Ausbeutung in Restaurants: Die Küchensklaven

Ausbeutung in Restaurants: Die Küchensklaven

Es ist wohl wirklich oft schlimm …

Acht Stunden am Tag, ausnahmsweise auch mal zehn - Arbeitszeiten in Deutschland sind strikt geregelt. Tatsächlich schert sich die Gastronomie nicht um Vorgaben, die Gesetze werden konsequent missachtet.

Mehr dazu: 10-Stunden-Tage: Restaurants missachten Arbeitszeitgesetz - DER SPIEGEL

Hat jemand von euch Erfahrung aus erster Hand damit?

Andere Frage:

Denkt ihr auch manchmal an die Arbeitsbedingungen des Personals, wenn ihr im Restaurant zu Gast seid?

Haltet ihr einen guten Service für selbstverständlich - oder schätzt ihr ihn immer wieder neu als etwas Besonderes?

[QUOTE=Kildare;397590]Haltet ihr einen guten Service für selbstverständlich - oder schätzt ihr ihn immer wieder neu als etwas Besonderes?[/QUOTE]

Ja, guter Servce hat selbstverständlich zu sein in einem Restaurant. Freundlichkeit ist zudem das A und O in dieser Branche und man weiß, auf was man sich einlässt. Guten Service lasse ich mir auch gerne durch ein angemessenes Trinkgeld etwas kosten.

Meine Ex-Frau hatte in der Gastronomie gearbeitet.
Insofern kann ich schon sagen: Ja sogar bei den eigentlich „guten“ Arbeitgebern sind die Arbeitszeiten miserabel.

Aber es geht auch gar nicht anders.

Essen muss zubereitet werden solange Gäste kommen. Im Zweifel heißt das auch wenn 5 Minuten vor Schließung der Küche Kunden reinkommen muss noch was zubereitet werden.
Die Arbeitszeiten des Kochs sind natürlich auf einen „normalen“ Arbeitstag berechnet.
Meistens sollte es so aussehen, dass der Koch der die letzte Schicht übernimmt 6 bis 7 Stunden vor Küchenschluß anfängt, damit er dann etwa eine Stunde hat um alles sauber zu kriegen.

Wenn nun aber der Küchenschluß außerplanmäßig nach hinten verschoben wird, dann kann es durchaus sein, dass ein Koch deutlich länger bleiben muss. Gäste ablehnen kann sich ein Restaurant auch nicht wirklich leisten, weil das schlechte Publicity gibt.

Mehr Aushilfen einstellen? Geht auch nicht immer, die meisten Restaurants werfen nicht wirklich viel Geld ab.

Das ist auch der Grund warum die meisten Betriebe in der Gastronomie Familienbetriebe sind. Da interessieren die Arbeitszeiten dann niemanden, weil jeder für seine eigene Existenzgrundlage arbeitet.

Die einzigen die sich an die Gesetze halten könnten sind große Ketten und Edelrestaurants in Großstädten. Wenn die das tun würden, dann würde es im Gegenzug den kleineren Restaurants vermutlich auch leichter fallen, weil der Konkurrenzdruck nicht mehr so groß wäre.

Solange empfehle ich Köchen, dass was auch der „Rene Klingst“ aus dem Artikel gemacht hat: Bewerbt euch bei Betriebskantinen o.ä.

Denkt ihr auch manchmal an die Arbeitsbedingungen des Personals, wenn ihr im Restaurant zu Gast seid?

Ständig, weil ich es eben aus erster Hand miterlebt habe.
Wenn es überhaupt einen Bereich in diesem Land gibt der noch schlimmer ist, dann vermutlich der Einzelhandel.

Haltet ihr einen guten Service für selbstverständlich - oder schätzt ihr ihn immer wieder neu als etwas Besonderes?

Ja natürlich ist er selbstverständlich, aber das bedeutet ja nicht, dass man ihn nicht auch schätzen kann. Ich würde sowieso empfehlen, dass man sich viel häufiger bewusst wird wieviel „besonderes“ in unserem „Selbstverständnis“ steckt.
Trinkgeld hilft auf jeden Fall, hat aber auch einen Nachteil. Sehr häufig wird für die Bezahlung von Köchen, Kellnern, etc. mit dem Trinkgeld spekuliert.
Bedeutet also, dass die einen sehr niedrigen Stundenlohn kriegen, weil das restliche Gehalt „kommt ja mit dem Trinkgeld rein“. Wenn dann mal Trinkgeldmäßig ein schlechter Tag ist, dann gehen alle Angestellten plötzlich mit einem Gehalt nach Hause, dass sich schlicht und ergreifend nicht lohnt und auf gar keinen Fall die Arbeit wert ist, die man dort erledigt hat.

