Akte 2011 Fahrscheinautomatenwahnsinn

Der Punkt ist, dass in dem Beitrag Unsinn verbereitet wurde. Nämlich dass die Bahn eine Beförderungspflicht hätte auch für Leute ohne Ticket. Was logischerweise nicht stimmt. Dann wurde das als künstlicher Skandal hochgehypt - die Bahn hätte doch Nachsicht üben müssen, wenn jemand kein Ticket kaufen konnte, weil er nicht das passende Kleingeld dabei hat. Das ist utopisch - da würde ja jeder, wenn er mal erwischt wird als Ausrede sagen, er hatte nur nen 50er dabei und konnte leider nicht zahlen.

Dass alle sowieso grad die Bahn sch… finden, kann ja kein Grund für An-den-Haaren-herbeigezogenen Skandaljournalismus sein.

Wieso schreiben hier wieder so viele einen Mist welche den beitrag gar nicht gesehen haben ?

Das Mädchen wollte einen Fahrschein über 6,45 kaufen und der Automat nahm den 20 Euro schein nicht an.
Daraufhin meldete sie sich und löste sie sofort !! im Zug eine Fahrkarte nach. Ser Schffner sagte alles in Ordnung und nahm die Daten wegen des def. Automaten auf. Auf ihren Fahrschein ( sah aus wie ein ellenlanger kassenbon ) stand auf einmal erhötes Befürderungsgeld 40 Euro Restbetrag 33.55 Euro. Der Schaffner sagte es sei alles in Ordnung.

So nun ging die Geschichte erst mal los …

Aber die schaut ihr Euch wenn Intresse selber an. Mir ging es nur darum mal wieder zu Zeigen wie viele ihren Senf dazugeben ohne die Fakten zu Wissen.

Wenn ich sowas schon lese " soll man jemand mit Wechselgel daneben stellen " ? Ja verdammt nochmal, wenn man schon alles Kundenfreundliche abbaut. Ausserdem müsste die Bahn jeden Geldschein annehmen, egal von welchen Wert. So steht es im Gesetz

Das ist jetzt kein Skandal was Akte da anspricht, aber ich glaube die meisten hier Wissen nicht wie ärgerlich das ist, wenn scheiß Automaten keine Scheine nehmen. Ich spreche jetzt vorallem von BVG Automaten in Berlin.

Wenn man einen wichtigen Termin hat und sich eine Karte holen will, aber die Automaten keine Scheine nehmen. Was soll man machen. Man ist unter Stress wegen dem Termin und ist praktisch gezwungen schwarz zu fahren. Einfach dumm.

Manchmal gibts noch einen Kiosk oder einen Imbiss wo man sich was kleines Holen kann, aber nicht immer.

wenn der Ticketautomat keine größeren Geldscheine annehmen mag

20€ ist ein größerer Schein? Wenn ich in München eine 10er-Karte für die MVG ziehen möchte, kostet die schon mehr als die Hälfte…

Ich denke, dass das Geschimpfe auf die Bahn deswegen so groß ist, weil sie leider den Begriff Kundenfreundichkeit nicht mit Inhalt zu füllen weiß. Man kann sicherlich darüber hinwegsehen, wenn die Bahn Verspätung hat, aber wenn man weder informiert wird, noch Lösungen gefunden werden, weil man durch nicht selbstverschuldete und oft enorme Verspätung Anschlüsse nicht erreicht, dann wird man sauer. Und leider ist es tatsächlich so, dass man sich an eine schlechte Sache viel länger erinnert, als an 10 gute

Hauptkritikpunkt am ÖPNV ist nun einmal die undurchsichtige und manchmal auch sehr unverschämte Preispolitik. Allein die Tatsache, dass ich, nur wenn ich den VRR verlasse und in einen anderen Verkehrsverbund fahre, für die gleiche Strecke das Doppelte bezahlen muss, ist einfach nur noch lächerlich und mit keinem Argument, außer der reinen Profitgier, zu begründen. Wen wundert es da, wenn die Menschen, und dementsprechend die Medien, auf solche Fälle besonders empfindlich reagieren?

