Bares für Rares

Zur Sendung “Bares für Rares” möchte ich an dieser Stelle folgenden Hinweis abgeben:

Wer denkt, dass die sog. “Bares-für-Rares-Experten” alle Zahlen, Daten, Fakten (ZDF) zu einem Gegenstand abrufbereit im Kopf haben, der sollte wissen, dass dem keineswegs so ist. Den Experten steht genug Zeit zur Verfügung, um sich über Historie, Herkunft, etc. einer Sache/Rarität zu informieren. Herr Lichter vermittelt gerne den Eindruck, dass alle seine Experten dieses Wissen (inkl. aller Jahreszahlen und des kompletten Stammbaums des jeweiligen Herstellers oder Künstlers) parat haben. Spätestens ab dem Zeitpunkt, ab dem man selbst etwas schätzen lassen möchte, stellt sich zweifelsfrei heraus, dass sich die Experten exzellent vorbereiten können, da jeder Besitzer einer zu verkaufenden Rarität vorab genau darüber informieren muss, was er für eine Rarität besitzt, welche Geschichte er dazu erzählen kann, was er über den Wert der Rarität weiß, u.s.w…

Außerdem sollen per Formular Maß-, Gewichts- und Herstellerangaben angegeben werden. Es wird zusätzlich erfragt, ab wie viel Euro man seine Rarität verkaufen würde, ob man bereits an einer Fernsehsendung teilgenommen hat (wenn ja, wann und bei welcher).

Desweiteren sollen über ein Formular max. 5 aussagekräftige Fotos von der Rarität und ein Foto von sich selbst hochgeladen werden. Interessanterweise wird auch erfragt, welchen Familienstand, wie viel Kinder, welchen Beruf und welche Hobbys man hat. Typische Castingfragen.

Hier der Link zum Formular:
http://casting.netmarket.de/BaresfuerRares2

Kurzum: Die Show ist eine „scripted Show“, welche den Eindruck vermitteln soll, dass hier quasi in Echtzeit geschätzt und gehandelt wird, was jedoch absolut nicht zutreffend ist. Vermutlich handelt es sich bei den in Schlange stehenden Personen sogar um Statisten. Davon ist auch auszugehen, denn nirgendwo wird auf kommende Veranstaltungen/Aufzeichnungen hingewiesen. Woher sollen die in Schlangen stehenden Personen also gewusst haben, wann und wo die nächste Sendung stattfindet, damit sie mit ihren Raritäten dorthin anreisen können? Es wird in jeder Sendung nur immer eine Mailadresse eingeblendet, über welche man sich und seine Rarität bewerben kann. Bewirbt man sich über diese Mailadresse, bekommt man automatisch eine Antwort, die auf das Bewerbungsformular hinweist (siehe obigen Link). Eventuell werden von der Fa. Eyeworks vor Aufzeichnung in den jeweiligen Städten Anzeigen in der Regionalpresse geschaltet, in denen Leute gesucht werden, die während Aufzeichnung der Sendung als “Schlangesteher” fungieren dürfen. Falls diese “Schlangesteher” noch irgendwas “Altes” besitzen, dürfen sie es sicherlich gerne mitbringen. Vor Aufzeichnung schauen die Experten kurz durch die Reihen der Schlangesteher, ob der eine oder andere zufälligerweise tatsächlich etwas Wertvolles angeschleppt hat. Das ist für Fachleute ja flott abschätzbar. Falls sie nichts “Altes” besitzen, wird den Schlangestehern etwas aus dem Eyeworks-Fundus unter den Arm geklemmt. Das mit den “akquirierten Schlangestehern” ist meinerseits nur eine Mutmaßung, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit entspricht dies so (oder so ähnlich) der Realität, denn mit solchen Mitteln wird bei vergleichbaren Sendungen im Privatfernsehen agiert. Letztendlich ist „Bares für Rares“ ein Abklatsch der Sendung „Dealers“ auf DMAX (http://www.dmax.de/programme/dealers/).

