Botschaft von Merkel?

Das bedeutet das man sich 3 Monate Zeit nimmt um seine Pfründe zu sichern und neue Kuhhandel mit den Lobbyisten der Energiekonzerne zu absolvieren. :wink:

Got it, merci beaucoup! So etwas dachte ich mir schon. :slight_smile:
Kommt also eine neue Prophezeiung auf meine Prophezeihungswand (neben „Guttenberg wird bayrischer Ministerpräsident“): Merkel (oder irgendjemand anderes) wird sagen, dass alles ok ist und die AKWs gerne bis 2531 weiterlaufen können.

@BlenderBender: Ich weiß, meine Quotes sind komplett schief gegangen, aber ich hab das mit dem Zitieren fast so schlecht drauf wie Gutti. Nichts zu machen - hab’s versucht und nur meinen Artikel damit dupliziert.

Das einzige, was ich unter Funkstrom gelesen habe mal, war das Betreiben einer Lampe damit - mehr kenne ich echt nicht als “echte Stromübertragung”. Und das ist vermutlich von der Leistung ineffizienter und - was bei Sicherheitsfragen relvant ist - zu wenig erprobt.

@Poppstar: Ähm, danke, die Schulerklärung ist nicht die Wissenslücke die ich meinte.^^ Ich bezog mich darauf, dass die Argumentation war, dass keine Kettenreaktion betrieben werden würde. Und ich hätte eben schon vermutet, dass eine Kaskade losgetreten wird, die aber - wie auch bei der Kernspaltung - kontrollierbar zu sein hat (dass also die dabei gewonnen Energie auch für den weiteren Betrieb und die Anregung des restlichen Plasmas verwendet werden würde). Der von dir genannte Wert von 0,5 g/m³ ist schon mal - für mich - ein Indiz dafür.

Ob man nach 100 Jahren dann gegen diese Reaktoren wettern wird, weil He in die Atmosphäre freigesetzt wird und Wasser (wird wohl die Haupt-H2-Quelle sein für die Zukunft, wenn wir kaum noch Fossilien Energieträger mehr ausbuddeln/-sprudeln lassen können?) auf der Erde verloren geht? (Anmerkung: diese Frage spiegelt nicht meine Meinung wieder sondern das, was ich mir vorstellen kann, was die Medien tatsächlich drucken könnten)

In den letzten Jahrzehnten hat man so viel Öl und Gas verbrannt (zu CO2 und Wasserdampf), daß das für den einen oder anderen Fusionsreaktor reicht, ohne daß wir alle auf dem Trockenen sitzen. (Ganz unabhängig davon, wie ernst Dein Einwand gemeint war.)

Was mich nervt ist dieses scheinheilige Getue allerseits das jetzt auf einmal Atomkraft voll buhbuh ist.

Menschen mit einem gewissen Mißtrauen gegenüber der Atomkraft waren schon vorher dieser Meinung, denen kannst Du keine Scheinheiligkeit vorwerfen. Nur kann jetzt jeder sehen, was an Beteuerungen wie „extrem unwahrscheinlich“ oder „höchstens alle xxxx Jahre passiert was“ tatsächlich dran ist. Im Zweifelsfall fliegt uns eben doch von Zeit zu Zeit ein Reaktor um die Ohren.

Mit scheinheilig meine ich, dass die Regierung auf einmal Abschalten will. Ziemlich durchsichtige Politik, die sich nur am Tagesgeschehen und der Mehrheitsmeinung orientiert. Irgendwie bin ich immer wieder versucht denen über den Mund zu fahren und zu rufen: “Ich habs euch ja gesagt!”