Die Bahn, als Unternehmen, hat verdammt nochmal dafür zu sorgen, dass ihre Automaten funktionsfähig sind (was bei uns in der Regel alle drei bis vier Wochen nicht der Fall ist, aber das ist eine andere Geschichte), und dazu zählt eben auch das Annehmen von 20€-Scheinen. Der Vergleich mit dem 500€-Schein ist recht weit hergeholt, denn wie viele Personen, die den ÖPNV benutzen, haben einen 500€-Schein im Normalfall in der Tasche? Hinzukommt, dass so ein Schein auch von vielen Geschäften, Tankstellen oder Fast Food-Restaurants nicht mehr, zumindest ohne Weiteres, angenommen wird. Die Bahn kann doch nicht ernsthaft erwarten, dass ihre Kunden alle Hebel in Bewegung setzen, um an passendes Geld zu kommen, zumal es, wie hier ja bereits gesagt wurde, auf kleineren Bahnhöfen auch oft nicht möglich ist.

Kommen wir jetzt einmal zum konkreten Fall. Ich habe die Sendung auch nicht gesehen, aber aus den Erzählungen heraus, denke ich, dass sich das Mädchen absolut korrekt verhalten hat. Was wäre denn die Alternative gewesen? Zug verpassen, abholen lassen? Die Berechnung für’s Schwarzfahren ist absolut unangebracht.

Hinzukommt ein Punkt, den vielleicht ich nur so sehe. Gerade für junge Frauen ist das Warten am Bahnhof, speziell zu nächtlichen Zeiten und an eher abgelegenen Bahnhöfen, immer mit einem erhöhten Risiko verbunden. Würde die Bahn Kundenfreundlichkeit wirklich groß schreiben, würde sie ihren Kunden so etwas nicht zumuten, und für Lösungen sorgen, die alle zufriedenstellen, wie eben die Möglichkeit im Zug Karten zu kaufen.

Hier im Ruhrgebiet ist der ÖPNV so unattraktiv wie selten sonst, dabei brauchen gerade hier die Straßen und Autobahnen definitiv eine Entlastung, deswegen fahre ich auch mit dem Auto zur Arbeit und zur Uni (Wenn auch in einer Fahrgemeinschaft), möchte die Bahn wieder mehr Gewinne einfahren, sollte sie über den Ausbau ihrer Angebote und eine durchsichtigere Preispolitik nachdenken und nicht einfach so den Leuten immer mehr Geld aus den Taschen ziehen.

Ärgerlich ist auch, wenn ich den Zug verpasse, weil mein Wecker nicht funktioniert hat. Man findet in DE vermutlich in allen Beförderungsbedingungen von ÖPNVs einen Passus bezüglich eingeschränkter Geldscheinannahme. mW muss nur die Bundesbank jegliche Form von Bargeld akzeptieren. Niemand kann eine Brötchenverkäuferin zwingen, mir ein Brötchen zu verkaufen, wenn sie kein Wechselgeld für meinen Geldschein hat.

Die Bundesbank sagt zur Gesetzeslage bzgl Barzahlung: [spoiler]Insoweit ist jedermann kraft öffentlichen Rechts gehalten, Zahlungen mit Euro-Banknoten als ordnungsgemäße Erfüllung einer Verbindlichkeit zur Vermeidung von Rechtsnachteilen zu akzeptieren. Eine Verletzung dieses Annahmegebots ist jedoch nicht durch einen Straf- oder Ordnungswidrigkeitstatbestand sanktioniert.

Im Zivilrecht ermöglicht es die Vertragsfreiheit grundsätzlich, bei Abschluss eines Vertrages dessen Inhalt frei zu bestimmen. Insoweit ist es den Vertragspartnern auch möglich, eine bestimmte ausschließliche Art der Erfüllung für die erbrachte Leistung zu vereinbaren oder auch auszuschließen. Auch im öffentlichen Recht sind vergleichbare Einschränkungen bei der Barzahlung bekannt[/spoiler]
…ergo: solche einschränkenden AGB-Klauseln bzgl Bargeldannahme werden zivilrechtlich toleriert. Wohlwissentlich, dass es in der Praxis nicht anders geht.