Und an dieser Stelle aus der beliebten Reihe „Skafdirs Tipps fürs Leben“ (SkaTfüL):
Kinder Finger weg von der Gastronomie! Der Job ist irre anstregenden, wird scheiße bezahlt und spätestens mit vierzig seid ihr körperlich und geistig total durch. Sucht euch einen entspannteren Job. (Vorschläge: Bombenräumer; Feldarzt bei Ärzte ohne Grenzen; Kriegsberichterstatter)

Es gibt extrem viele Berufe, die anstrengender sind und noch schlechtere Arbeitsbedingungen haben. Auf Baustellen beispielsweise. Nur dass ein Bauarbeiter statt Trinkgeld leere Cola Dosen an den Kopf geworfen bekommt… Von LKW-, Taxi- und Busfahrern* wollen wir gar nicht erst anfangen. Wer in der Gastronomie arbeitet hat außerdem den großen Vorteil, dass er kaum Verantwortung hat. Also geistig geht man da bestimmt nicht so schnell kaputt.
Sonst ist es wie immer: Alle sind empört über die schlechten Arbeitsbedingung, aber keiner ist bereit in einem Restaurant einen angemessenen Preis zu bezahlen, der garantiert dass die Mitarbeiter dort auch noch ein bisschen was daran verdienen.

[QUOTE=Skafdir;397593]
Kinder Finger weg von der Gastronomie![/QUOTE]

Das stimmt allerdings. Studiert am besten irgendwas auf Lehramt. Gute Arbeitszeiten, Gute Bezahlung und ein Job den im Prinzip (leider) jeder machen kann. BWL geht auch, wenn man reiche Eltern hat. :lol:

*)http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Schwere-Vorwuerfe-gegen-Fernbus-Unternehmen,fernbus218.html

[QUOTE=sikev;397595] Wer in der Gastronomie arbeitet hat außerdem den großen Vorteil, dass er kaum Verantwortung hat. Also geistig geht man da bestimmt nicht so schnell kaputt. [/QUOTE]

Was heißt denn “keine Verantwortung”? In jedem Job hat man eine gewisse Verantwortung, und wenn man diese nicht erfüllt, fliegt man schneller als man denkt. Gerade die Serviceberufe bedürfen hohes Verantwortungsbewusstsein, alleine auch schon aus dem Grund, dass die Kasse am Ende immer stimmen muss. Stressig sind diese Jobs ebenso und langfristig kann man auch daran kaputt gehen. Es gibt nicht den perfekten Job.

Ich war zum Beispiel mal als Paketausfahrer tätig. Das klingt im ersten Moment auch “easy”, aber man hat eben doch eine gewisse Verantwortung - sei es in Bezug auf die Werte, die man transportiert, ständige Konzentration auf den Straßenverkehr sowie in Bezug auf die rechtzeitige Auslieferung. Im Servicebereich muss man ebenfalls hoch konzentriert arbeiten, schon allein deshalb, um mehreren Tischen gleichzeitig gerecht zu werden.

Ich meine rein die Verantwortung, die man seinen Kunden/Gästen gegenüber hat. Es macht schon ein Unterschied, ob ein Kraftfahrer seinen Flixbus ins Stauende semmelt und der Großteil der Fahrgäste schwer verletzt wird oder stirbt oder ob ein Kellner ein falsches Getränk bringt oder am Ende des Tages 2,50 zu wenig in der Kasse ist.
Unabhängig davon sollte natürlich trotzdem jeder so viel verdienen, dass er davon leben kann. Das steht außer Frage. Diese grundsätzliche Echauffiertheit gegenüber den Arbeitsbedingungen in der Gastro-Branche ignoriert nur leider die Berufsgruppen, denen es genau so schlecht oder sogar noch schlechter geht. Das liegt aber sicher daran, dass wir alle von den schlechten Stundenlöhnen und Arbeitsbedingungen anderer profitieren. Wer will schon für 100 Euro oder mehr mit den Bus quer durch Deutschland fahren?