Schön find ich auch wie rotzfrech und dämlich jetzt zb. der Röttgen “wir müssen aus der Kernenergie raus, so schnell wie möglich”-propagiert. Den Ausstieg aus dem Atomausstieg rückgängig machen, heisst im Umkehrschluss nicht, dass man den Atomausstieg vorantreibt. Nur dass eine Rolle rückwärts gemacht wird. Und schön finde ich auch, wie erneut kein Politiker es hinbekommt zuzugeben, dass er falsch lag. Von Guttenberg lernen, heisst nicht siegen lernen…

Das Atomkraft sehr unsicher ist, sollte nach Tschernobyl jedem klar sein. Damals war es menschliches Versagen, das kommt geringfügig (Achtung Sarkasmus) häufiger vor als starke Erdbeben, auch hier in Deutschland. Und dieses Kraftwerk ist nicht in irgendeiner Bananenrepublik in die Luft geflogen. Sondern in einer technisch und industriell hoch entwickelten Gesellschaft.

Bananenrepubliken bauen üblicherweise auch keine Atomkraftwerke.

Eher es einer schreibt, der Iran ist technisch keine Bananenrepublik, die sind mit ihrem AKW technisch amoderner als wir.

@Gast "Olli: Meine Erwähnung (kein Einwand) nur ein Witz darüber, was und wie u.a. Medien mit der Thematik vl. einmal umgehen, nicht eine reelle Massenbillanz. Sonst müsste ich dich glatt ergänzen und u.a. Schwefeloxid-Emission, usw. durch das Verbrennen fossile Energieträger einwerfen oder noch nach dem “ungelösten Problem” der “Verschmutzung der Luft” durch Helium fragen :lol:

@Gast: Wieso ist der Iran weiter als die westlichen Länder in dem Bereich :?:

Und schön finde ich auch, wie erneut kein Politiker es hinbekommt zuzugeben, dass er falsch lag.

Viel schlimmer. Sie werfen der Opposition vor mit dem Thema jetzt Wahlkampf zu betreiben obwohl diese eigentlich das gleiche erzählt wie schon immer. Und übrigens auch nur das, was sie in ihrer Regierungsverantwortung sogar faktisch, nämlich mit dem Ausstieg aus der Atomenergie, bewiesen haben.

Was die Regierung, allen voran Mutti, da grad abzieht spottet eigentlich jeder Beschreibung und ist eigentlich nur noch mit Spott und Hähme zu begleiten. Ich freue mich schon auf die nächsten Auftritte von den 3 großen P. (Pelzig, Pispers und Priol). Das wird bestimmt lustig. :smt026 :ugly

mein perönlicher Favorit ist: „Es ist pietätlos auf Kosten der Japaner der Opfer in Japan Wahlkampf zu betreiben bla bla“. irgendwie von mehereren Pro-Atom-CDUlern gehört.

hä? gehen den die Argumente aus. Bisher habe ich noch nichts pietäloses von den Atomkraftgegnern gehört.

Das sehe ich anders. Bei mir lief die ganze Zeit Phoenix nebenher, und als Trittin schon ca. 40 min nach bekanntwerden der Probleme in den AKWs vor die Kameras tritt um Japan nur im ersten Satz zu erwähnen und um dann polemisch über die deutschen AKW zu schimpfen und er fast wörtlich sagte dass „sowas auch jeden Augenblick bei uns Passieren kann“ hab ich einfach nur Abscheu vor Ihm gehabt. Einfach nur Verachtenswert und Widerlich.

Weitere 30 min. später hat auch Künast diesen Blödsinn erzählt. Selbst Sigmar Gabriel hat den Anstand gehabt zu sagen dass jetzt nicht der richtige Ort und die richtige Zeit ist um über die Zukunft der deutschen Atomkraft zu reden.

Sorry kurz bisl Off-Topic

Ich durfte heute in der Tageszeitung lesen, dass immer mehr Anfragen von deutschen nach hochdosierten Iodtabletten aufkommen :roll: Zusätzlich steigt der Umsatz von Geigerzählern enorm (so ein Ding kostet scheinbar immerhin zwischen 300 und 500 Euronen)! Jetzt stell ich mir doch die Frage: Wollen die sich nicht aufklären lassen, oder ist die Aufklärung in Sachen Strahlengefährdung und so weiter in Deutschland wirklich so schlecht? :expressionless:

Nun wenn schon nur einer von tausend Deutschen sich jetzt Jodtabletten und Geigerzähler kaufen wird, ist das bereits ein drastischer Anstieg.

