#aufschrei - Die Sexismus-Debatte

Hi!

Ich denke der Umgang mit diesem sensiblen Thema bei Günter Jauch ARD und Login ZDF.info und sonstwo wäre eine nähere Beleuchtung wert.
Die Gäste… Jauchs… Reaktion, echt seltsam…
Mich hats jedenfalls ganz schön gegruselt- :shock:

Bis denne

Moderation: Thread aus den Themenvorschlägen nach “Das Leben” verschoben und Topic angepasst.

Magst du dies auch noch weiter ausführen? Was hast du gesehen, was hat dich genau schockiert?

Mich hats jedenfalls ganz schön gegruselt

Das kann ich nur bestätigen. Karaseks Frisur hat mich die ganze Nacht nicht schlafen lassen.

Richtig eklig wird es aber erst Morgen, wenn Jan Fleischhauer aus dem Zwinger gelassen wird, um Anne Will einen Besuch abzustatten.

Die gleichgeschalteten Systemmedien haben im Übrigen nicht über Brüderles Entlastungszeugin berichtet. Birgit Homburger hat bestätigt, noch nie von ihrem Parteifreund belästigt worden zu sein, obwohl sie es sich seit Jahren wünscht.

Hi!

Ich fand, dass Jauch nicht neutral war. Kubbicki als Machotyp unangebracht als Gast. Die Qunitessenz dieser Disskussionsrunde war (so kam es bei mir rüber):

  • Die Weiber stellen sich nur an. Plumpe Anmache ist völlig normaler Umgang.
  • Nachts besoffen an der bar stehen ist bei Politikern harte Arbeit
  • Die Journalistin ist selbst schuld weil sie nachts neben Brüderle stand und sowieso nur eine beleidigte Schlampe, die nachtritt…

Stichworte wie „Plumpe Anmache“ ist Machtmissbrauch bzw. zeigt dem weiblichen Gegenüber, das Sie nicht ernst zu nehmen ist, wurden unterdrückt bzw. nicht beachtet.

siehe dazu diese guten Artikel hier:
http://www.spektrum.de/alias/sexismus/b … te/1182403
und
http://www.zeit.de/karriere/beruf/2013- … rauenquote
So hätte man die Diskussion angehen können und auch sollen. Pro und Kontra etc. auf einem IQ-Niveaux von 85% und nicht 58% wie mir das hier vorkam.

ZDF.info hat als Gegenpart einen Pick…dingsbums eingeladen. Ein Kerl, der beruflich anderen Kerlen zeigt wie man Frauen rumkriegt. Der hat in den ersten Sätzen gejammert, dass Frauen böse sind und nur die Männer ausbeuten wollen. (das war ein Erinnerungsprotokoll :wink: )
Ich habe danach sofort abgeschaltet.

Andere Sender habe ich nicht verfolgt.

Aber vielleicht bin da mal wieder zu pingelich… :wink:

Richtig eklig wird es aber erst Morgen, wenn Jan Fleischhauer aus dem Zwinger gelassen wird, um Anne Will einen Besuch abzustatten.

AAAaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!! :smt005

Das hält mein schwaches Herz nicht aus.

Ma gucke ob ich noch ein paar Bluerays hierrumliegen habe. :mrgreen:

Aber vielleicht bin da mal wieder zu pingelich… :wink:

Nein, bist du nicht. Zumindest die Diskussion bei Jauch war unerträglich.
„Darf ich Ihnen jetzt nicht mehr sagen, dass Sie ein schönes Kleid tragen?“
Was hat das bitte mit dem Thema „Sexismus“ zu tun? Jauch hat sein eigenes Thema nicht verstanden , glaube ich…
Diese Tagesschausprecherin hat sich komplett disqualifiziert, indem sie behauptete, Männer und Frauen seien „verschiedene Spezies“… WTF? ich meine: W.T.F.? Nach dieser Auffassung dürfte es den Begriff „Mensch“ überhaupt nicht geben.
Und was der Karasek überhaupt zu sagen hatte, bleibt mir schleierhaft…