Wäre vielleicht noch anzumerken, dass die Personen, welche es bis zur Vorstellung ihrer Rarität geschafft haben, Kilometergeld und eine Hotelübernachtung von der niederländischen Produktionsfirma „Eyeworks – Warner Bros. International Television Production“ (https://wbitvp.com/germany) erstattet bekommen. Die Firma „Warner Bros. International Television Production“ produziert neben „Bares für Rares“ auch noch „Wilsberg“, „Marie Brand“, „Der Restauranttester“ und „Schwiegertochter gesucht“ für den deutschen Markt.

Die Experten Frau Dr. Heide Rezepa-Zabel und Albert Maier verfügen sicherlich über ein profundes Wissen auf ihrem Gebiet. Das möchte ich überhaupt nicht in Abrede stellen. Jedoch ist es nicht so wie die Sendung „Bares für Rares“ ganz offensichtlich vermitteln will, dass die Experten völlig unbedarft auf die zu schätzenden Raritäten treffen. Bei dem „Experten“ Deutschmanek merkt man zuweilen, dass er zuvor alles schön auswendig gelernt hat und dann stolz sein Fachwissen präsentiert. Stets goutiert von Lichter, der dann immer wieder darüber verwundert scheint, welch umfangreiches Wissen in den Köpfen der Experten steckt.

Die Sendung „Kunst & Krempel“ (http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/kunst-und-krempel/kunst-und-krempel110.html) ist da wesentlich ehrlicher und seriöser und verzichtet auf Showeinlagen und nervende Schmeicheleien. Außerdem kann man (ganz im Gegensatz zu “Bares für Rares”) auf der Homepage von “Kunst & Krempel” genau erfahren, wann die nächsten Beratungen stattfinden. Da wird nicht ‘gescripted’ (man könnte auch ‘verarscht’ sagen).



Nachtrag:
Wenn man ein klein wenig gewisse Suchmaschinen bemüht, findet man das eine oder andere Feedback über die Sendung “Bares für Rares”. So kann man beispielsweise Folgendes in einem Forum lesen:

Tja, bei Teilnahme an dieser Show wird man zur Verschwiegenheit verpflichtet. Aus welchem Grund? Damit die Öffentlichkeit nicht erfährt, dass alles etwas anders ist, als es von Lichter & Co. vorgegaukelt wird?

Unten abgebildete Anzeige war online auf einer Sammler-Plattform zu finden:

Auch an dieser Anzeige ist deutlich zu erkennen, dass man nicht einfach zu einer Aufzeichnung hinkommen und sich in die Schlange zur Expertenbegutachtung einreihen kann. Nein, nein, wird alles schön vor- und aufbereitet. Vermutlich müssen sich manche Frauen 10x von Horst Lichter abknutschen lassen, bis die Szene endlich im Kasten ist.

Abschließend noch der Mailverkehr zwischen einem Bonanzaradverkäufer und der Fa. Eyeworks Entertainment (in einem Forum gefunden):

Naja, dass da durchaus mit Google etc. weiter geforscht wird war mir eh immer klar. Selbst der beste Experte kann nicht alles aus dem Stehgreif wissen. Außerdem ist ja eh schon anhand der Sendung ersichtlich, dass nach der Vorabbeutachtung (meist im Hintergrund des aktuellen Objekts zu sehen) der Lichter dazu kommt und die ganze Story für den Dreh nochmal durchgespielt wird.

Das die möglichen Kandidaten vorher gecheckt werden ist heutzutage wohl die Norm. Die Produktionsfirma möchte halt wissen, ob derjenige ins Raster passt (das Aussehen, Story zum Objekt). Es muss halt auch menscheln für den Zuschauer, der baut dann eher eine Verbindung zum Kandidaten auf und fiebert mit, wenn er vor den Händlern steht.