[QUOTE=sikev;397598] Wer will schon für 100 Euro oder mehr mit den Bus quer durch Deutschland fahren?[/QUOTE]

100 Euro müssen es ja nicht sein, aber diese “Kampfpreise” sind einfach furchtbar und sollte man nicht unterstützen. Muss man wirklich für 35 Euro von Norddeutschland nach Süddeutschland kommen?

[QUOTE=sikev;397595]Sonst ist es wie immer: Alle sind empört über die schlechten Arbeitsbedingung, aber keiner ist bereit in einem Restaurant einen angemessenen Preis zu bezahlen, der garantiert dass die Mitarbeiter dort auch noch ein bisschen was daran verdienen.[/QUOTE]

Nur weil man einen angemessenen Preis bezahlt ist noch lange nicht garantiert, dass das Geld dann auch bei den Mitarbeitern ankommt. Meistens steigen die Preise rasant an und die Mitarbeiter kriegen keinen Cent mehr Lohn.
Eine Freundin von mir hat mal in einem Restaurant gekellnert. Selbst bei den Trinkgeldern war nicht sicher, dass das bei den Angestellten hängen bleib. Der Chef hat sich das Geld eingesteckt mit der Begründung, dass was mit der Abrechnung nicht stimmt und er das Trinkgeld deshalb einkassiert. Das mit der Abrechnung stimme allerdings nicht und meine Freundin war schon bereit ihm die 40 Euro aus der eigenen Tasche zu zahlen.

[QUOTE=sikev;397595]Studiert am besten irgendwas auf Lehramt. Gute Arbeitszeiten, Gute Bezahlung und ein Job den im Prinzip (leider) jeder machen kann.[/QUOTE]

Genau das hat sie auch getan! :mrgreen:

[QUOTE=LT1550;397596]Ich war zum Beispiel mal als Paketausfahrer tätig. Das klingt im ersten Moment auch “easy”, aber man hat eben doch eine gewisse Verantwortung - sei es in Bezug auf die Werte, die man transportiert, ständige Konzentration auf den Straßenverkehr sowie in Bezug auf die rechtzeitige Auslieferung.[/QUOTE]

Und dann geht dir wahrscheinlich noch alle 10 Minuten der Disponent auf’n Sack, nicht wahr? Fahr mal da noch hin, hol dort noch was ab, greif dem mal unter die Arme…

Ich kenn das, denn ich bin derjenige, der dem Fahrer aufn Sack geht. Mir als Disponent sitzt halt wiederum der Kunde im Nacken, der das ganze ja bezahlen soll.

Ich habe wirklich großen Respekt vor all den Berufskraftfahrern und Paketzustellern…

Nein, das ging Gott sei Dank. Musste halt nur meine Liste abarbeiten. Schwierig an dem Job war in erster Linie, unbekannte Häuser zu finden (wenn die Nummer nicht ordnungsgemäß angebracht war) oder wenn Kunden nicht zu Hause waren. Dann geht die Rennerei zu den Nachbarn los, bei denen man als Bittsteller auftreten musste. Und dann natürlich die 10-Stunden-Tage, die schlecht bezahlt wurden (auf Stück-Basis)… Habe aber durch den Job fast jeden Winkel meiner Heimat kennengelernt. Das hatte wiederum was Gutes :wink:

[QUOTE=LT1550;397599]100 Euro müssen es ja nicht sein, aber diese “Kampfpreise” sind einfach furchtbar und sollte man nicht unterstützen. Muss man wirklich für 35 Euro von Norddeutschland nach Süddeutschland kommen?[/QUOTE]

Die Ersten Fernbusanbieter gehen an diesen Kampfpreisen zu Grunde. In ein bis 2 Jahren wird sich das normalisiert haben. Wahrscheinlich ist es dann aber immer noch günstiger als die bahn.

[QUOTE=sikev;397598]Ich meine rein die Verantwortung, die man seinen Kunden/Gästen gegenüber hat. Es macht schon ein Unterschied, ob ein Kraftfahrer seinen Flixbus ins Stauende semmelt und der Großteil der Fahrgäste schwer verletzt wird oder stirbt oder ob ein Kellner ein falsches Getränk bringt oder am Ende des Tages 2,50 zu wenig in der Kasse ist. [/QUOTE]
Im Gegensatz zum Koch oder auch zum Kraftfahrer braucht man um bedienen zu können keine Ausbildung. Deswegen ist das ein Typischer Nebenjob, den Leute machen um sich was dazu zu verdienen. Beispielsweise Studenten.