Die wirklich interessanten Punkte - nämlich, dass Sexismus ein Instument von Machtausübung gegenüber anderen darstellt - wurden nicht/kaum diskutiert… Stattdessen: „Ach ja, jede Frau kann sich wehren, wenn sie will!“ (Völlig ignorierend, dass Opfer von Sexismus - Männer und Frauen - oft genug eben nicht in der Lage sind, sich zu wehren, weil sie dafür ihrem Chef, ihrem Professor etc. über den Mund fahren müssten und damit Schikanen oder gar die Kündigung riskieren würden) und „Das Dirndel wurde doch dazu erfunden, dass man in den Ausschnitt kuckt!“ (Ja, und? Hat das was mit dem Thema zu tun? Menschen, die sowas tatsächlich als Rechtfertigung hernehmen, glauben auch, dass die Opfer von Vergewaltigungen wenigstens ein bisschen mitschuld sind, wenn sie sich so oder so angezogen und geschminkt haben!) und „Männer sind eben so!“ (Basta! Oder was? Sehr schönes Menschen- (Männer-)bild…)

Genauso hätte man auch mal über Sexismus von Frauen Männern gegenüber sprechen können.
Oder generell darüber, dass bei Frauen und Männern in bestimmten Positionen mit zweierlei Maß gemessen wird. Warum bei Frauen die Optik immer mitbeurteilt wird.
Warum trotz aller Lippenbekenntnisse gegen Sexismus die Medienwelt voller halbnackter, makelloser und leider auch hirnloser Weiber ist, die nach wie vor suggerieren, dass Frauen - und zwar alle und zu jeder Zeit - es ja doch irgendwie mögen, wenn man sie anglotzt, anmacht etc.
Es wäre schön gewesen, mal darüber zu reden, was Männer und Frauen verbindet, wieso wir eben doch zur „selben Spezies“ gehören und warum es in dieser Diskussion schlicht und einfach um Respekt und Professionalität geht - und das ist ja wohl nicht zu viel verlangt.

@suede

unterschreib.

Ich hatte da doch tatsächlich einiges aus der Sendung sofort durch mein Ultrakurzzeitgedächtnis purzeln lassen.

Da ich mich aus Prinzip eigentlich größtenteils nicht mehr an politischen Aktivitäten und Geschehen beteilige, habe ich wohl oft altmodiche Auffassung der in Polit-Talkshows gerade modernen Themen. Man sehe es mir also bitte nach, wenn ich bei dem Begriff „Sexismus“ immernoch die Unterscheidung von Menschen anhand Ihrer Geschlechter verstehe, und Details aus der Show nicht kenne.

„Darf ich Ihnen jetzt nicht mehr sagen, dass Sie ein schönes Kleid tragen?“
„Darf ich Ihnen jetzt nicht mehr sagen, dass Sie ein schönes Kleid tragen?“
Was hat das bitte mit dem Thema „Sexismus“ zu tun? Jauch hat sein eigenes Thema nicht verstanden , glaube ich…

Da ein Stein des Anstosses der ganzen Sache Brüderles Bemerkung gegenüber einer Reporterin war, sie könne ein Dirndl aber auch gut ausfüllen, vielleicht doch …
Es ging ihm wohl hauptsächlich um sexistisches Vokabular bzw. wer die Deutungshoheit hat, was sexistische Anzüglichkeiten sind, und was nicht.

Die wirklich interessanten Punkte - nämlich, dass Sexismus ein Instument von Machtausübung gegenüber anderen darstellt - wurden nicht/kaum diskutiert…

Ich glaube, diese ganze #Aufschrei-Aktion verschmilzt dankbar jede von seinen ReTweets eingebrachte subjektive Sexismus-Auffassung, von der „Machtausübung“ zur Diskriminierung über die Belästigung hin bis hin zur einfachen Demütigung, die auch unsexistisch in allen Lebenslagen immer mal wieder vorkommt, ohne dass sie dabei groß differenziert. Insofern finde ich es auch schwer, da nur einen Aspekt zu diskutieren, wenn man gleichzeitig Betroffenen aller Auffassungen gerecht werden muss.

