Youtube & Twitch Folge 41. Hier kann darüber diskutiert werden!
Holger schaut sich zunächst eine Reportage über das ICE-Unglück in Eschede im Jahr 1998 an, bei dem über 100 Menschen starben. Dann ist wieder einmal Dekarldent dran, der sich zum Wahlabend in Sachsen und Thüringen äußert. Hamburg ist gleich zweimal vetreten mit Drogensumpf und Fahrtkartenkontrollen. Schließlich geht es noch um Geizhälse und um Rechtsradikale.
Also gemessen an der Zahl der Unglücke ist Zugfahren und Fliegen relativ sicher.
Aber ich muss zugeben, wenn man ICE-Sprinter fährt wird mir bei 300kmh mulmig (man spürt auch die Geschwindigkeit im Körper).
Die Strecke München-Hamburg kenn ich wie meine Westentasche. Bin sie zigmal gefahren, als meine Stieftochter in Hamburg wohnte.
Auch nach so langer Zeit, mein Beileid an die Angehörigen, ein Haarriss im Reifen löst so ein Unglück aus.
Ich hoffe niemand nimmt mir das böse. Die Radscheibe hält die Spur. (Da drückt keiner die Notbremse)
(Ich komme aus einer Bahnfamilie, bezüglich der Verspätungen. Egal ob ICE oder Regional, bei Stellwerkfreigabe kann man 15Minuten immer reinholen, alles darüber wird schwierig, aufgrund der Sicherheit)
Mein Vater hatte keine ICE Lizenz (war zu faul dazu), aber er hatte einen Personenbeföderungschein (also kein Güterzugfahrer). Ich bin öfters heimlich mit ihm mitgefahren im Führerstand.
Es gab mal eine Situation, er bekam die Meldung es gibt eine Schrankenstörung.
Er musste „Auf Sicht“ Fahren. Also mit 30kmh. (Verspätung war natürlich klar) .
Die Schranke funktionierte, die Autos warteten brav an der Schranke. Eine Fehlmeldung.
Ich bin nicht bei der Bahn angestellt, aber Sicherheit wird schon großgeschrieben.
Ein bißchen harmlos bzw. falsch dargestellt in dem ICE-Beitrag:
Der Radreifen hat sich beim abwickeln nicht einfach im Drehgestell verhakt, wie dort gesagt wird, sondern er schoß durch den Boden des Wagens zwischen zwei Sitzen durch, wo Leute saßen.
In einer anderen Doku wird der Fahrgast, der auf einem der Sitze saß, befragt. Er wollte noch die Notbremse ziehen, hat sie in der Hektik nicht gefunden und hat schnell den Schaffner gesucht. Der wiederum musste sich laut Bahn-Vorgaben erst ein Bild machen, bevor er die Notbremse betätigen durfte. Leider verging so wertvolle Zeit und der Zug entgleiste.
Den Fahrgast hat man später in dem Beitrag in den Wagen geführt, da der Wagen noch Jahre lang in einem Depot stand (er wurde nur wenig beschädigt) und ihm gezeigt wo die Notbremse ist. Und er ist erschüttert gewesen, dass er sie damals nicht gesehen hatte.
Deshalb schaue ich mir immer wo ich bin die Sicherheitseinrichtungen an (Notbremse, Feuerlöscher, Notausgänge) usw. Kostet 1 Minute und kann Leben retten.
Ich bilde mir ein, wenn man einem (Messer)Attentäter gezielt mit Schaum oder Pulver in die Fratze hält (zur Not das Ding als Schlagwerkzeug nimmt) , dass das wertvollen Vorteil bringt.
Also, in der Vorstellung. Wahrscheinlich hat man dann doch eher Hemmungen oder ist in Schockstarre. Keine Ahnung.
