? Wäre eine Fortsetzung wirklich die bessere Alternative?

Gespannt bin ich auf die nächsten Wahlen. Die beiden “Volksparteien” werden sicher weiter an Boden verlieren und demnächst erleben wir bestimmt Parlamente mit 6 oder 7 Fraktionen (7, da wo es die Braunen mal wieder schaffen). Ich traue es den Piraten durchaus zu, sich als kleine Partei zu etablieren. Und selbst wenn sie knapp scheitern haben sie zumindest endlich die Aufmerksamkeit auf auf Themen gelenkt, die schon viel zu lange unbeachtet blieben.

Was erwartest du denn auch außer Endzeitstimmung? Unser designierter Außenminister Guido Spammerwelle kann kaum englisch und hat gestern in einem Interview mit der BBC bewiesen, wie unfreundlich er ist. Außerdem steht schwarz-gelb für den Sozialabbau. Die Schere zwischen arm und reich wird sich weiter öffnen. Außerdem werden beide Parteien an den Überwachungsstaat-Wahnträumen festhalten. Die FDP hat bereits angekündigt, dass sie zu Gunsten guter Zusammenarbeit gerne einen Großteil ihrer Ziele über den Haufen werfen wird. Explizit wurden auch die Bürgerrechtsangelegenheiten genannt.

Können wir nur hoffen, dass die sich recht bald zerstreiten und die Vertrauensfrage gestellt wird. Wäre ja nicht das erste Mal.

@Octavianus: Etwas was besser gewesen wäre kann ich dir sagen. Etwas im Stil 20% (an Sitzen, also inklusive Überhangmandaten) für jede Partei, dann wär keine 2-Parteien-Regierung zustande gekommen und es könnte sich wirklich mal was verbessern.

Ich meinte nicht, was ihr euch wünscht. :wink: Klar, 20% für jede Partei, das wäre mal was. Aber das war doch vorher nicht absehbar. Im Prinzip gab es nur 4 Optionen: Schwarz-Gelb, Schwarz-Rot, Rot-Rot-Grün, Rot-Gelb-Grün.

Und welche von diesen 3 anderen Optionen ist jetzt die bessere? Und wieso gerade diese? Zumal es bei den 3er-Bündnissen massiv geknirscht hätte und solche Koalitionen kaum mehr als 1-2 Jahre Bestand gehabt hätten.

Ich habe seit Sonntagabend auch immer dann miese Laune wenns um Politik geht. Und ehrlich gesagt kenne ich auch niemanden in meinem Alter der Schwarz-Gelb befürwortet. Das Forum hier scheint auch zum größten Teil aus jungen Menschen zu bestehen und auch hier ist die CDU eher unbeliebt. Bei meinen arbeitnehmenden Eltern ist sie unbeliebt. Ich frage mich, wer sie überhaupt wählt?

Gottesfürchtige Rentner aus Tradition? Oder ist die gehobene Mittelschicht schon so zahlreich geworden? Sind auch “Kinder reicher Eltern” dabei?

Ich befürchte wie so viele, dass der Sozialstaat jetzt zunehmend abgebaut wird. Auch wenn es übertrieben scheinen mag, ich hab sogar Sorgen um die Demokratie an sich. Ich bedenke, dass die Petition gegen die Sperre von Internetseiten einfach ignoriert wurde und denke, dass die Online-Überwachung im Land eher allgemeine Angst und Paranoia verstärkt als irgendwelcher Terrorbekämpfung zu helfen (ob sie nun besteht oder nicht).

Ich als Computerlaie kann zum Beispiel an ein Paar Möglichkeiten denken, illegales Zeug zu verbreiten. Briefe zum Beispiel oder eine per Post verschickte SD-Karte. Reicht es nicht schon, seine geheimen Dateien auf eine externe Festplatte zu packen und sie anbzuschalten, wenn man online ist? Die Überwachung und die Internetzensur hätte ja dann ihren Nutzen verfehlt. Sie besteht dennoch und zwar wie ich denke, um die Bürger immer weiter einzuschränken und zu kontrollieren bis ein “1984” langsam und schleichend gekommen ist. Und die Partei die dies mit sich bringt macht mich wirklich paranoid. :shock:

Es war auch die glorreiche Idee der CDU/CSU die Studiengebühren in einigen Ländern wieder einzuführen… Die sind zwar eine Angelegenheit der Länder, doch für mich ein Grund mehr, diese Partei zu verachten.