Tamiflu+Schweinegrippe war auf ein Verkaufsschlager, Bildzeitung sei Dank :smt002

Und was das Iranische Atomprogramm angeht, die haben ein AKW mit aktueller Sicherheitstechnik, wo alle jubel Jahre mal westliche Techniker nach dem rechten sehen dürfen (je nach politischem Geplänkel).

Das macht deren AKW sicher nicht 100% sicher, aber statistisch betrachtet leben die Iraner damit vorerst sicherer als Deutsche neben den älteren deutschen AKW’s die aus Kostengründen nicht nachgerüstet wurden, da ein Neubau mitunter billiger wäre, selbiger aber nicht politisch durchsetzbar ist.

Hm, ich als Stuttgarter, der von den Demos (S21) hier langsam richtig genervt ist, fande die Demo angebracht - einen besseren Zeitpunkt hätte man garnicht erwischen können, so tragisch es auch sein mag.

Man sollte auch bedenken, dass die 45km-Menschenkette ursprünglich mit 40.000 Menschen von Neckarwestheim - Stuttgart “angekündigt” wurde, was heißt, dass 20.000 mehr gekommen sind. (Das sind zumindest die offiziellen Zahlen der Veranstalter, die die Polizei seltsamer Weise bestätigt hat) Ob diese 20.000+ nun alle im Zusammenhang mit Japan stehen, wage ich mal zu bezweifeln - aber ein großer Teil mit Sicherheit.

Und nunja, dem Herrn Bremer sei verziehen. Auch wenn es kaum vorstellbar ist, wie eine 45km Menschenkette mit 60.000 Personen von heute auf Morgen so geplant werden soll. Mit ein wenig (nach)denken hätte der Herr da eigentlich auch selbst drauf kommen können. :mrgreen:

(Journalismus ist eben eine Sache für sich, dafür ist ‘Stuttgart 21’ auch ein tolles Beispiel, besonders am “Schwarzen Donnerstag (30.09.)” gingen doch sehr unterschiedliche Meldungen quer durch die Sender, u.a. auch negative die zudem noch falsch waren.)

Auf die Gefahr hin, dass jemand das schon geschrieben hat:

Frau Merkel, schalten Sie mal wieder ab! :mrgreen:

Interessant (bzw. „geschmacklos“) fand ich auch die Bemerkung einer Sprecherin, wenn ich mich recht entsinne vom Umweltministerium:

(sinngemäß)

Am Sonntag im Brennpunkt noch sagen, dass man nun nicht kurzsichtig und wahlpolitisch handeln darf um die Wähler zu bekommen/halten und jetzt geht das auf einmal so schnell ein paar AKWs abzustellen…verstehe diese Frau wer will, aber sie verhält sich ja schon fast wie unser Ex-Verteidigungsminister, dessen Meinung und Taten ja auch sehr wankelmütig waren. :smt021

EDIT: Heute bei “Hart aber Fair”, wie hätte es anders sein sollen, die Japankrise und die deutsche Antwort betreffs Atomppolitik. Leider hat sich kein wirklich Verantwortlicher für die Talkrunde zur Verfügung gestellt. Röttgen’s Stellungnahme zum Beispiel wäre ja mal interessant gewesen, denn seit “Anne Will” ist ja viel passiert!

Weniger glücklich […) hat sich TV-Journalist Heiner Bremer auf n-tv geäußert. Gleich zweimal schoss er mit merkwürdigen Formulierungen den Vogel ab. Zum einen empfahl er den Deutschen im Zusammenhang mit der Angst vor einer radioaktiven Katastrophe, doch bitte so “gelassen” zu bleiben wie die Japaner selbst. Woher hat er die Erkenntnis, dass die Japaner gelassen sind?

Gemach, gemach …

Ich bin nun kein Japanologe (oder wie auch immer die entsprechende akademische Bezeichnung lautet, falls es eine solche überhaupt gibt), noch habe ich jemals den Fernen Osten bereist. So oder so würde ich den Teufel tun, gerade jetzt damit anzufangen, nur um meinen persönlichen Wissensdurst über das Wesen des Japaners als solchen zu befriedigen.