Holger erwähnte bei der Eschede-Doku, dass bei Domian ein Sohn angerufen hatte und man dies leider nicht finden könnte…Dem ist nicht so…Kann man hier nachhören. Vor dem Gespräch ging es auch um das Thema
Das ist von vielen Faktoren abhängig: Pufferzeiten im Fahrplan, Auslastung der Strecke, Beschleunigungsfähigkeit des Zuges, Witterung… Der RE1 Magdeburg - Berlin - Frankfurt (Oder) schafft z.B. locker bei gutem Wetter 20 Min Verspätung rauszufahren. Der RE7 Dessau - Berlin - Senftenberg schafft hingegen nicht mal bei gutem Wetter den Regelfahrplan einzuhalten, ohne mit 1-2 Min Verspätung in Berlin anzukommen. Langsamfahrstellen machen es da nicht viel besser.
Es kann natürlich bei jedem Bahnunternehmen verschärft werden, aber vom Grundsatz her sind das bis zu 40 km/h am Tag.
Außer bei der S-Bahn-Krise 2009 in Berlin. Da hat man auf die Sicherheit geschissen, um die Gewinne für den Mutterkonzern zu maximieren.
Nein, der Radreifen ist definitiv nicht durch den Fußboden gedrungen, das hat der damals für die Rekonstruktion beauftragte Gutachter klargestellt. Was auch nur die wenigsten wissen: Der ICE ist an der Weiche nach vorne entgleist und begann ab da bereits im Ziehharmonika-Effekt auszubrechen, nicht erst nach der Kollision von Wagen 3 mit den Brückenpfeilern.
Zum Gerichtsprozess könnte ich auch noch einiges schreiben, würde aber zu viel werden. Die Doku war jedenfalls größtenteils gut gemacht und sorgfältig recherchiert.
Noch als Ergänzung zu Eschede, ob jemand verurteilt wurde:
„Am 13. Juni 2002 wurde in Lüneburg das Hauptverfahren gegen zwei höhere Beamte der Deutschen Bahn sowie ein Ingenieur des Herstellers wegen Körperverletzung und fahrlässiger Tötung eröffnet. Nach acht Monaten, 55 Verhandlungstagen und 93 Zeugenanhörungen wurde am 8. Mai 2003 das Verfahren gegen Zahlungen von jeweils 10.000 € eingestellt.“
(Quelle: Facharbeit „Zugunfälle in Deutschland“, die ich zusammen in einer Gruppe 2012 in der Uni erstellen durfte)
Bezüglich Toiletten bin ich schon froh, wenn Kneipen eine freundliche Toilette haben.
Bevor ich meine Notdurft in irgendwelchen Büschen oder Hausecken verrichte.
(Ich zahl Natürlich auch).
Also in Frankfurt kommt mir die Polizei ewas härter vor. Ich war in den 2000ern in Frankfurt auf einem Lou Reed Konzert, mit meiner damaligen Freundin, als Studenten beide Pleite.
Also mussten wir die Nacht durchmachen. Hatte nur meine Deutsche Bank Sparcard dabei, bei 3 Automaten vorher blitzte ich ab. Bei der Deutschen Bank gab es noch 10€, das sind 5 Binding Lager . Sofort hielt die Polizei an, was wir hier machen würden.
Ich „Äh, wir haben nur Geld abgehoben“.
Reinhard Gehringer verlor Frau und 2 Kinder in Eschede:
„Beim Gehringer habe ich lange gedacht, der fängt sich nicht“, sagt der Mann. „Der
hat die Bauklötze seiner Kinder stehenlassen, so wie sie da standen, und ist immer
drüber weg gestiegen.“ „Und zu den Elternabenden im Kindergarten ist er immer
noch hingegangen“, ergänzt seine Frau. „Der Gehringer war heute auch da“, sagt der
Mann. „Mit seiner zweiten Frau und seinem zwölfjährigen Sohn. Aber zuerst habe ich
wirklich gedacht, der fängt sich nicht. Ganze Familie weg, die Frau und die zwei
Kinder, knapp vier und sechs Jahre alt, wie unsere.“