Wenn die Bahn das für diesen Preis kann müssen die Fernbusse darunter liegen. Und momentan auch unter den Konkurrenten um diese aus dem Wettbewerb zu befördern, damit man selber später mehr Geld verdienen kann.

Schwierig an dem Job war in erster Linie, unbekannte Häuser zu finden (wenn die Nummer nicht ordnungsgemäß angebracht war)

Seih froh das es überhaupt Nummer gibt und die Häuser nicht einen Namen als Adresse haben.

[QUOTE=sikev;397595]
Sonst ist es wie immer: Alle sind empört über die schlechten Arbeitsbedingung, aber keiner ist bereit in einem Restaurant einen angemessenen Preis zu bezahlen, der garantiert dass die Mitarbeiter dort auch noch ein bisschen was daran verdienen.
[/QUOTE]

Das Problem liegt auch an dem antiquierten Restaurantsystem bei uns, wo du über exorbitante Getränkepreise abgezockt wirst und das Essen dagegen verhältnismäßig billig angeboten wird. Weil die Gäste sich dessen zu 100% bewusst sind, wird meistens beim Trinkgeld geknausert. In sämtlichen anderen europäischen Ländern (und Nordamerika) ist dies bereits seit Jahren/Jahrzehnten überholt, weil der Kunde schlicht nicht mehr drauf reinfällt und sich betrogen fühlt. In den meisten Ländern ist es üblich, dass man kostenlos Leitungswasser ordern kann oder es bereits ohne zu fragen auf den Tisch gestellt wird. Versuch das mal hier in Deutschland.

Nur hier zahl ich für ne Cola 0,4 satte 3,50 Euro bis 4,50 Euro. Da zahl ich nicht noch für nen Schnitzel mit Pommes 12 Euro, was an und für sich kein ungerechtfertigter Preis für ein gutes, normales Schnitzel mit Pommes ist. Aber in Summe und von der Preisgestaltung nunmal unverschämt. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Weniger Abzockpreise, mehr Trinkgeld/Service Charge.

:shock: Mehr Trinkgelder? Glaubst du die kommen beim Kellner an wenn die Getränkepreise sinken?
Die werden dan einfach zu 100% eingestrichen und fertig. Und vielerorts ist dieses Trinkgeld für die Kellner/Köche unumgänglich, da bereits der Lohn so orientiert ist, das du nur mit den Trinkgeldern auf ein ansatzweise ordentliches Gehalt kommst

Das ist im Rest der (westlichen) Welt absolut NORMAL, allerdings sind da auch mindestens 10% Trinkgeld üblich oder sogar die Service Charge explizit auf der Rechnung angeführt (steht dann aber in der Speisekarte, das das fix oben drauf kommt ähnlich wie die MWST).

Mehr Trinkgelder? Glaubst du die kommen beim Kellner an wenn die Getränkepreise sinken?

Als ich während des Studiums im Biergarten gekellnert habe, musste am Ende der Schicht der Betrag X (basierend auf den Bons) im Portemonnaie sein. Alles andere war mein Trinkgeld. Wenn das irgendwo anders wäre, würde ich da einfach nicht arbeiten.

[QUOTE=LJSilver;397618]Das ist im Rest der (westlichen) Welt absolut NORMAL, allerdings sind da auch mindestens 10% Trinkgeld üblich oder sogar die Service Charge explizit auf der Rechnung angeführt (steht dann aber in der Speisekarte, das das fix oben drauf kommt ähnlich wie die MWST).[/QUOTE]

Sorry, aber Trinkgeld auf die Rechnung zu setzen ist für mich ein absolutes NoGo.
Trinkgeld ist etwas, was ich freiwillig zahle, wenn mir der Service gefallen hat.

Das hieße ja sonst im Umkehrschluss, dass der Koch mein Essen verbrennen und der Kellner es mir nach zwei Stunden (so er denn Lust hat) mir den Fraß (vielleicht noch mit ner spöttischen Bemerkung) bringen kann und dafür auch noch belohnt wird.