„Ach ja, jede Frau kann sich wehren, wenn sie will!“ (Völlig ignorierend, dass Opfer von Sexismus - Männer und Frauen - oft genug eben nicht in der Lage sind, sich zu wehren, weil sie dafür ihrem Chef, ihrem Professor etc. über den Mund fahren müssten und damit Schikanen oder gar die Kündigung riskieren würden)

Eine geschlechtsspezifische Demütigung empfinde ich persönlich auch nicht als sexistisch. Wenn dich der Proffessor aufgrund deines Geschlechtes schlechter bewertet, oder dir dein Chef die Weiterbildung nicht finanziert, weil er eine Frau dafür als nicht kompetent genug ansieht, ist das für mich sexistisch, zeitunkritisch vor Gericht ziehbar, und auch viel weittragender als eine am Mannschaftstisch gemachte häßliche Bemerkung.

„Das Dirndel wurde doch dazu erfunden, dass man in den Ausschnitt kuckt!“ (Ja, und? Hat das was mit dem Thema zu tun? Menschen, die sowas tatsächlich als Rechtfertigung hernehmen, glauben auch, dass die Opfer von Vergewaltigungen wenigstens ein bisschen mitschuld sind, wenn sie sich so oder so angezogen und geschminkt haben!)

Ich lasse mir von der weiblichen Physiologie eigentlich nicht gerne das Sichtfeld einschränken. Ich finde es absurd wie angestrengt ich bei Konversationen mit Frauen darauf achten muss, nicht versehentlich auf ihren Brust-Bereich zu blicken, weil sie sich sexuell belästigt fühlen könnte (oder mich einfach nur als Lustmolch betrachten könnte). Ich finde, Frauen sollten sich hier einfach ein dickeres Fell wachsen lassen.

Ich hoffe, dass bisschen Gegenwind sorgt nicht gleich wieder für eine verbale Entgleisung.

MfG
Mediin

Da ein Stein des Anstosses der ganzen Sache Brüderles Bemerkung gegenüber einer Reporterin war, sie könne ein Dirndl aber auch gut ausfüllen, vielleicht doch …
Es ging ihm wohl hauptsächlich um sexistisches Vokabular bzw. wer die Deutungshoheit hat, was sexistische Anzüglichkeiten sind, und was nicht.

Okay, ich sag es deutlicher: Es gibt kein „sexistisches Vokabular“. Es kommt immer auf die Situation an, in der eine Bemerkung fällt. Wer sagt das zum wem? Welche Funktionen haben die beiden Beteiligten? Handelt es sich um ein ungezwungenes Gespräch zwischen zwei Leuten, die einvernehmlich miteinander flirten, oder bewegt man sich auf professioneller, fachlicher Ebene?
Sicherlich darf man einer Frau sagen, dass sie ein schönes Kleid anhat, wenn man in einer Bar sitzt und einen Cocktail schlürft und man irgendwie ins Gespräch kommen will. In einer Talkshow, bei der eine Frau wegen ihrer fachlichen Kompetenz eingeladen ist, wirkt es recht unangebracht.

Ich glaube, diese ganze #Aufschrei-Aktion verschmilzt dankbar jede von seinen ReTweets eingebrachte subjektive Sexismus-Auffassung, von der „Machtausübung“ zur Diskriminierung über die Belästigung hin bis hin zur einfachen Demütigung, die auch unsexistisch in allen Lebenslagen immer mal wieder vorkommt, ohne dass sie dabei groß differenziert.

„Subjektive Sexismusauffassung“? Soll das heißen, die Frauen bilden sich nur ein, dass auf ihre Kosten gescherzt und geglotzt wird? Ich finde, sobald ein Mensch das Gefühl hat, nicht ernst genommen oder auf Äußerlichkeiten reduziert zu werden, läuft etwas schief.
Muss eine Äußerung zum Thema „Demütigung“ unbedingt differenzieren, ob sie nun sexistisch veranlasst ist oder auf wasweißich sonst beruht? Vielleicht missverstehen viele das Thema als „Kampf der Geschlechter“, aber so ist es nicht: Frauen sind anderen Frauen gegenüber unter Umständen auch total sexistisch. Männer gegen Männer auch. Beleidigungen, die als Schmeicheleien getarnt sind oder ganz offene Beleidigungen treffen nur eben besonders schmerzhaft, wenn sie einen Menschen auf etwas reduzieren, für das sie nichts können und das sie auch nicht zu ändern in der Lage sind: Ihr Geschlecht, ihre Hautfarbe, ihre Religion etc.