Ich finde es ironisch, dass die FDP für eine Privatisierung des Gesundheitssystem ist. Hier versucht man anscheinend in allem amerikanische Verhältnisse zu schaffen, obwohl das amerikanische System nach dem was man so hört, selbst krank ist.

Ach ja und jetzt ganz inkompetent und subjektiv: Westerwelle ist ein gelackter, gewissenloser, sozialdarwinistischer Kapitalist und eine Schande für die Nation und ich kann mir nicht vorstellen, dass ihn auch nur jemand einzelnes sympatisch findet, der nicht selbst aus der gehobenen Mittelschicht kommt und sich nie machtlos und klein in der Gesellschaft gefühlt hat. Merkel spricht immerhin Russisch, das ist um einiges schwerer und der Depp blamiert sich, indem er sich weigert Englisch zu sprechen. Und Merkel selbst… joa, was tut sie eigentlich so als Kanzlerin? Warum will sie es überhaupt sein? Ich denk immer, sie will es, weil es ihr da oben so sehr gefällt. Sehr von Idealen geleitet scheint sie nicht zu sein, eher von Ehrgeiz. Und sie wirkt alles andere als volksnah. (Zugegeben viele andere Politiker auch nicht)

Ich als junger Mensch fühle mich jedenfalls von der neuen Regierung im Stich gelassen und unverstanden und sogar bedroht. :smt011

@Gloa: Ich habe bei deinem Beitrag stets auf einen Aspekt gewartet, wo ich mir zumindest den Kopf kratzen müsste. :smt017 Er kam nicht! :smt023 Ich unterschreibe gerne jedes Wort.

Ich frage mich, wer sie überhaupt wählt?

Gottesfürchtige Rentner aus Tradition? Oder ist die gehobene Mittelschicht schon so zahlreich geworden? Sind auch „Kinder reicher Eltern“ dabei?

Die sitzen überall, einfach überall. Sei es die Schwester meiner Freundin, der ein konservatives Wertegerüst zu Grunde liegt und die Freiheit in der Leistungsgesellschaft über „Sozialkuschelei“ stellt. Sei es deren Vater, der als erfolgreicher Mittelständler um sein sauer verdientes Geld bangt. Sei es ein befreundeter Psychologiestudent- IQ über 140 - der „entgegen seiner Überzeugung“ CDU aus Protest wählt, um „linksradikalen, populistischen“ Strömungen (Piraten, Linkspartei) ein STOPP-Schild vor die Nase zu setzen. Wer etwas zu bewahren hat, wählt CDU. Sie wird immer eine Partei jenseits der 30 Prozent bleiben, weil sie ein diffuses Grundgefühl des Konservativismus als Monopol auf sich vereint. Aber es gibt schlimmeres. So liegt es an uns, dem „linksliberalen Spektrum“, mit neuen Visionen, Ideen und Konzepten die Politik der Zukunft zu gestalten. Es geht immer um Themen und - das fand ich bei dir besonders schön - wie du aufgezählt hast, sind wir uns in dem, was wir nicht wollen, eigentlich einig.

Befürchtungen über einen sozialen Kahlschlag unter der schwarz-gelben Regierung hat Bundeskanzlerin Merkel zurückgewiesen. „Keiner muss sich Sorgen machen“, sagte sie. Eine ausgewogene Politik von „wirtschaftlicher Vernunft und sozialer Balance“ werde die neue Regierung machen.