Ganz Japan sehe ich derzeit als „desaster area“. Und in einer solchen haben fremde Personen nach meinem Dafürhalten nichts zu suchen … es sei denn, sie sind dafür da und in der Lage, den zahlreichen Opfern der Katastrophe wirklich substanzielle Hilfe zu leisten. Wer auch immer sich sonst dort aufhält, obwohl er da eigentlich nix zu suchen hat oder wer sogar extra zum Gucken hinreist (erfahrene Journalisten vor Ort jetzt mal ausgenommen … die wissen hoffentlich, wie man präsent sein kann, ohne die Rettungsarbeiten zu behindern) … der ist auch nicht besser als jeder Autofahrer oder Fußgänger, der nach einem Verkehrsunfall einfach stehen bleibt, um sich das Blutbad aus nächster Nähe anzuschauen. Selbst in den offiziellen Verkehrshinweisen werden Leute dieser Art schon längst nicht mehr beschönigend als „Schaulustige“ bezeichnet, sondern als das, was sie tatsächlich sind: als penetrante GAFFER.

Also, ich war nie dort, ich bin nicht dort, und ich bin auch nicht so krank im Kopf, dass es mich jetzt dort hin zieht. Somit bin ich auf die TV-Bilder angewiesen, die uns von dort übermittelt werden. Auch wenn ich seit Tagen bewusst darauf verzichte, mir das Elend in den Nachrichten anzuschauen … irgendwie informieren muss man sich ja dann doch. Gestern war’s dann mal wieder so weit Und was habe ich da gesehen? Eine Umfrage unter Passanten in einer Tokioter Fußgängerzone. Gefragt wurde, ob man sich durch den Super-Gau im Kernkraftwerk Fukushima bedroht fühle. Und jeder der Gezeigten hatte ein Lächeln im Gesicht … grad so, als hätte man die Personen nicht nach einer existenzbedrohlichen Katastrophe befragt, sondern nach ihrem bevorzugten Waschmittel.

Aus Sicht eines Europäers kann dieses Lächeln angesichts der Katastrophe nun durchaus als Ausdruck tiefer Gelassenheit interpretiert werden. Daran sehe ich an sich aber noch nichts Verwerfliches. Denn diese Beurteilung ergibt sich aus dem Vergleich. Angenommen, es wäre ein ahnlicher Störfall in Krümmel bekannt geworden und man hätte dazu beliebige Passanten in der Fußgängerzone von Mölln oder von Lüneburg für die Tagesschau befragt. Die gezeigten Personen wären auch hier sicherlich nicht spontan in Tränen und Schreikrämpfe ausgebrochen. (Wer so extrem drauf ist, der dürfte sich in seinen eigenen vier Wänden eh besser aufgehoben fühlen). Gut, die Deutschen hätten bei ihrem Statement sicherlich einen etwas ernsteren Gesichtsausdruck drauf gehabt als die Japaner.

Dennoch: Auf einer Gelassenheitsskala von 1 bis 10 (wobei 1 für „Nach mir die Sintflut“ steht und 10 für unaufhörliche hyterische Schreikrämpfe, wo schon fast der Notarzt anrücken muss) läge der Durchschnittsdeutsche vielleicht scheinbar bei 4-5, der Japaner scheinbar bei 2.

Um diesen Unterschied zu erklären, braucht man aber kein Japanologe zu sein.
Es genügt eigentlich schon, wenn man sich mit klassischer Musik auskennt.