Eine geschlechtsspezifische Demütigung empfinde ich persönlich auch nicht als sexistisch. Wenn dich der Proffessor aufgrund deines Geschlechtes schlechter bewertet, oder dir dein Chef die Weiterbildung nicht finanziert, weil er eine Frau dafür als nicht kompetent genug ansieht, ist das für mich sexistisch, zeitunkritisch vor Gericht ziehbar, und auch viel weittragender als eine am Mannschaftstisch gemachte häßliche Bemerkung.

Also ist nur das wirklich verwerflich, gegen das man vor Gericht klagen kann? Will heißen, dass all die kleinen Sticheleien, die Häme, die Witzlein hinzunehmen sind, weil das ja nicht so schlimm ist, wie eine offensichtliche, nachweisbare Benachteiligung?

Ich lasse mir von der weiblichen Physiologie eigentlich nicht gerne das Sichtfeld einschränken. Ich finde es absurd wie angestrengt ich bei Konversationen mit Frauen darauf achten muss, nicht versehentlich auf ihren Brust-Bereich zu blicken, weil sie sich sexuell belästigt fühlen könnte (oder mich einfach nur als Lustmolch betrachten könnte). Ich finde, Frauen sollten sich hier einfach ein dickeres Fell wachsen lassen.

Wie würdest du es finden, wenn dir alle Frauen nur auf den Schritt glotzen würden, während sie mit dir reden? Am besten noch mit der Bemerkung: „Aber da ist doch sicher ne Hasenpfote drin, oder?“

Wie würdest du es finden, wenn dir alle Frauen nur auf den Schritt glotzen würden, während sie mit dir reden? Am besten noch mit der Bemerkung: „Aber da ist doch sicher ne Hasenpfote drin, oder?“

Naja, es ist schon leichter, vom Gesicht auf ein einladendes Dekolleté abzurutschen als nochmal einen Meter tiefer auf den Schritt des Gegenübers. Zumal letzterer je nach Situation ja auch unter einem Tisch und somit aus dem Sichtfeld sein kann.
Ein weiterer Punkt gegen dein Beispiel ist, dass es für Männer nicht gerade einfach ist, das Muster von Penis und Hoden in der Hose nach überhaupt etwas, geschweige denn mehr aussehen zu lassen, ohne gleich unrealistisch zu werden (ich erinnere mich da an eine Szene mit Ben Stiller in Voll auf die Nüsse), wohingegen frau lediglich einen tieferen Ausschnitt und vielleicht ein wenig Push-up braucht.

Mich hats jedenfalls ganz schön gegruselt- :shock:

Am meisten gegruselt hat mich wieder mal die Anwesenheit von Alice im Wunderland-Schwarzer, stolz wie Oskar verbreitet sie ihre verstaubte Männerhass-Message in Talkshows wie Günther Jauch oder Markus Lanz.
Alice Pfefferminza Rollgardina Eprahims Tochter Schwarzer muss wirklich bei jeder Sexismus-Debatte, die ewig gleichen Attitüden aus ihren feministisch-militanten Zeitschriften wie „Playboy“ und „FHM“ zur Diskussion bringen!

Ausgerechnet die muss über plumpe Anmachversuche debattieren, wo sie doch ihre erfolglosen Flirtversuche zum Statussymbol einer ganzen Generation gemacht hat! :lol:

Wie würdest du es finden, wenn dir alle Frauen nur auf den Schritt glotzen würden, während sie mit dir reden? Am besten noch mit der Bemerkung: „Aber da ist doch sicher ne Hasenpfote drin, oder?“

Steinigt mich ruhig, aber ich würds eher zum Brüllen komisch finden und die gut aussehenden auffordern, doch mal die Hasenpfoste zu streicheln, das soll ja Glück bringen.