Auch die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, erklärte, es sei „ein unberechtigter Vorwurf, dass die FDP für sozialen Kahlschlag stehen würde“. Die Partei wolle im Gegenteil etwa die Situation bei der Altersvorsorge von Langzeitarbeitslosen verbessern.
quelle: FOCUS

Außerdem würden Sie dann der Opposition Futter geben und diese würde es für sich zu Nutzen wissen. Ich selber habe auch Union gewählt und das als 22jähriger. Unglaublich, oder?
Die Union bekennt sich offen zur sozialen Marktwirtschaft. Unter Kohl wurde 1985 das Arbeitslosengeld für Menschen, die schon länger gearbeitet haben auf 36 Monate verlängert, was der Sozialdemokrat Schröder unter seiner Agenda wieder auf 12 Monate stutzte, egal wie lange jemand gearbeitet hat in seinem Leben. Die einzige Alternative wäre die Große Koalition gewesen. Ich frage mich, wie jemand ernsthaft eine Fortsetzung dieser Zwangsehe befürworten kann. Außerdem kann sich die SPD nun endlich resozialdemokratisieren. Die SPD musste abgestraft werden für ihre Unglaubwürdigkeit und muss sich wieder dem Bürger nähern. Das schafft sie aber nur in der Opposition. Die Sozialdemokratie wird davon mittelfristig profitieren.

Mir persönlich wäre eine stärkere Union lieber gewesen aber Neoliberalismus in Reinkultur wird es in den nächsten vier Jahren nicht geben. Diese Panikmache nervt einfach nur noch.

@ deissler: Dankesehr! Ich wusste ernsthaft nicht wie ich mir einen CDU-Wähler vorstellen soll. :wink:

Sei es ein befreundeter Psychologiestudent- IQ über 140 - der „entgegen seiner Überzeugung“ CDU aus Protest wählt, um „linksradikalen, populistischen“ Strömungen (Piraten, Linkspartei) ein STOPP-Schild vor die Nase zu setzen.

Wie kommt dein hochbegabter Freund denn auf die Idee, die Piratenpartei sei linksradikal? :smt017

Moinsen,

ich muss ja sagen, ich hab bei dem Wahlergebnis auch das kalte Kotzen bekommen, weil ich seh echt nicht, wie das in den nächsten vier Jahren werden soll. Bevor jetzt wieder die große Frage kommt, welche Parteienkombi denn besser gewesen wäre, lasst es, denn darum geht es garnicht.

Ich könnte mich mit dem Wahlergebnis anfreunden, wenn ich mir 100% sicher sein könnte, dass jeder genau die Partei gewählt hat, die ihn(zumindest schonmal nach Parteiprogramm) optimal vertritt. Aber bei vielen Befragungen vor der Wahl wurde mir ziemlich schnell klar, dass die meisten Leute nicht wirklich wissen, was sie da eigentlich wählen(zum Beispiel Milchbauern die FDP wählen, weil die ja auch so bekannt dafür sind Subventionen und andere Eingriffe in den freien Markt zu unterstützen).

Meiner Meinung nach brauchen wir entweder ein informiertes Wahlrecht, also dass nur wählen darf wer sich auskennt(wird nicht funktionieren) oder aber eine Wahl nach Inhalten. Dass man also nicht mehr eine Partei wählt sondern am Wahlsonntag ähnlich wie beim Wahl-o-mat eine Menge an Positionen angibt und man somit automatisch die Partei wählt, die diese Interessen am besten vertritt.(In dem Fall wären aber auch Machbarkeitsstudien für die Wahlprogramme nötig, damit man nicht das Blaue vom Himmel versprechen kann. Und ja, das wäre finanzierbar, da so ja kein Geld mehr für Wahlkampf ausgegeben werden müsste)

So wie es momentan ist, gewinnt ja nicht die Partei, die die Mehrheit des Volkes vertritt, sondern die, die am schönsten Lügen kann.

Nur so ein paar Gedanken dazu, warum Demokratie nicht einfach ist :wink:

so schlau ist das wirklich nicht. Je mehr Frust sich über die CDU (und in Zukunft vllt. auch FDP) aufbaut, umso mehr Aufwind werden die Piraten bekommen.