„Immer nur lächeln und immer vergnügt,
Immer zufrieden, wie’s immer sich fügt.
Lächeln trotz Weh und tausend Schmerzen,
Doch wie’s da drin aussieht, geht niemand etwas an.“

Das haben sich die Herren, die vor rund 90 Jahren das Libretto zu der Operette „Das Land des Lächelns“ geschrieben haben, gewiss nicht aus den Fingern gesogen. Und auch wenn das Werk in China spielt, so dürfte diese Maxime für den gesamten asiatischen Raum gelten. Es ist Teil einer Denkweise, mit der wir Europäer uns erst sehr, sehr lange befassen müssten, um sie auch nur ansatzweise zu begreifen. (Auch wenn der o.a. Spruch sich erstaunlich stark an die preußische Tradition anzulehnen scheint … auch wenn es dort sicherlich nicht heißt „Immer nür lächeln“, sondern wohl im Gegenteil „Immer nur ernst bleiben“.)

Ach ja … wer sich in seinem Urteil nicht allein auf die schönen Künste verlassen mag, sondern es sich lieber empirisch wünscht: JA, ich habe mal von Verhaltensforschern geschossene Fotografien gesehen, auf denen der Gesichtsdausdruck asiatischer Menschen abgebildet war, kurz nachdem ihnen Bilder angeboten wurden, die etwas Erschreckendes, etwas Ekliges, etwas Trauriges etc. zum Inhalt hatten. Im allerersten Moment konnten die Abgebildeten ihre wahren Emotionen nicht verbergen. Aber schon in der nächsten Sekunde wurde das Gesicht zu einer lächelnden Maske. Damit steht vielleicht auch der Ausdruck „Sein Gesicht verlieren“ im Zusammenhang, der m.W. seinen Ursprung in Asien hat.

Was will ich damit eigentlich sagen?
Tja … weiß ich im Moment eigentlich auch nicht so genau.
Ach doch … ja, ich würde den Bremer für seinen Gelassenheitsspruch auch kritisieren.
Allerdings nicht deshalb, weil ich den Japanern unterstellen würde, sie seien nicht gelassen, sondern weil ich diese Aufforderung schlcht und ergreifend für überflüssig halte. Mag sein, dass auch hier in Deutschland jetzt einige wenige Verwirrte vollkommen aus dem Häuschen sind und sich nimmer einkriegen … gestern im Supermakrt ist mir allerdings keiner von der Sorte über den Weg gelaufen. Da ging es alles genauso diszipliniert und gesittet zu wie üblich.

Ich kann mir das nicht wirklich vorstellen. Zum anderen bezeichnete er es als “geschmacklos”, dass Atomkraftgegner in Stuttgart angesichts der Katastrophe gleich eine Menschenkette organisiert hätten. Dass diese Menschenkette seit Wochen schon geplant war, hat Herr Bremer offenbar nicht mitbekommen.

Na da haben die Leute ja grad noch mal Glück gehabt, dass er das nicht mitbekommen hat. 8)

Im übrigen hätte auch ich es durchaus als geschmacklos empfunden, wenn irgendwelche Deutsche einen Unfall in einem japanischen Atomkraftwerk spontan zur Munition umgewidmet hätten, um die Ziele durchzudrücken, die sie eh schon seit langem verfolgen.

Ich weiß nicht, ob es im Zusammenhang mit Fukushima bereits Tote oder Verletzte gegeben hat … aber gerade das hätte diesen Berufsideologen doch bestens in ihren agitatorischen Kram gepasst. Mehr noch: Je mehr Opfer, desto mehr Munition für diese Personen.

„Geschmacklos“ ist da noch milde ausgedrückt.
Den Ausdruck „Zum Kotzen“ fände ich angesichts dieser Denke wesentlich treffender.

Für mich ist das derselbe Typus Mensch, der auch Soldaten zum Sterben an die vorderste Front schicken würde … um dann aus der sicheren Etappe heraus glühende Heldenverehrung zu Papier zu bringen.