Ich will damit Frauen nicht sexistisch betrachten, aber von Männern will ich mir halt keinen keulen lassen. Wer sowas zu mir sagt, hat dann doch eindeutige Absichten. Wenn ich auf die keinen Bock hab, kann ichs ihr auch sagen. Wenn sie nicht ablässt, wie analog dazu dann Frauen es leider sehr oft mit dämlichen Macho-Kerlen erfahren müssen, wär ich aber auch sauer. Ob ich mich jetzt sexuell belästigt fühlen würde, keinen Plan, dazu fass ich zu oft meinen Freunden an den Hintern, als dass ich da noch annähernd objektiv urteilen könnte.
Wenn das aber bei nem beruflichen Gespräch kommt, wär ich natürlich trotzdem zumindest irritiert. Bei nem Bewerbungsgespräch ein No-Go und im beruflichen Kontakt sollte man dann vielleicht doch eher einladen, mal was trinken zu gehen.

Wofür ich plädiere? Mädels, nehmt nem Kerl es nicht übel, wenn er sich im Sommer freut und euch anlächelt, wenn ihr ein hübsches Kleid anhabt. All dieses Gefasel von „Ich will für mich selbst hübsch sein“ ist im Grunde genommen Quatsch. Wenn alle Menschen auf der Welt bis auf euch tot wären, würdet ihr garantiert kein Make-Up mehr tragen. Natürlich muss man sich nicht alles gefallen lassen und das sollt ihr auch nicht, aber manche Menschen haben da auch ein Talent, überzureagieren.
Ich kann mich hier leider nur an Kerle richten, die vermutlich vom Intelligenzquotienten her gar nicht auf die Idee kämen, überhaupt in dieses Forum zu stiefeln, ich tus trotzdem: Jungs, entgegen landläufiger 4chan Meinung bedeutet ein „Nein“ nicht „Ja“, sondern „Nein“. Lasst also auch irgendwann ab. Zur Not hilft auch der gute alte Spruch: „Bitches might say no, Bourbon always says yes.“ (Und wehe, das wird mir jetzt als Sexismus ausgelegt)

Ich finde es macht schon einen deutlichen Unterschied ob man eine solche Bemerkung bei einem Flirt in der Bar oder im beruflichen Kontext fallen lässt.
Im beruflichen Kontext ist es einfach unprofessionell und respektlos.

Oder auch wenn man ein Machtverhältnis ausnutzt Chef/Angestellter, Professor/Student, Lehrer/Schüler.
Da geht das definitiv gar nicht, weil man kaum erwarten kann, dass die Untergebene Person frei heraus sagen kann, dass es unerwünscht ist.

Naja, es ist schon leichter, vom Gesicht auf ein einladendes Dekolleté abzurutschen als nochmal einen Meter tiefer auf den Schritt des Gegenübers. Zumal letzterer je nach Situation ja auch unter einem Tisch und somit aus dem Sichtfeld sein kann.

Komischerweise merken es die Frauen trotzdem, oder? Und es ist schlich und einfach unangenehm, angestarrt zu werden. Ist das so schwer nachzuvollziehen?

Niemand hat etwas gegen einen kurzen Blick. Kucken ist erlaubt. Aber bei einem Gespräch ist es ein Gebot der Höflichkeit, dass man zuhört und sich dafür interessiert, was der andere zu sagen hat. Das hat auch nichts mit Sexismus zu tun, sondern mit einfachsten Verhaltensregeln, die man eigentlich schon als Kind beigebracht bekommen sollte.

Interessant ist übrigens, dass ein Großteil der Männer überhaupt nicht sexistisch ist. Den allermeisten ist rein gar nichts vorzuwerfen - das geht vielleicht ein bisschen unter in der Debatte. Ich persönlich habe auch rein gar nichts gegen Komplimente und Flirts einzuwenden. Der Trick ist es, zu wissen: Wann ist eine Bemerkung wirklich ein Kompliment und wann ist sie unangebracht - und für die allermeisten Menschen, stellt es keine Schwierigkeit dar, das zu unterscheiden.
Was aber tatsächlich nervt, ist, dass es immer die gleichen Typen sind, die sich daneben benehmen, bei denen es auffällt, dass sie im Grunde - irgendwo in ihrem Hinterkof - immer noch die Ansicht vertreten, dass Frauen, wenn sie sich hübsch zurecht machen, es exklusiv darauf angelegt haben, ihn - und alle anderen Männer dieser Welt grundsätzlich - damit anzumachen und auf die entsprechenden Anzüglichkeiten geradezu warten. Man merkt es, wenn hinter einer „saloppen“ Bemerkung in Wirklichkeit der Gedanke steht, sich selbst zu profillieren, wenn versucht wird eine Art „Rangordnung“ festzulegen. „Ich bin der jenige, der über dich urteilt und ich reibe dir meine Ansichten deswegen unter die Nase, weil du dich gefälligst über meine Aufmerksamkeit zu freuen hast!“