Wer die Piraten als linksradikale Strömung bezeichnet, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Weiter von der Wahrheit entfernt geht nun wirklich nicht mehr…

Die Sache mit den „Standpunkte wählen“ finde ich auch nicht wirklich geschickt. Es ist jetzt nicht so, dass ich einen besseren Vorschlag hätte, aber wenn ich bedenke, was der Wahl-o-Mat so alles ausgespuckt hat, wird mir übel. Ich denke, da wäre die NPD jetzt in jedem Fall im Parlament – nicht, weil sie gute Standpunkte hat sondern weil sie ein so heterogenes und massenkompatibles Wahlprogramm hat, dass sie bei vielen oben mit dabei war.

Außerdem hast du dann wieder ein Problem: z.B. die Frage nach dem Austritt aus der EU bzw. der Abschaffung des Euros und der Rückkehr zur DM. Da müsstest du die Leute wieder dazu nötigen, sich vorher umfassend zu informieren, welche Folgen das hätte. Viele wissen gar nicht, dass Länder wie England MASSIV unter der Finanzkriese gelitten haben. Ich bin der festen Auffassung, dass uns nur der Euro von diesem Schicksal bewahrt hat.

@AndreR
hmmm… mit der NPD und ihrem Wahlprogramm hast du womöglich recht…bei meinem Wahl-o-mat-Ergebnis ist die zwar sonstewo gelandet, aber vielleicht ist das ne Ausnahme.

Bei deinen Einwänden mit der DM und dem EU-Austritt vertrete ich etwas pragmatischere Ansichten. Es ist ja so, dass vor allem in den letzten Jahren halbherzige Entscheidungen getroffen wurden und man somit zwar nicht in die Katastrophe gestürzt ist, aber eben einen stetigen Abstieg zu verzeichnen hat.

Naja, was will man auch erwarten, wenn politische Entscheidungen vornehmlich von Juristen getroffen werden. Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe absolut nicht gegen Juristen im Allgemeinen. Aber wenn das Auto einen Motorschaden hat, wo geht man hin: Automechaniker oder Jurist? Wenn man krank ist, wo geht man hin: Arzt oder Jurist? Ich denke ihr wisst, worauf ich hinaus will.

Es zeigt sich doch, dass die Leute vornehmlich nicht wirklich mit der Politik unzufrieden sind(das vielleicht noch zusätzlich), sondern sie langsam an dem demokratischen System in Deutschland an sich zu zweifeln beginnen. Es ist ja manchmal auch mehr als fragwürdig, wie manche Ministerposten besetzt werden, da die Qualifikation für den Posten schleierhaft bleibt.

So oder so, politische Bildung wäre für eine repräsentative Wahl notwendig und auf solchem Nährboden kann sie nicht wachsen. Nennt mich pessimistisch, aber solange es keine großen Systemumbrüche gibt wird keine Wahl jemals wieder wirklich zufriedenstellende Ergebnisse produzieren :smt010

(nein, das hat nichts mit schwarz-gelb im speziellen zu tun und für alle die daran zweifeln, ich war wählen, denn wer nichts tut ändert erst recht nichts)

Aber wenn das Auto einen Motorschaden hat, wo geht man hin: Automechaniker oder Jurist? Wenn man krank ist, wo geht man hin: Arzt oder Jurist? Ich denke ihr wisst, worauf ich hinaus will.

Und wenn man ein Gesetz machen muss, wo geht man hin: Arzt oder Mechaniker oder Jurist?

Das England von der Finanzkrise stark getroffen wurde, hat aber auch in erster Linie damit zu tun, dass die englische Wirtschaft sehr stark von Banken dominiert wird. Der Euro ist sicher auch ein Faktor, aber nicht der entscheidende.

Da die Formulierung selbst sowieso von ganzen Gremien beschlossen wird, ist mir für Gesetze die die Wirtschaft betreffen jemand der sich mit Wirtschaft auskennt um einiges lieber als jemand der zwar die Formulierungen rechtlich einwandfrei hinbekommt, aber keinen blassen Schimmer davon hat, was die wirtschaftlichen Folgen davon sind.

Also ja, für Gestzesfragen im Gesundheitswesen würde ich den Arzt eher als Repräsentaten nutzen als den Juristen(davon werkeln im Hintergrund sowieso mehr als genug).

So Loitz,…

die Wahl is vorbei … der Drops is’ gelutscht …

in diesem Sinne:

+++ THREAD CLOSED +++