Naja, jede Menge hätte, müsste, sollen. Ich bleibe dabei, mit dem Beitrag hat Akte versucht, auf der latenten Anti-Bahn-Stimmungswelle zu surfen und versuchte an einem (zugegeben ärgerlichen) Fall eine Skandalstory zu stricken, wo aber nunmal kein Skandal ist.

Hinzukommt ein Punkt, den vielleicht ich nur so sehe. Gerade für junge Frauen ist das Warten am Bahnhof, speziell zu nächtlichen Zeiten und an eher abgelegenen Bahnhöfen, immer mit einem erhöhten Risiko verbunden. Würde die Bahn Kundenfreundlichkeit wirklich groß schreiben, würde sie ihren Kunden so etwas nicht zumuten, und für Lösungen sorgen, die alle zufriedenstellen, wie eben die Möglichkeit im Zug Karten zu kaufen.
:ugly Inwiefern befreit dass Ticket-im-Zug-kaufen die Dame von dem nächtlichen Warten auf den Zug? Allzu komplizierte Ticketautomaten, dass man 10 Minuten vorher anstehen sollte, sind mir noch nicht untergekommen. Oder darf ich mich mit 'ner Fahrkarte in der Hand noch etwas mehr über Unpünktlichkeit beschweren? :wink:

Wie ich @kalyptus Beitrag verstehe, hat das Mädchen sich vollkommen korrekt verhalten - der Schaffner aber auch!
Es ist vollkommen normal, wenn in so einem Fall zunächst einmal das “erhöhte Beförderungsentgelt” berechnet wird, man muss es aber nicht direkt zahlen.
Wäre das Mädchen mit seinem Fahrschein am nächst größeren Bahnhof an den DB-Schalter gegangen und hätte ihren Fall dort vorgetragen, wäre die Forderung storniert worden und sie hätte nur den Preis für die normale Fahrkarte bezahlt (bzw. hatte sie ja schon).
Mir ist es mal passiert, dass ich beim Umsteigen an der Verbundgrenze (aufgrund von Verspätung) zu wenig Zeit hatte, um die Karte für den neuen Verbund zu stempeln - da brauchte ich auch nur den Preis eines Abschnitts auf der 4er-Karte zahlen, als ich mit dem Schein über die 40€ an den Schalter gegangen bin.

@Kiyotake
Was kann ich machen, wenn ich mit dem einen Brötchenhändler unzufrieden bin?
Ich gehe zu einem anderen Brötchenhändler oder verzichte ganz auf Brötchen.

Das kann ich bei der Bahn und den angeschlossenen Verkehrsbetrieben nicht machen. Diese werden von Gesetzen in ihrer Monopolstellung geschützt. Und aus dem Schutz sollte sich eigentlich auch eine erhöhte Verpflichtung zur Kulanz und Kundenfreundlichkeit ergeben, die weit über den gesetzlichen Verpflichtungen für den reinen privaten Einzelhandel liegen.

@BondedbyBeer
Weil die Gründe einen Zug zu verpassen verringert werden. Also hat man weniger Aufenthalt am Bahnhof.

@ Kiyotake: Wenn ich verschlafe, kann die Bahn da recht wenig für. Der Vergleich ist also unsinnig. Hinzukommt, dass wir nicht über “jeden x-beliebigen Geldschein” reden, sondern über einen 20€-Schein, der einen Alltagsgegenstand darstellt, was man von einem 500€-Schein jetzt nur “bedingt” behaupten kann. Schon mal 24,50€ mit 1€- und 2€-Stücken bezahlt, weil die EC-Karten Zahlung kaputt war, und der Automat überhaupt keine Geldscheine angenommen hat? Was ein Spaß, wenn man dann noch die Zeit und fünf andere Bahnfahrer im Nacken hat. Wir reden hier von einer schnelllebigen Gesellschaft, schon mal in einem großen Bahnhof gewesen? Die wenigsten Leute gehen da gemütlich durch die Hallen … :lol:

Dein Beispiel zeigt eigentlich nur, dass viele Vorschriften an der Realität vorbeigehen, wenn diese ernsthaft verlangen, dass ich das Geld in meinem Portemonaise so staffele, dass ich für jede Eventualität (Oh, das können wir nicht wechseln. Oh, das auch nicht. Und den auch nicht.) gerüstet bin.