[QUOTE=tvkritiker;443198]Zur Sendung “Bares für Rares” möchte ich an dieser Stelle folgenden Hinweis abgeben:

Wer denkt, dass die sog. “Bares-für-Rares-Experten” alle Zahlen, Daten, Fakten (ZDF) zu einem Gegenstand abrufbereit im Kopf haben, der sollte wissen, dass dem keineswegs so ist. [/QUOTE]
Das sollte jeder Mensch wissen der weiter als bis zu eignen Bettkante denken kann wissen.
Nur taugt so eine Nachforschung nicht fürs Fernsehen.

Desweiteren sollen über ein Formular max. 5 aussagekräftige Fotos von der Rarität und ein Foto von sich selbst hochgeladen werden. Interessanterweise wird auch erfragt, welchen Familienstand, wie viel Kinder, welchen Beruf und welche Hobbys man hat. Typische Castingfragen.

An den Angaben zu der „Rarität“ sehe ich jetzt nicht kritisches.
Die Fragen zur Person sind etwas persönlich, aber wie man dem Formular entnehmen kann FREIWILLIG.
Daher sehe ich hier nichts kritisches.

Kurzum: Die Show ist eine „scripted Show“, welche den Eindruck vermitteln soll, dass hier quasi in Echtzeit geschätzt und gehandelt wird, was jedoch absolut nicht zutreffend ist.

Ich sehe nur eine haltlose und übertriebenen Behauptung, die in der Überschrift steht und hier ohne ein Argument in den Raum gestellt wird. Wo hast du deinen Beleg das der Handel gescripted ist?
Die Schätzung ist nur auf ein TV kompatibles Format zusammengekürzt, aber wo die gescripted ist sagst du uns nicht.

Vermutlich handelt es sich bei den in Schlange stehenden Personen sogar um Statisten. Davon ist auch auszugehen, denn nirgendwo wird auf kommende Veranstaltungen/Aufzeichnungen hingewiesen. […] Das mit den “akquirierten Schlangestehern” ist meinerseits nur eine Mutmaßung, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit entspricht dies so (oder so ähnlich) der Realität, denn mit solchen Mitteln wird bei vergleichbaren Sendungen im Privatfernsehen agiert.

Ebenfalls nur eine Vermutung ohne konkreten Beweisen.
Aber selbst wenn es so sein sollte erkenne ich den Skandal nicht.

Letztendlich ist „Bares für Rares“ ein Abklatsch der Sendung „Dealers“ auf DMAX (http://www.dmax.de/programme/dealers/).

Ist nur keine DMAX Sendung, sondern eine vom Discovery Channel UK.
Die auch nur eine Staffel gelaufen ist und eine andere Produktionsfirma hat.
Also wurde wohl gut kopiert, das ist immer noch besser als schlecht selber machen.

Wäre vielleicht noch anzumerken, dass die Personen, welche es bis zur Vorstellung ihrer Rarität geschafft haben, Kilometergeld und eine Hotelübernachtung von der niederländischen Produktionsfirma „Eyeworks – Warner Bros. International Television Production“ (https://wbitvp.com/germany) erstattet bekommen.

Das würde ich als vorbildliches Verhalten sehen.

Die Firma „Warner Bros. International Television Production“ produziert neben „Bares für Rares“ auch noch „Wilsberg“, „Marie Brand“, „Der Restauranttester“ und „Schwiegertochter gesucht“ für den deutschen Markt.

Eine ziemliche Qualitätsspanne.

Die Experten Frau Dr. Heide Rezepa-Zabel und Albert Maier verfügen sicherlich über ein profundes Wissen auf ihrem Gebiet. Das möchte ich überhaupt nicht in Abrede stellen. Jedoch ist es nicht so wie die Sendung „Bares für Rares“ ganz offensichtlich vermitteln will, dass die Experten völlig unbedarft auf die zu schätzenden Raritäten treffen.

Etwas Inszenierung muss sein, sonst langweiligen sich alle.

Da wird nicht ‘gescripted’ (man könnte auch ‘verarscht’ sagen).