Soweit kommt’s noch…

[QUOTE=LJSilver;397618]
Als ich während des Studiums im Biergarten gekellnert habe, musste am Ende der Schicht der Betrag X (basierend auf den Bons) im Portemonnaie sein. Alles andere war mein Trinkgeld. Wenn das irgendwo anders wäre, würde ich da einfach nicht arbeiten.[/QUOTE]

Mir blieb das Kellnern bisher zum Glück erspart. Ich kenne es von anderen aber so, dass das Trinkgeld der Kellner am Ende der Schicht gerecht auch auf die Köche und Barkeeper aufgeteilt wird. Ist eigentlich auch viel fairer so.

Sorry, aber Trinkgeld auf die Rechnung zu setzen ist für mich ein absolutes NoGo.

Sehe ich auch so. Hab es auch oft genug erlebt, dass es gerade in Urlaubsländern eben nicht explizit erwähnt wird, um die Touristen abzuzocken.

[QUOTE=LJSilver;397618]Das ist im Rest der (westlichen) Welt absolut NORMAL, allerdings sind da auch mindestens 10% Trinkgeld üblich
[/QUOTE]

In den USA und Kanada ist Bedienungsgeld zum Beispiel grundsätzlich nicht inklusive (außer in bestimmten touristischen Hotspots, wo dann der Zuschlag gleich automatisch auf die Rechnung kommt). Erwartet werden 15-20 % Tip, und die Kellner erhalten wenn überhaupt nur einen sehr sehr geringen Lohn. Das kann man nicht mit Deutschland vergleichen. In vielen europäischen Ländern ist Trinkgeld sogar unüblich, z. B. in Norwegen.

[QUOTE=LJSilver;397610]Das Problem liegt auch an dem antiquierten Restaurantsystem bei uns, wo du über exorbitante Getränkepreise abgezockt wirst und das Essen dagegen verhältnismäßig billig angeboten wird. Weil die Gäste sich dessen zu 100% bewusst sind, wird meistens beim Trinkgeld geknausert. In sämtlichen anderen europäischen Ländern (und Nordamerika) ist dies bereits seit Jahren/Jahrzehnten überholt, weil der Kunde schlicht nicht mehr drauf reinfällt und sich betrogen fühlt. In den meisten Ländern ist es üblich, dass man kostenlos Leitungswasser ordern kann oder es bereits ohne zu fragen auf den Tisch gestellt wird. Versuch das mal hier in Deutschland.

Nur hier zahl ich für ne Cola 0,4 satte 3,50 Euro bis 4,50 Euro. [/QUOTE]

Diese hohen Getränkepreise zahlt man aber auch in anderen Ländern. Teilweise ist es sogar viel teurer. Und das Leitungswasser, was man hingestellt bekommt, ist überwiegend einfaches, je nach Region sogar stark nach Chlor schmeckendes Wasser, was kein ordentliches Getränk zum Essen ersetzt. Ich finde übrigens das System in Nordamerika antiquiert, wo der Kunde bestimmt, wie viel Bedienungsgeld es gibt. Das ist bei uns 1000 X besser, wenn auch der Service in der Regel in Amerika etwas aufmerksamer ist.

      • Aktualisiert - - -

[QUOTE=Punkrocker;397633]Sorry, aber Trinkgeld auf die Rechnung zu setzen ist für mich ein absolutes NoGo.
Trinkgeld ist etwas, was ich freiwillig zahle, wenn mir der Service gefallen hat.
[/QUOTE]

Trinkgeld hat aber in bestimmten Ländern eine andere Bedeutung. In USA/Kanada, wie gesagt, ist es das reine Bedienungsgeld. Selbst da gibt man dann ca. 10 %, wenn der Service nicht so toll war.

[QUOTE=Kildare;397590]Denkt ihr auch manchmal an die Arbeitsbedingungen des Personals, wenn ihr im Restaurant zu Gast seid?[/QUOTE]
Nein! Es sein denn es geht um diesen Krebsqualm am kulinarischen Arbeitsplatz. Da habe ich so meine eigenen Meinung.

[QUOTE=Kildare;397590]Haltet ihr einen guten Service für selbstverständlich - oder schätzt ihr ihn immer wieder neu als etwas Besonderes?[/QUOTE]
Einfache Regel: Wenn der Kellner auf Zack ist, gibt es Trinkgeld - wenn er nicht, dann nicht.