@ BondedByBeer:

Nein, wenn man, ähnlich wie ich letztens am Bielefelder HBF, Morgens um vier knapp zwei Stunden auf seinen Zug warten muss, dann ändert das tatsächlich nichts. Aber in diesem Thread wurden ja im Vorfeld bereits Situationen angesprochen, in denen die Menschen vor der Wahl standen; Warten oder “schwarz” fahren, gerade was das Abstempeln betrifft, ist die Technik der Bahn mittelalterlich.

@Librarian: ja, das war mE eigentlich das einzig wirklich Erwähnenswerte an der ganzen Geschichte. Was aber aus Dem Beitrag auch nicht weiter hervorgegangen ist, ob der Schaffner da irgendwas falsch gemacht hat oder die Kundin den Schaffner nicht verstanden hat. Etwas komisch ist auch, dass der Schaffner offenbar die Personendaten aufgenommen haben muss, weil die Kundin ja sonst keinen Brief hätte bekommen können - und da hätte ich doch den Schaffner mal gefragt: äh wieso willst Du überhaupt meine Personendaten, wenn angeblich alles OK ist?

Hier gehts um keine Grundsatzdebatten über das Bahnmonopol, sondern nur darum, ob Akte hier (mal wieder wie so oft) aus einer Mücke einen Elefanten versucht zu machen. Schaut euch also bitte erstmal den Beitrag, wenn das Video im Netz steht, dann könnt ihr euch selbst eine Meinung bilden.

http://www.sat1.de/ratgeber_magazine/ak … 11_222292/

Der Akte Beitrag ist vll. nicht komplett sachlich richtig, trifft aber genau den Punkt:
Es ist NICHT in Ordnung, eine Strafe zu verlangen, wenn der Automat nicht funktioniert, wie er sollte.

Denn der Automat sollte so funktionieren, dass gesetzlich anerkannte Zahlungsmittel (Geldscheine) und echtes Geld (Münzen) angenommen werden.
Wenn nun die EC Karte nicht gelesen wird (passiert sehr häufig), der Automat nur 5-Euro Scheine nimmt, die nicht zerknittert sein dürfen (Wer hat schon “Druckfrische” dabei?) und der Münzeinwurf mal wieder mit Kaugummi verklebt ist - warum zum Teufel sollte ich dann wenn ich einmal im Jahr mit der Bahn mein Fahrrad mitnehmen möchte, da ich einen Platten habe und es in den 10 Minuten bis zur Zugabfahrt nicht machbar ist, anderweitig eine Fahrkarte zu besorgen satte 40 Euro als “Fahrpreisnacherhebung mit erhöhtem Beförderungsentgeld” bezahlen?

Wer das Vorgehen der Bahn verteidigt war schlichtweg noch nicht in einer solchen Situation und ist nicht dazu im Stande, sich in so eine Situation hineinzuversetzen.

Der Automat nimmt - was das größte Problem ist - immer nur den “nächsthöheren” Geldschein, bei einer Fahrkarte von 3€ also 5€.
Problematisch wird es dann, wenn die Fahrt ungeplant angetreten wird.

Stellt euch mal vor, ihr würdet in einer Kneipe ein Bier bestellen, habt aber nur einen 10 Euro Schein dabei und der Gastwirt kann nicht wechseln. Daher stellt er Strafanzeige, da ihr ja nicht bezahlen könnt und ihr bekommt einen Eintrag ins Führungszeugnis und wertet euren Job als Sicherheitskraft los.
Ist zwar völlig absurd aber genau das selbe Problem wie bei der Bahn. Nur das soetwas bei einem Gastwirt nie passieren würde.

Allerdings:
Es ist möglich, Sammeltickets bei den Automaten zu kaufen. Dann nehmen die auch größere Scheine an.