Das ist kein Vergleich mit dem Scripted-Müll und werten diesen zusehr auf.
Und sofern die Käufe nicht gescripted sind, sehe ich hier auch kein „veraschart“.

Tja, bei Teilnahme an dieser Show wird man zur Verschwiegenheit verpflichtet. Aus welchem Grund?

So verwunderlich finde ich die Klausel nicht, zumal dort nicht drin steht auf welchen Zeitraum sich die Verschwiegenheit bezieht.
Alles was bis zur Aufzeichnung geht würde ich noch als okay ansehen.

Auch an dieser Anzeige ist deutlich zu erkennen, dass man nicht einfach zu einer Aufzeichnung hinkommen und sich in die Schlange zur Expertenbegutachtung einreihen kann. Nein, nein, wird alles schön vor- und aufbereitet.

Weil die Experten die Schätzung wohl überfordern würde, da es unmöglich alles zu kennen und es dadurch alles länger dauern würde. Einige würden wohl nur mit wertlosen Krempel kommen um mal nahe an Horst Lichter zu sein.

Vermutlich müssen sich manche Frauen 10x von Horst Lichter abknutschen lassen, bis die Szene endlich im Kasten ist.

Haltlose persönliche Meinung, die einen sachlichen Beitrag entwertet.

Abschließend noch der Mailverkehr zwischen einem Bonanzaradverkäufer und der Fa. Eyeworks Entertainment (in einem Forum gefunden):

Mal abgesehen davon das es verboten ist Mails zu veröffentlichen, halte ich die Fotos für durchhaus sinnvoll.
Von dem Verkaufsobjekt so oder so und von der Person, damit ihr irgendwelche Peinlichkeiten erspart bleiben.
Die paar mal bei denen ich Teile gesehen habe sah keiner der Teilnehmer unmöglich aus, dieses Foto kann einfach nur eine Schutzmaßnahme sein.

Dieses Format gab es schon als es das fernsehen nicht mal gab. Es ist früher unter dem namen Kunst und Krempel auf irgendeinem Dritten gelaufen. Man munkelt aber das bereits Höhlenmenschen so eine Fernsehsendung gemacht haben

Ich finde das alles nicht dramatisch, es ist halt Fernsehen und man will natürlich einen Spannungsbogen ziehen, der nicht entsteht wenn 5 Authisten ihren Müll vom Dachboden holen.
Die Sendung hat eindeutig einen lehrreichen Charakter und da vorwiegend ältere Leute vorkommen kann man auch nicht von hipper scripted reality sprechen.
Mir als großer "Bares für Rares "-Fan sind natürlich auch ein paar Dinge aufgefallen, die wirklich entlarvend sind ,aber ich mag ja die Sendung… :mrgreen:

Bares für Rares ist schon bemerkenswert auch auch TV-kritischer Sicht. Es fährtfantastische Quoten ein.

Nichts wird neu fürs Fernsehen erfunden, es gab alles schon. Hätte ich Wetten oder Aktien kaufen können, ich hätte es für das Konzept getan, weil es eine Kopie vonPawnStarsist. Und Pawnstars läuft seit etwa zehn Jahren erfolgreich in den USA und hat es natürlich nach Deutschland erst ins Pay und dann ins FreeTv geschafft.

Die Drei vom Pfandhaus, wie es in Deutschland heißt und auf History HD (sky) läuft, hat im Kern genau dieses Konzept: Menschen schleppen seltenes, interessantes Zeug an und möchten es verkaufen, davor steht eine Schätzung eines Experten… dann wird verkauft bzw. über den Preis verhandelt.

Die zwischenSequenzen sind bei Dir Drei vom Pfandhaus auch gescriptet die Verhandlungen sehen echt aus.

Das Konzept war so aber nicht auf Deutschland übertragbar da es bei uns die privaten Kedritverleiher die Pfand entgegen nehmen in dieser Form nicht gibt und sie sich an feste Auktionen und andere Richtlinien halten müssen, ansonsten hätten die bestimmt weit mehr kopiert als den Kern der Sendung.