Um es mal deutlich zu formulieren: Eine Frau, die sich aufbrezelt, um in einer Bar Männer aufzureißen (dass es noch tausend andere Gründe gibt, sich aufzubrezeln, lassen wir mal außen vor…), will damit nur die Männer ansprechen, für die sie sich interessiert, nicht alle und auch nicht zwingenderweise dich (es darf sich jeder angesprochen fühlen!) - ob du sie interessiert, musst du irgendwie herausfinden. Es ist keine gottgegebene Tatsache, dass alle Weiber scharf auf alle Typen sind. Ergibt sich eine Schnittmenge zwischen den Männern, die sich für sie interessieren und denen für die sie sich interessiert, kann es zum Flirt kommen.
Was die Personen angeht, die nicht in der Schnittmenge liegen: Natürlich darf gekuckt werden. (Gekuckt, nicht gestarrt, nicht gesabbert!) Es darf sogar angesprochen werden. (Höflich, nicht anzüglich - damit verringert man seine Chancen ungemein…) Wenn dann aber ein „Nein“ kommt, ist Schluss. (Kein Bedrängen, keine Beleidigungen)

Eine Retourkutsche im Sinne von „Hasenpfote in der Hose“ sorgt unter Freunden für einen Lacher und löst die Situation auf. Ist ein witziger Gag, wenn man es als Gag meint. Es funktioniert übrigens, ich habe es ausprobiert…
Unangenehm wird es, wenn eine Herabsetzung dahinter stecken. Wenn die Chefin es zu ihrem Azubi, wenn die Lehrerin es zu ihrem Schüler sagt. Und ja - auch wenn Alice Schwarzer es im Fernsehn in einer seriös gemeinten Diskussion zu Günter Jauch sagt.

Der Trick ist es, zu wissen: Wann ist eine Bemerkung wirklich ein Kompliment und wann ist sie unangebracht - und für die allermeisten Menschen, stellt es keine Schwierigkeit dar, das zu unterscheiden.

Das Blöde an dem Trick ist nur, dass man das nie wissen kann denn es ist immer rein subjektiv von beiden abhängig.

D.h. ein Spruch kann die eine Frau als Kompliment werten und die andere findet es schon sexistisch. Das wiederrum ist aber auch abhängig davon von welchem Mann das „Kompliment“ kommt. Der gleiche Spruch kann von einem subjektiv attraktiven Mann als Kompliment und vom anderen wiederrum als sexistische Bemerkung verstanden werden.

Oftmals vertauscht man dadurch natürlich auch boshaften Sexismus mit simpler Tollpatschigkeit von Männern die einfach keine Erfahrungen haben.

Wenn dann aber ein „Nein“ kommt, ist Schluss. (Kein Bedrängen, keine Beleidigungen)

Ich denke mal darauf kann man sich einigen, egal in welcher Konstellation.

Oftmals vertauscht man dadurch natürlich auch boshaften Sexismus mit simpler Tollpatschigkeit von Männern die einfach keine Erfahrungen haben.

Naja, was den Dirndl-Spruch angeht: Das unter „Tollpatschigkeit“ abzutun…ich weiß nicht.

Das wiederrum ist aber auch abhängig davon von welchem Mann das „Kompliment“ kommt.

Das ist doch die Wiederholung des Jauch-Einwurfs: „Wenn Brad Pitt oder George Clooney das gesagt hätten, dann hätten die Damen das sicherlich ganz toll gefunden.“
Ich denke Alice Schwarzer hätte sich wohl nicht darüber gefreut. :smiley:

Das Blöde an dem Trick ist nur, dass man das nie wissen kann denn es ist immer rein subjektiv von beiden abhängig.

D.h. ein Spruch kann die eine Frau als Kompliment werten und die andere findet es schon sexistisch.