Besser wäre es, wenn die Automaten eine “Wechselgeld-Fahrkarte” drucken würden, mit der man an den Automaten wie mit Geldscheinen bezahlen kann bzw. wenn man sich irgendein System ausdenken würde, mit dem man auf immense Wechselgeldbestände verzichten kann. Aber das wäre ja intelligent…

Hatte da auch mal so ein Problem: Metronom streikt, Fahrkarte für den Verbund vorhanden, wichtiger Termin -> ICE Fahrt notwendig. Keinerlei Geld dabei, da ungeplant -> Am Schalter wird nicht auf Rechnung verkauft -> “Erhöhtes Beförderungsentgeld”.

Die Bahn ist einfach ein Drecksladen seit dem Börsengang und fertig… Das kann man drehen wie man will.
Es fängt bei ständigen Verspätungen und Zugausfällen an, geht über solche Ärgernisse mit defekten Automaten etc. und endet wohlmöglich noch nicht einmal damit, dass man weil die Bahn mal wieder Geld gespart hat im ICE den Hitzetod stirbt.

Hatte da auch mal so ein Problem: Metronom streikt, Fahrkarte für den Verbund vorhanden, wichtiger Termin -> ICE Fahrt notwendig. Keinerlei Geld dabei, da ungeplant -> Am Schalter wird nicht auf Rechnung verkauft -> „Erhöhtes Beförderungsentgeld“.

Die Bahn ist einfach ein Drecksladen

Wirklich, das willst du der Bahn ankreiden? Dass die arme Leute nicht kostenlos ICE fahren lassen wollen? Gründe sind da doch völlig unerheblich. Keine EC-Karte dabei gehabt?

gerade was das Abstempeln betrifft, ist die Technik der Bahn mittelalterlich.
Die Piepdinger die Datum und Uhrzeit auf den Fahrstempel malen? Funktionieren doch. Und falls nicht, hat jeder Zug mehrere.

Tut mir leid, eigene Schusseligkeit, Pech oder ‚besondere Umstände‘ der Bahn zu Last zu legen finde ich, geht zu weit. Ich könnt’ mich auch beschweren, dass nachts der RE einfach mal nicht fuhr und ich 25 Euro für den IC blechen durfte. Aber im Gegensatz zu 90% der restlichen Bahnfahrer kommt es bei mir fast nie zu Problemen, die meisten Züge sind pünktlich und Probleme mit Automaten hatte ich auch noch nie. Aus bedauerlichen Einzelfällen wie einem streikenden Automaten und eventuell dem Fehlverhalten eines Schaffners die komplette Bahn zu schmähen, naja wers braucht.

http://www.sat1.de/ratgeber_magazine/ak … 11_222292/
Der Link zum Aktebeitrag, bei ~6:30 fängt das Thema hier im Thread an =)

@simfight: das ist hier nicht der Bahn-Bashing-Thread. Und glaub mir, ich könnte aus dem Stand auch meine Top-10 schlechte Bahn-Stories erzählen. Ich saß auch schon in einem ICE ohne Kühlung fest. Das alles ist hier nicht der Punkt. Ich wollte lediglich auf einen mE. mal wieder total schlecht konstruierten Akte-Beitrag hinweisen. Jetzt hast Du wieder angefangen, was Akte auch gemacht hat, alles Mögliche in einen Topf zu werfen. Ich hab es aber bereits ausgeführt, dass jeder ÖPNV eine Regelung bzgl Bargeldannahme hat und das sowohl rechtens wie auch logisch ist. Schon allein, weil Automaten keine “kaputten” oder vermurkelten Geldscheine oder irgendwelche Sondermünzen annehmen können, die ich aber bei der Bundesbank noch los werde.

Wirklich, das willst du der Bahn ankreiden? Dass die arme Leute nicht kostenlos ICE fahren lassen wollen? Gründe sind da doch völlig unerheblich. Keine EC-Karte dabei gehabt?