Was so ähnlich und gut war, wie ich finde, war Wieder wertvoll sehe ich sehr gerne und kenne die Sendung nicht von der das abgekupfert wurde.

wie ich schon sagte gab es in den Neunzigern bereits eine Sendung namens Kunst und Krempel

Bei Wikipedia steht das es die sogar schon seit 1985 gibt

Wichtig ist hierbei der unterste Absatz:

Eine Sendung desselben Konzeptes zeigt der NDR unter dem Titel Lieb und Teuer. Der WDR zeigte bis Anfang der neunziger Jahre unter dem Titel Schatz oder Schätzchen? ein ähnliches Format. Anfang des 21. Jahrhunderts wurden ähnliche Formate auf anderen Regionalprogrammen ausgestrahlt, wie etwa Kitsch oder Kunst?, das beim HR von 2007 bis 2009 lief. Am 17. September 2006 startete auch beim SWR eine Antiquitätensendung unter dem Titel echt antik?! Im englischsprachigen Raum gibt es ähnliche Konzepte unter dem Namen Antiques Roadshow.

Scheinbar hat der tvkritiker sich verzogen.
Scheint wohl keine weiteren Argumente zuhaben.

Dabei ist der ein deutlich angenehmerer Gesprächspartner als andere komische Gestalten in diesem Forum.

Hi zusammen,
bin über Google hier gelandet und hab im Forum gestöbert. Dabei bin ich auf diesen Thread hier gestoßen und musste mich anmelden.

Ich war im November 2015 als „Kandidatin“ zum Dreh bei Bares für Rares in Pulheim (Sendung wurde dann im Februar 2016 ausgestrahlt) und erzähle gerne, wie das da abläuft.

Also, ich hatte aus Jux ne Mail an rares(at)zdf.de geschickt und meine Rarität beschrieben (ab jetzt „Ding“ genannt, ich möchte nicht, dass die Beschreibung auf eine bestimmte Folge und damit auf mich schließen lässt, ich hoffe, ihr versteht das). Hatte dann als automatisierte Antwort oben erwähnten Castingbogen zurückbekommen. Konnte nur die Maße und Bilder nennen und wie ich das Ding erhalten hatte. Sollte noch Hobbys angeben und was ich mit dem Geld machen würde. Solche Sachen eben.

1-2 Wochen später (Anfang Oktober etwa) klingelt mein Handy und die Produktionsfirma ist dran. Bekam die Mitteilung, dass sie sich dafür interessieren. Sollte die ganze Story nochmal erzählen, war ne nette Unterhaltung. Es hieß dann, die Fotos vom Ding würden der Redaktion vorgelegt, die würden dann entscheiden und sich bei positivem Ausgang bei mir melden. Und kurz noch abgeklärt, ob ich im November in dem Zeitraum einer bestimmten Woche Zeit hätte.

Die Redaktion hat sich dann Ende Oktober gemeldet und den Dreh für November bestätigt. Ich konnte mir aussuchen, ob ich mit dem Auto oder mit dem Zug kommen wolle und ob ich eine Übernachtung vor oder nach dem Drehtag möchte. Hab mich für den Zug entschieden (lange Anreise) und mir wurden Hin- und Rückfahrt gebucht. Was nicht übernommen wird, sind Sitzplatzreservierungen und das Frühstück im Hotel.

Bin am Vortag angereist und morgens dann um 9 am Walzwerk gewesen. Wurde in Empfang genommen und sollte das Ding abgeben (die müssen sich das Ding ja vorher ansehen). 4 weitere Kandidaten waren an dem Vormittag auch zum Dreh gekommen, dazu noch mehrere Statisten. Die Statisten sind die, die man im Hintergrund an den anderen Tischen stehen sieht, während die Experteneinschätzung läuft. Ich glaube, die Statisten haben 60€ Aufwandsentschädigung bekommen.