Den bemerkenswertesten Satz des Abends aber ließ Bundeskanzlerin Angela Merkel im ARD-Brennpunkt vom Stapel. Ich zitiere mal: „Ich kann heute nicht erkennen, dass unsere Kernkraftwerke nicht sicher sind, sonst müsste ich ja mit meinem Amtseid sie sofort abschalten. Das wäre ja ganz fatal, wenn ich einfach erklären würde, die sind nicht sicher. Unsere Kernkraftwerke sind nach Maßgabe dessen, was wir wissen, sicher.“ Heißt das also, dass die Bundeskanzlerin nur deshalb nicht erklären kann, die Kernkraftwerke seien nicht sicher, weil sie sie sonst sofort abschalten müsste? Oder meint sie wirklich, die Kernkraftwerke seien sicher? Eine höchst verklausulierte Erklärung, die für mich so klingt wie: Unsere Atomkraftwerke sind nicht sicher - ich darf das jetzt nur nicht so offen sagen. Am peinlichsten dabei ist, dass Moderator Ulrich Deppendorf dies nicht mit einer Nachfrage aufgegriffen hat.

Naja … die Merkel ist sicherlich nicht dumm.
Die weiß sicherlich ganz genau, was sie da gesagt hat.
Und auch, wie das bei den Leuten angekommen ist.
Und auch der Herr Deppendorf wusste sicherlich ganz genau, warum er besser nicht nachhakt.

Wer weiß … vielleicht wartet Frau Merkel grad noch die nächsten paar Landtagswahlen ab und legt dann ihr Mandat nieder, weil sie das mit ihrem Amtseid einfach nimmer vereinbaren kann, dass sie die unsicheren Kraftwerke trotz allem am Netz lassen muss. Eine satte Pension ist ihr ja wohl lebenslang sicher. Von den unzähligen attraktiven Angeboten aus der freien Wirtschaft ganz zu schweigen.

Die Frage ist: Wer mag Deutschland dann sonst regieren.
Also, ich würd mich als Politiker nicht drum reißen.

Aber zumindest haben dann die Bildzeitungsleser noch mal ein wenig Freude, weil dann vielleicht doch wieder der Guttenberg auf den Plan tritt. (Falls man ihn nett bittet.) Faktisch wird der den Job als Kanzler nicht viel anders machen (können) als Merkel. Aber auf jeden Fall wird der das 1000 mal eleganter verpacken können. Und das ist es ja schließlich, auf was es ankommt.

Dass sie längst daran gewöhnt sind, beschissen zu werden … aber wenn, dann wenigstens mit Grandeza und mit Stil - das haben die Leser der Bildzeitung ja mit ihrer Rückrufaktion unter Beweis gestellt. Und während die Intelligenz noch am Rumjammern ist, weil ein akademischer Betrüger es gewagt hat, seinen möglicherweise Betrug nur scheibchenweise zuzugeben, beweisen die Heerscharen von Bildzeitungslesern quasi die „Weisheit des kleinen Mannes“. Die Kanzlergattin setzt sich dann eh dafür ein, dass jegliches Gesocks von der Bildfläche verschwindet … egal wohin, Hauptsache weg aus Deutschland. Ihr Ex-RTL II-Spießgeselle, Monsieur de Maiziere, ist ja schon jetzt als Verteidigungsminister auf dem richtigen Posten.

Vielleicht sollte man dann Til Schweiger zeitah eine Position als Innenminister anbieten oder zumindest als Staatssekretär …?

Wäre ja schließlich nicht der erste erfolgreiche Schauspieler, der seinen Weg in der Politik macht. :wink:

Und Beate Krafft-Schöning vielleicht als Regierungssprecherin …?

RTL zeigt uns übrigens im Moment „Stirb langsam 4.0“, was vom Titel ein wenig pietätlos wirkt

Ich find diese sinnlose Manie, Filmtitel neuerdings unbedigt an den Sprachgebrauch aus der Computerbranche anzulehnen, eh bescheuert. Der Zusatz 4.0 bedeutet m.W, dass es sich um ein neues Upgrade irgendeiner Software handelt. Kommen erste Ergänzungen dazu, hadelt es sich um Version 4.1, beim nächsten Mal um Version 4.2. u.s.w.

Bloß, mit was für Ergänzungen eines fertig gedrehten und vermarkteten Films rechnen die Idioten jetzt eigentlich noch, die dem Film den Titel „Stirb Langsam 4.0“ gegeben haben.