Aber dann genügt doch ein einfaches „Entschuldigung, so war das nicht gemeint!“ Ich weiß, worauf du hinaus willst - eine gestörte Kommunikation. Sowas kann immer mal passieren. Dann ist das eben dumm gelaufen. Kommt vor.
Ich finde allerdings schon, dass es einen auffälligen Unterschied zwischen Komplimenten und sexistischen Sprüchen gibt. Es kommt nur auf Aussageabsicht an: Ein Kompliment, das als Kompliment gemeint war und missverstanden wurde, ist leicht durch einer Entschuldigung aus der Welt zu schaffen.
(Das ist es ja auch, was die Brüderle-Geschichte so seltsam erscheinen lässt. Seine Sprüche sind eigentlich nicht schlimm. Er hielt sie für nett und aufmerksam und witzig. Jetzt weiß er, dass es nicht so ankam, also wäre es einfach für ihn zu erklären, dass er es so nicht gemeint habe, dass er betrunken war und dass er ein bisschen schäkern wollte, statt über Politik zu reden. Kein Problem, Sache vergessen! Beim nächsten Mal passt er besser auf. Weil er das aber nicht tut - bzw. aufgefordert werden muss, sich zu entschuldigen (was eine Entschuldigung ad absurdum führt) - erscheint es jetzt so, als hätte sich hinter dem Kompliment eine Anzüglichkeit versteckt. Als hätte er eine gringschätzige Meinungung von jungen Frauen, die ihren Beruf professionell ausüben wollen. Es wirkt so - soll nicht heißen, dass es so ist.)

Das wiederrum ist aber auch abhängig davon von welchem Mann das „Kompliment“ kommt. Der gleiche Spruch kann von einem subjektiv attraktiven Mann als Kompliment und vom anderen wiederrum als sexistische Bemerkung verstanden werden.

Ja, sicher. Und in dem Fall müssen wir der Frau das Messen in zweierlei Maß ankreiden, denn auch dieses Verhalten ist sexistisch - oder besser: unhöflich -, dem Mann gegenüber.

Oftmals vertauscht man dadurch natürlich auch boshaften Sexismus mit simpler Tollpatschigkeit von Männern die einfach keine Erfahrungen haben.

Fahr einem unerfahrenen, tollpatschigen Mann einmal über den Mund und er bekommt eine Ahnung davon, was er sagen darf und was nicht.
Kommunikation unterliegt einem ständigen Lernprozess. Wir sammeln bei jedem Gespräch Erfahrungen und passen uns an das an, was in den meisten Fällen als gute Umgangsformen durchgehen.
Es gibt jedoch Menschen, die unbelehrbar zu sein scheinen und eine Arroganz an den Tag legen, die schlicht widerwärtig ist. Menschen, die sich einen Spaß daraus machen Untergebene oder scheinbar Schwächere bloßzustellen, aufzuziehen oder anzumachen. Neben dem dummen Spruch steht immer das Bedürfnis sich selbst als groß, stark und meinetwegen potent darzustellen.
Einen blöden Spruch von einem Kerl, der einem nichts zu sagen hat (also nicht dein Chef, dein Prof, dein Lehrer), kann man leicht entlaven und ins Lächerliche ziehen. Man darf sich wehren. In manchen Situationen ist das aber unmöglich. Manche Frauen und Männer wiederum sind zu schüchtern, um sich zu wehren. (Ich glaube sogar, dass es in dieser Hinsicht mehr schüchterne Männer als Frauen gibt… Als Frau ist man es ja traurigerweise fast gewohnt, sich mit blöden Sprüchen und Aufforderungen auseinander zu setzen… Findet ihr es nicht bezeichnend, dass beinahe jede Frau so eine Geschichte zu erzählen hat?)

Was willst du mir denn jetzt drehen? Ich hab doch nicht im entferntesten darauf angespielt noch weiß ich wirklich was der „Dirndl-Spruch“ ist :smt017

Das ist doch die Wiederholung des Jauch-Einwurfs: „Wenn Brad Pitt oder George Clooney das gesagt hätten, dann hätten die Damen das sicherlich ganz toll gefunden.“

Was gesagt? Und überhaupt: Nein. Denn das verallgmeinert schon wieder Brad Pitt und George Clooney als generell attraktive Menschen, dabei ist das höchst subjektiv. Generell weiß ich auch nicht was du damit sagen willst, sorry…
Die Jauch-Sendung habe ich auch nicht gesehen, von daher wiederhole ich auch nichts :stuck_out_tongue:

Edit: @suede: Kann ich eigentlich so unterschreiben!