Zuerst wird die Ankunft gedreht. Ein paar Mal wo langlaufen, die Kamera hält drauf, fertig. Dann stellt einem eine Redakteurin Fragen, da soll man dann ausstrahltaugliche Sätze von sich geben, die später zu sehen sind („Ich erhoffe mir, dass…“ und sowas).

Danach gehts zu den Experten. Der Raum ist leer, es sind nicht diese Horden von Leuten drin, die alle was schätzen lassen wollen. Nur die Produktion ist da, dazu noch der Experte und Horst Lichter. Und eventuell ein zweiter Experte plus Statist für den Hintergrund. Die Einschätzung wird in einem Rutsch gedreht. Bei mir musste nachgedreht werden, weil sich das Ding nach dem Dreh plötzlich doch als echt herausgestellt hat und die Schätzung korrigiert werden musste. Zum Glück!

Im Anschluss wieder Interview mit der Redakteurin und Händlerkarte in der Hand („bin zufrieden mit dem geschätzten Betrag“, „werde jetzt bei den Händlern alles geben“ – so Zeug eben). Händlerkarte muss man dann wieder abgeben, wird ja für den nächsten gebraucht.

Daraufhin eine Ecke weiter (in dem weiß gekalkten Raum, wo man angeblich hinten links zu den Händlern kommt – stimmt aber nicht) wieder Laufszenen filmen. Dann Händlerraum, auhc alles in einem Rutsch gedreht. Und danach Abschlussinterview mit Geld herzeigen und „das war ja erfolgreich“ etc. erzählen. Und dann noch Kaufvertrag zwischen Händler und mir unterschreiben, damit alles seine Richtigkeit hat.

Der Händlerraum bzw der ganze Händlerbereich ist getrennt vom Experten- und Kandidatenbereich. Die Händler sieht man tatsächlich erst nach der Expertenschätzung. Und Ludwig ist wirklich so klein :))

Es ist echt sehr entspannt, ich wusste vorher nichts über das Ding und sie hatten auch an dem Morgen erst die Möglichkeit, es sich anzusehen.

Vielleicht hilfts ja dem ein oder anderen weiter. :slight_smile:

Danke für deinen Beitrag, ist immer interessant so etwas zu lesen. :slight_smile:

Gern geschehen!
Beim nochmaligen Durchlesen des OP möchte ich noch was erwähnen. Ich hatte mit einer von der Produktion geredet, weil die Halle ja so leer war und ich wissen wollte, wie das mit den ganzen Leuten ist, die man in der Sendung immer in der Schlange stehen sieht.
Es gibt wohl Termine, wo offen für alle ist, und Leute vorrangig aus der Umgebung vorbeikommen und ihre Sachen schätzen lassen können. Dabei wird gefilmt. So hat sie mir das zumindest geschildert. Wann die allerdings sind, das weiß ich nicht. Sie meinte, das sei immer nur nachmittags. Ob regelmäßig oder nicht, keine Ahnung.

Interessant zu lesen.

Ist das Geld Requisite, also man muss es wieder abgeben und bekommt dann später den Betrag überwiesen oder ist das nen richtiger Kauf vor der Kamera?

Wie ist denn die Verpflegung/Unterbringung für die Zeit so gewesen, eher 5 Sterne, nen “Kandidaten-Sammelhotel” oder Tendenz Jugendherberge?

Das ist tatsächlich ein echter Kauf vor der Kamera. Ich habe das Geld direkt beim Dreh vom Händler erhalten und nach Hause mitgenommen. Bei zB mehreren Tausend Euro hätte ich aber schon Muffensausen auf der Heimfahrt gehabt. Vielleicht gibt’s die Möglichkeit bei so hohen Beträgen, dass ne Überweisung angeboten wird. Ich jedenfalls hätte die Option gerne gehabt, hätte ich sowas Teures verkauft und das Geld im Zug mit nach Hause nehmen müssen.