Genau: Keine EC Karte mit - habe ja nicht damit gerechnet, etwas bezahlen zu müssen. Musste von Hamburg nach Hannover zurück - und zwar schnell, da wichtiger Termin (Klausur). 4 Stunden Puffer waren für Zugausfälle eingeplant, jedoch kein angekündigter Streik.
Ich erwarte, dass ein Unternehmen, welches Verbundskarten verkauft, sich mit dem Partner auseinandersetzt und nicht den Kunden sie Suppe auslöffeln zu lassen. So gehört sich das nunmal. Aldi sagt doch auch nicht „Wenden Sie sich an Medion“ sondern nimmt das Gerät zurück und schickt es selbst ein…
Die Bahn verkauft die Karten zwar, nimmt aber keine zurück und fühlt sich auch nicht verantwortlich.
Wenn ich eine Mitfahrgelegenheit anbieten würde, das Geld kassieren würde und dann sagen würde „Mein Kollege sollte sie fahren kommt aber nicht, Geld behalte ich, bei mir können sie für 40 Euro extra mitfahren“ - DANN wäre aber was los!

Tut mir leid, eigene Schusseligkeit, Pech oder ‚besondere Umstände‘ der Bahn zu Last zu legen finde ich, geht zu weit. Ich könnt’ mich auch beschweren, dass nachts der RE einfach mal nicht fuhr und ich 25 Euro für den IC blechen durfte. Aber im Gegensatz zu 90% der restlichen Bahnfahrer kommt es bei mir fast nie zu Problemen, die meisten Züge sind pünktlich und Probleme mit Automaten hatte ich auch noch nie. Aus bedauerlichen Einzelfällen wie einem streikenden Automaten und eventuell dem Fehlverhalten eines Schaffners die komplette Bahn zu schmähen, naja wers braucht.

Nein! Ohne Stempel vom Automaten ist die Karte nicht entwertet! Hatte auch ein Ticket… Am Automaten gut 5 Minuten Warteschlange, Stempler am Gleis defekt, Weg zum Bahnsteig nebenan nicht mehr schaffbar. Ausdruck der Fahrkarte 13:27, Abfahrt des Zuges 13:28, schnell mit dem Kuli Datum und Uhrzeit auf die eine Seite und „ENTWERTET“ auf die andere Seite geschrieben. Der „Schnaffner“ akzeptierte das nicht und fertig.
Hier haben wir im Schnitt 3 Automatendefekte im Jahr (an EINEM Automaten!) und rund 30% der Züge sind mehr als 5 Minuten, rund 10% mehr als 10 Minuten verspätet, ich schätze mal 2-3% der Züge fallen aus.
Wenn ein fehlerhaftes Firmenkonzept als Einzelfall bezeichnet wird, hat man etwas nicht verstanden.

Tut mir leid, eigene Schusseligkeit, Pech oder ‚besondere Umstände‘ der Bahn zu Last zu legen finde ich, geht zu weit. Ich könnt’ mich auch beschweren, dass nachts der RE einfach mal nicht fuhr und ich 25 Euro für den IC blechen durfte. Aber im Gegensatz zu 90% der restlichen Bahnfahrer kommt es bei mir fast nie zu Problemen, die meisten Züge sind pünktlich und Probleme mit Automaten hatte ich auch noch nie. Aus bedauerlichen Einzelfällen wie einem streikenden Automaten und eventuell dem Fehlverhalten eines Schaffners die komplette Bahn zu schmähen, naja wers braucht.

Genauso, wie du die Gefahr des „Bahn-Bashing“ ankreidest, besteht doch auf der anderen Seite die Gefahr, die Bahn zu Unrecht zu verteidigen. Mir ist es, ehrlich gesagt, relativ egal, wer bisher wie viele positive Erfahrungen mit der Bahn gemacht hat, da ich das nicht habe. Und wenn es so ist, dass die Bahn sonst auf jeder Strecke IMMER pünktlich ist, oder sonst überall ALLE Automaten funktionieren, hier ist es nicht der Fall, und nur das interessiert mich, da mein Alltag hier aktiv eingeschränkt wird.

Ich wollte lediglich auf einen mE. mal wieder total schlecht konstruierten Akte-Beitrag hinweisen.