Seine Sprüche sind eigentlich nicht schlimm.

Da würde mich mal deine präzise Meinung zu interessieren. Wie bewertest du die Sprüche denn einzeln:

  1. Seine Bemerkung, sie könne ein Dirndl gut ausfüllen.
  2. Brüderles Tanzkarte, die er ihr anbot.

Meine Meinung dazu:

Zu 1.:
Hier liegt für mich eine eindeutige Grenzüberschreitung vor. Wir reden hier schließlich nicht von einem achtzehnjährigen Jungen Liberalen, dem gerade das erste Schamhaar gewachsen ist, bei dem die Hormone verrückt spielen und der den Umgang mit Journalisten nicht gewöhnt ist, sondern von einem erfahrenen Medienprofi.
Selbst das Argument „Der war ja angetrunken“ zieht für mich nicht wirklich. Wenn ich weiß, dass noch Journalisten vor Ort sind, die mir vielleicht nicht sonderlich wohl gesonnen sind, muss ich mich doch erst recht im Zaum halten, oder nicht?

Zu 2.:
Eigentlich keine verwerfliche Aussage, aber in Verbindung mit Aussage eins natürlich verheerend. Ob man sich als Politiker gerde eine Journalistin als Tanzpartnerin aussuchen sollte, die über mich recherchiert. Wohl eher nicht.

(Ich glaube sogar, dass es in dieser Hinsicht mehr schüchterne Männer als Frauen gibt… Als Frau ist man es ja traurigerweise fast gewohnt, sich mit blöden Sprüchen und Aufforderungen auseinander zu setzen… Findet ihr es nicht bezeichnend, dass beinahe jede Frau so eine Geschichte zu erzählen hat?)

Wir reden hier von Frauen, nicht von kleinen Mädchen, richtig? Ich meine es sollte doch langsam angekommen sein, das die Zeiten des untertänigen „Weibs“ vorbei sind - Wieso stellt man sich dann freiwillig in einem solchen Moment wieder hin und tut so, als könne man sich dagegen nicht durchsetzen und das Klischee der schwachen Frau erfüllen? :smt017
Nein, man muss gleich die GANZ große Tour abziehen und gleich von Unterdrückung sprechen, weil drunter tuns die Feminist_innen ja auch gar nicht mehr…
Das einige Feministinnen ein klitzekleines bisschen übertreiben, das sollte ja wohl auch nichts neues sein.
Versteht mich nicht falsch, das man sich meldet und wehrt ist ja richtig, aber das diese #aufschrei-Geschichte schnell militant ausgenutzt werden kann, von Frauen deren Einstellung ich freundlich ausgedrückt, bedenklich finde, weil sie schon fast wieder gegen die Gleichstellung arbeiten, sondern die Frau über dem Mann sehen…

ICH glaube, das die Debatte mal wieder von denen stellvertretend geführt wird, die am wenigsten davon betroffen sind. Es wird übertrieben, weil wir im Internet sind, wo jeder alles behaupten kann. Solche Diskussionen heizen unweigerlich auf, weil man ja sich darauf berufen kann, das ausschließlich das eine Geschlecht diese Diskussion nachvollziehen kann und alle anderen bitte die Klappe halten, damit auch bloß keine Gegenargumente oder Relativierungen kommen (dann ist man ja Schauvinist) , weil sie halt männlich sind.

  • Womit hauptsächlich die Diskussionen ausserhalb dieses Forums, also auf FB und Co. gemeint sind - unmoderierte Diskussionen.

Aber ich bin mir ziemlich sicher, es ist egal was ich jetzt dazu schreibe, denn ich bin ja ein Kerl und daher befangen und per se mitschuldig. Selbst wenn ich eher mit weiblichen Freunden aufgewachsen bin und so gar nicht der Macho-Typ bin… Ist nicht so einfach hier mitzudiskutieren ohne das einem gleich alles um die Ohren gehauen wird.