Ich war in einem 3-Sterne-Hotel, war ganz ok. Zum Übernachten hat’s jedenfalls gereicht. Klar kann man kein 5-Sterne-Haus erwarten. Aber man wird schon anständig untergebracht. An Verpflegung standen belegte Brötchen, Kaffee etc. am Drehort bereit.

Und zu diesem “manche Frauen müssen sich sicher 20x vom Lichter abknutschen lassen” vom OP: Horst Lichter ist extrem sympathisch und grundfreundlich. Ich war völlig geplättet vom Charisma dieses Mannes. Er ist überhaupt nicht sexistisch oder aufdringlich; er gibt einem einfach das Gefühl, dass man willkommen ist und ist wahnsinnig herzlich. Finde die Unterstellung sehr daneben.

@kittyf
Ich kann mich da anschließen, ein interessanter Beitrag. Dann scheint die Sendung ja (im Großen und Ganzen) recht authentisch zu sein. :slight_smile:

Danke Kitty für deine Schilderungen, sehr interessant und aufschlussreich.

Was eine riesige Arbeit das vorher alles durch eine Redaktion bewerten und organisieren zu lassen …

Ich denk mir beim Anschauen ja manchmal, die Händler können ohne Weiteres etwas mehr für die Gegenstände bezahlen, da die jeden Nachmittag im ZDf auftauchen und damit Werbung für sich und damit ihr Geschäft machen, mitlerweile wird ja erwähnt wo die Händler zu finden sind also in welcher Region Deutschlands. Hinzu kommt das sollte jemand unbedingt ein spezielles teil haben wollen was im TV gezeigt wurde weiß er bei wem und für wieviel also etwa n drittel Mehr als bezahlt wurde, er das bekommt was er im TV gesehen hat.

So gesehen ist das zu viel bezahlen der Händler nicht weiter dramaitsch, das fällt eh unter Werbung in der Sendung mit zu machen,

[QUOTE=Icetwo;443211]Dieses Format gab es schon als es das fernsehen nicht mal gab. Es ist früher unter dem namen Kunst und Krempel auf irgendeinem Dritten gelaufen. Man munkelt aber das bereits Höhlenmenschen so eine Fernsehsendung gemacht haben[/QUOTE]

Daran habe ich mich auch direkt erinnert, als ich den Threadeingang eben las.
“Scripted reality” ist was vollkommen anderes als das, um was es hier offenbar geht. K&K fand ich z.B. recht gut und interessant und logischerweise kann kein Mensch der Welt alles wissen, ohne sich vorher zu infomieren. So dürfte K&K damals genauso “scripted” gewesen sein wie heuer das aktuelle Format. Daher viel Wirbel um nix.

Was ist?

Ich vermute, dass auch die prallgefüllten Brieftaschen der „Händlerexperten“ und ihr Inhalt an Geldscheinen, nur ein Fake sind.

Denn, wenn mans sich die vollgemüllte Wohnung von Ludwig anschaut, fragt man sich schon, wann macht er diese erfolgreichen Verkäufe, dass er jedesmal, soviel Bares bei sich trägt.

Und dies gilt nicht NUR für den Ludwig.

Wie auch immer.
Unterhaltsam, JA, aber weit weg von der Wahrheit entfernt.

Am glaubwürdisten ist der Österreicher, Pauritsch, der auch als annerkannter Auktioner, fungiert.

Sowie die Frau Dr. Rezepa-Zabel, die für die Expertiese zuständig ist.

Alle anderen, vermutlich punktgenau nach dem Drehbuch, verhaltend, und mit Sicherheit, KEINE diesb. Experten.

Über den Koch, Horst Lichter, und seiner lustigen Dampfplauderei, möchte ich mich nicht näher äussern. ;):slight_smile:

[QUOTE=Icetwo;443211] Es ist früher unter dem namen Kunst und Krempel auf irgendeinem Dritten gelaufen.[/QUOTE]
Das gibt es auch heute noch, Link:

http://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/kunst-und-krempel/index.html