Akte Beiträge sind immer schlecht, daher ist da ein verhältnismäßig guter Akte-Beitrag =)
Wie der „Probahn Heini“ so schön sagte, ist das keine „echte“ Schwarzfahrt.
Das einzige was in diesem Akte Beitrag falsch ist: Man hat nicht von vornherein klargestellt, dass die Schülerin zB den Automaten nicht richtig „gelesen“ hat, da dieser auch anzeigt, warum er den Gelschein nicht nimmt. Andererseits kann das in der Hektik und bei dem unnötigen „Riesenbildschirm“ schnell passieren: In Stresssituationen und in unbekannter Umgebung sind wenige Informationen einfach mehr.
Ebenso ist natürlich das Problem bei der Geschichte, dass der Schaffner die Störung als Begründung aufnimmt und systembedingt Standardschreiben rausgehen und die Zahlung erstmal angenommen, jedoch die Kosten nur unter Vorbehalt gedeckt sind.

Vor einem Gericht ist es fraglich, ob bei einer überraschend notwendigen Bahnfahrt die Forderung der Bahn haltbar ist.
Gewissermaßen ergibt sich aus der Beförderungspflicht der Bahn eine Verpflichtung, Fahrkarten zum Normalpreis erwerben zu können. Das ist zunächst einmal ohne Ausnahme auf alle gesetzlich anerkannten Zahlungsmittel gültig. Und auch da hatte der Interviewte recht: Es gibt keinen Unterschied zwischen den Wertigkeiten der Geldscheinen. So wäre ein Unternehmen theoretisch auch verpflichtet, einen 500€-Schein anzunehmen. Viele machen es aber nicht - berufen sich dabei auf Vertragsfreiheit.
Vertragsfreiheit gibt es wegen der Beförderungspflicht der Bahn (ja, das ist jetzt doppelt gemoppelt) nicht und somit müsssten auch alle Scheine angenommen werden - bleibt die Frage der Zumutbarkeit. Und zumutbar ist es, da der Automat auch in Fahrkarten „wechseln“ könnte, was ein primitivstes Softwareupgrade erfordern würde.
Mit Pfandbons in den Supermärkten klappt’s doch auch!

Danke für den Link zum Video. Ich hab’s mir auch nochmal angeschaut. Also hauptsächlich waren folgende Sachen Blödsinn:

  • der Typ von PRO BAHN sagt was von Graufahrten statt Schwarzfahrten. Ist ja lustig, was soll das sein? Dann die Sache mit der Beförderungspflicht - habe ich bereits oben erläutert - ist Quatsch - gibt es zwar, meint aber was anderes. Natürlich muss niemand ohne Ticket befördert werden.

  • der Verbraucheranwalt meint, dass keine Geldmittel diskriminiert werden dürfen und alle Bargeldzahlungen in jedem Fall angenommen werden müssen. Das ist schlicht falsch. Zum einen gibt es das Münzgesetz, das zB regelt, dass nicht alle Münzzahlungen im Handel angenommen werden müssen. Zum anderen, wie bereits oben erwähnt darf man in seinen AGB einschränkende Regeln bzgl der Bargeldannahme treffen. Das ist rechtens.

  • Dass der Automat einen Schein nicht annimmt (manche Automaten haben auch gar keine Geldscheinannahmemöglichkeit), bedeutet nicht, dass der Automat defekt ist.

Das sind die Punkte um die es geht und die Akte mE sich schön zusammengebaut hat, um damit an unsere Anti-Bahn-Instinkte zu appellieren. Hat ja auch funktioniert. Nur mit Journalismus hat das eben nichts mehr zu tun, wenn man irgendwelche hanebüchenen Fakten auftischt nur um eine Geschichte in die gewünschte Richtung zu lenken. Es gäbe da vieles andere Kritikwürdige über die Bahn zu berichten.

Akte Beiträge sind immer schlecht

Das mag sein, ich schau das sonst nicht und bin gestern nur drüber gezappt und dachte sofort: was ist denn das schon wieder für eine gefühlsduselige „Kleiner Mann von der Straße gegen bösen Riesekonzern und Ulrich Meyer hilft“-Story. Aber vermutlich hast Du recht und das ist das Grundprinzip von Akte.

Nochmal: dass es, wie einige hier meinen, offenbar „den Richtigen“ trifft, heißt ja nicht, dass man deshalb alle journalistischen Prinzipien über Bord werfen darf. Und wie ich oben gescheiben habe, waren einige Fakten aus dem Beitrag schlicht Unsinn.